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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : R 69 S probegefahren - Interesantes Erlebnis für einen R 50 - Fahrer.



Thomas R50US
07.10.2014, 10:37
Hallo Leute,

nur mal so:

Am letzten Samstag habe ich mir eine R69S angesehen und probe gefahren. Das Moped ist als komplett neu restauriert von einem Autohändler annonciert und ein entfernter Bekannter aus Südfrankreich interessiert sich dafür. Er bat mich mir das Teil anzuschauen, damit er nicht eventuell umsonst hier hochkommen muss.

Auf den ersten Blick sah das Teil dann auch schick aus. Bei genauem Hinsehen fiel mir dann auf, dass die angebliche Handlinierung eher fraglich war. An einer Stelle der Linierung am Tank konnte man eine Stoßkante sehen, so als ob hier Aufkleber benutzt wurden. Die Linien sahen aber andererseits nicht perfekt aus. Ich habe mir nicht zugetraut sicher zu sagen ob sie von Hand gemacht wurden oder nicht, aber es sah merkwürdig aus.

Ein Blick in den Tank brachte mehrere großflächige Roststellen ans Tageslicht. An der rechten Innenseite, auf Höhe des BMW-Zeichens, war ein ca. 2 cm langer und ca. 1 cm dicker runder Bolzen angeschweißt (?).

Beim ersten Kick sprang das Moped sofort an. Der Motor lief sehr ruhig und gleichmäßig. Nach den ersten Metern merkte ich, dass mit dem Luftdruck etwas nicht stimmen konnte. An der Tanke stellte ich dann fest, dass nur 0,7 Bar Druck in den Reifen war. Fand ich krass, dass der Händler mich so losfahren ließ.

Da ich ja meine R 50 gewohnt bin, stellte ich beim Fahren erstmal fest, dass eine R69S doch mal ganz anders, fiel tiefer, klingt und von unten her gefühlt auch mehr Druck hat. Ich bin erst ein bisschen von Ampel zu Ampel gefahren und dann mal kurz auf die Autobahn. Komisch war dann, dass das Moped problemlos bis etwa 100 km/h beschleunigte und dann… kam nix mehr. Ich musste leider an der nächsten Ausfahrt wieder raus, aber es war bis dahin so, dass die Tachonadel nur noch im Zeitlupentempo weiter ging. Auf gut einem Kilometer habe ich es von ca. 100 nur auf ca. 108 km/h geschafft. Das fand ich mehr als merkwürdig.
Innerstädtisch lief das Teil dann wieder richtig gut und wie ich finde, mit mehr Druck als meine R 50. Der Motor lief super leise und ohne Nebengeräusche. Die Ventile klangen mir persönlich fast ein bisschen zu leise (zu stramm?).

Zurück beim Händler stellte ich dann fest, dass die Ölwanne unterhalb voller Öl war und dass Öl im Bereich des rechten Zylinderfußes, des Kickstarters und der Ablassschrauben ausgetreten war.

Das Moped soll in Holland, von einem „Jo Sinnen“ (phon.) restauriert worden sein. Rechnungen/Belege gab es keine. Die Geschichte des Moped ist unbekannt.

Und das ganze gab es dann für 24.900 €. Stolzer Preis, meine ich. Vor allem unter diesen Umständen.

Meinem Bekannten habe ich entsprechend berichtet. Ich denke er wird sich wahrscheinlich gegen den Kauf entscheiden.


Für mich persönlich war es mal interessant eine R69S mit Schwinge, im Vergleich zu meiner R50 mit Telegabel zu fahren. Sowohl vom Motor her, als auch vom Fahrwerk war das schon ein Unterschied.

Interessant war für mich auch der Vergleich er beiden Bremsen. Mit meinen Bremsen habe ich ja so meine Probleme. Ich fand immer, dass trotz ausgedrehter Trommeln und neuen Belägen, die Bremsleistung sehr zu wünschen übrig lässt. Das habe ich jetzt bestätigt bekommen. Die Hebelbetätigung war bei der R69S butterweich, mit einem super Druckpunkt und Top-Dosierbarkeit. Das ist bei mir anders. Die Bremse ist bei mir sehr hart, hat kaum Bremsweg, der Drückpunkt ist eher schwammig und die Bremse ist viel schwerer zu dosieren. Bei starkem Bremsen muss ich erhebliche Kraft aufwenden und trotzdem konnte da mehr Bremswirkung kommen. Anders als bei dieser R69S. Gut, dass ich das mal er-fahren konnte. Ich bin nun sicher, dass ich mich mit meiner Bremse noch mal beschäftigen muss.

Und dann waren da noch das Getriebe und die Kupplung. Da habe ich ja auch Probleme. Hier war die Kupplungsbetätigung zwar schwerer, aber sie trennte super und alle Gänge gingen beim Rauf- und Runterschalten und in allen Drehzahlen butterweich rein. So würde ich mir das bei meiner R50 auch wünschen.

Insgesamt klang und fuhr sich das Teil vermutlich so, wie damals als es neu war. Ich habe mich bei den ganzen Geräuschen die meine R50 macht und den ganzen kleinen und großen Macken die sie hat, schon immer gefragt wie sich das Teil wohl im Neuzustand angehört und gefahren haben muss. Ich glaube, jetzt habe ich davon einen Eindruck bekommen. Und fast muss ich sagen,… so was hätte ich auch gerne….

Aber… ich bin eine treue Seele und so bleibe ich meiner R 50 treu. Bis ans Ende unserer Tage… (LoL).

Gruß Thomas

Slash7
07.10.2014, 10:52
Moin Thomas,
viel zu teuer für das was Du beschreibst. Selbst eine "perfekte" R69S dürfte den Preis nicht mal annähernd erzielen.
Was für ein HAG ist an der Kiste verbaut? Irgendwas sehr kurz Übersetztes für den Berg-Gespannbetrieb? 160kmh+x sollte eine R69S einfach so mindestens machen. Hat Dich vielleicht auch ein Meilentacho veräppelt? :D

Zu Deinen R50 Bremsen: Die Einstellung der sich gegeneinander ziehenden (Duplex-)Hebel vorne muss penibel genau gemacht werden, die Züge leichtgängig sein (neue mit Teflonseele verbauen) und Du könntest versuchen die Beläge mit 80er Körnung Bandschleifpapier abzuziehen. Häufig sind die verglast bzw. auch neue Beläge verglasen schnell wenn die Hebeleinstellung nicht stimmt. Dazu einfach in Drehrichtung die verglaste Schicht aufrauhen.
Für die Hebeleinstellung hatte ich mal eine Schablone zum Ausdrucken, finde die aber gerade nicht wieder.
Die Bremsnocken die in der Trommel die Beläge auseinander drücken sind manchmal auch verschlissen. Wenn ja austauschen. Wenn noch OK kann eine minimale(!) Menge Staburags deren Reibung und nötigen Handkräfte verbessern.

Gruß
jan

Thomas R50US
07.10.2014, 15:16
Hallo Jan,

das ist zur Zeit noch nicht mal die teuerste auf Mobile.de. Ich würde sie jedenfalls nicht kaufen.

Ich finde die R69S in Minden sehr interessant. 1. Hand, Originalzustand.
http://suchen.mobile.de/motorrad-inserat/bmw-r69-s-minden/199412244.html?lang=de&pageNumber=1&__lp=1&scopeId=MB&sortOption.sortBy=price.consumerGrossEuro&makeModelVariant1.makeId=3500&makeModelVariant1.modelDescription=R69S&makeModelVariant1.searchInFreetext=false&makeModelVariant2.searchInFreetext=false&makeModelVariant3.searchInFreetext=false&vehicleCategory=Motorbike&segment=Motorbike&negativeFeatures=EXPORT&noec=1


Oder die US-version hier (würde zu meiner R50US passen (LoL):
http://suchen.mobile.de/motorrad-inserat/bmw-r-69s-kiel/198878939.html?lang=de&pageNumber=1&action=eyeCatcher&__lp=1&scopeId=MB&sortOption.sortBy=price.consumerGrossEuro&makeModelVariant1.makeId=3500&makeModelVariant1.modelDescription=R69S&makeModelVariant1.searchInFreetext=false&makeModelVariant2.searchInFreetext=false&makeModelVariant3.searchInFreetext=false&vehicleCategory=Motorbike&segment=Motorbike&negativeFeatures=EXPORT

Sowas fände ich persönlich besser als ein Moped das aussieht wie neu. Aber der Franzose sucht nach einem Museumsstück im Neuzustand.


Das HAG war das originale. Hatte ich vorher extra hier in der Datenbank nachgelesen. Tacho war in Km/dh und das ganze fühlte sich auch sicher nicht nach mehr als 100 km/h an. Das kann ich ganz sicher sagen, denn ich habe da meinen Halbschalenhelmindikator. Der Helme fängt bei 100 km/h an sich zu liften... :D Tacho brauche ich also für Landstraßentempo nicht!:lautlachen1:

Meine Bremsbeläge sind neu. Ich habe sie nach dem Ausdrehen der Trommeln anfertigen lassen und habe auch eher weiche Beläge bestellt. Eben damit sie besser bremst.
Mit der Schablone aus dem Forum komme ich gar nicht klar. Bin wohl zu blöd das zu verstehen. Habe sie mal an den eingebauten Teller gehalten und habe nix kapiert.
Bremszug ist so gut wie neu. Die Nocken habe ich vorsichtig gefettet. Die beiden Federn sind richtig herum eingehängt.
Diese komische Schraube die den Abstand der Beläge zur Trommel regelt, habe ich so eingestellt, das die Beläge Luft haben.

Trotzdem: Irgendwas ist sicher falsch eingestellt oder defekt. Die Bremse ist jedenfalls Sche...

Gruß Thomas

magikweis
07.10.2014, 15:37
Hallo Thomas,

zu Deinen Beobachtungen:

- Bolzen im Tank: Das sind die Innengewinde für die Embleme. sollten bei allen Tanks (außer späten Heinrich) vorhanden sein.
- Kupplung: Der Druckring erfuhr über die Jahre viele Modifikationen und verzieht sich schon mal. Daraus resultiert ein schwammiger Druckbereich und ggf schleifend Kupplung. Sinnvolle Modifikation: Gegossenen Druckring der /5 bis /7 Modelle verwenden. Dazu braucht es aber Ausparungen an den Verstärkungsrippen am Getriebegehäuse Kupplungsseite.
- Deine Beobachtung mit dem ausgetretenen Öl sollte man genauer nachverfolgen - ein defekter Kurbelwellensimmerring könnte da auch noch lauern und der hat meistens auch noch eine Ursache...
- mangelnder Topspeed: Der Motor entwickelt eigentlich erst bei höheren Drehzahlen richtig Druck. Zwischen 6000 und den angegebenen 7200 legt der Motor nochmal eine richtige Schippe drauf. (lief Deine nur auf einem Zylinder??) - Hier würde ich erst einmal Zündung und Ventilspiel überprüfen. Auch eine sehr ausgenudelte Maschine mit Wurfpassung in den Zylindern sollte bei leichtem Fahrer die 150 knacken. In der Preisklasse würde ich eine nette Beschleunigung bis zum Topspeed erwarten.
- Bremsen: Sind besser, als ihr Ruf und haben bei kleinerem Raddurchmesser und gleichem Trommeldurchmesser eine größere Belagbreite, als die der /5. Damit ist die Bremsleistung auch rechnerisch höher. Ungewohnt ist für Schwingenneulinge das Antidive, das den Vorderbau beim Bremsen leicht ansteigen lässt. Dadurch vermissen sie oft das Feedback durch Eintauchen.
Falsche Federzuordnung im Vorderrad oder falsche Bremshebelstellung reduzieren die Bremswirkung. und immer Dran denken - die Bremstrommeln sind wie beim Auto Verschleißteile - nur sehr viel teurer. Der Guß Bremsring hat eine Stärke von ca 3-4mm. Die erste Hälfte ist schnell verschlissen und um den Rest kümmert sich die elektrogalvanische Korrossion - weshalb die Bremsflächen gerne einen Buckel in der Mitte bilden - Reparaturkosten ab ca 300€.

Insgesamt: 24K€ sind eine stolze Ansage. Dafür würde ich ein Fahrzeug erwarten, das nicht nur motorisch sondern in allen Punkten einwandfrei ist.
In einem 69S Motor lassen sich ohne riesige Probleme 5K€ versenken um ihn in Neuzustand zu bekommen. So etwas wie Rost im Tank (entlacken, entrosten, versiegeln) ist da schon fast eine Kleinigkeit.


Axel

Thomas R50US
07.10.2014, 16:04
Hi Axel,

Bolzen habe ich jetzt in meinem R 50 Tank auch gefunden. War mir vorher nie aufgefallen.
Der Motor war neu überholt und lief auf keinen Fall nur auf einem Zylinder. Das hätte selbst ich gemerkt. Bis 100 lief das Teil ja auch sehr gut. Dann bei 100 im vierten Gang... Gas gegeben und... nix tut sich. Hätte vielleicht mal runterschalten sollen, aber meine schlappe R50 geht ja bei 100 im vierten Gang auch noch voran. Das muss eine 69S doch sicher besser können.
Hab schon überlegt ob die Gasschieber bzw. die Nadel falsch eingestellt war und das Teil nicht mehr genug Spirt bekommen hat...? Das spräche dann auch wieder für eine schlampige Restaurierung bzw. Einstellung.

Bremsen: Meine Trommeln sind nach dem Ausdrehen wieder rund und die Beläge sind neu. Federn sind richtig rum drin und die Vorspannungsschraube oder wie das Teil heisst, habe ich auch nach Beschreibung eingestellt. Irgendwo muss also noch ein Fehler sein. Bei der Hebelstellung bin ich nicht sicher ob ich das richtig gemacht habe.

Gruß Thomas

Euklid55
07.10.2014, 16:17
Hallo,

wenn ich mich erinnere ist die R60/2 von einem Freund immer besser in der Beschleunigung gewesen als meine R69S. Das lag wohl am langen HAG das für eine Endgeschwindigkeit für 200 km/h ausgelegt war. Diese hat das Motorrad mit max. 175 km/h nie erreicht.
Die R60/2 war auch leiser in den Zylindern.

Gruß
Walter

boxerhans
07.10.2014, 17:52
Hallo Leute,

...An der rechten Innenseite, auf Höhe des BMW-Zeichens, war ein ca. 2 cm langer und ca. 1 cm dicker runder Bolzen angeschweißt (?).

.

Die alten Modelle hatten doch geschraubte Emaille-Embleme. Irgendwo muss die Schraube ja greifen. Einfach in die Tankwandung drehen ist wohl nicht dicht. :D

DV69S
07.10.2014, 18:15
Hallo Jan,

das ist zur Zeit noch nicht mal die teuerste auf Mobile.de. Ich würde sie jedenfalls nicht kaufen.

Ich finde die R69S in Minden sehr interessant. 1. Hand, Originalzustand.
http://suchen.mobile.de/motorrad-inserat/bmw-r69-s-minden/199412244.html?lang=de&pageNumber=1&__lp=1&scopeId=MB&sortOption.sortBy=price.consumerGrossEuro&makeModelVariant1.makeId=3500&makeModelVariant1.modelDescription=R69S&makeModelVariant1.searchInFreetext=false&makeModelVariant2.searchInFreetext=false&makeModelVariant3.searchInFreetext=false&vehicleCategory=Motorbike&segment=Motorbike&negativeFeatures=EXPORT&noec=1


Oder die US-version hier (würde zu meiner R50US passen (LoL):
http://suchen.mobile.de/motorrad-inserat/bmw-r-69s-kiel/198878939.html?lang=de&pageNumber=1&action=eyeCatcher&__lp=1&scopeId=MB&sortOption.sortBy=price.consumerGrossEuro&makeModelVariant1.makeId=3500&makeModelVariant1.modelDescription=R69S&makeModelVariant1.searchInFreetext=false&makeModelVariant2.searchInFreetext=false&makeModelVariant3.searchInFreetext=false&vehicleCategory=Motorbike&segment=Motorbike&negativeFeatures=EXPORT

Sowas fände ich persönlich besser als ein Moped das aussieht wie neu. Aber der Franzose sucht nach einem Museumsstück im Neuzustand.


Gruß Thomas


Hallo Thomas,

für ein ev. Kaufinteresse würde ich die 69S in Minden bevorzugen. Hier besteht auch die Möglichkeit der Probefahrt zu "Heinz Bals". Dieser könnte dann wertungsfrei eine Einschätzung der gelieferten Qualität abgeben oder noch besser, er kennt sogar den Besitzer und die Geschichte.

Wenn die Revision der Maschine einwandfrei und belegbar ist, ist der/wäre der Preis i.O. Wie schon von andererseite angemerkt, eine ordentliche Motorrevision kostet schnell so um die Euro 5.000 - 8.000.

Meine 69S läuft mit jeden selber gefahrenen Kilometer besser. Im 3. richtig ausgedreht und dann ab in den 4. Aber ab KM 120 müsstest Du Dich schon ganz flach auf den Tank kuscheln und wir wolllen der "Alten Dame - 53" auch nicht ev. den letzten Lebenshauch nehmen.

Gruß Dirk

Thomas R50US
08.10.2014, 10:45
.... Im 3. richtig ausgedreht und dann ab in den 4. Aber ab KM 120 müsstest Du Dich schon ganz flach auf den Tank kuscheln und wir wolllen der "Alten Dame - 53" auch nicht ev. den letzten Lebenshauch nehmen.

Gruß Dirk

Hallo Dirk,

die Mindener wäre auch mein Favorit.

Deine Beschreibung entspricht dem Fahrverhalten meiner R50. Obwohl ich den 3. Gang noch nicht mal hochdrehen muss. Normalerweise fahre ich nicht schneller als 100 km/h, hab aber zweimal ausprobiert wie sie über 100 noch geht. Bis 120 kein Problem und dann geht's nur noch langsam weiter bis 130 / 140 (je nach Gegenwind!).
Von einer R69S würde ich bei 100 ccm und 16 PS mehr da aber eigentlich mehr erwarten. Auch wenn man es nicht wirklich braucht. Komisch finde ich das schon.

Na ja, ist ja auch egal. Ich suche ja keine 69S. Hauptsache mein eigenes Schätzchen läuft bald wieder. Dann bin ich schon zufrieden...

Gruß Thomas

FanR69
17.10.2014, 18:08
Hallo Leute,

nur mal so:

Am letzten Samstag habe ich mir eine R69S angesehen und probe gefahren. Das Moped ist als komplett neu restauriert von einem Autohändler annonciert .......

..............Ampel gefahren und dann mal kurz auf die Autobahn. Komisch war dann, dass das Moped problemlos bis etwa 100 km/h beschleunigte und dann… kam nix mehr. Ich musste leider an der nächsten Ausfahrt wieder raus, aber es war bis dahin so, dass die Tachonadel nur noch im Zeitlupentempo weiter ging. Auf gut einem Kilometer habe ich es von ca. 100 nur auf ca. 108 km/h geschafft. ..........
Zurück beim Händler stellte ich dann fest, dass die Ölwanne unterhalb voller Öl war und dass Öl im Bereich des rechten Zylinderfußes, des Kickstarters und der Ablassschrauben ausgetreten war.

Und das ganze gab es dann für 24.900 €. Stolzer Preis, meine ich. Vor allem unter diesen Umständen.

Für mich persönlich war es mal interessant eine R69S mit Schwinge, im Vergleich zu meiner R50 mit Telegabel zu fahren. Sowohl vom Motor her, als auch vom Fahrwerk war das schon ein Unterschied.

Interessant war für mich auch der Vergleich er beiden Bremsen. Mit meinen Bremsen habe ich ja so meine Probleme.........
I
in allen Drehzahlen butterweich rein. So würde ich mir das bei meiner R50 auch wünschen. .....

Und fast muss ich sagen,… so was hätte ich auch gerne….

Aber… ich bin eine treue Seele und so bleibe ich meiner R 50 treu. Bis ans Ende unserer Tage… (LoL).

Gruß Thomas

Hallo Thomas,

Wenn Deine R50 vom Baujahr nicht älter als 1957 ist, dann ist mit Ausnahme der Motorleistung und des Sounds alles an der R50 identisch mit der R69S. Sprich: Das Fahrwerk, die Bremse, die Kupplung, die Straßenlage. Denn ab 1957 wurden alle BMW Boxer im Baukastensystem gebaut. Nur Motor, Vergaser, Luftfilter und Getriebeübersetzung variierten je nach Ausbaustufe. Nun ja der "Druck" und die Höchstgeschwindigkeit der R69S im Vergleich zu Deiner R50 ist deutlich anders (Bei 42 PS der R69S auch nicht anders zu erwarten). Und der R69S-Motor läuft rauer, weil er erheblich stärker verdichtet ist.

Die R69S, die Du beschreibst war sicher nicht in Ordnung. Daher auch die 24500 Euro nicht Wert. Wenn die Maschine nummerngleich ist und keine schweren Rostnester hat, dann ist die von Dir begutachtete R69S etwa die Hälfte Wert. Sehr gut restaurierte und nummerngleiche !!!! R69S erreichen allerdings locker 25.000 Euro Verkaufspreis und sind dies auch Wert. ich weiß das auch deshalb, weil ich für meine Maschine (R69S) ein Wertgutachten für die Versicherung machen musste. Meine wurde in dieser Größenordnung taxiert und auch so hoch gegen Diebstahl versichert. Als Mitglied im BMW-Veteranenclub weiß ich dies auch von Clubfreunden, die eine R69S fahren.

Anmerkung: Eine R69S läuft mit aufrechtsitzendem Fahrer und in englischer Wachskleidung gut 150- 160 km/h. Meine rennt jede Steigung noch im dritten Gang mit 130 km/h rauf. Dann dreht der Motor 7000 U/Min. In der Anlage findest Du einen Erfahrungsbericht, den ich mit meiner eigenen Maschine gemacht habe und in der Clubzeitschrift veröffentlicht habe.

(Hallo Admin: ich habe die Autoren- und Veröffentlichungsrechte, daher kann ich den Artikel hier zur Verfügung stellen).

Bleib Deiner R50 treu. Wenn Du die richtig in Ordnung bringst hast Du ein traumhaftes Tourenmotorrad. Die R50 (ab Baujahr 1957) ist hinsichtlich ruhigem Motorlauf und seinem ausgeglichenen Federungskomfort kaum durch eine andere BMW zu schlagen. Auch nicht durch die R69S.
Gruß,
FanR69

Thomas R50US
21.10.2014, 08:20
Hallo Frank,

danke für Deinen Bericht. Zwischenzeitlich habe ich mit zwei anerkannten Fachleuten über die R69S gesprochen, weil mein Bekannter ja immer noch auf der Suche nach einer ist. Eventuell bin ich jetzt für ihn fündig geworden.

Mir wurde von den Fachleuten von der R69S ab- und zur R60/2 geraten. Aber mein Bekannter will unbedingt eine R69S. Mir wurde gesagt, dass die R69S bei 100 km/h im vierten Gang keine Leistung mehr bringt und das das was ich erlebt habe normal ist. Man sagte mir, die R69S müsse man im dritten Gang bis 120 / 130 drehen, damit sie im 4. Gang den richtigen Anschluß findet. Insgesamt müsse man die R69S überhaupt höher drehen als eine R50 / R60.

Ist aber auch nicht so wichtig, denn ich möchte meine R50/2 US nicht gegen eine R69S eintauschen. Dafür habe ich sie zu líeb gewonnen und schon viel zu viel Leiden und Kohle hineingesteckt. Für das Geld hätte ich mittlerweile auch schon eine R69S kaufen können.....:entsetzten:

Nur mein Bekannter will unbedingt eine R69S. Das o.g. Moped hier in Essen habe ich nur für ihn probegefahren weil er sich einen unnötigen Weg aus Süd-Frankreich sparen wollte.

Ich fand den Motorlauf der probegefahrenen R69S übrigens gar nicht mal rauh. Und dabei war noch nicht mal der Schwingungsdämpfer verbaut. Ich würde sogar sagen, dass mein R50 Motor rauher läuft. Auch sonst war der Motor superleise, ohne mechanische Nebengeräusche. Auch die Ventile waren so leise, dass ich ziemlich sicher bin, dass sie zu stramm waren. Vielleicht kam auch daher die relativ schwache Leistung.

Das Fahrwerk fühlte sich bei der R69S übrigens ganz anders an als bei meiner R50/2 US. Das liegt aber daran, dass bei mir eine Telegabel verbaut ist. Es war für mich sehr interessant mal eine "Schwinge" zu fahren. Das Erlebnis hatte ich zuletzt vor über 20 Jahren mit meiner R50/2 - Steib TR 500. Aber das kann man wegen des Seitenwagens nicht vergleichen.
Durch die Schwinge fühlte sich das Moped vorne deutlich schwerer an. Aber irgendwie ist es dadurch mehr "geschwebt", wenn ich das so sagen darf. Wie gesagt, das war sehr interessant.

Gruß Thomas

FanR69
21.10.2014, 11:05
Hallo Frank,

.......Mir wurde gesagt, dass die R69S bei 100 km/h im vierten Gang keine Leistung mehr bringt und das das was ich erlebt habe normal ist. Man sagte mir, die R69S müsse man im dritten Gang bis 120 / 130 drehen, damit sie im 4. Gang den richtigen Anschluß findet. Insgesamt müsse man die R69S überhaupt höher drehen als eine R50 / R60. ..............

.........Ich fand den Motorlauf der probegefahrenen R69S übrigens gar nicht mal rauh. Und dabei war noch nicht mal der Schwingungsdämpfer verbaut. Ich würde sogar sagen, dass mein R50 Motor rauher läuft........
Gruß Thomas




Hallo Thomas,
Hallo an alle Fans der 2-Ventiler vor "/5" bzw. vor Bj. 1969,

gerne möchte ich noch mal auf einige Aspekte hinweisen, bevor sich bezüglich der R69S ein widersprüchliches Meinungsbild verfestigt:

1) Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit
(also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus. Mir liegen alle originalen Testberichte dieser Zeit vor, da sind auch die entsprechenden Drehmomentkurven abgebildet. Voraussetzung ist natürlich, dass der Motor der gefahrenen R69S absolut in Ordnung ist. Leider muss ich darauf hinweisen, dass dies häufig nicht der Fall ist. Da wird bei Restaurierungen sehr viel Murks gemacht. Da werden schon mal die falschen Kolben verbaut (nämlich die der R60), die falsche Nockenwelle, usw. Um es deutlich zu sagen: Eine R69S, die nicht ab 3000 U/Min. Leistung bringt und die nicht mühelos 150 km/h im 4. Gang rennt, ist technisch garantiert nicht in Ordnung.

2) Drehzahl: Es ist richtig, dass die R69S bei Drehzahlen ab 5000 U/Min. nochmal richtig Leistung zulegt. Dann "beißt" die Maschine richtig giftig zu. Der Motor jubelt wie ein 4-Zylinder, er dreht voller Freude voll aus und man spürt so gut wie keine Vibrationen. (Turbinengleich).

3) Sehr wichtig ist die Übersetzung des Hinterradantriebes. BMW hat bis Ende 1962 (und teilweise auch noch später) eine Übersetzung mit 25/8 verbaut. Das ist eine extrem lange Sportübersetzung zur Erzielung maximaler Höchstgeschwindigkeit. Diese Übersetzung verlangt nach einem leichten Fahrer (65 Kg, Lederanzug), einem flachen Lenker und einer liegenden Rennhaltung. Bei mir mit gut 80 Kg, Tourenlenker und aufrecht sitzend, hat diese Übersetzung nicht funktioniert. Der 4. Gang fand nie richtig Anschluss. Daher habe ich dann die Übersetzung 27/8 verbaut. Das ist KEINE Seitenwagenübersetzung sondern eine Übersetzung die BMW selbst ab 1963 für Tourenfahrer angeboten hat. Kann man auch alles in den alten Testberichten nachlesen. Diese Übersetzung funktioniert nun bei mir optimal. Allerdings ist die Höchstgeschwindigkeit dann bei 7000 U/Min. auf 163 km/h limitiert. (Mit der langen Übersetzung 25/8 läuft die R69S hingegen 176 km/h). Nun, ich fahre die "gute alte Dame" nicht mehr so schnell, benutze sie für genussvolles Touren. Übrigens: Die Achsübersetzung, die jeweils montiert ist, ist hinten am Hinterradantrieb (Kegelgehäuse) eingeschlagen. Kann man dort nachlesen.

4) Schwingungsdämpfer: Dieser ist aus Kunststoff und wurde auf der Kurbelwelle montiert. Allerdings verschleißt die "Schwabelscheibe" sehr schnell. Ich habe ihn nicht montiert. Das empfiehlt auch die "BMW Classic Group" und alle meine Kollegen aus dem BMW-Veteranenclub, die eine R69S fahren.

5) Robustheit: Die R69S ist genauso robust wie ihre "kleineren" Geschwister. Allerdings unter der Voraussetzung, dass man nicht mehr Leistung fordert als bei den "Kleinen". Bedeutet Dauer-Drehzahl möglichst nicht über 6000 U/Min.
Ich nutze die volle Leistung bei meiner R69S sporadisch, nur für kurze Zeit, beim Überholen auf der Landstraße. Auf der Autobahn oder schnellen Bundesstraßen fahre ich so zwischen 120 km/h und 140 km/h. Das verträgt die R69S sehr gut. Fordert man hohe Leistung, dann ist der Verschleiß natürlich deutlich höher. Extrem wichtig ist der Ölwechsel alle 2500 km! Denn die BMW-Motoren dieser Bauzeit haben keinen Ölfilter. Sehr wichtig ist auch sorgfältiges warmfahren!!! Beherzigt man dies, dann ist der Motor immer gut für problemlose 50.000 km. Danach sollte man den Motor zerlegen und die Ölschleuderbleche reinigen. Denn die setzten sich zu. Meistens ist das alles an Reparatur, der Motor läuft dann gerne nochmals problemlos 50.000 km.

6) Restaurierung: Eine R69S zu restaurieren ist nicht teurer als eine der "Kleinen" zu restaurieren. Materialkosten und Stundenlöhne von Experten (z.B.: Heinz Bahls aus Minden) sind identisch. Auch der Aufbau der Motoren ist identisch. Teuer sind die Anschaffungskosten des Motorrades, einfach weil die R69S "Kult" geworden ist.

7) Anschaffung: ich kann nur jedem raten, der ein solch altes Motorrad kauft, die Maschine unbedingt (auch den Motor) komplett zu zerlegen und alles zu überprüfen. Es wird heute zu viel Murks verbastelt und dann als restauriert verkauft. Bloß nicht durch den schönen Schein und schöne Worte blenden lassen!!!!!! Auch nicht durch vorgelegte Rechnungen, wenn diese nicht durch Kontrolle (Anrufe) nach geprüft werden können. Bei meinen 3 BMW habe ich hier schon wirklich jede Überraschung erlebt. Unnötiges "Lehrgeld" habe ich bei der R69S bezahlt.
Daher ist es durchaus sinnvoll eine etwas verbrauchte (aber nummerngleiche!!! und nicht verbastelte) BMW zu kaufen und diese selbst, oder mit Hilfe von guten Experten aufzubauen.
(Wer hier einen Rat braucht soll mir eine mail senden, helfe gerne weiter). Am Ende weiß man was man hat und es ist nicht teurer.

Gruß,
Rainald

motoclub
21.10.2014, 11:58
Zitat: "Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit (also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus."

Kannst Du dafür einen Nachweis bringen? Ich habe eine R60/2 Bj 63 und bin früher viel mit einem Freund, der eine 69S hatte, gefahren. Im Durchzug ist die R60 leicht überlegen, bis es zur Schaltpause kommt. Dann läßt Du mit der 69S einfach Gas stehen, während ich schon schalten muss. Dann zieht die 69S und ist direkt weg. Wenn beide gleichzeitig schalten, ist die 69S keinesfalls besser im Durchzug. Ich bin da einer Meinung mit Walter.

Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.

Elefantentreiber
21.10.2014, 12:31
Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.


Hallo Thomas,

ich halte zwar auch die R60/2 für die deutlich bessere BMW und vor allem für das deutlich bessere Zugfahrzeug, aber wie kommst Du darauf das es die "S" nie als Gespann ab Werk gab?

Gruß
Patrick

motoclub
21.10.2014, 12:34
Ich habe ein Buch, herausgegeben von BMW, in dem ein BMW R69S Gespann beschrieben ist. Die Überschrift lautet: "R69S Gespann - die BMW, die es nie ab Werk gab." (oder so ähnlich...)

Zudem wurde in den Handbüchern für die verschiedenen Varianten Spritverbrauch, Übersetzungen, Fahrleistungen etc für Solo und Gespann angegeben. Bei 69S kenne ich das ausschließlich mit Soloangaben.

Das Buch bringe ich mit, wenn ich die Tage zu Dir komme.

FanR69
21.10.2014, 14:10
Zitat: "Das Drehmoment der R69S ist allen anderen BMW-Motoren dieser Zeit (also R50, R60, R69) überlegen auch aus niedriger Drehzahl heraus."

Kannst Du dafür einen Nachweis bringen? Ich habe eine R60/2 Bj 63 und bin früher viel mit einem Freund, der eine 69S hatte, gefahren. Im Durchzug ist die R60 leicht überlegen, bis es zur Schaltpause kommt. Dann läßt Du mit der 69S einfach Gas stehen, während ich schon schalten muss. Dann zieht die 69S und ist direkt weg. Wenn beide gleichzeitig schalten, ist die 69S keinesfalls besser im Durchzug. Ich bin da einer Meinung mit Walter.

Das ist m.E. auch der Grund, warum die R60 als Gespannmaschine positioniert wurde, und es kein 69S Gespann ab Werk gab.

Hallo motoclub,

Die erste BMW R69S, die Ernst Leverkus für die Zeitschrift "MOTORRAD" getestet hatte war ein R69S Gespann. Er hatte es persönlich so ab Werk abgeholt. Richtig ist, dass BMW das so nicht gern gesehen hat, aber BMW hat dennoch auf Wunsch ab Werk R69S- Gespanne ausgeliefert. Lies mal meinen Artikel, den ich hier mit eingestellt habe. Dieser ist in der Zeitschrift des BMW Veteranenclubs erschienen. Dort findest Du auch den Quellennachweis in welcher zeitgenössischen Motorradzeitschrift der Testbericht von E. Leverkus (= Klacks) erschienen ist. Die Drehmomentkurve such ich Dir noch raus, dazu melde ich mich noch mal.
Gruß,
Rainald

FanR69
21.10.2014, 14:12
Ich habe ein Buch, herausgegeben von BMW, in dem ein BMW R69S Gespann beschrieben ist. Die Überschrift lautet: "R69S Gespann - die BMW, die es nie ab Werk gab." (oder so ähnlich...)

Zudem wurde in den Handbüchern für die verschiedenen Varianten Spritverbrauch, Übersetzungen, Fahrleistungen etc für Solo und Gespann angegeben. Bei 69S kenne ich das ausschließlich mit Soloangaben.

Das Buch bringe ich mit, wenn ich die Tage zu Dir komme.



Hallo motoclub,

Kannst Du mal ein Photo von dem Buch machen und dieses hier reinstellen. Würde gerne das Cover von dem Buch mal sehen.
Danke,
Rainald

motoclub
21.10.2014, 14:51
http://www.amazon.de/BMW-Faszination-Rainer-Simons/dp/393216900X/ref=sr_1_34?ie=UTF8&qid=1413899370&sr=8-34&keywords=BMW+Faszination

Ich habe für dieses Buch seinerzeit 100 Mark bei BMW bezahlt :schadel: Offensichtlich doch nicht (wie ich geglaubt habe) von BMW auch herausgegeben.

Wenn BMW ein 69S Gespann an "Das Motorrad" gibt, ist das IMHO kein Nachweis dafür, daß dieses Produkt auch kommerziell vom Werk ausgeliefert wird. Zudem wird es in vielen Fällen vom Händler passend zusammengestellt worden sein, wenn Kunden das so kaufen wollten.

Und eine Bitte: als die 69S von der 75/5 abgelöst wurde, war ich 4 Jahre alt. Ich war also nicht dabei, und kann wirklich nur wiedergeben, was ich mir angelesen habe. Diese Information war für mich schlüssig (Buch und Handbuch), aus verschiedenen Quellen, aber ich will mich hier weder als Klugscheisser aufstellen noch lerne ich nicht gern dazu. Wenn jemand bessere Quellen hat - fein, immer her damit!

JIMCAT
21.10.2014, 15:19
Hier die aufschlussreichen Leistungsdiagramme der R60,R69 und R69S.
:bitte:
106755 106756

motoclub
21.10.2014, 15:22
Das ist klar: die R60/2 hat 42Nm bei 4000, R69S 45Nm bei 6000 Touren - klare Aussage: (etwas) mehr Drehmoment bei (viel) mehr Drehzahl.

JIMCAT
21.10.2014, 15:29
Demnach dürfte der Motor der R69,der ja von der R68 übernommen wurde und im Bereich bis 4000 U/min das höchste Drehmoment bieten,für den Gespannbetrieb bestens geeignet sein.

FanR69
21.10.2014, 16:22
Hier die aufschlussreichen Leistungsdiagramme der R60,R69 und R69S.
:bitte:
106755 106756

Hallo Fritz,
JA, Super. genau die habe ich gemeint. :applaus:
Nun man sieht, die R69S braucht sich hinsichtlich Drehmomentverlauf nicht vor der R60 verstecken.

Gruß,
Rainald

FanR69
21.10.2014, 16:29
Das ist klar: die R60/2 hat 42Nm bei 4000, R69S 45Nm bei 6000 Touren - klare Aussage: (etwas) mehr Drehmoment bei (viel) mehr Drehzahl.



Hallo,
mir sagt das Diagramm, daß die R69S bei 4000 U/Min. bereits 42,5 Nm hat und bei 3000 U/Min. deutlich über 40 Nm. Bei 3000 U/min hat die R60 deutlich unter 40 Nm.

Das sagt, der Drehmomentverlauf der R69S ist deutlich kraftvoller bei niedriger Drehzahl.
Gruß,
Rainald

FanR69
21.10.2014, 16:43
http://www.amazon.de/BMW-Faszination-Rainer-Simons/dp/393216900X/ref=sr_1_34?ie=UTF8&qid=1413899370&sr=8-34&keywords=BMW+Faszination

Ich habe für dieses Buch seinerzeit 100 Mark bei BMW bezahlt :schadel: Offensichtlich doch nicht (wie ich geglaubt habe) von BMW auch herausgegeben.

Wenn BMW ein 69S Gespann an "Das Motorrad" gibt, ist das IMHO kein Nachweis dafür, daß dieses Produkt auch kommerziell vom Werk ausgeliefert wird. Zudem wird es in vielen Fällen vom Händler passend zusammengestellt worden sein, wenn Kunden das so kaufen wollten.

Und eine Bitte: als die 69S von der 75/5 abgelöst wurde, war ich 4 Jahre alt. Ich war also nicht dabei, und kann wirklich nur wiedergeben, was ich mir angelesen habe. Diese Information war für mich schlüssig (Buch und Handbuch), aus verschiedenen Quellen, aber ich will mich hier weder als Klugscheisser aufstellen noch lerne ich nicht gern dazu. Wenn jemand bessere Quellen hat - fein, immer her damit!

Hallo motoclub,

ich habe gerade die original BMW Reparaturanleitung, Ausgabe Februar 1962 für die R50, R60, R50S, R69S vor mir liegen.

Auf Seite 14 gibt BMW Informationen über die Übersetzung des Hinterradgetriebes für die R69S mit Seitenwagen.
Auf Seite 16 Informationen über den Reifenluftdruck eines R69S Gespannes mit Seitenwagen.
Auf Seite 18 gibt BMW das zulässige Gesamtgewicht der R69S mit Seitenwagen 600 kg an.

Ich denke das ist Beweis genug.:oberl:

Übrigens: Ernst Leverkus hat sein Gespann damals nicht beim Händler, sondern bei BMW in München abgeholt. Du musst Dir das alte MOTORRAD-Heft mal bei EBAY ersteigern, gibt es dort für unter 10,0 Euro.

Gruß,
Rainald

FanR69
21.10.2014, 17:02
Hallo motoclub,

ich habe gerade die original BMW Reparaturanleitung, Ausgabe Februar 1962 für die R50, R60, R50S, R69S vor mir liegen.

Auf Seite 14 gibt BMW Informationen über die Übersetzung des Hinterradgetriebes für die R69S mit Seitenwagen.
Auf Seite 16 Informationen über den Reifenluftdruck eines R69S Gespannes mit Seitenwagen.
Auf Seite 18 gibt BMW das zulässige Gesamtgewicht der R69S mit Seitenwagen 600 kg an.

Ich denke das ist Beweis genug.:oberl:

Übrigens: Ernst Leverkus hat sein Gespann damals nicht beim Händler, sondern bei BMW in München abgeholt. Du musst Dir das alte MOTORRAD-Heft mal bei EBAY ersteigern, gibt es dort für unter 10,0 Euro.

Gruß,
Rainald

Hallo,

noch eine Ergänzung: In oben genannter Reparaturanleitung auf Seite 20
gibt BMW Höchstgeschwindigkeiten für neue Motoren je nach Gang an.
Für die R60 werden (ab 1000km Fahrleistung) im 3. Gang 80 km/h mit Seitenwagen angegeben. Für das R69S-Gespann werden im 3. Gang 100 km/h angegeben.
BMW würde solche Unterlagen nicht drucken, wenn BMW nicht bereits ab Werk R69S-Gespanne konfiguriert hätte. Aber es ist richtig: BMW hat das nicht gerne gesehen. Die R69S war für BMW ein Sportmotorrad, kein Arbeitspferd. Der Grund ist einfach: Wird der R69S-Motor dauerhaft bis ans Maximum belastet, reagierte der gelegentlich schon empfindlich.

Unabhängig davon: Ich bin davon überzeugt, dass die R60 und die R50 auch heute ganz fantastische Motorräder sind. Voller Faszination und super zum touren. :hurra:

Es muss definitiv keine "S" sein.

Gruß,
Rainald

Thomas R50US
21.10.2014, 17:15
Unabhängig davon: Ich bin davon überzeugt, dass die R60 und die R50 auch heute ganz fantastische Motorräder sind. Voller Faszination und super zum touren. :hurra:

Es muss definitiv keine "S" sein.

Gruß,
Rainald


Korrekt!

Und mit jeder einzelnen kann man super viel Spaß haben. Leistung hin oder her, wir reden hier über 16 PS, Sekunden im Durchzug und 20 oder 30 Km/h mehr Engeschwindigkeit. Ich meine... Firlefanz ! ... diese Mopeds sehen einfach superschön aus, klingen super und ermöglichen jedem Fahrer eine Zeitreise... egal mit welchem Modell.
Das ist das wichtigste!

Gruß Thomas

DV69S
21.10.2014, 20:00
Hallo motoclub,

ich habe gerade die original BMW Reparaturanleitung, Ausgabe Februar 1962 für die R50, R60, R50S, R69S vor mir liegen.

Auf Seite 14 gibt BMW Informationen über die Übersetzung des Hinterradgetriebes für die R69S mit Seitenwagen.
Auf Seite 16 Informationen über den Reifenluftdruck eines R69S Gespannes mit Seitenwagen.
Auf Seite 18 gibt BMW das zulässige Gesamtgewicht der R69S mit Seitenwagen 600 kg an.

Ich denke das ist Beweis genug.:oberl:

Übrigens: Ernst Leverkus hat sein Gespann damals nicht beim Händler, sondern bei BMW in München abgeholt. Du musst Dir das alte MOTORRAD-Heft mal bei EBAY ersteigern, gibt es dort für unter 10,0 Euro.

Gruß,
Rainald



Moin moin liebe Gemeinde,

im Handbuch BMW stehen ebenfalls Werte für Beiwagenbetrieb für R50S + R69S - aber in Klammern!!! Will heißen???

@Rainald - könntest Du nicht netterweise - denn Artikel von Klacks als PDF und per "PN" uns zu kommen lassen - hätten bestimmt alle großes Interesse!!!!





Korrekt!

Und mit jeder einzelnen kann man super viel Spaß haben. Leistung hin oder her, wir reden hier über 16 PS, Sekunden im Durchzug und 20 oder 30 Km/h mehr Engeschwindigkeit. Ich meine... Firlefanz ! ... diese Mopeds sehen einfach superschön aus, klingen super und ermöglichen jedem Fahrer eine Zeitreise... egal mit welchem Modell.
Das ist das wichtigste!

Gruß Thomas



Und wie Thomas schon anmerkte - "Spaß" ist das "Wichtigste"

Es grüßt ein ebenfalls begeisterter R69S-Fahrer

motoclub
22.10.2014, 07:42
Rainald,

mir geht es nicht darum, hier nachzuweisen, daß mein Motorrad das bessere ist. Mir geht es auch nicht darum, hier Recht zu behalten. Das alles ist mir wurscht. Mein R60/2 Gespann läuft, nachdem ich ein paar Dinge optimiert habe, wunderbar, und meine Kids haben Spaß. Mehr will ich gar nicht.

Ich fände es aber sehr interessant, durch "Crowd Sourcing", also die Befragung von einer großen Zahl von (Experten-) Meinungen, herauszufinden, wie es tatsächlich war.

SELBSTVERSTÄNDLICH war die 69S für den Beiwagenbetrieb freigegeben. Um den BW dann eingetragen zu bekommen, muss der Hersteller entsprechende Daten bekannt geben. Das ist für mich aber noch nicht der Nachweis, die Behauptung aus dem o.g. Buch zu widerlegen, daß es AB WERK keine 69S Gespanne gab (diese Behauptung hatte ich - vielleicht zu unkritisch - einfach übernommen und gepostet).

Schau mal auf den Seiten von Duane Aushermann in US. Dort ist ein komplettes Handbuch der Schwingenmodelle gescannt zum Download. In dieser Unterlage gibt es zu den Tourenmodellen sehr detaillierte Daten zum Gespannbetrieb, zu den Sportmodellen nicht. Ich habe das als Bestätigung für o.g. These genommen, das mag falsch sein.

Die Redaktion von "Das Motorrad" hat übrigens sehr häufig die Testmaschinen direkt aus München bekommen, und das hatte IMHO zwei Gründe: erstens wollte das Werk, dass über ihre Maschinen berichtet wurde, und ich gehe davon aus, daß die Leihstellung kostenlos erfolgte. Ein Händler hätte das mglw. gar nicht machen können (in Jahren, in denen BMW mit Glück und Behördengeschäft 4-5000 Motorräder verkaufen konnte). Zweitens hat das Werk den Redakteuren sicherlich nicht die Exemplare gegeben, die wegen Mängeln aussortiert wurden. In Motorrad 6/75 ist ein Artikel zur 90S, dort ist beschrieben, daß die gestoppten 207km/h mit einer vom Werk vorher geprüften (=optimierten) Maschine getestet wurden.

PS Ich habe das Heft irgendwo, bin aber gerade im "90S Fieber" und lese daher gerade viel aus den siebzigern, siehe der andere Fred...

Euklid55
22.10.2014, 10:28
Hallo,




Die Redaktion von "Das Motorrad" hat übrigens sehr häufig die Testmaschinen direkt aus München bekommen, und das hatte IMHO zwei Gründe: erstens wollte das Werk, dass über ihre Maschinen berichtet wurde, und ich gehe davon aus, daß die Leihstellung kostenlos erfolgte. Ein Händler hätte das mglw. gar nicht machen können (in Jahren, in denen BMW mit Glück und Behördengeschäft 4-5000 Motorräder verkaufen konnte). Zweitens hat das Werk den Redakteuren sicherlich nicht die Exemplare gegeben, die wegen Mängeln aussortiert wurden. In Motorrad 6/75 ist ein Artikel zur 90S, dort ist beschrieben, daß die gestoppten 207km/h mit einer vom Werk vorher geprüften (=optimierten) Maschine getestet wurden.


Wie dünn muß dann der Hering sein um diese Geschwindigkeit zu erreichen? Mit den Serien HAG auf jeden Fall nicht.


Hallo Thomas,

ich halte zwar auch die R60/2 für die deutlich bessere BMW und vor allem für das deutlich bessere Zugfahrzeug, aber wie kommst Du darauf das es die "S" nie als Gespann ab Werk gab?


Für mich war die R60/2 das bessere Motorrad. Mit der Schwabbelscheibe von und den Tonnenlager hinten war die R69S klar im Nachteil was die Lebensdauer anging. Z.B. R60/2 4/100mm Kolbenspiel R69S 8/100mm Kolbenspiel. Meine ist einfach auseinander gefallen nachdem das vordere Lagerschild von den Ohren abgerissen ist. :D
Zum Glück habe ich noch die Handbücher und den Ersatzteilkatalog 11.1963. Man muß nicht alles gleich wegwerfen. ;)

Gruß
Walter

Slash7
22.10.2014, 13:38
Wie war noch der allgegenwärtige Werbespruch einer Duftmarke vor ein paar Jahren?

"The difference between men and boys is the price of their toys!"

Ergo: In jedem von uns steckt wohl irgendwie noch der Mofatuner von früher der dieses kleine Quentchen mehr als die anderen gerne unterm Tank hat :aetsch:

Find ich gut, denn "alt" wird man zuerst im Kopf! )(-:

Gruß
jan

JIMCAT
22.10.2014, 14:18
Find ich gut, denn "alt" wird man zuerst im Kopf! )(-:

Gruß
jan

Wer im Kopf alt ist,an dem geht das Leben vorbei. ;)

FanR69
07.11.2014, 20:25
Moin moin liebe Gemeinde,


@Rainald - könntest Du nicht netterweise - denn Artikel von Klacks als PDF und per "PN" uns zu kommen lassen - hätten bestimmt alle großes Interesse!!!!

Es grüßt ein ebenfalls begeisterter R69S-Fahrer


Hallo an alle Fans der Vollschwingen BMW,
speziell der "S"-Klasse,

Bei ebay wird sehr günstig das Heft MOTORRAD von 1961 angeboten, in welchem Klacks seinen Testbericht mit seinem Werksgespann der R69S veröffentlicht hat. Hier der Link:

http://www.ebay.de/itm/Das-Motorrad-Heft-25-9-Dezember-1961-Fahrbericht-BMW-R69S-Gespann-50ccm-Honda-/151422060320?pt=Zeitschriften&hash=item2341754720

Gruß und Freude am Fahren!:wink1: