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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ladeproblem R100/7



Roland
23.06.2012, 14:38
Hallo,

ich bin momentan etwas ratlos, weil ich ein Ladeproblem an einer 76er 100/7 habe:

Motorrad sprang nicht an (Anlasser drehte nicht durch), nach Laden der Batterie (Kung Long) gings wieder ein paar Tage. Letzten Donnerstag, als ich grade vom TÜV wegfahren wollte, gleiches Problem. Dabei war ich ein paar Minuten vorher erst hingefahren, Motor war also noch warm.

Ladekontrollampe verhält sich unauffällig.

Daraufhin hab ich mal anhand der Checkliste durchgemessen (kalter Motor):

Eigenwiderstand Messleitung 0,4 Ohm (dieser Wert ist bei den folgenden Angaben NICHT abgezogen)
Batterie (geladen) 12,7 V, auch im angeschlossenen Zustand und +-Pol - Masse gemessen.
Zündung an: 12,63 V
Motor an bei 3.000 U: 13,5 V (<- scheint zu laden, das erscheint mir aber etwas wenig)

Ab hier sind die gemessenen Spannungswerte etwas höher, weil sie gerade erst gelaufen war:
Diodenspannung Plus: 12,9 V
Diodenspannung Masse: 12,8 V
Diodenspannung Plus/Masse: 12,9 V

Rotor kalt: 4 Ohm
Rotor Kohlen: zunächst 6,3 Ohm, ich hab daraufhin die Kohlen gewechselt, nunmehr 4,5 Ohm

Stator Wicklungen U-V U-W V-W jeweils 0,9 Ohm
Stator gegen Y (Edit: hiess fälschlicherweise: Masse) U V W je 0,3 Ohm

Daraufhin Diodenplatte ausgebaut und durchgemessen:
alle Werte OK

Heute weitergemessen:

Im BMW-Handbuch wird auch eine Reglerprüfung B+ nach D-bei abgezogenem Kabel B+ beschrieben: Hier hab ich 13,5 Volt gemessen, scheint in Ordnung zu sein.
Eine weitere dort beschriebene Prüfung ist die Spannungsdifferenz von D+ nach B+: Hier hab ich 0,6 Volt gemessen, auch das scheint OK.

Beim Messen "Kompletttest Generator ungeregelt" nach der Messanleitung bekam ich keine vernünftigen Werte:
Bei den Messwerte U V und W nach Y bekam ich 1,3 Volt, später 0 Volt angezeigt. Kann doch aber eigentlich nicht sein, da ich ja eine Ladespannung gemessen habe (s.o.). AC war eingestellt, 3W-Lampe brannte.

So, und nun zu meinen Fragen:
- was soll ich davon halten? Was haltet ihr davon?
- gerne genommen wird ja der Rotor als Fehlerursache, aber spricht die Messung dafür?!?
- Könnte auch einfach die 2 Jahre alte Batterie malat sein? An meiner /6 hat eine vergleichbare Gelbatterie 13,1 Volt, wird im Motorrad aber auch mit deutlich über 14 Volt geladen.

Danke für Hinweise

Roland

traebbe
23.06.2012, 15:40
Hallo Roland,

Zieh mal U,V, W und Y vom Stator ab und miss die Widerstände nochmals gegen Masse.
Es darf nichts angezeigt werden, d. h. Widerstand muss unendlich sein.
Mit angeschlossenen Kabeln kann keine vernünftige Aussage bezüglich Statorschaden gemacht werden.
Dann Kabel an die Kohlen abziehen und Widerstand Kohlen zu Masse messen.
Linker Anschluss muss unendlich sein, rechter muss direkt Durchgang zu Masse haben, d.h. nahe 0 Ohm. Dabei die Kohlen am Rotor mit Karton unterlegen.
Nächste Messung: Beide Schleifringe zu Masse (Kohlen angehoben).

Ansonsten: Bricht die Batteriespannng während der Starterbetätigung zusammen?
Wie sieht das Anlasserrelais aus? Ist das sicher gut?
Sitzt unter dem Tank links am Rahmen.

Roland
23.06.2012, 16:23
Hallo Joachim,

war grade nochmal draussen, U V W Y haben unendlich gegen Masse. Ebenso der Schleifringe und einer der Rotranschlüsse, der andere hat Masseschluss - so solls wohl sein.

Das Anlasserrelais hab ich letztes Jahr getauscht, mit der momentan eingebauten Batterie der /6 springt sie auch sofort an. Aber die Ladespannung steigt kaum über die Anfangsspannung der Batterie.

Habe gerade auch bei laufendem Motor mal die Wechselspannung von U V und W zu Y gemessen, war jeweils ca 8 Volt - ich kann den Wert aber nicht interpretieren.

Grüße und Dank
Roland

traebbe
23.06.2012, 17:03
Hallo Roland,

8 Volt sind zu wenig, die Wechselspannung muss höher sein als die gleichgerichtete Spannung daraus.

Haben die Federn der Kohlen noch genügend "Weg", um die Kohlen richtig an den Rotor zu drücken?
Bei mir war der Fall ähnlich gelagert, die vordere Kohle wurde nicht mehr genügend auf den Rotor gedrückt.
Spannung ging immer weiter runter.

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?29624-Tausch-der-LiMa-Kohlen

Roland
23.06.2012, 17:22
Hallo Joachim,

unter anderem wegen deiner Beschreibung hab ich am Donnerstag die Kohlen und die Federn gewechselt. Waren aber nicht zu kurz, nur ungleich abgelaufen. Zunächst konnte ich danach einen relativ geringen Widerstand messen (4,5 Ohm von DF nach D-). Vorhin hab ich aber teilweise deutlich höhere Widerstände vom Anschluss zum Schleifring gemessen. Der Widerstand lässt sich da aber statisch schlecht bestimmen, vielleicht sollte ich mal den Erregerstrom zu messen versuchen.

Grüße
Roland

R27
23.06.2012, 17:43
Hallo Roland,

der Wechselspannungsmessung würde ich keine große Bedeutung zu ordnen. Der AC-Messbereich ist auf eine 50Hz – Sinusspannung ausgelegt. Stimmt Frequenz oder Kurvenform nicht, so sind angezeigten Werte nicht wirklich brauchbar. Die 13.5V bei 3000/min sprechen für einen Generator, der in Ordnung ist. Schalte mal bei dieser Messung das Licht ein und aus, wenn die Spannung sich kaum ändert ist der Generator wahrscheinlich fit. Ich habe den Akku in Verdacht. Vielleicht ein schlechter Kontakt. (Akkupol, Masse, Anlasserplus)

Gruß Hilmar