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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergaser hängt, Drosselklappe schließt nicht



magnus
03.06.2014, 07:53
Guten Morgen, werte Allgemeinheit,

folgendes rätselhaftes Problem: Bei warmem Motor hängt bei meiner 95er Mystik die Drehzahl bei ca. 1500 U/min, statt wie gewohnt auf 1000 U/min abzufallen. Ventilspiel ok, Zündung ok, Nebenluft ok. Auf Tipp eines Forumisten (Danke, Herr Dirk) habe ich daraufhin mal von oben den DK-Hebel mit dem Finger leicht nach unten gedrückt - und siehe da: Ursache ist tatsächlich der Hebel des rechten Vergasers, der nicht recht schließen will. Das Phänomen lässt sich wiederholen - mit leichtem Gasgeben kann ich den Motor auf 1500 anheben, so dass er dort hängen bleibt, dann muss ich wieder mit der Hand schließen. Das Ganze ließ sich bisher ausschließlich bei warmem Motor feststellen, erst dann tritt der Effekt unregelmäßig auf.

Gaszug war mein erster Ansatz - der Zug ist halbwegs neu, nicht geknickt, lässt sich gut bewegen in der Hülle, die komplette Mechanik in der rechten Armatur ist frisch gereinigt und gefettet. Problem bleibt aber bestehen.

Jetzt habe ich den Vergaser mal abgebaut - der DK-Hebel lässt sich prima bewegen, kein Hängen, Blockieren, keine Grate o.ä. sichtbar, auch die Mechanik von Hebel/Feder/Zug ist freigängig und nicht verkantet. Drosselklappe sieht gut aus, schließt praktisch perfekt ab, keinerlei Defekt erkennbar.

Bevor ich das ganze Ding jetzt auf Verdacht auseinander reiße - hat einer eine Idee, wo das herkommen könnte? Was könnte bei Erwärmung passieren, um hier die Reibung irgendwo so zu erhöhen, dass die Feder nicht mehr schließen will? Dehnt sich der O-Ring auf der Achse der DK aus? Könnte ein gerissener Ring so ein Verhalten an den Tag legen? Sonst irgendwelche Erfahrungswerte?

Merci und Gruß aus Köln
Magnus

Ulf
03.06.2014, 08:33
Moin Mag Marquez :D,

hattest Du vorab 'überkreuz' den anderen Gaszug an dem kritischen Vergaser ausprobiert?

Gruß.
Ulf

Detlev
03.06.2014, 12:19
Das gleiche Problem hatte ich gerade an ner 4-Ventiler die sich ums Verrecken nicht synchronisieren ließ. Da war in einem Gaszug ein Drähtchen gerissen und hat sich "quer" gestellt.

magnus
03.06.2014, 15:21
Dank euch schon mal.
Ich hab noch zwei Züge liegen, die tausch ich mal aus. Dann kann ich das jedenfalls ausschließen, bevor ich auf Verdacht Drosselklappe und Co. zerlege...

Melde mich bei Vollzug!
Magnus

Dirk
03.06.2014, 16:20
Dank euch schon mal.
Ich hab noch zwei Züge liegen, die tausch ich mal aus. Dann kann ich das jedenfalls ausschließen, bevor ich auf Verdacht Drosselklappe und Co. zerlege...

Melde mich bei Vollzug!
Magnus

Wir telefonieren nachher mal. (Das ist retro bzw. "Du hast PN" 3.0).

Detlev
03.06.2014, 16:38
Mach doch ne einfache Probe: Hänge bei dem betroffenen Vergaser einfach den Bowdenzug aus und bewege den Drosselklappenhebel mit der Hand. Und dann merkst Du ganz schnell, ob die Klappe richtig schließt oder erst mit Nachdruck. Wenn sie sofort schließt ist es der Bowdenzug, wenn nicht die Klappe bzw die Welle.

Dirk
03.06.2014, 16:50
Wir haben schon telefoniert.

Detlev
03.06.2014, 16:54
Bin auf das Ergebnis gespannt...

Desmo56
03.06.2014, 17:29
Hallo Magnus,

wenn die DK-Mechanik ohne Hemmnisse leicht beweglich ist, werden die Züge
hauptverdächtig. Du solltest 1-2 mm Spiel am Einsteller haben, um Wärmeausdehnung
und evtl. Längung beim Einschlagen der Lenkung kompensieren zu können.
Dazu ist eine gute Verlegung der Bowdenzüge unbedingt notwendig, Pfusch
rächt sich !

Andreas

Luggi
03.06.2014, 18:28
Bin auf das Ergebnis gespannt...

mmmm

magnus
11.06.2014, 13:54
So, die Sommergrippe ist hinter uns gebracht.

Ich habe derweil penibel Armatur und Gaszüge gereinigt und überprüft - das läuft alles perfekt. Außerdem: Vergaser von außen gereinigt und beguckt, DK völlig in Ordnung, die Welle sieht gut aus, nichts hakt, alles tipptopp.

Wieder eingebaut, gefahren - und denselben Effekt festgestellt. Ab einer gewissen Motortemperatur kann ich den rechten Vergaser bei 1500 U/min "aufhängen".

Dann mal nur so probehalber die verbauten Rückstellfedern verglichen. Und siehe da: Die alten ausgebauten sind anders - mehr Wicklungen, größerer Durchmesser. Scheint mir auch härter zu sein.

Mal eben die Federn getauscht, und zumindest in der Garage ist das Problem jetzt erledigt. Ich werde nachher mal fahren und berichten.

Gibt es unterschiedliche Ausführungen dieser Federn? Alt vs. Neu? Stärker vs. schwächer?

Gruß
Magnus

Luggi
11.06.2014, 14:18
...... Ich werde nachher mal fahren und berichten.

.........
mmmm

pudeltreiber
11.06.2014, 14:38
Hallo Nachbar

ja es gab mal die "Behördenfeder".
Etwas weicher für Berufskradfahrer.

War aber bei mir nix, bei starken
Bodenwellen hast du die schon be-
merken können.

Meine Lieblingszüge sind ja immer
noch Schaltungszüge vom Rennrad
als Gaszug mit richtig angelöteten
Nippeln. Der freche Schraubnippel
hat sich nach 3 Jahren doch in einer
dunklen Ardennennacht fot gemacht,
die alte Sau.


LG Harald

Doxer
11.06.2014, 14:51
Bist Du sicher, dass die Feder zum großen Vergaser der 100erer gehört, ich denke die für die kleinen der 800erer bzw. 650iger sind andere Federn, ev. hast du diese erwischt.

Doxer

JIMCAT
11.06.2014, 15:26
Hallo Magnus
Die Federn mit dem größeren Durchmesser sind für die 40er Bings.
Die mit dem kleineren und ca. 3mm längeren Federn für die 32er.

magnus
11.06.2014, 22:25
So, jetzt fällt mir gar nichts mehr ein...
Heute ca. 180km gefahren.
Trotz neuer, spürbar kräftigerer Federn und sauber laufender Züge bleibt das Problem bestehen. Ich stehe mit heißem Motor an der Ampel und der Motor hängt unregelmäßig bei 1500 Umin. Drück ich den Hebel mit dem Finger runter, fällt die Drehzahl auf die üblichen 1000. Beim Gaswegnehmen tourt der Motor entsprechend schlecht ab.

Ich habe den heißen Vergaser direkt abgebaut, Feder ab, mit der Hand gedreht - man spürt schlicht und ergreifend gar nichts... Das Ding läuft rund und weich. Und trotzdem scheint sich da irgendwas Verrücktes zu verkanten...

Irgendwer noch einen Rat...? Mein nächster Schritt: Wenn die Züge es erlauben, tausch ich mal zur Sicherheit von rechts auf links. Danach wäre dann Austausch Welle und Klappe und O-Ring, das aber eigentlich nur auf vagen Verdacht...

Beklopptes Problem...

pudeltreiber
11.06.2014, 22:32
Mal am anderen Ende prüfen

wenn sich der Doppelkloben in
der Führung des Gasdrehgriffs
verkantet, ist das auch nicht so
prall. Frag nicht wie ich jetzt da
drauf komme, will ich wirklich
nicht mehr dran erinnert
werden.

LG Harald

Luggi
12.06.2014, 05:15
So wie du es beschreibst muss es mechanisch sein. Ist denn beim heißem Vergaser kein Widerstand zu spüren, wenn du den Hebel mit der Hand zu drückst?

Wie es denn wenn du den Gasgriff bei mittlerer Gasstellung schlagartig loslässt?

magnus
12.06.2014, 06:41
Ich spüre an der Welle keinerlei Widerstand. Wenn ich das Ding in der Hand habe, auch in heißem Zustand, kann ich das nicht rekonstruieren. Kein Reiben, kein Widerstand, kein Grat. Dasselbe bei den Zügen - die laufen, wenn ich sie in der Hand habe, wie im Neuzustand. Mir ist bisher rätselhaft, was da genau passiert...

Auf das schlagartige Loslassen bin ich noch nicht gekommen. Probiere ich mal.


So wie du es beschreibst muss es mechanisch sein. Ist denn beim heißem Vergaser kein Widerstand zu spüren, wenn du den Hebel mit der Hand zu drückst?

Wie es denn wenn du den Gasgriff bei mittlerer Gasstellung schlagartig loslässt?

Ulf
12.06.2014, 08:00
(...) Kein Reiben, kein Widerstand, kein Grat. Dasselbe bei den Zügen - die laufen, wenn ich sie in der Hand habe, wie im Neuzustand. (...)

Moin Magnus,

dennoch: Lass' mal die Züge seitengetauscht und so weit wie möglich außen vor freihängend arbeiten, um diesen Teil der Mechanik sicher ausschließen zu können.

Liebe Grüße.
Ulf

magnus
12.06.2014, 08:03
Moinsen Ulf,

ja, hab ich grad schon umgebaut, Züge laufen jetzt seitengetauscht. Heute Mittag wird der Sohn von der Schule per Krad abgeholt, die paar Meter sollten reichen, um Klarheit zu schaffen. Verrücktes Ding irgendwie...

Das wird aber bis kommende Woche geregelt, das Problem. Glaub ja nicht, dass mich das irgendwie aufhalten könnte...
A%!



Moin Magnus,

dennoch: Lass' mal die Züge seitengetauscht und so weit wie möglich außen vor freihängend arbeiten, um diesen Teil der Mechanik sicher ausschließen zu können.

Liebe Grüße.
Ulf

Luggi
12.06.2014, 08:05
...............

Das wird aber bis kommende Woche geregelt, das Problem. Glaub ja nicht, dass mich das irgendwie aufhalten könnte...
A%!

Ruhig Brauner...))):

Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht alle gemeinsam hinbekämen. :D

Ulf
12.06.2014, 08:21
Ruhig Brauner...))):

Das wäre doch gelacht, wenn wir das nicht alle gemeinsam hinbekämen. :D

Und ob! :gfreu: (Zur Not wird eine der zurückgelassenen HPN zur Organspenderin. Und Monsieur Olivier will sowieso mal sehen, wie man virtuos mit Synchro-Testern hantiert. Noch - noch - glaubt er, dass rechtzeitig Benzin und Öl einfüllen alles ist, was man außer Fahren mit einer Mystic über die Jahre machen muss ;)).

Scharli
12.06.2014, 08:33
Moinsen, den gleichen Ärger hatten wir mal beim 40 mm Bing an der 100 GS, mein Schrauberkumpel hat die kleinen Schrauben auf der Drosselklappenwelle gelöst, die ein klein wenig außermittige Drosselklappe zentiert-:bitte:et voila, das wars in diesem Falle, Leerlaufdrehzahl wieder im grünen Bereich. Der Vorbesitzer der GS war etwas dickfelliger, ihn hats nie gestört.
Grüße aus Bremen von Axel

magnus
12.06.2014, 08:45
Ich bring den Twinmax mit. Aber dem Oli stell ich nix ein, dann wird der ja noch uneinholbarer!



Und ob! :gfreu: (Zur Not wird eine der zurückgelassenen HPN zur Organspenderin. Und Monsieur Olivier will sowieso mal sehen, wie man virtuos mit Synchro-Testern hantiert. Noch - noch - glaubt er, dass rechtzeitig Benzin und Öl einfüllen alles ist, was man außer Fahren mit einer Mystic über die Jahre machen muss ;)).

magnus
12.06.2014, 08:46
Hi Axel,

konnte man das spüren, dass die Welle hierdurch schwergängiger wurde? Ich frage, weil ich am Vergaser nicht das geringste Problem feststellen kann...

Magnus


Moinsen, den gleichen Ärger hatten wir mal beim 40 mm Bing an der 100 GS, mein Schrauberkumpel hat die kleinen Schrauben auf der Drosselklappenwelle gelöst, die ein klein wenig außermittige Drosselklappe zentiert-:bitte:et voila, das wars in diesem Falle, Leerlaufdrehzahl wieder im grünen Bereich. Der Vorbesitzer der GS war etwas dickfelliger, ihn hats nie gestört.
Grüße aus Bremen von Axel

magnus
12.06.2014, 13:44
So. Nachdem ich die Züge getauscht habe: dasselbe Phänomen unverändert am rechten Vergaser, es ist also nicht mitgewandert.

Solange die Maschine kalt ist, läuft alles wunderbar, ich ziehe die Kupplung, und der Motor fällt gleichmäßig auf 1000 U/Min. Sobald ich 15, 20 km gefahren bin, tourt der rechte Vergaser unsauber ab. Mal hängt er bei 1500, mal bei 1700, wenn er doch mal auf 1000 runtergeht, sieht man auf dem DZM kurze "Pausen", er tourt also stufenweise ab.

Heißt: So unwahrscheinlich es klingt, scheint es sich nicht um ein Problem der Züge zu handeln, sondern tatsächlich um ein Vergaser-seitiges...

Stützrad
12.06.2014, 13:55
..

Ulf
12.06.2014, 14:37
So. Nachdem ich die Züge getauscht habe: dasselbe Phänomen unverändert am rechten Vergaser, es ist also nicht mitgewandert.

Solange die Maschine kalt ist, läuft alles wunderbar, ich ziehe die Kupplung, und der Motor fällt gleichmäßig auf 1000 U/Min. Sobald ich 15, 20 km gefahren bin, tourt der rechte Vergaser unsauber ab. Mal hängt er bei 1500, mal bei 1700, wenn er doch mal auf 1000 runtergeht, sieht man auf dem DZM kurze "Pausen", er tourt also stufenweise ab.

Heißt: So unwahrscheinlich es klingt, scheint es sich nicht um ein Problem der Züge zu handeln, sondern tatsächlich um ein Vergaser-seitiges...

Wär' ja auch zu schön gewesen.
These: es klemmt doch was in der Vergasermechanik. Und zwar nur ganz, ganz wenig unter Wärmeeinfluss. Aber was ? :nixw:
Außerdem frage ich mich, ob es temperaturbedingte Einflüsse auf die Unterdruckverhältnisse im Vergaser gibt, die das Phänomen auslösen/verstärken könnten ? Auch :nixw:

Scharli
18.06.2014, 07:07
Moinsen, gerade habe ich wegen der Drosselklappe nachgehakt: schwergängig war sie nicht, aber nach Ausdrehen der Anschlagschraube war beim ausgebauten Vergaser um die Drosselklappe ein Lichtspalt zu sehen. Wenn die Drosselklappe mit dem Finger zugedrückt wurde, war der Lichtspalt fast weg, beim Schließen durch Federkraft wieder da. Nach dem Zentrieren war der Lichtspalt nicht mehr zu sehen und der Motor lief sauber im Leerlauf. Viel Erfolg!! LG aus Bremen von Axel

northpower
18.06.2014, 07:28
Aber Vorsicht !!
Nicht versuchen die Schrauben der DK herauszudrehen. Die sind von hinten verstemmt und man versaut sich die Gewinde der Welle. Lösen geht sicher, aber vor dem Herausdrehen die Verstemmung Wegschleifen.

Und ja, die DK sollten wirklich zentriert sitzen. Und wenn sie raus waren auf die richtige Einbaulage achten.

hubi
18.06.2014, 08:04
Zieh mal die DK auf und prüf, ob Axialspiel vorhanden bzw. recht gross ist.

martin1966
20.08.2014, 20:16
Gleiches Problem habe ich Heute auch festgestellt . Linker Vergaser DK . schließt nicht komplett nach dem Schließen des Gasgriffes .Habe den Vergaser demontiert und den Gasgriff betätigt . DK . bleibt ca. zwei mm offen .Habe den Seilzug demontiert und den Hebel für DK .mit der Hand Bewegt .DK .schließt sauber und Komplett .Seilzüge waren nicht richtig verlegt bzw .linker Seilzug war zu fest vorgespannt .