Permanente Magnetisierung des Rotors?

[btbschwarz]

Neulich hatte "detlev" einen Link zu der <Alternator Parts>-Seite von EuroMotoElectrics gepostet. Da mich seit meinem (ersten) Rotor-Ausfall letztes Jahr das Thema LiMa/Zündung ziemlich beschäftigt, habe ich die Seiten aufmerksam durchgelesen und bin dabei auf das o. g. Thema gestoßen. Im Beschreibungstext zu den Ersatz-Rotoren wird ziemlich weit unten auf ein PDF verlinkt, in dem vorgeschlagen wird, bei glimmender LKL unter 1000 U/min den Rotor mittels längerem Anlegen (48 Std.) einer Gleichstromspannung permanent zu magnetisieren. Im Elektrischen bin ich nicht so ganz sattelfest, daher möchte ich um eure Meinung/Erklärung fragen, was es damit auf sich hat.

Ist das dann so etwas, wie eine mini permanent-erregte LiMa?
Könnte so etwas das Ankicken erleichtern?
Wie wirkt sich das aus, wenn die Lima nicht schon schwächelt, sondern noch ihre volle Funktion hat?

Würde mich freuen, wenn die LiMa-Experten dazu etwas sagen könnten.
Grüße
Bernhard

[MM]

Die LiMa wird im Betrieb durch einen Teil des Stroms erregt, den sie selbst produziert. Im Bereich der Leerlaufdrehzahl dient der Kreis über die Kontrollleuchte als Hilfsmittel, die notwendige Vorerregung zu erreichen.
Ein vormagnetisierter Rotor würde diese Funktion unterstützen, auch unterhalb des Arbeitspunktes schon Leistung zu liefern.
Eine LiMa -wie die Saprisa z. B.- hat dagegen einen kräftigen Permanentmagneten als Rotor, der alleine das nötige Feld liefert.

[btbschwarz]

OK, hab' ich verstanden - die Vormagnetisierung könnte also schon nützlich sein.
Aber dann stellt sich für mich die Frage, warum man über diese eigentlich einfache Maßnahme nichts hört? Oder sind doch irgendwelche Nachteile zu erwarten?

[Detlev]

Ich frage mich gerade, wie weit die Permanenterregung dann noch eine Spannungsregelung der Lima zulässt? Besteht nicht die Gefahr, dass die Spannung so hoch läuft, dass die Batterie verkocht?

[Funkenschlosser]

OK, hab' ich verstanden - die Vormagnetisierung könnte also schon nützlich sein.
Aber dann stellt sich für mich die Frage, warum man über diese eigentlich einfache Maßnahme nichts hört? Oder sind doch irgendwelche Nachteile zu erwarten?

Hallo Miteinander,
zur Permanentmagnetisierung muss ich erstmal geeignete Materialien haben.
Der Limarotor mit seinem Aufbau, magnetisch Weicheisen, ist dazu völlig ungeeeignet. Bischen Remanenz kriegt man ja vielleicht hin, ist aber nix für auf Dauer.

[Höllteifl]

Hallo, der Restmagnetismus des Rotors reicht aus um, ohne Licht, die Zündung und ein bisschen Batterieladung zu gewährleisten. Selbsttest über 900 km wegen eines abgefallenen Reglersteckers. Gruß Josef

[alex111]

Aber dann stellt sich für mich die Frage, warum man über diese eigentlich einfache Maßnahme nichts hört? Oder sind doch irgendwelche Nachteile zu erwarten?

[Roland]

Hallo Mani

Ich vermute mal, das liegt an den geringen Vorteilen, die damit verbunden sind.;)
Auch wenn das Glimmen bei 1000 U/Min weg ist, wird die Lima in diesem Drehzahlbereich nichts oder praktisch nichts zur Ladebilanz beitragen. Und bei höheren Drehzahlen, in denen man ja meist mit einem Motorrad fährt, dürfte die Modifikation keine Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Lima haben.

... aber ausprobieren könnte man es natürlich trotzdem mal)(-:

Grüße
Roland

[daniel78]

Servus!
Eine manuelle Vorerregung (z.B. durch kurzes Überbrücken) reicht sicherlich aus, ein genügend starkes Magnetfeld zu erzeugen, um bei einem Defekt im Erregerkreis die LiMa "anwerfen" zu können.

Für eine Leistungsabgabe unter Last ist dieses aber aufgrund der verwendeten Kernmaterialien unzureichend. Dafür müsste der Rotorkern anstatt aus Weicheisen aus dauerhaft magnetisierbarem Material bestehen. Allerdings lässt sich das Magnetfeld dann auch nicht mehr mit so einfachen Mitteln regeln.

Viele Grüße,
Daniel

[derdicke]

Moin
Mal so eingestreut:
Neulich habe ich einen Motor in betrieb genommen (ja der mit der Ignitech und dem lautem SR Auspuff)
Da der Motor komplett neu aufgebaut wurde, hatte ich auch einen nagelneuen Lima Rotor montiert.
Beim ersten Anlassen ging die Ladekontrollleuchte einfach nicht aus.
Nach langem suchen, habe ich mal von der Batterie zu DF+ direkt am Schleifring überbrückt und den Strom über den Läufer ca. 1 Sec fliessen lassen.
Im Anschluss: Siehe da, Ladekontrolleuchte geht im Betrieb des Motors aus.

Also scheint sowas bei nagelneuen Rotoreln sinnvoll zu sein.


Viele Grüße

derdicke

[Funkenschlosser]

Moin
Mal so eingestreut:

Da der Motor komplett neu aufgebaut wurde, hatte ich auch einen nagelneuen Lima Rotor montiert.
Beim ersten Anlassen ging die Ladekontrollleuchte einfach nicht aus.
Nach langem suchen, habe ich mal von der Batterie zu DF+ direkt am Schleifring überbrückt und den Strom über den Läufer ca. 1 Sec fliessen lassen.
Im Anschluss: Siehe da, Ladekontrolleuchte geht im Betrieb des Motors aus.
Also scheint sowas bei nagelneuen Rotoreln sinnvoll zu sein.
Viele Grüße
derdicke

Guten Morgen derdicke. Sinnvoll nö. Die Ladekontrollleuchte soll genau das machen, was Du jetzt per Draht gemacht hast.
Vielleicht zu schwaches Glühobst drin? Oder Regler hat ne Macke.
Es gibt viele Fehler, die die Vorerregung verhindern können.

[Joerg_H]

Moin,

Beim ersten Anlassen ging die Ladekontrollleuchte einfach nicht aus.
Normalerweise sollte es reichen, den [M|R]otor mal über 4000/min drehen zu lassen, dann kickt irgendwann die Regelung ein ...

der Restmagnetismus des Rotors reicht aus um, ohne Licht, die Zündung und ein bisschen Batterieladung zu gewährleisten. Selbsttest über 900 km wegen eines abgefallenen Reglersteckers.
Sinngemäss dasselbe hier ... wenn Regler und Rotor nicht kaputt sind und der Rotor noch Restmagnetismus hat, dann hilft "einmal hochdrehen" oft, um die LiMa zum arbeiten zu bekommen.

Ich hatte dasselbe auch schon bei meinem Skoda Fabia, nachdem da ein Stecker an der LiMa weggefault war ...