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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Montage Bremsbeläge: Kupferpaste oder Plastilube oder egal?



mk66
09.08.2008, 20:02
Hallo,

ich hab heute mal die Bremsbelage an meiner R100R gewechselt (das erste mal nach 16 Jahren aber sind auch erst etwas über 52TKM).

Dabei stand ich kurz etwas ratlos vor meinem Schmierstoffregal. Dort steht eine Tube Plastilube und eine Tube Kupferpaste nebeneinander. Nur was nehmen für die Bremsbeläge (-Rückseite! :D) der BMW?

Das Plastilube hab ich mal gekauft, weil Autos mit Raddrehsensoren (ABS, ESP) die bewährte Kupferpaste wohl nicht immer mögen. Aber so richtig symphatisch ist mir das dünne farblose Plastilube-Zeugs nicht. Was wär ein Bremsbelagwechsel ohne Kupferpaste an den Fingern? Ich hab dann die Kupferpaste genommen. Richtig gehandelt? :nixw:

Grüße
Marcus

hubi
09.08.2008, 20:05
Absolut richtig, Marcus! Ich nehme nur Kupferpaste, auch bei Dosen mit ABS (jaja, schlagt mich, los....!), man muss eben die Dosierung und Platzierung so wählen, daß nichts auf die Sensoren kommt (schaffen auch nur extreme Grobmotoriker!). Auch Auspuffgewinde etc...werden bei mir mit CU-Paste behandelt, Alternativmittel hab ich nicht, will ich nicht!

Giorgio
09.08.2008, 22:05
Kupferpaste, was sonst.

So was hat man übrigens immer in einem einigermaßen geordneten Haushalt. :D

Race-Track
10.08.2008, 08:08
joooooo hubi mache ichauch so cu paste graphit fett und rüssl fett sin auch in meiner werkstatt sehr beliebt.cu paste für bremsbeläge kerzen auspuffmutter.für alle anderen teil mehme ich heiißschrauben paste kommt aus dem kraftwerkbereich und ist bis 600 grad beständig für gummi teile rüsselfett naj und für lager wälzlagerfett
schöne grüße dieter

MM
10.08.2008, 08:19
Original von Giorgio
Kupferpaste, was sonst.

So was hat man übrigens immer in einem einigermaßen geordneten Haushalt. :D

Genau... in der Kühlschranktür zu Senf und Sardellenpaste. :schadel:

Race-Track
10.08.2008, 08:28
cu paste geht auch zu grillen gibt der sache eine extravaganten geschmack und das grillgut klebt nicht auf dem rost fest :kue:
dieter

Detlev
10.08.2008, 08:55
CU-Paste nehme ich nur für die Mitnehmerverzahnung am Hinterachsgetriebe, für die Kupplungsverzahnung gibts Staburags, für alle anderen Gewinde: Edelstahl in Alu, Zündkerzen, Sternmutter etc. "Sabrease", und auf die Bremsklötze kommt bei mir: Nix!

Giorgio
10.08.2008, 09:34
Original von Race-Track
....cu paste für bremsbeläge kerzen auspuffmutter..

An Kerzen würde ich das lieber mal lassen mit der Kupferpaste.

hubi
10.08.2008, 09:40
Original von Giorgio

Original von Race-Track
....cu paste für bremsbeläge kerzen auspuffmutter..

An Kerzen würde ich das lieber mal lassen mit der Kupferpaste.
Wegen? Hab ich auch eine zeitlang gemacht, mache es aus reiner Faulheit nicht mehr. Es gibt gute Gründe, die dafür sprechen: Besserer Hitzeübergang, Kerzengewinde frisst nicht....

BMW-Max
15.08.2008, 17:00
[/quote]

An Kerzen würde ich das lieber mal lassen mit der Kupferpaste.[/quote]

Hallo Georg!

Begründung??????

Fahre seit 34 Jahren Boxer und montiere meine Zündkerzen immer mit

Kupferpaste.

Bis heute absolut keine Probleme, die Kerzen waren immer leicht aus - und

wieder einzuschrauben.

Gruß aus Bayern

Max

Euklid55
15.08.2008, 17:45
Hallo Georg,

seit ich CU Paste nehme für die Kerzengewinde ist bei mir nie mehr eine Kerze im Kopf fest gegangen.

Gruß
Walter

kardanix
15.08.2008, 18:09
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Hallo )(-:

...jedem sein eigenes Flutschi.........ganz wie's beliebt?

Na ja, ganz so einfach ist es nicht. Es gibt exakte technische Gründe für spezielle Schmiermittel an eben unterschiedlich belasteten Schmierstellen.

1.)Kupferpaste auf Bremsbelagrückseite:
Schmierungstechnisch kann ich keinen Grund dafür erkennen, da es an dieser Stellle nix zu schmieren gibt (keine Gleitreibung). Allerdings verhindert das dosierte Aufbringen von Kupferpaste durch die zähe,honigartige Konsistenz an dieser Stelle durch Dämfpung von Schwingungen (wenigstens zum Teil) das Bremsquietschen

2.)Kupferpaste auf Auspuffgewinde und Kerzengewinde:
Das sollte man vermeiden, Kupferpaste NIE!!! auf irgendwelche Aluteile auftragen.
Grund ist die elektrochemische Korrosion zwischen unterschiedlichen Metallen,dabei entsteht ein Stromfluß der das unedlere Metall angreift/auflöst(Aluminium). Besser ist:
------>Keramikpaste auf das Auspuffgewinde und ebenso für ALLE!!! Gewinde in Alu

3.) Kupferpaste auf die Kupplungsverzahnung/Mitnehmerverzahnung im HA-Antrieb,Kardanwellenverzahnung
Das sollte man vermeiden, Kupferpaste ist eher ein HochTEMPERATURschmiermittel als ein HochDRUCKschmiermittel und hat an diesen Stellen besser nichts verloren. BMW nimmt dafür STABURAGS, auch andere Firmen bieten spezielle Hochdruckschmiermittel an. Allen gemeinsam ist die Beständigkeit gegen hohe Flächenpressungen die Kupferpaste eben nicht bietet.

Das halte ich jetzt nicht für akademisch, da es offensichtlich möglich ist 16 Jahre lang die gleichen Bremsbeläge zu fahren(?) wird auch eine Auspuffanlage so lange nicht demontiert werden. Kupferpaste am Auspuffgewinde und dieser langen Zeit nagt langsam aber sicher.

Der geneigte Bastelwastel, der bald jeden Winter seiner Q in den Auspuff guckt, wird sicher mit der Kupferpaste als Flutschi seiner Wahl keine Probleme haben.



...suum cuique(jedem das Seine)... Grüße Kardanix ::-))

mk66
15.08.2008, 18:53
Original von kardanix
2.)Kupferpaste auf Auspuffgewinde und Kerzengewinde:
Das sollte man vermeiden, Kupferpaste NIE!!! auf irgendwelche Aluteile auftragen.
Grund ist die elektrochemische Korrosion zwischen unterschiedlichen Metallen,dabei entsteht ein Stromfluß der das unedlere Metall angreift/auflöst(Aluminium). Besser ist:
------>Keramikpaste auf das Auspuffgewinde und ebenso für ALLE!!! Gewinde in Alu


Hallo,

Da gabs schon mal eine Diskussion hier (wie auch in diversen anderen Foren). Es gibt theoretische Risiken (elektrochemische Korrosion bei CU-Paste und Alu) und es gibt die Praxis. In der Praxis verwenden hier viele der hier vertretenen 2V-Fahrer teilweise seit Jahrzehnten CU-Paste z.B. für die Krümmermuttern. Erstaunlicherweise sind die BMW´s in der Zeit trotzdem nicht elektrochemisch zerbröselt und die Krümmergewinde laufen immer noch. Im Gegensatz zu der CU-Paste, bei der mir kein Fall bekannt ist, in dem diese zu Problemen geführt hätte, sind mir Anwender von Keramikpaste bekannt, die beim Lösen der Sternmuttern defekte Krümmergewinde hatten. Das Keramik-Zeugs wird trocken und ist dann nur noch schwer zu lösen. Ich habs in der hintersten Ecke der Werkstatt stehen, nehme das Zeugs eigentlich gar nicht mehr und werde es wahrschscheinlich irgendwann in den Müll schmeißen.

Ich hab früher auch lange für Alu-Gewinde CU-Paste verwendet. Seit einigen Jahren verwende ich aus optischen Gründen (und nur deswegen!) eine silberne/graue HT-Schraubenpaste auf Alubasis (diese hier: >klick< (http://images.mercateo.com/pdf/Keller_und_Kalmbach/img6477.pdf)).

Kerzengewinde gehören natürlich theoretisch gar nicht geschmiert, ich nehme auch da mene Alu-Schraubenpaste (früher auch Kupferpaste) und hatte nie ein Problem mit festsitzenden Kerzen.

Grüße
Marcus

P.S.: Ein bisschen CU-Paste auf die Rückseite der Bremsbeläge reduziert die Qietschgeräusche der Bremsen erheblich.

hubi
15.08.2008, 18:58
Original von mk66

Es gibt theoretische Risiken (elektrochemische Korrosion bei CU-Paste und Alu) und es gibt die Praxis. In der Praxis verwenden hier viele der hier vertretenen 2V-Fahrer teilweise seit Jahrzehnten CU-Paste z.B. für die Krümmermuttern. Erstaunlicherweise sind die BMW´s in der Zeit trotzdem nicht elektrochemisch zerbröselt und die Krümmergewinde laufen immer noch.


Elektrochemische Korrosion braucht neben zwei verschieden edlen Metallen noch einen weiteren Faktor: Den Elektrolyten, also eine elektrisch leitende Flüssigkeit. Die ist in der Cu-Paste aber nicht enthalten, somit kanns im Gewinde keine elektrochemische Korrosion geben.

Euklid55
15.08.2008, 18:58
P.S.: Ein bischen CU-Paste auf die Rückseite der Bremsbeläge reduziert die Qietschgeräusche der Bremsen erheblich.

Hallo,

Bremsen quietschen nicht wenn man ordentlich hinlangt.

Gruß
Walter

mk66
15.08.2008, 19:01
Original von Euklid55


P.S.: Ein bischen CU-Paste auf die Rückseite der Bremsbeläge reduziert die Qietschgeräusche der Bremsen erheblich.
Bremsen quietschen nicht wenn man ordentlich hinlangt.


:D :raser:

Hank
15.08.2008, 21:19
Hallo,;;-)

anstelle von Kupferpaste geht auch BLEI(Stift) für die Zünkerzengewinde kurz mal drüber gerubbelt und fertig.

Gruß Hank ::-))

MM
15.08.2008, 21:55
Elektrochemische Korrosion braucht neben zwei verschieden edlen Metallen noch einen weiteren Faktor: Den Elektrolyten, also eine elektrisch leitende Flüssigkeit. Die ist in der Cu-Paste aber nicht enthalten, somit kanns im Gewinde keine elektrochemische Korrosion geben.

Volltreffer, Hubi ! :applaus:
Genau das ist der entscheidende Fakt, den viele Theoretiker übersehen.

kardanix
15.08.2008, 22:39
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......... :applaus: Qpferpastenschmierer und Elektrolytsucher....

so einfach ist es nicht - lauter kleine Chemiker hier - sich ne' eigene Chemie zu basteln.
Gute Idee, Hubi, der bösen Kupferpaste zu unterstellen sie habe kein eigenes Elektrolyt mitgebracht um das liebe Alu zu fressen...
Das tut aber auch gar nicht Not.
Das Elektrolyt entsteht allein schon durch die Luftfeuchtigkeit, durch Regen oder Mopedwaschen, oder habt Ihr hier alle "Ratten"(!?!) und fahrt nur wenn die Sonne senkrecht überm' Scheitel steht???

Habe in meinem Beitrag ja auf die Zeitdauer hingewiesen - jahrzehntelang zugeschraubt könnte problematisch sein - ansonsten funktioniert's bestimmt auch mit Qpferschmiere, wie's beliebt... .

Die technischen Gründe bleiben aber bestehen.

Grüße Kardanix, geoutet als Keramikpastenschmierer §:

mk66
15.08.2008, 23:07
Original von kardanix
so einfach ist es nicht - lauter kleine Chemiker hier - sich ne' eigene Chemie zu basteln.


Nix für ungut,

aber ich halte es dann doch lieber mit den denen, die von praktischen Erfahrungen berichten können und nicht mit denen, die theoretisches Wissen darbringen und berichten was alles passieren könnte.

Und rein praktisch ist die Kupferpaste z.B. an den Auspuffgewinden eben kein Problem. Ganz im Gegensatz zu dem Keramik-Zeugs, das rein praktisch schon mal Probleme verursacht hat. Da hilft dann auch nicht, dass es theoretisch besser als die Kupferpaste sein sollte.

Wer beides nicht mag, kann ja die von mir weiter oben geannte HT Schraubenpaste auf Aluminiumbasis :D verwenden (Datenblatt siehe Beitrag oben, gibt´s ähnlich auch von anderen Herstellern).

Grüße
Marcus

vitus
16.08.2008, 22:15
Guten Abend allerseits,
soweit ich mich erinnere wurden bei uns die Kühe mit Bremsenöl unter zuhilfenahme einer Gänsefeder gegen die Bremsen eingeschmiert. Der zu ziehende Leiterwagen mit Wagenschmiere geschmiert, bis 1960 der Kramer kam und die Kühe nicht mehr als Zugtiere benutzt wurden.
Als dann Jahre später mehrere mineralölderivatfressende Kühe auf den Hof kamen wurden die immer noch mit wagenschmierähnlichen Stoffen geschmiert und nicht mit Kuhpferdepaste.

Gruß Vitus
der von der Zitze trank

MM
17.08.2008, 07:29
:schade: :lautlach: :lautlach: :lautlach: :schadel:

kardanix
17.08.2008, 15:46
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:applaus: Vitus,

sag ich doch auch,gelle, schon die alte Dorfhex hat lieber Keramikpaste statt Qpfer(d)paste auf die Hühneraugen geschmiert.
Die alten Agrikulteure , ja, dös warn scho Hund,... Federn,Elektrolurche und andere Gerätschaften sind vielseitig einsetzbar, wie man hier im Forum immer wieder erfährt... .

Für Deine und andere Lebenshilfe habe ich mich noch in der "Plauderecke" - (Themen im Forum), bedankt.

Grüße Kardanix :lautlach: :lautlach: :lautlach:

sid09
26.03.2010, 21:50
mal einen alten Fred aufwärmen, man vergebe mir meine Unwissenheit:

ist Bremsflüssigkeit eine leitende Flüssigkeit? und was tun, wenn der Bremskolben mit Kupferpaste eingesetzt wurde?

:nixw:


Original von hubi

Original von mk66

Es gibt theoretische Risiken (elektrochemische Korrosion bei CU-Paste und Alu) und es gibt die Praxis.


Elektrochemische Korrosion braucht neben zwei verschieden edlen Metallen noch einen weiteren Faktor: Den Elektrolyten, also eine elektrisch leitende Flüssigkeit. Die ist in der Cu-Paste aber nicht enthalten, somit kanns im Gewinde keine elektrochemische Korrosion geben.



so wie's aussieht habe ich vom Schrauber "meines Vertrauens" einen gewarteten Bremssattel zurückbekommen, und die Kolben wurden mit Kupferpaste eingesetzt. (wenn man's nicht selber macht ... mmmm )

bin jetzt am überlegen, ob ich da morgen doch nochmal ran muss, bevor die Bremsanlage montiert wird

Gruss und schon mal vielen Dank