Federbein von Wilbers, aber welches?

[Bulto]

Kaum habe ich mir - wie bereits an anderer Stelle angemerkt - eine R 100 R (Bj.92) zugelegt, schon tauchen die ersten Gedanken an Tuning auf.
Nicht der Motor, da reicht mir die Leistung vollauf, nur das Fahrwerk soll etwas aufgewertet werden, speziell die Gabel und das Federbein.
Nachdem ich mich intensiv über die Vor- und Nachteile diverser Federbeine informiert habe, bin ich schon etwas weiter und habe die mittlere Preisklasse von Wilbers (inklusive progressive Gabelfedern) im Auge.

Jetzt brauche ich hier noch etwas Hilfe, damit ich für meine R 100 R die optimale Auswahl treffe.

Weine erste Wahl wären die Modelle 630 bzw. 640 von Wilbers. Nun ist mir schon klar, dass der Unterschied der Durchmesser des Kolbens im Zylinder ist, aber was passt nun besser zu meiner BMW? Beim Preis gibt’s ja keinen großen Unterschied.

Einige Interessensfragen als technischer Laie:
die Modelle 632 P und 642 P haben ein Ausgleichsgefäß.
Was bringt das, würde dies das Fahrverhalten der BMW weiter verbessern und wäre eine Montage überhaupt möglich oder hätte der Ausgleichsbehälter gar keinen Platz?

Ich muss natürlich anmerken, dass ich jetzt altersbedingt zu einem ruhigeren Fahrstil gefunden habe und eher kürzere Strecken mit kurvigen Landstraßen bevorzuge.
Aber wenn das Fahrgestell Reserven hat, ist das ja kein Nachteil.

Grüße aus der Steiermark
Gerhard

[eddiek]

Ruf doch am besten den Rolf Ludwig an, der weiss dann schon was du brauchst, ich weiss garnicht was ich letztendlich verbaut habe, aber passt bestens.

http://www.ludwig-tuning.de/

Andreas

[kurvenfieber]

Hätte ich jetzt auch vorgeschlagen, er berät Dich bestimmt gerne.

Bei den Federn mit Ausgleichsbehälter kannst die Zuladung an einem Rädchen einstellen. Bei herkömmlichen Federbeinen musst Du die Federvorspannung dazu verändern (dazu gibt es einen Hakenschlüssel zu den Federbeinen).

Hast Du schon mal über eine Luftfederung nachgedacht (Fournales-es lief gerade eine Sammelbestellung und im August will ich mir auch welche bestellen) http://www.fournales.fr/

Ich konnte sie bei Walter probefahren, ich kannte diese Dimension vorher nicht.
Zu den Kolbengrößen weiß ich nichts, aber ich würde meinen, dass ein größerer Durchmesser besser ist ?(

[Detlev]

Bei den Federn mit Ausgleichsbehälter kannst die Zuladung an einem Rädchen einstellen.

Nö, am Ausgleichsbehälter befindet sich nur ein Rädchen zur Einstellung der Druckstufe. Macht vielleicht Sinn auf der Rennstrecke, im normalen Straßenbetrieb eher nicht.
Wenn man eine hydraulische Federbasis mit "Rädchen" benötigt (sinnvoll bei häufigem Soziusbetrieb wenn die Zuladung sich dabei sehr deutlich erhöht), muss man diese extra bestellen.

[kurvenfieber]

Ich dachte Diese wäre gemeint gewesen, ich gebe zu ich habe mir die Homepage nicht angesehen und kenne die Typen nicht.

[mk66]

Hallo,

Achtung: Nachfolgendes ist meine etwas abweichende Einzelmeinung!

Vorweg: Ich mags gerne weich gefedert. Weil ich gerne auf kleinen und kleinsten Straßen unterwegs bin und höchst selten vollgas Autobahn fahre. Auf den kleinen oft etwas hoppeligen Straßen ist man mit "relativ" weichen Federelementen nicht nur komfortabler und entspannter sondern m.E. auch schneller und sicherer unterwegs!

Da ich mehrere Paralever-BMW´s fahre, hab ich auch die Möglichkeit einiges auszuprobieren. Gabelfedern von allen möglichen Herstellern und Federbeine von Wilbers z.B.

Die finde ich allesamt erstmal etwas arg straff. Die Federvorspannung auf Minimum herunterzuschrauben brachte ein wenig Linderung. Die oft propagierte "Bedarfsgerechte" Bestellung bei Wilbers halte ich für ein Märchen. Ich hab jedenfalls in einem Abstand von zwei Jahren zwei Federbeine bei Wilbers für die R100GS bestellt. Einmal "extra weich", ausschließlich Solobetrieb ohne Gepäck, leichter Fahrer (Gewichtsangagabe 25 KG "geschönt" :D ). Das andere Mal "Standard" für gemischten Betrieb auch mit Sozius/Gepäck. Es kam zweimal die fast identische Einstellung; Feder mit gleicher Federrate, Voreinstellung Federrate und Dämfpung ähnlich :schock:

Die GS-Federbeine haben einen separaten Ausgleichsbehälter. sieht wichtig aus und man kann damit die Druckstufe sogar getrennt nach "Fast Travel" und "Slow Travel" justieren (Dämpfung für schnelles/langsames Einfedern getrennt einstellbar). Braucht kein Mensch bzw. ich nicht. Das Ausgleichsdingens wiegt zusätzlich und muss am Motorrad befestigt werden. So, dass der Verbindungsschlauch nirgens scheuert. Würd ich nicht mehr kaufen. Ein Federbein hat zusätzlich eine Hydraulische Federvorspannung. Praktisch, aber brauch ich als "nur Solofahrer" auch sehr selten. Zusammen mit dem Ausgleichsbehälter muss man dann aber schon zwei so Dinger und schläuche am Motorrad befestigen X(

Hingegen ganz nett finde ich die optionale Längenverstellung des Federbeins. Da kann man ein bisschen basteln und experimentieren :D

An der R100R hab ich ein normales Wilbers ohne Ausgleichdingens mit einstellbarer Zugstufe. Die sollte schon sein, hatte die BMW ab Werk ja auch.

Die zweite R100R hat noch gute Original-Federelmente (Showa-Gabel mit Serienfedern und Showa Federbein). Ganz ehrlich: Die ist zwar etwas weich, aber ich fahre damit genauso gern wie mit der Fahrwerksmäßig "verbesserten" R100R, auf schlechteren Straßen sogar lieber.

Kurzum: Nicht alles was schick aussieht und teuer Geld kostet, ist eine Verbesserung. Wenn die Original-Federelemente noch "gut" sind, würde ich mir das Geld sparen. Die R100R Federelemente wurden Anfang der 90er von der Fachpresse viel gelobt, obwohl dieses Fahrwerk damals einigen altgedienten BMW-Piloten schon zu hart war :schock: So vergehen die Zeiten!

BTW: Meine nächste GS bekommt Öhlins, die sollen ja schön weich sein ;)

Frei nach H. Dähne: "So weich wie möglich, so hart wie nötig"

Grüße
Marcus

[Karl]

Servus,
soll das Fahrwerk "aufgewertet" werden, oder sind die Original Dämpfer Schrott?
Wenn Schrott, dann tauschen - Klar.
Aufwerten? Spar Dir das Geld für Sprit.

Also ich bin mit dem Wilbers Mono - an meiner ST zu 100% zufrieden.
mein senf.
Karl

[Benno]

Ich habe die Wilbers in diversen BMWs gehabt und war bestens damit zufrieden, allerdings habe auch ich immer mit deutlich geschönten Gewichtsangaben bestellt. Sonst sind die Dinger zu hart.

Jetzt in der Mystic ist das originale Showa montiert und das bleibt drin, weil es einfach gut ist.

[ck1]

Die finde ich allesamt erstmal etwas arg straff. Die Federvorspannung auf Minimum herunterzuschrauben brachte ein wenig Linderung. Die oft propagierte "Bedarfsgerechte" Bestellung bei Wilbers halte ich für ein Märchen. Ich hab jedenfalls in einem Abstand von zwei Jahren zwei Federbeine bei Wilbers für die R100GS bestellt. Einmal "extra weich", ausschließlich Solobetrieb ohne Gepäck, leichter Fahrer (Gewichtsangagabe 25 KG "geschönt" :D ). Das andere Mal "Standard" für gemischten Betrieb auch mit Sozius/Gepäck. Es kam zweimal die fast identische Einstellung; Feder mit gleicher Federrate, Voreinstellung Federrate und Dämfpung ähnlich :schock:

Grüße
Marcus

ähnliche erfahrungen habe ich auch gemacht. wilbers dazu zu bringen für meine xt das zu liefern was ich wollte, hat mir 3 mal versandkosten beschert. öhlins hat mir zwar für stolzes geld meine feder schwarz beschichtet, dann aber nicht mehr verraten wollen (oder können), welche denn nun verbaut war (war nach dem beschichten nur noch schlecht zu lesen).
nicht das die produkte beider häuser schlecht wären, aber gute individuelle abstimmung für den kunden scheint ihnen keinen spass zu machen. umsatz zählt !

gruß
claus

[Merauder108]

Moin,
ich habe das Wilbers Federbein Typ 640 Road Ø 46 mm für meine R100R und auch Wilbers Gabelfedern mit festem Gabelöl drin.
Das Federbein habe ich im Forum gebraucht bekommen und war auf ein ca 40kg höheres Gewicht eingestellt.
Also vom Fahrwerk eine völlig neue Maschine und sie braucht sich gar nicht hinter modernen Motorrädern zu verstecken.
Ich kann den Austausch sehr empfehlen Kurventauglichkeit hat sich extrem verbessert. Bei den Originalfedern waberte mir das Heck zu sehr.
Bin im Harz mit extremer Schräglage gefahren und einfach begeistert. Als ich einem Kollegen der eine Honda cb 1000 r ,BJ2009 fährt, meine Maschine geliehen habe war er total erstaunt.

[Bulto]

Eine solche Vielfalt an Meinungen macht die Entscheidung wohl nicht wesentlich einfacher, ist aber natürlich hochinteressant.

Das derzeit verbaute originale Federbein ist noch lange nicht Schrott, wenn man aber so oft hört und liest, dass sich das Fahrverhalten mit Wilbers oder Öhlins dramatisch verbessert, dann wird man schon nachdenklich. Man sieht allerdings bei dieser Diskussion, dass es da auch kritische Stimmen gibt. Wenn ich mir aber schon ein Motorrad gekauft habe, das 20 Jahre am Buckel hat (die aktuellen Modelle von BMW sprechen mich nicht so sehr an), dann soll es zumindest mit den modernsten Komponenten nachgerüstet werden. Dies kommt dann dem Fahrspaß und der Sicherheit zugute.

Obwohl auch die Fournales mit der etwas ausgefallenen Luftfederung ihren Reiz haben, tendiere ich eher zu einer „konservativeren“ Lösung.

Ich bin nun immerhin bereits einen Schritt weiter und schwanke beim Federbein zwischen dem Typ 640 von Wilbers und dem Modell BM 052 von Öhlins. Beim Preis gibt es da keinen Unterschied, die kosten beide Euro 499,-. Die Wilbers gibt es wohl auch beim Hein G., ich würde sie aber lieber vom Speziallisten beziehen.
Mit dem Federbein sollen dann gleichzeitig progressive Gabelfedern verbaut werden. Auch die werden von beiden Firmen zum selben Preis angeboten.

Gibt es hier im Forum auch Erfahrungen mit dem BM 052 oder ähnlichen Federbeinen von Öhlins?
Sind die Öhlins nicht so hart abgestimmt wie die Wilbers?

Wahrscheinlich merke ich bei meinem Fahrstil kaum einen Unterschied, aber interessieren würde es mich schon.

[Merauder108]

wenn du Zeit hast gibts bei Wilbers immer im Herbst eine 10% Rabatt Aktion

[Joerg_H]

Hei,

Das derzeit verbaute originale Federbein ist noch lange nicht Schrott
Dann lass es doch drin ... ?

Als das Federbein meiner K am Ende war, hab ich das allereinfachste Wilbers 530 ECO geholt - wer mehr "braucht", fährt wahrscheinlich rennmässig durch die Lande.

Andere Gabelfedern sind dann in der Tat obligatorisch, weil sich die Fuhre sonst nicht mehr ganz harmonisch fährt.

[Fritzmaddin]

Moin!

Also beim Federbein meiner R100R hab ich vor einiger Zeit auch "aufgerüstet" und will es nicht mehr missen. Wilbers, Typ irgendwas (Dämpfung einstellbar, kein Ausgleichsbehälter). Die Fuhre ist wesentlich präziser zu bewegen und gibt ne schöne Rückmeldung über die Hinterhand.

Gabelfedern hab ich letzthin auch getauscht. Muss aber sagen, dass mir das jetzt fast zu hast ist vor. Ich hatte mir davon geringeres Eintauchen beim Bremsen erhofft. Das passt jetzt. Aber es ist wirklich eher rennstreckentauglich abgestimmt. Na mal noch mit anderem Öl experimentieren...

Ergo: Federbein auswechseln ja, Gabelfedern muss nicht sein.

Abgefederte Grüße vom Fritzmaddin!

[VV 01]

Hallo Gerhard,

zum Öhlins kann ich nichts sagen außer daß sie einen guten Ruf haben, wie Du ja auch selbst weißt.
Ich fahre ein Technoflex, so hießen die Wilbers Federbeine, als sie noch nicht Wilbers heißen durften.
Ich habe das 642 und bin sehr zufrieden damit.
Die Vorspannung der Feder ist mit Gabelschlüsseln einstellbar, die Dicke der Feder und damit die Federrate sind bei der Herstellung festgelegt.
Vielleicht solltest Du doch mal mit z.B. http://www.ludwig-tuning.de/ (http://www.ludwig-tuning.de/)
telefonieren, ob man eine Feder mit einer geringeren Federrate als standardmäßig von Wilbers verwendet, ins Federbein einbaut.

Die Zug- und Druckstufeneinstelluung hat durchaus Vorteile.
Gehen wir einmal davon aus, daß die richtige Einstellung von Zug- und Druckstufe für Dich gefunden ist.
Nun möchtest Du für eine kleine Tour einen Beifahrer mitnehmen.
Die Federvorspannung über die gekonterten Ringmuttern zu verändern ist zu aufwändig. (Geht wahrscheinlich nur bei ausgebautem Federbein)
In diesem Fall machst Du die Druckstufe 2 Klicks härter, die Zugstufe 1 oder 2 Klicks weicher.
Das ändert dann zwar nicht die Mittellage des Federbeins, die ist mit 2 Personen etwas tiefer als mit einer, aber es verändert das Ein- und Ausfederverhalten.
Das Einfedern wird stärker gedämpft und das Motorrad federt nicht so weit über die Mittellage hinaus wie bei unveränderter Einstellung.
Gleichzeitig wird das Ausfedern weniger gedämpft und das eingefederte Motorrad kehrt schneller wieder in die Mittellage zurück und ist bereit für die nächste Welle.
Bei unveränderter Feder- und Dämpfereinstellung würde das Motorrad hinten schaukeln, mit der angepassten Dämpfereinstellung liegt es satt auf der Straße.

Du kannst auch z.B. bei Regenfahrten Zug- und Druckstufe je einen Klick weicher machen und hast so ein weicheres Fahrwerk und bist sicherer im Regen unterwegs.
Auf langen Fahrten bei hohen Außentemperaturen kannst Du Zug- und Druckstufe je einen Klick härter machen,um die Dämpfungsabnahme zu kompensieren.
Wer das noch nicht "erfahren" hat, mag sich das vielleicht nicht vorstellen können, aber eventuell "outen" sich ja noch ein paar Kollegen, die ein voll einstellbares Federbein haben und die Möglichkeiten auch nutzen.

Mein Rat, nimm das 642 oder das entsprechende Öhlins.
Wenn Du das Motorrad lange fahren möchtest, lohnt sich das.
Die Federbeine sind Longlife-Produkte, die durch Wartung immer volle Funktion behalten.

Gruß Ulli

[Merauder108]

ich hab das Gabelöl was von Wilbers mitgeliefert wurde drin, war aber wohl n dickeres Sportöl - also bei mir waren vorher Wirth Federn drin und meine Gabel ist Bretthart geworden - richtig gut. Das ganze Bike is total knackig.

[Detlev]

Die Showa-Gabel der R100R bedarf keiner anderen Federn. Die passt ab Werk sehr gut. Evtl. etwas dünneres Öl kann sie aber vertragen.
Zum Wilberfederbein: Ich hatte mir für Solobetrieb bei Wilbers extra eine 85er Feder bestellt, die fährt sich sehr harmonisch, schlägt auch im 2-Personen-Betrieb (leichte Sozia) nicht durch.

[Flensburger]

Habe mir, nachdem des okinool-Fderbein meiner G/S nach 26 Jahren etwas lahmte, nun ein Wilbets ECO-Line (einfachste Nummer) ohne Einstellschnickschnack geholt.
War zuerst bretterhart und ließ sich auch nicht weicher stellen. Geradezu unfahrbar.
Habe mich dann an Wilberrs direkt gewandt, sollte denen das Federbein zusenden.
Gemacht, nach ca. 1 Woche mit neuer weicherer Feder und lat Null-Rechnung überholt, zurückerhalten
KOSTENLOS!!!! :applaus:

Bin beeindruckt, das ist wirklich empfehlenswert.
Einstellungen am Federbein Zug-/Druckstufe?
Brauche ich jedenfalls nicht

Gruß
Lars

[Bulto]

Um mit vollem Schwung und bester Straßenlage in den Frühling zu fahren, habe ich mir nun bei der Firma Ludwig-Tuning progressive Gabelfedern und das Federbein Typ 640 von Wilbers bestellt.
Ich bin schon neugierig auf den Unterschied und freue mich auf die erste Ausfahrt (nach diesem elendslangen Winter).

Eines kann ich aber bereits jetzt schon sagen, mit der Beratung durch Herrn Ludwig bin ich sehr zufrieden.
Es wurden alle Fragen präzise beantwortet und man ist sich dann auch sicher, dass richtige Produkt bekommen zu haben.

Grüße aus der Steiermark
Gerhard