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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vibrationen im Teillast-Bereich?



btbschwarz
27.11.2012, 11:36
Hallo Miteinander,
als Neuling bei "2-ventiler.de" traue ich mich jetzt einmal euch um einen Tipp zu bitten.
Nach 10 Jahren Moped-Pause (die R 100 GS/PD hat's nicht übel genommen) bin ich jetzt wieder aktiv geworden und habe mir vor Kurzem eine R 100 R als Zweitgerät zugelegt. Zweitgerät deswegen, weil die GS nicht unter den Anhänger-Spriegel passt und wir auch im Urlaub ein Motorrad dabeihaben wollen.
Die R 100 R wurde nach dem Kauf in der Werkstatt meines Vertrauens komplett inspiziert und läuft jetzt, im Vergleich zur Probefahrt, ganz wunderbar. Das einzige Problem sind unangenehm starke Vibrationen im Bereich von ca. 2800 bis 3200 U/min. Von meiner GS kenne ich es schon auch, dass es Drehzahlbereiche gibt, die etwas "kribbeln", aber im direkten Vergleich ist das was die R 100 R fabriziert schon deutlich gröber.
Nach meinem bisherigen Verständnis würde ich davon ausgehen, dass die Synchronisierung der Gaszüge nicht in Ordnung ist - allerdings sind die Vibrationen vor und nach der Inspektion so ziemlich exakt gleich geblieben. Das wiederum irritiert mich, da die Vergaser-Synchronisation neu gemacht wurde und ich mir recht sicher bin, dass das passt.
Klar ist "recht sicher" nicht das Gleiche wie "hab's geprüft", aber Synchronisieren ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung und falls es noch andere zu überprüfende Punkte gibt, würde ich mich gerne um eine Neu-Synchronisation herumdrücken.
Auch ein Hinweis wie "da darf nix vibrieren" oder "in irgendeinem Bereich gibt es immer Vibrationen" würde mir schon etwas weiterhelfen, da ich nicht ganz auschliessen will, dass ich evtl. eine kleine Vibrations-Überempfindlichkeit habe.

Schon mal vielen Dank und Grüße
Bernhard
(Münchener Ecke)

Benno
27.11.2012, 11:41
.... Das einzige Problem sind unangenehm starke Vibrationen im Bereich von ca. 2800 bis 3200 U/min....

Das ist aus meiner Sicht einer der kritischen Bereiche bei den 1.000ern. Je nach Motor mehr oder weniger stark ausgeprägt.

Tommy:-)
27.11.2012, 12:17
Und keine Angst vor der Synchronisation, hier (http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?29122-Bester-Weg-Vergaser-zu-synchronisieren&p=377884&viewfull=1#post377884) hab ich es mal aufgeschrieben.

Ist echt simpel :D

Desmo56
27.11.2012, 12:21
Das Problem liegt meist an den Vergasern.

Im Leerlauf laufen sie synchron aber dann nicht mehr linear zur Drehzahlerhöhung. Daran ist ein "versifftes" Leer- und Teillastsystem schuld.
Oft auch nur an einem Vergaser.

Andreas

powerlufti
27.11.2012, 12:25
Meine tausender hatte das auch.
Nach einer feinfühligen Gaszug angleichung bei tausend bis eintausendfünfhundert Umd. ist es verschwunden.
Selbst aus Untertourigen Drehzahlen beschleunigt sie ohne Übermäßige Vibratiuonen.
Die Überprüfung mittels Schlauchwaage ergab nur : bestens.
Trotzdem fliegen die Versager runter. Eine Einspritzanlage ist fast fertig.

Gruß klaus

Detlev
27.11.2012, 13:08
Die Vibrationen in dem Bereich sind bei allen 1000ern relativ gut spürbar, nach meiner Beobachtung aber besonders bei den R100R und Mystik Modellen besonders stark ausgeprägt.
Worin unterscheidet sich nun die R100R von den anderen 1000ern?

1. Die Rahmen sind stabiler aus dickerwandigem Rohr und damit auch schwerer als bei den Monolever- und den alten 2-Armschwingenmodellen.
2. Die Showagabel ist wesentlich steifer als alle anderen von BMW verbauten Gabeln, also auch als die der R100GS/PD.
3. Die Lenker der R100R und auch der Mystik sind dickwandiger als die Lenker der GS und der älteren Modelle.

Ich vermute, dass in der Summe dieser für die Straßenlage äußerst positiven Eigenschaften ungünstige Schwingungsprobleme verstärkt (Resonanzen) werden.
Ein dünnwandiger Lenker bringt zumeist schon eine deutliche Verbesserung.
Die Synchronisation dürfte in dem Bereich nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, ich habe jedenfalls bei der Suche nach einer Lösung des Problems alle Eventualitäten durchgespielt, Kupplung ausgewuchtet, leichte und im Gewicht angeglichene Kolben (bringen eine hervorragende Laufruhe oberhalb von 4000/min, wirken sich aber bei 3000/min nicht aus), Gewichtsangleichung der Pleuel, spannungsfreie Montage der Auspuffanlage und natürlich auch die Vergaser, die ich vorher penibel überholt habe, im Fahrbetrieb mit dem Synchronmessgerät auf dem Tank eingestellt.
Die unangenehmen Resonanzen bei 3000/min habe ich bei allen diesen Maßnahmen nicht beeinflussen können.

Besser wurde es mit der Montage eines Fehling LN44 Superbikelenkers und nochmals deutlich angenehmer ist es geworden, nachdem ich im letzten Winter den 60cm schmalen und mit 2mm recht dünnwandigen Lenker einer /6 an meine R100R angebaut habe.
Ich denke mal, dass BMW die R100R Modelle nicht ohne Grund mit Lenkerendengewichten versehen hat, die ich allerdings in den dünnwandigen Lenkern nicht fahre.

btbschwarz
27.11.2012, 16:08
Erst mal vielen Dank für die schnellen Antworten - das ging ja ruckzuck.

Bei der Inspektion wurden die Vergaser zwar gereinigt (da war schon Dreck drin!), aber noch nicht mit Ultraschall behandelt. Ich denke der Hinweis von Andreas auf ein versifftes Teillastsystem muss daher zuerst verfolgt werden ...

Also kommen die Vergaser nochmal runter und bekommen ein Bad mit Ultraschall verordnet. Dabei entsteht dann zwangsläufig die Gelegenheit mich mit dem Synchronisieren anzufreunden.

Dann sehe ich weiter, wobei mir der Gedanke von evtl. stärker spürbaren Vibrationen bei der R 100 R noch nicht so recht sympathisch ist.

Also nochmal Danke für eure Antworten
Grüße
Bernhard