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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lack wirft Blasen am Tank



micclass
08.11.2008, 14:37
Hallo geballter Sachverstand!

Gerade hab ich mal wieder ein bischen meine /7 bewegt (die GS ist bereits in die "Winterstarre" verfallen ...) da ist mit folgendes aufgefallen: Am Tank im Bereich vor dem Benzinhahn löst sich auf ca. 1,5cm der Lack und bildet Bläschen. Am besten wird's wohl mit dem Foto klar (etwas unscharf, aber ich denk mal ist erkennbar)

http://www.michaelclass.de/tank.jpg

Heißt das nun, dass der Tank anfängt von innen durchzurosten? Wenn ja, was gibt's da für Reparaturmöglichkeiten (die Lackierung des Tanks ist noch original und eigentlich in halbwegs gutem Zustand - also keine direkt Motivation den Tank komplett frisch zu machen ...)

Grüße Micha

R100/7 Bj. 78, 123MM, R1150GS Bj.01 47MM

Euklid55
08.11.2008, 15:21
Hallo Micha,

der Tank rostet an der Stelle einfach durch. Einfach ein Blech auf die Stelle (beide Seiten) schweißen und Ruhe ist. Vorher ist der Tank zu entleeren.

Gruß
Walter

MM
08.11.2008, 16:18
Da ist wohl das Blech in Form einer Pore durch und der Sprit unterwandert den Lack.
Im Sprit sind ja die Aromaten wie Toluol, Xylol und Benzol enthalten - prima Lösemittel.

mfro
08.11.2008, 17:23
Flicken oder reparieren, ist wohl hier die Frage.

Reparieren würde für mich bedeuten: an der Stelle Lack ab, schleifen bis aufs blanke Blech, Löcher mit Hartlot dauerhaft dichten. Dann den Tank von innen entrosten und versiegeln (z.B. mit KREEM). Mit etwas Sorgfalt, Geschick und Glück möglich, ohne daß die Tankseite in Mitleidenschaft gezogen wird.

Oder eben ein Blech draufschweißen (besser den Tank dazu mit Wasser füllen), dabei hoffen, daß du daneben nicht mit der Elektrode einfach durch fällst und nachher noch mehr Löcher hast. So bleibt der Gilb aber drin und Du kannst darauf warten, daß der Tank wieder leckt.

Im heutigen Sprit ist Alkohol drin und der löst Wasser. Das setzt sich beim langen Stehen in den alten, nicht versiegelten Tanks unten ab und der Rost nagt. Ein Schuß Isopropanol (auch Alkohol) vor dem Winter kann das verhindern.

sirwrieden
08.11.2008, 17:32
Hallo Micha,

dies hatte ich aauch schon bei just lackiertem Tank. Der Benzinhahn war ein bißschen undicht und unser neuer SUPER BLEIFREI SPRIT :schimpf: hat den Lack angegriffen.

micclass
08.11.2008, 17:48
Hallo Markus,

ich hab gerade mal etwas nachgeschaut, was die Tankversiegeler so alles versprechen. Wie wahrscheinlich ist das denn, daß man nur mit eine Tankversiegelung das schon wieder dicht bekommen würde? Eine größere Menge Sprit scheint da ja (zumindest bisher) nicht 'rauszukommen. Allerdings wenn ich nur das probiere, würde dann falls ich doch später beschließe noch mit Hartlot von aussen zu arbeiten die Versiegelung dabei zerstört (sprich müsste wiederholt werden)?

Grüße Micha

Euklid55
08.11.2008, 17:56
Hallo,

die Versiegeler versprechen vieles. Nur eins kannst Du gleich vergessen, erst versiegeln und dann verschweißen. Erst verschweißen und dann versiegeln ist die Bessere, dauerhafte Lösung. Merkwürdiger weise gibt es keinen Lack für den Tank innen. In der Serie waren alle Tanks schlecht und recht lackiert. Alle meine Tanks sind bislang undicht geworden. Nachdem ich zur ersten Mal sah wie der Schweißer der Brenner in den Tank gehalten hat, habe ich auch keine Angst mehr einen Tank zu schweißen/löten.

Gruß
Walter

mfro
08.11.2008, 18:01
Original von micclass
Wie wahrscheinlich ist das denn, daß man nur mit eine Tankversiegelung das schon wieder dicht bekommen würde? Eine größere Menge Sprit scheint da ja (zumindest bisher) nicht 'rauszukommen. Allerdings wenn ich nur das probiere, würde dann falls ich doch später beschließe noch mit Hartlot von aussen zu arbeiten die Versiegelung dabei zerstört (sprich müsste wiederholt werden)?


Hallo Micha,

nur mit Tanksiegel dranzugehen, würde ich wieder unter "geflickt" einordnen. Das Zeug besteht aus zwei Komponenten: erst Entroster (Säure), dann das blanke Metall versiegeln.

Kannst Du durch den Tankstutzen erkennen, wie's innen rostmäßig aussieht? Wenn's tatsächlich Rost ist (und nicht nur ein Löchlein am Stutzen), würde ich fast annehmen, daß Dir der Entroster schon ein Sieb aus Deinem Tankboden macht und Du ums Löten nicht rumkommst. Das ist natürlich einfacher, wenn's innen blank ist.

Eine Tankversiegelung würde beim nachträglichen Löten beschädigt und müsste erneuert werden, nehme ich an.

werner
08.11.2008, 19:18
Hallo,
ein ähnliches Problem hatte ich vor Jahren während einer Urlaubsreise
ausgerechnet in Italien. Diese "verflixte" Stelle habe ich dann mit Flüssigmetallknetmasse (z.B. Hylomix von Louis )abgedichtet. War eigentlich als Übergangslösung gedacht, aber hält bis Heute noch sehr ordentlich.( war am unteren Falz eines Honda 750 Four Tanks vor ca. 5 Jahren ). Natürlich ist die Beschaffenheit des Tankinnenlebens auch
entscheidend, aber das hilft oft sofort und problemlos. Je nach Größe der Roststelle. Das hat nichts mit Pfusch zu tun. Es ist nur eine einfache Lösung.
Die 100 % igen werden j diese Vorgehen kritisieren, aber manchmal heiligt der Zweck die Mittel und eine größere Demontage ist nicht nötig.
Viele Grüße Werner

werner
08.11.2008, 19:24
Ich hatte ein P.S. vergessen.
Die nach meinen Erfahrungen beste Firma für Tankentrosten, versiegeln etc. ist die Firma WEMA Tel. 02325 / 976787 . Die haben absolut Ahnung.
Ich spreche aus Erfahrung
So jetzt ist es gut Werner

bub0815
08.11.2008, 21:21
Original von mfro
Im heutigen Sprit ist Alkohol drin und der löst Wasser. Das setzt sich beim langen Stehen in den alten, nicht versiegelten Tanks unten ab und der Rost nagt. Ein Schuß Isopropanol (auch Alkohol) vor dem Winter kann das verhindern.

Als Nichtchemiker muss ich doch mal nachfragen, wie das funktioniert bzw. was das Isopropanol bewirkt. ?( Ich habe bisher Tanks von Fahrzeugen, die länger (< 6 Monate) nicht gefahren wurden einfach randvoll gemacht.

Neugierige Grüße
vom Bub

mfro
08.11.2008, 21:50
Original von bub0815
Als Nichtchemiker muss ich doch mal nachfragen, wie das funktioniert bzw. was das Isopropanol bewirkt. ?( Ich habe bisher Tanks von Fahrzeugen, die länger (< 6 Monate) nicht gefahren wurden einfach randvoll gemacht.

Neugierige Grüße
vom Bub

Ich bin auch absolut chemisch rein und deswegen kann es durchaus sein, das ich hier Käse verzapfe. Aber ich habe das so verstanden, daß Isopropanol das Wasser aufnimmt und bindet. Dann setzt sich das wohl nicht mehr ab und kann auch keine Rostnester bilden.

MM
08.11.2008, 22:25
Hallo Markus,

bin zwar auch nur Hilfs-Chemiker, aber deine Erklärung ist korrekt.
Isopropanol löst sich in jedem Verhältnis mit Wasser und reduziert so die Aktivität des freien Wassers
bzw. dessen Sauerstoffgehalts.
Das Wasser alleine ist ja halb so schlimm; Problem ist der gelöste Sauerstoff.

bub0815
08.11.2008, 23:08
OK, ich habe das mal gegoogelt; da kommt man zu dem gleichen Ergebnis. Also werde ich am Montag in die Apotheke meines geringsten Misstrauens ziehen und dann meiner Q einen Schluck des edlen Tropfens gönnen. :rotwein:

Toyo - Joe
09.11.2008, 11:37
Hallo Boxer Treiber,

Iso Prob ist ein Mittel, das ich schon seit Jahren ohne Probleme
im Winter verwende ( gibt es in ähnlicher Form im Winter in
Norwegen an jeder Tankstelle verhndert das vereisen der
Vergaser ) eine Alternative zum reinen Überwintern gibt es
bei Liqui Moly >
http://www.liqui-moly.de/liquimoly/produktdb.nsf/id/d_5107.html

mfg
Jochen :wink1:

Detlev
09.11.2008, 11:41
Und warum das teure Isopropanol?
Brennspiritus sollte es genauso tun.

hubi
09.11.2008, 12:03
Bei meiner Monolever war auch so ein gaaanz kleines Löchle, durch das der Sprit gaaaanz leicht rausgesabbert ist. Hab dann abgeschliffen und der Tankunterboden sah aus wie ein Nudelsieb. Ich hab dann einfach mit dem Kugelhammer die Tankunterseite ein wenig konkav gemacht und mit Karrosserielot zugeschwemmt. Hielt bis zuletzt. Schweissen würde ich bleiben lassen, es kann vorkommen, daß das Blech neben der Schweissnaht reisst. Löten ist da dauerhafter.

bub0815
09.11.2008, 13:08
Original von detlev
Und warum das teure Isopropanol?
Brennspiritus sollte es genauso tun.

Ich habe via Google dieses (http://forum.boote-magazin.de/archive/index.php/t-8100.html) Forum gefunden. Die hatten ein ähnliches Problem mit ihren Bootsmotoren. Da wird über die Sinnhaftigkeit von Isopropanol vs. Spiritus geschrieben. Wenn ich das richtig verstehe, vermischt sich der Spiritus zwar mit dem Wasser aber nicht mit dem Sprit. Demnach müsste man, wenn man ein homogenes Gemisch erhalten will (aus Sprit, Wasser und Zusatz) Isopropanol nehmen.
Irgendwie warte ich aber noch auf den Forenchemiker, der das bestätigen kann... :pfeif:

mfro
09.11.2008, 13:33
Original von detlev
Und warum das teure Isopropanol?
Brennspiritus sollte es genauso tun.

Geschmackssache :) . Der Liter kostet zwar 4-5€, aber erstens braucht man ja nur ein ein, zwei Schnapsgläser pro Tankfüllung und zweitens ist das immer noch deutlich günstiger als ein Loch im Tank oder ein teures Additiv.

Außerdem wird das Wort "Spiritus" bei mir immer auf unangenehme Art mit Fensterputzen assoziiert :schock:

Dann schon lieber Alkohol mit Geschmack (aber nicht in den Tank) ;-JJJ

micclass
15.11.2008, 14:32
Hallo Zusammen,

jetzt bin ich endlich mal dazugekommen die ganze Sache näher zu untersuchen (sprich Tank abbauen und entleeren und losen Lack runtergrabbeln ...)

Das Ergebnis sieht doch hoffnungsvoller aus wie ich befürchtet hatte. Unter dem losen Lack ist eine beigefarbene Grundierung in unversehrtem Zustand hervor gekommen, die noch ganz hervorragend aussieht.

Hier ein Bild:
http://www.michaelclass.de/tank1.jpg

Könnte es also doch sein, dass nur der Benzinhahn undicht war und der so austretende Sprit das Problem verursacht hat?

Dazu drei Fragen:

1. Die Benzinhähne sind nur durch den Dichtring der am unteren Ende der Metalldrahtfilter fest angebracht ist abgedichtet? (So war's zumindest bei mir ...) Oder gehört da was zusätzliches 'ran?

2. Wäre es sinnvoll/notwendig irgendeine (wenn ja welche) Dichtmasse an das Gewinde der Benzinhähne anzubringen, um das alles sicher Dicht zu bekommen?

3. Kann/muss man die Benzinhähne irgendwie pflegen. Da sind schon mal neue drangekommen (ist die Ausführung mit dem Abgang nach hinten.

Ach ja. der Tank selbst sieht innen noch prima aus (rot lackiert). Allerdings sehe ich ja nur in den oberen Teil 'rein ... um reinzukriechen bin ich zu groß ;-) Wie seht ihr denn dann so auf den Boden des Tanks (ich bin weder Klemptner noch Chirurg ... so habe ich leider keine dieser netten kleinen Videokameras am Schwanenhals ...)

Gruß Micha

Jörg
15.11.2008, 18:00
Original von micclass
Könnte es also doch sein, dass nur der Benzinhahn undicht war und der so austretende Sprit das Problem verursacht hat?

Könnte sein. Es kommt aber auch schon mal vor, daß die Lötung des Gewindestutzens im Tankblech sich löst. Mußte dann nachlöten. Ich habe das mit Weichlöten gemacht, aber vorher wegen der Festigkeit den Gewindestutzen mit ein paar Schweißpunkten befestigt.



Original von micclass
1. Die Benzinhähne sind nur durch den Dichtring der am unteren Ende der Metalldrahtfilter fest angebracht ist abgedichtet? (So war's zumindest bei mir ...) Oder gehört da was zusätzliches 'ran?

Nein, Dichtring und Sieb, that´s it.



Original von micclass
2. Wäre es sinnvoll/notwendig irgendeine (wenn ja welche) Dichtmasse an das Gewinde der Benzinhähne anzubringen, um das alles sicher Dicht zu bekommen?

Normalerweise ist das ohne Dichtmasse dicht. Wenn nicht, würde ich nach der Ursache forschen. Ich kenne auch kein Dichtmittel, daß heutigem Sprit standhält.



Original von micclass
3. Kann/muss man die Benzinhähne irgendwie pflegen. Da sind schon mal neue drangekommen (ist die Ausführung mit dem Abgang nach hinten.

Vielleicht alle 10 bis 20 Jahre mal zerlegen und reinigen. Sonst ist da nix zu tun.



Original von micclass
Ach ja. der Tank selbst sieht innen noch prima aus (rot lackiert). Allerdings sehe ich ja nur in den oberen Teil 'rein ... um reinzukriechen bin ich zu groß ;-) Wie seht ihr denn dann so auf den Boden des Tanks (ich bin weder Klemptner noch Chirurg ... so habe ich leider keine dieser netten kleinen Videokameras am Schwanenhals ...)


Mit einer Taschenlampe für gutes Licht im Tank sorgen (Es gibt ja heutzutage diese sehr hellen und kleinen LED Taschenlampen). Die Stellen, die man dann immer noch nicht sieht, kann man mit einem Zahnarztspiegel betrachten. So´n Ding sollte man sowieso haben; kostet wenig und nützt viel.