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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wassereinbruch im Unterbrecherkontakt



Chrismoe
03.07.2008, 22:54
Bei der Heimfahrt vom wunderschönen Boxertreffen hat mich ein unglaubliches Unwetter erwischt. Mein Oldie (R 90 S Bj.76) X( und ich wurden kräftigst gewaschen, haben aber durchgehalten. Als ich jetzt nach längerer Standzeit wieder fahren wollte, sprang das Teil nicht an. ?(
Da kein Zündfunke vorhanden war, habe ich die Zündspulen in Augenschein genommen, konnte aber äußerlich nichts entdecken. Danach habe ich vorsichtig den Stirndeckel gelöst, und dann haute es mich fast um: Aus dem Deckel lief eine rostig-braune Brühe. :aetsch:
Offensichtlich hatte sich die "Kammer" des Unterbrecherkontaktes mit Wasser vollgesaugt und die Flüssigkeit konnte ca. 3 Wochen (un)tätig werden. Nach einer Trockenlegung und Pflege mit Spray habe ich noch den Unterbrecherkontakt "gefeilt" und schon läuft sie wieder. Beim Gasgeben kann ich jedoch manchmal ein Springen von Funken an dem Unterbrecherkontakt beobachten. Bevor ich wieder zusamenbaue daher meine Frage: Soll ich Unterbrecherkontakt, Filz und Kondensator sicherheitshalber erneuern oder ist ein solcher Funkenflug normal ? Kann man die Zündung auf neueres Baujahr (Strich 7) umrüsten (meine R 100 RS Bj.80 hatte das Problem noch nie) :P :P :P oder gibt es Tricks zur besseren Wasserabdichtung ? :nixw:

Vielen Dank für Eure Hilfe sagt Chrismoe - der Saarländer

Heute fahren viele Leute viele moderne Motorräder - Individualisten fahren Boxer

dan-bike
03.07.2008, 23:31
Hallo Chrismoe,

beim Thema Hallgeber-Problem habe ich schon geschrieben, dass ich seinerzeit als meine 90/6 noch jung war (vor ca 25 Jahren) mal auf die Dynatek Zündanlage umgerüstet habe. Dabei wird eine Platte mit 2 Hallgebern anstelle der Unterbrecherkontaktplatte eingesetzt. Auf den Exenter, der normalerweise den Unterbrecher steuert kommt ein Magnet, der die Hallsignale auslöst. Die Fliehkraftverstellung bleibt im Original. Die Hallgeberimpulse werden an das Zündsteuergerät weitergeleitet, das habe ich unter dem Tank montiert. Dieses kann die original Zündspulen steuern, oder man verwendet eine Doppelzündspule, die dann allerdings 3 Ohm eingangswiderstand haben sollte!

Das Ganze ist immer noch zu haben und wird in Deutschland u.a. hier vertrieben:

http://www.micronsystems.de/pi287630111.htm?categoryId=197

Mit denen bin ich nicht verwandt und kriege auch keine Prozente oder so ;(

Vorteilhaft finde ich an der Lösung, dass der Einbau wenig Schrauberei und Einstellerei bedeutet und es leicht rückrüstbar ist, falls mal was versagt.
Die ersten Jahre hatte ich auch die Unterbrecherplatte immer noch in der Werkzeugkiste.

MM
03.07.2008, 23:55
Was Dietmar sagt, ist eine langfristig sinnvolle Lösung.
Als Sofortmaßnahme würde ich Kontakt und Kondensator tauschen.
Der Unterbrecherkontakt ist eh ein Verschleißteil und durchs Nachfeilen wird er nicht besser.
Der Kondensator unterliegt einer Alterung, die unterwegs für einen Ausfall sorgen kann (selbst erlebt).

Euklid55
04.07.2008, 06:58
Hallo Chrismoe,

als Sofortmaßnahme kann ich Dir eine 3mm Bohrung unten in den Motordeckel empfehle. Dann fließt das Wasser und Öl wieder ab. Ich habe selbst letzte Woche meine R90 auf elektronische Zündung umgebaut, weil sie 2 mal mit defektem Kondensator liegen blieb.

Gruß
Walter

Benno
04.07.2008, 08:25
Ich würde Kontakte und Kondensator tauschen. Und so ein Ablaufloch ist sicher gut. ;)

Auf eine elektronische Zündung würde ich nur wechseln, wenn in Zukunft hohe Laufleistungen zu erwarten sind.

dan-bike
04.07.2008, 18:29
Original von Benno

Auf eine elektronische Zündung würde ich nur wechseln, wenn in Zukunft hohe Laufleistungen zu erwarten sind.

Hallo Benno,

1983 habe ich noch gedacht, das Leben sei unendlich (auch das meiner Q) ;) Mittlerweile glaube ich fast, der Q machen die hohen Laufleistungen nicht so viel aus wie mir :entsetzten:

Aber stimmt schon, bei ein paar tausend Km pro Jahr kann man auch mal eben Kontaktspiel überprüfen und den Zündzeitpunkt evtl einstellen. Das war bei meiner alten Lady allerdings in den letzten 25 nicht mehr nötig :P

Fritz
04.07.2008, 20:47
Hallo,

das Bohren eines Abflußloches ist sehr zu empfehlen. So bemerkt man zudem frühzeitig einen undichten WeDi an der Nockenwelle durch Ölaustritt.

Ich würde aber in das Loch eine kurze, hohle Schraube eindrehen oder ein Röhrchen zur Verlängerung einkleben. Sonst verschafft man dem Wasser erst recht Zutritt.

Sehr gut vorbeugend wirkt ein Verlängern des Schutzblechs nach unten mit einem Gummilappen - mehrfach erprobt! Versuchsweise Demontage, und nach dem nächsten Wolkenbruch ganz schnell reumütig wieder drangesetzt!

Wer seinen Caféracer mit abgehackten Schutzblechen fährt, muß wissen, daß er so ein reines Schönwetterfahrzeug ist.

Grüßle,

Fritz )(-:

Detlev
04.07.2008, 20:49
Meinem Caferacer sind auch Unterwasserfahrten egal!
Dank B&G Zündung auf dem Kurbelwellenstumpf!

Fritz
04.07.2008, 21:57
Original von detlev
Meinem Caferacer sind auch Unterwasserfahrten egal!
Dank B&G Zündung auf dem Kurbelwellenstumpf!

Ja mit Gewalt! Da kann des a jeder! Ach so, deshalb der Taucheranzug - "BMW Atlantis" :D

Detlev
04.07.2008, 22:05
Jepp, Atlantis ist Programm! ;-JJJ