Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Von 600 auf 800 ccm umrüsten?
Hallo!
Hat jemand Erfahrung mit der Aufrüstung einer 60/6 auf 800 ccm?
Habe Kontakt zu einem Händler, der die Zylinder / Kolben + neuem Dichtungssatz aus Umbauten anbietet.
Bringt die knapp 10 PS-Steigerung etwas?
Gruss
der Reaktivierer
Manitoba
20.08.2007, 11:04
Hallo,
ich war vor 14 Tagen mit meiner R80, Bj.´91, und 2 R60/6 unterwegs.
Beim normalen Landstraßen-crusen ist alles kein Problem. Wo man den Leistungsunterschied merkt ist beim Überholen. Da ist die 60/6 schon recht zäh. Vorallem, wenns bergauf geht.
Liegt aber sicher nicht nur an den 10 Mehr-PS der R80 gegenüber der R60. Wahrscheinlich trägt auch die schwerere Schwungmasse der R60 ihr Scherflein dazu bei.
Aber R60 Fahrer leben sowieso in einem Parallel-Universum. Die haben eine andere Zeitachse. Und das ist auch gut so, wenn man sich etwas in die hartarbeitenden 40 Pferde der R60 hineinversetzt. Die R60 gibt was sie kann.
Ansonsten ist der Umbau auf 800 ccm unproblematisch. Beim Zylinderkopfs könnte es schwierig werden, da die R60 sowieso schon (glaube ich) Super fordert, könnte der Umbau zu vermehrtem klingeln führen.
Außerdem müssen noch 32er Vergaser her. Am Besten zusammen mit einem R80 Zylinderkopf. Die R60 hat denke ich auch kleinere Einlaßventile als die R80.
Ha, von wegen Parallelunversum!!!
Interessant ist der Umbau nur von Zylinder+Kolben, Köpfe und Vergaser bleiben: Ergibt ein deutliches Drehmomentplus und mit der kurzen Endübersetzung ein ganz anderes Fahrgefühl als mit 600ccm. Angeblich 6 PS mehr, aber das ist nicht entscheidend. Interessant vor allem, wenn man gerne tieftourig + Landstrassen fährt. Wenn man die Teile günstig kriegt, lohnt sich der umbau aus meiner Sicht auf jeden Fall.
Achtung: Bei frühen /6 muss ggf. der Zylinderfuss angepasst werden - kann jetzt aber nicht ganz genau sagen, was das heisst :-( und aus eigener Erfahrung würd ich auch auf jeden Fall bei der Gelegenheit die Pleuellager wechseln.
die Klingelneigung kennt man als 60/6-Fahrer ja schon ... wird nicht besser ... aber auch nicht schlechter ... -> Super Plus und Zündung ggf. etwas zurücknehmen
Grüsse Roland
Manitoba
20.08.2007, 14:39
Hi Roland,
das mit dem Parallel-Universum war aber mit einem zwinkernden Auge gemeint.
Soweit mir bekannt muß nur bei der /5 entweder die Motorblockbohrung aufgespindelt werden oder, alternativ, der Ansatz am Zylinder entsprechend abgedreht werden.
Die /6 Modelle sollten schon die größere Zylinderbohrung im Block haben, wodurch der Anbau aller Zylinder der Baureihe 247 bis zu den Nigusil-Zylindern möglich ist. D.h. prinzipiell sind natürlich auch 100ccm möglich, wenn es denn eine Freigabe werkseitig gibt.
Die 32er vergaser der R80 waren angedacht um möglichst nahe an die 50PS zu kommen. Will ich die R60 so original wie möglich erhalten, müssen natürlich die kleineren Vergaser bleiben. Eine gewisse Leistungsreduktion (Roland sprach von -4PS gegenüber der R80) muß man aber dann in Kauf nehmen.
Hallo nochmal aus dem Paralleluniversum :-) :
die 26er-Schiebervergaser mit dem Charme eines 70er Jahre Mopeds würde ich doch ungern gegen die Allterwelts 32er-Vergaser eintauschen :-)
und übrigens: die 500er und 600er Motoren haben als einzige Motorräder dieser Reihe eine andere Nockenwelle, die Drehmomentbetonter ist.
Grüsse
Roland, eine Lanze für die 600er brechend.
OK, jetzt hab ich mir doch noch eine 100/7 dazugekauft...
Hallo, Roland!
An Hand meiner Motor-Nr. wurde festgestellt,
dass der Zylinderfuss überarbeitet werden muss.
Ausserdem würde ein neuer Dichtungssatz mit einer
dickeren Fussdichtung eingebaut, um die Kompression
etwas zurück zu nehmen.
Nachfolgend die Infos von der Händlerseite:
Umrüstung von BMW Boxer Motorräder
von 600ccm/40PS auf 800ccm/47PS
mehr Drehmoment vom 43 Nm auf 61 Nm
Weitere Änderungen wie Achsantrieb , Tacho ,
Auspuffanlage sind nicht notwendig.
Durch den Org. 600ccm Achsantrieb werden
Beschleunigung und Durchzug deutlich besser
wie bei einer Org. 800ccm BMW
schrubber0815
21.08.2007, 21:51
Hallo Roland,
die Lanze breche ich mit. Zu den Vergasern: ich halte es nicht für sinnvoll, 32er Vergaser anzubauen, wenn im Zylinderkopf der Durchlass zurück auf 28mm geht. Das muß dann auch angepaßt werden. Aber wozu? Streng genommen laufen die 600er wirklich erstaunlich gut nach dem Umbau auf 800ccm. 10 PS hat es allerdings bei meiner nicht gebracht, ich habe jetzt statt 29 KW 33KW, genau ausrechnen muß das jeder selbst (ich glaube mal 1,4 also eher nur 5 PS). Macht aber auf jeden Fall Spaß nach 20 Jahren original fahren.
Gruß
Hubert
Hallo Dietze,
ich habe auch schon mehrmals darüber nachgedacht, die 600er entsprechend umzurüsten. Deshalb die Frage: Was nimmt denn der Händler für Kolben und Zylinder?
Gruß
Klaus
Manitoba
22.08.2007, 11:09
Hallo Klaus,
gebrauchte 800er Nigusil-Zylinder und Kolben werden öfters bei eBay angeboten, da viele 800er Fahrer auf den Siebenrock 1000ccm Replacement-Kit umrüsten und demgemäß die Zylinder/kolben übrig haben.
Die 800er Nigusil-Zylinder passen ohne Änderungen auf den /6 Motorblock.
Hi
> Die 800er Nigusil-Zylinder passen ohne Änderungen auf den /6 Motorblock.
Wie Dietze schon schrieb, gilt das nicht für alle /6, sondern erst ab irgendwann 1975, da waren die Motorgehäuse dann wohl für die kommenden 1000er-Zylinder angepasst worden.
Nicasil ist angenehm ölverbrauchsfreundlich, gebrauchte Zylinder sollte es halbwegs günstig geben.
Die Infos von Dietzes Händler würde ich so bestätigen.
Grüsse
Roland
Genau.
Die Zylinder müssen bei den /5ern und frühen /6ern geändert werden, da die Öffnung im Motorgehäuse bei den genannten Moellen kleiner ist. Soll aber kein großes Problem sein.
Macht es Sinn, auch 800er Köpfe dazuzunehmen (wg. der größeren Ventildurchmesser)?
Gruß
Klaus
Manitoba
22.08.2007, 13:14
Hallo,
okay, wieder was dazu gelernt. War immer der Meinung, daß bei allen ab /6 die Bohrung im Block bereits das größere Maß hat.
Bzgl. Zylinderkopf: Also ich würde auf den 800er Zylinderkopf wechseln und würde den 600er Kopf als 2beste Variante ansehen.
Grund: Übergang von größerer 800er Zylinderbohrung zum kleineren 600er Zylinderkopf führt zu einer Quetschkante. Diese Quetschkante kann zu unerwünschten Glühzündungen (durch abgelagerte Ölkohle) führen. Die Klingelneigung des 600er Motors wird dadurch sicher nicht besser.
Mit dem 800er Kopf ist das Klingeln allemal vorbei und sogar die Verwendung von Normalbenzin 92 Oktan wird möglich. Außerdem ergeben die 42er Einlaßventile des 800er Kopfes noch das eine oder ander PS an Leistung. Leistungshemmend sind aber auf jeden Fall die kleinen Vergaser der R60. Aber diesbzgl. würde ich mittlerweile auch sagen, das die wg. der Originalität drauf bleiben sollten.
Also schwierig zu entscheiden, aber allein schon wg. dem sicher klingelfreien Lauf würde ich auf die 800er Köpfe wechseln. Zumal die von außen nicht als solche zu erkennen sind.
Gut erhaltene 800er Köpfe werden aber schwieriger zu bekommen sein als die 800er Zylinder.
Hallo, Klaus!
Hab Dir eine Mail mit dem Link geschickt.
mfg
Dieter
Original von Manitoba
Grund: Übergang von größerer 800er Zylinderbohrung zum kleineren 600er Zylinderkopf führt zu einer Quetschkante. Diese Quetschkante kann zu unerwünschten Glühzündungen (durch abgelagerte Ölkohle) führen. Die Klingelneigung des 600er Motors wird dadurch sicher nicht besser.
Es gibt aber auch Motorenbauer und -tuner, die absichtlich eine Quetschkante vorsehen. Die kostet zwar geringfügig Leistung (die eben zum Quetschen gebraucht wird), führt aber zu einer enorm verbesserten Verwirbelung im Brennraum. Damit soll eine bessere Verbrennung erreicht und Klingeln verhindert werden.
Wie sich eine Quetschkante jetzt konkret bei diesem Motor auswirkt, kann ich allerdings mangels eigenem Ausprobierens nicht sagen.
Hallo,
also bei mir musste ich die Laufbuchsen der 800cc (Nikasil) Zylinder aussen im Umfang etwas abdrehen damit sie in die Bohrung des Blocks gingen (dabei haben wir natürlich auch die Zylinderfüsse "begradigt"), alternativ hätte man natürlich auch den Block aufspindeln können......
Bin dann zuerst mit den original Köpfen gefahren habe dann aber bald auf 2 Köpfe von einer 75/5 umgebaut (inkl.Vergaser),weil vorher war von dem Umbau nicht allzu viel zu bemerken.
Mittlerweile sind 36iger Dellortos drauf und ich finde das sie damit ganz nett geht.......
Karlheinz
Hallo,
gestattet mir noch eine Bemerkung zu den Zylindern.
Bis Ende 1975 hatten die Gehäuse eine Zylinderöffnung von
97 mm, danach 99 mm. Wenn eine Adaption der neueren
Zylinder gewünscht ist, sollte man die Zylinder abdrehen,
nicht das Gehäuse aufbohren. Die alten Motorgehäuse
sind weniger stabil und können reißen.
Ansonsten ist die Verwendung der Nicasil-Zylinder bezüglich
Langlebigkeit und Ölverbrauch nur zu empfehlen.
Nabend, wie sieht es den mit der Eintragung von anderen Zylindern aus?
schrubber0815
17.01.2008, 09:01
Moin Christian,
Eintragung scheint mit Leistungsmessung kein Problem zu sein. Gilt laut TÜV Hannover als üblicher Umbau.
Gruß
Hubert
Original von manzkem
Hallo,
gestattet mir noch eine Bemerkung zu den Zylindern.
Bis Ende 1975 hatten die Gehäuse eine Zylinderöffnung von
97 mm, danach 99 mm. Wenn eine Adaption der neueren
Zylinder gewünscht ist, sollte man die Zylinder abdrehen,
nicht das Gehäuse aufbohren. Die alten Motorgehäuse
sind weniger stabil und können reißen.
Ansonsten ist die Verwendung der Nicasil-Zylinder bezüglich
Langlebigkeit und Ölverbrauch nur zu empfehlen.
Wichtig find ich jetzt noch in diesem Zumammenhang die Zylinder auch noch am Fuß um die Dichtungbreit zu kürzen! Hab das bei meiner erst feststellen müssen, es waren wohl Zylinder mit 8,2:1 Verdichtung. Als ich alles mit alter Dichtung zum Auslitern Montiert hatte, musste ich feststellen das ich eine Verdichtung von 7,6:1 hatte. Da ich aber Überarbeitete R75/5 Köpfe mit neuen Ventilen drauf habe, hab ich erst dort den Fehler gesucht :rolleyes:
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