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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erkenntnisse!



A.501
06.06.2008, 18:55
Hi.

Wollte nur kurz von meiner ersten Probefahrt „danach“ berichten.

Gestern habe ich es endlich geschafft, meine R 50/5 erstmalig auf meinen Namen zuzulassen. Seit dem Kauf und den erforderlichen Arbeiten am Mopped sind nun doch schon wieder einige Monate ins Land gegangen, diesen Sommer sollte es aber geschehen.

Zunächst war ich am Morgen noch mit der Duc Sport 1000 in Oschersleben und habe mich vor Ort schon mal mit altem (italienischen) Material vertraut gemacht. Offene Lafranconis hören sich irgendwie auch nicht schlecht an…Grins.

Aber schließlich habe ich ja nicht zum Spaß einen Tag Urlaub genommen, sondern wollte auch noch das An/Abmelden der Moppeds erledigen.

Die /5 benötigte noch das Tüv-Siegel (ohne Probleme) und wurde dann mittels „normalem“ Saisonkennzeichen angemeldet. Die zunächst avisierte Variante mittels 07`er bzw. H-Kennzeichen hatte ich ad acta gelegt, da der bürokratische Aufwand / die Einschränkungen im Gegensatz zur finanziellen Ersparnis meiner Meinung nach in keinem günstigen Verhältnis standen.

Gestern Abend also die Premiere, wenn ich von der Überführungsfahrt im letzten Frühjahr (Ratzeburg / Harz) mal absehe.

Daher schnell das Kennzeichen angebracht und vorgefreut!

Was mir auffiel….:

Zunächst funktioniert der Anlasser wieder. Nach der Reparatur des Schalters entfällt also künftig das Kicken, was mir aber angesichts des geringen Hubraums bisher nie negativ in Erinnerung geblieben war.

Also: dreimal getupft und die Vergaserüberholung trägt nicht unerheblich zum sofortigen Start bei. Grinsen macht sich in meinem Gesicht breit. Der kleine „Diesel“ läuft wie eine Nähmaschine!

Mit dem Einlegen des ersten Gangs geht es also zur „Prüf- und Einstellfahrt“. Da ich Optimist bin, bleibt das Werkzeug selbstredend zu Hause. Allerdings bemerke ich schon nach wenigen Metern, dass die Mitnahme eines kleinen Schraubendrehers sicher nicht so dumm gewesen wäre.

Bei 3.500 – 4.000 U/min (so genau kann sich der Drehzahlmesser nicht entscheiden), spotzt die kleine Dicke ein wenig, um sich anschließend bei höherer Drehzahl wieder mit einer weichen Gasannahme zurückzumelden.

Ist es nur die Gemisch“zubereitung“ oder wird eine andere Bedüsung notwendig?? Das Kerzenbild konnte ich (da es nach der Heimkehr bereits dunkel war) leider nicht mehr ansehen.

Die wilde Fahrt geht weiter. Der Luftdruck müsste noch einmal gecheckt werden (womit fahrt ihr??, bin mittelgroß und wiege rund 75 kg), kommt also somit auf den imaginären post-it Zettel.

Es ist noch warm, die Sonne scheint (sich langsam am Horizont verabschieden zu wollen). Die Tour wurde nun doch mangels Problemen etwas ausgedehnter und am Ende möchte ich dennoch ohne Erfrierungen wieder zu Hause eintreffen. Aber: Harley-Cruiser-Stimmung befällt mich: was bedeutet schon das Wort Geschwindigkeit?!

Also mache ich mich auf die Rückfahrt. Die Bremse, nun ja, sie funktioniert leidlich. Insbesondere die vordere Anlage scheint den Vorkriegsmodellen entnommen, ich muß mich auf die Wahnsinnsverzögerungswerte erst einstellen, um Schreckbremsungen (!) künftig gänzlich auszuschliessen.

Das Klongen der 4-Gang-Box mit seinen langen Schaltwegen: geschenkt, gehört halt so!

In einem kleinen Ort dann folgendes Erlebnis. Aus einer Seitenstrasse bemüht sich ein Geländewagen mit schunkelnden Bewegungen um mehr Aufmerksamkeit. Meine Augen sind auf das Auto und dessen attraktive Besatzung gerichtet, so dass ich das in unmittelbarer Nähe und ca. 5 m vor einer Kurve (!!) befindliche Schild übersehe.

Daraus resultiert die nachfolgend nicht unproblematische Situation, welche – wie die im gesamten Kurvenbereich verstreute Lasterladung Rollsplitt - dazu beiträgt, dass ich schon halb „fliegend“ auf die Gegenfahrbahn rutsche und in der Ausfahrt (!) einer Aral-Tankstelle lande.

Das alles Gott sei Dank „sturzfrei“ und ohne Gegenverkehr, dennoch adrenalingeschwängert und während der Jungfernfahrt nach den Monaten! Uahhh!

Aber nicht genug der Experimente: schließlich will ich auch mal an dem Lenkungsdämpfer spielen. Mal etwas fester gespannt, und wieder vergessen….

Bis zur nächsten Kurvenkombination jedenfalls. Irgendwie fühlt sich das Motorrad so instabil an, schlägt merkwürdig, ruckt und zuckt. Ich befürchte schon einen Reifenschaden und schaue mir im Stand die Reifen an: kein Luftverlust. Kaum nehme ich wieder Fahrt auf, holt mich das Phänomen wieder ein. Ich schaue auf den Tacho und denke: könnte vielleicht am Lenkungsdämpfer liegen?? Also eine ¼ Umdrehung nach links gedreht und prompt… na, ihr wisst schon!

Das mir am Ende fast der Sprit ausging (ja, wenn man geniesst), muß ich sicher nicht erwähnen.

Fazit: viel Neues und dennoch am Ende das Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Die Mühe und das Investment in Form von Zeit, Geld und Wissen haben sich gelohnt, auch wenn jetzt noch ein Pferd mehr bewegt werden möchte!

Ich grüße Euch

Andy

BMW-Max
06.06.2008, 20:04
Hallo Andy!

Zuerst mal Glückwunsch zu deiner Wahl. Eine /5 ist immer etwas

besonderes.

Zu deinen angesprochenen Punkten:

Wenn die Vorderradbremse richtig eingestellt ist, bremst sie im Bereich

bis ca. 100 Km/h gar nicht " so " schlecht.

Mit weichen Bremsbelägen gehts noch etwas besser.

War halt das erste ABS von BMW!

Zum Thema Schaltbarkeit: Meine R75/5 schalte ich zu 90 % geräuschlos,

ist nur eine Frage der Übung.

Den Reibungsdämpfer benötige ich nur bei sehr schlechten Straßen,

kann aber im Gegensatz zu dir auch mit angezogenem Reibungsdämpfer

Kurven fahren.

Sollte ich ihn mal vergessen, merke ich das bei langsamerer Fahrt.

Dann läuft sie nämlich nicht mehr geradeaus, sondern fährt

Schlangenlinien.

Zum Luftdruck: Ich persönlich fahre vorn mit 2,0, hinten mit 2.2 bar.

Reifen Conti Zwillinge K112 und RB2. Mit denen, Metzeler Block C

66 und Rille 12 waren die /5 damals ab Werk bestückt.

Ideal also für absolute Originalitätsfanatiker wie ich einer bin.

Gruß aus Bayern

Max

HM
06.06.2008, 22:42
moin andy

kleine anmerkung zur bremstechnik
erst hinten kräftig reintreten, dann vorne voll zulangen
sooo schlecht ist die bremse dann gar nicht. ;)

mit zwar völlig unoriginalen, dafür aber genialen BT 45 (luftdruck 2,5/2,9) bereift
kann man sie sehr zackig in ungeraden bewegen, auch bei nässe.


viel spass mit deiner /5 :]

HM

crisu66
07.06.2008, 08:37
ich gratuliere erst mal, scheint doch erfolgreich gewesen zu sein....

zur Bremse: ich weiß zwar nicht was genau für ne Bremse dort verbaut ist, bei meiner 60/2 sind die vorderen Bremsen gar nicht so schlecht, müssen aber prima eingestellt und regelmässig gereinigt werden, zudem ist für verwöhnte Scheiben-Bremser die erforderliche Handkraft recht groß.

wenn es eine ähnliche Doppelnockebremse ist wie bei meiner, dann gibt es ganze Abhandlungen über Einstellung, Reinigen und Wartung, werde mal sehen ob ich nächste Woche das einscannen kann

Tip: in ner ruhigen Stunde und abgelegener Gegend sich rantasten, ganz bewusst mal fett zulangen und ziehen am Hebel was der Unterarm hergibt - wirst sehen, es geht mehr als man glaubt

Der Reibungsdämpfer ist so ne Geschichte, steht im Winter lange rum und wird hart oder gar rostig

ich mach den zu Beginn der Saison im Stand mal etwas fester zu, und führe einige Lenkbewegungen durch, dann lockern und mit Bremsenreiniger den Schmutz rausspülen, wieder moderat zu .... gleich beim Fahren testen, den die R60/2 kommt ohne bei kleiner Geschwindigkeit ins Schlingern, muss also eingestellt werden

viel Vergnügen weiterhin