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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leerlauf bei R 60/6



guzzisti
20.08.2014, 16:24
Moin zusammen,

habe meine Schiebervergaser überholt, läuft auch alles sehr gut, springt klasse an und dreht ohne Loch hoch. Wen ich aber den Leerlauf einstellen will und vom rechten Zylinder das Zündkabel abziehe, geht der Motor aus, umgedreht ist das nicht der Fall. Habe die Anschlagschraube jeweils um das gleiche Maß eingeschraubt, Gemisch ebenso. Wenn ich dann den linken Zylinder höher drehe und den rechten Stecker abziehe, läuft er. Warum dieser Unterschied? Habe neue Gasschieber, Leerlaufdüsen, Nadeln etc. alles neu. Müsste doch eigentlich bei gleich weit eingeschraubter Anschlagschraube auch die gleiche Drehzahl auf den Zylindern liegen, oder sehe ich was verkehrt?


Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?

Thx, Stefan

Desmo56
20.08.2014, 16:44
Hallo,

wenn beide Zylinder exakt gleiche Werte aufweisen, gleich eingestellt (optimal)
und beide Gaser exakt gleich wären, hättest Du Recht.

Die alten Schiebervergaser verhalten sich nicht wirklich exakt gleich, was u.A. auch Grund zur Verwendung der Gleichdruckvergaser war.

Ich würde jetzt Kompression, Ventilspiel u.v.a. prüfen und angleichen und danach die Vergaser nochmals einstellen.

Gruß,

Andreas

BOT
20.08.2014, 16:51
Hast Du genügend Spiel in den Zügen, oder könnte es sein, dass der Schieber im Zug hängt?

MM
20.08.2014, 16:55
Mit den Vergasern Typ 26 hatte ich auch schon meine Mühe beim Einstellen.
Wie siehts mit den Gemischschrauben und deren Sitzen aus?

Desmo56
20.08.2014, 17:15
Bei den alten "Blei-Vergasern" sind auch die Luftzumisch-Kanäle oft innen
durch Pb/Zn Oxide verengt. Das beeinflusst das Leerlaufsystem und Gemischbildung erheblich.

Andreas

MM
20.08.2014, 17:35
Wie kommst du auf Blei?
Das ist eigentlich kein Legierungsbegleiter für Zink.

slash6
20.08.2014, 17:55
Hallo,

mit dem Problem habe ich auch zu kämpfen. Da das mit dem Abziehen des Kerzensteckers wegen der Ignitech nicht geht versuche ich es auf diesem Weg: Züge mit genügend Spiel versehen. Eine der Schieberanschlagschrauben auf z.B 1200Upm einstellen. Dann die andere langsam eindrehen bis gerade die Drehzahl zu steigen beginnt dann wieder einen Tick zurück. Da die R60 zuverlässig mit 600-800Upm läuft, drehe ich dann wechselseitig die Anschlagschrauben wieder zurück bis zur erwünschten Leerlaufdrehzahl. Immer die wechselseitige Drehzahländerung beachtend. Dann werden die Züge wieder eingestellt. Da ich keine Möglichkeit zum Anschluß für Meßuhren habe vergleiche ich beim zügigen Schließen des Gasdrehgriffes das "klick"wenn die Schieber sich auf die Anschlagschrauben setzen. Geringste Unterschiede sind sehr gut hörbar.

Gruß
Hans-Jürgen

guzzisti
20.08.2014, 18:12
Kompression geprüft, beide Töpfe 10,2, also gut, Schieber, Schieberfedern Nadeln etc alles neu, die Sitze der Einstellschrauben sind auch gut. Züge gut und mit gleichmäßigem Spiel, Zündung auf den Punkt genau, bleiben nur noch die Ventile. Andererseits ist's ja auch nicht wirklich ein großes Problem, kriege ja nen schönen Leerlauf hin mit dem einzigen Manko, dass die Schieberanschlagschraube links weiter drin sitzt wie rechts. Achja, Kerzenbild auch gleichmäßig mittelbraun.

aber besten Dank für Eure Tipps, die werde ich mir trotzdem nochmal reinziehen!

Cheers, Stefan

Luggi
20.08.2014, 18:33
.......kriege ja nen schönen Leerlauf hin mit dem einzigen Manko, dass die Schieberanschlagschraube links weiter drin sitzt wie rechts. Achja, Kerzenbild auch gleichmäßig mittelbraun.

aber besten Dank für Eure Tipps, die werde ich mir trotzdem nochmal reinziehen!

Cheers, Stefan

Hauptsache sie läuft gut. Die unterschiedliche Schraubenstellung ist Wurscht. Die Schieber laufen ja auch nicht spielfrei im Gehäuse, so das sich da durchaus Unterschiede ergeben können. Auch weil sich die Schrauben einarbeiten.....

Desmo56
20.08.2014, 20:52
Wie kommst du auf Blei?
Das ist eigentlich kein Legierungsbegleiter für Zink.

Laut Ritzerfeld (in den späten 80gern) war durchaus etwas Blei in den div. Legierungen enthalten. Es ging darum, in UNGEHEIZTEN Formen gute Gussergebnisse zu erzielen. Im Prinzip ein Amalgam.
Das oft mit Materialresten aus der WW2 Produktion.

Der Begriff "Bleivergaser" stammt m.E.n. vom sehr hohen Gewicht dieser Gaser.

Andreas