Gelbe Kuh verliert Benzin...

DirkR100R

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25. Dez. 2011
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711
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im hohen Norden
Hallo zusammen!
bei einer kleinen Saison - Abschlussfahrt habe ich heute folgendes festgestellt: der rechte Vergaser tropft mehr oder weniger stark, besonders nach dem Volltanken. Jetzt ist die Frage: Wie löse ich das Problem? Vergaser abbauen? Muss danach alles neu eingestellt werden? Oder kann ich alles montiert lassen und irgend eine Dichtung auswechseln? Das Problem ist, daß die Austrittsstelle des Benzins nicht sichtbar ist, das Benzin tropft am tiefsten Punkt (Schwimmerkammer) ab, jedoch ist nicht zu sehen wo es genau herkommt.
Seltsam ist auch daß das Tropfen scheinbar von der Füllmenge des Tanks abhängig ist: Fast leerer Tank kein Tropfen, voller Tank starkes Tropfen.
Ich bin für Tips dankbar!
Gruß Dirk

image.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dirk,

Da schliesse ich meinen Vorschreibern an, kostet Dir glücklicherweise nicht die Welt. Zur RS: wunderschön! Mir nach ist die RS in gelb einer der schönsten BMW je gemacht worden.

Grüße und ein schönes WE wünscht, Ton :wink1:
 
@Ton: Danke - blau ist auch nicht zu verachten! Dir auch ein schönes Wochenende!

@ Detlev und Rowi: Danke, also die Schwimmernadel.
Jetzt dachte ich, der Typ 64 - 1 hat immer vier Schrauben am Domdeckel, meine haben nur zwei.

DSCN2464.jpg DSCN2466.jpg

Noch eine blöde Frage zur Durchführung: Kann man das im montierten Zustand machen - oder muß alles ab und dann neu synchronisiert werden?

Gruß Dirk )(-:
 
Hallo Dirk,

das geht auch bei eingebautem Gaser.
Du musst zuerst der Schwimmer ausbauen, dazu brauchst Du einen 2 mm
Stift oder Durchschlag, um die Achse auszutreiben. Das geht nur in eine Richtung.
Das geriffelte Ende der Achse gibt die Richtung an.

Den ausgebauten Schwimmer wiegen, bei mehr als 12,6 Gramm sollte ein
neuer her !

Beim Zusammenbau musst Du darauf achten, daß die kleine Haltespange von
der alten Nadel wieder an die neue kommt und die Spange über die Betätigungslasche
des Schwimmers geschoben wird.

Andreas
 
Hallo,

ich hatte schon, dass eine Undichtigkeit in der Schwimmerkammer an der Stelle war, wo das Überlaufröhrchen am Boden rauskommt. Das konnte ich allerdings auch nachvollziehen, wenn ich die demontierte Schwimmerkammer mit Benzin füllte und auf ein Blatt Papier stellte. Nach kurzer Zeit war ein nasser Fleck zu sehen.

Gruß
Hans-Jürgen
 
das geht auch bei eingebautem Gaser.
Du musst zuerst der Schwimmer ausbauen, dazu brauchst Du einen 2 mm
Stift oder Durchschlag, um die Achse auszutreiben. Das geht nur in eine Richtung.
Das geriffelte Ende der Achse gibt die Richtung an.

Den ausgebauten Schwimmer wiegen, bei mehr als 12,6 Gramm sollte ein
neuer her !

Beim Zusammenbau musst Du darauf achten, daß die kleine Haltespange von
der alten Nadel wieder an die neue kommt und die Spange über die Betätigungslasche des Schwimmers geschoben wird.

Hallo Dirk,

zur Beschreibung von Andreas noch ein paar Fotos. Ich würde die Vergaser dazu eher abbauen weil das ziemlicher Fummelkram ist. Vielleicht habe ich aber auch nicht das feinmechanische Talent vom Andreas.

"Geriffeltes Ende der Achse"
6536656365336664.jpg


"Haltespange" und "Betätigungslasche"
3433353938666332.jpg

3930333136653134.jpg


Ausgebaut: Achse mit geriffeltem Ende und Richtung in der sie rausgetrieben wird, Haltespange und das Schwimmerkammerventil. Die Spitze des Schwimmerkammerventils hat einen Viton-Überzug (kann auch andere Farben haben z.B. Schwarz). Dem Hörensagen nach gab es bei älteren Modellen auch Ventile ohne Überzug :nixw:
6536323133633864.jpg


Ich würde noch wenn das Ventil raus ist, den Benzinzulauf im Vergaser mit etwas Benzin od. Bremsenreiniger und Druckluft säubern. Ich hatte mal so ein halbmondförmiges Gummistück im Benzinzulauf. Das kam der Form nach von den Benzinhahngummis. Es war so groß, dass es nicht am Ventil in den Schwimmer reingespült wurde, hat aber regelmäßig das Ventil blockiert :evil:

Grüße
Marcus
 
Die Schwimmernadeln der ersten Ausführungen von den 64gern (64/32/3 & 4, bis 13 & 14) haben eine 4-kantige Schwimmernadel mit Stahlspitze.
Auch die Versionen mit flachem Domdeckel haben diese Nadeln. Sie hat eine gefederte Stahlkugel auf der Betätigungsseite.
Bei diesen 64-1 (4 Deckelschrauben LSK M5x12) sind auch die dazugehörigen
Ventilbuchsen im Durchmesser kleiner als bei den nachfolgenden 64-3 und allen
94gern (40 mm D). Alle diese haben nur noch 2 Kreuzschlitzschrauben für den
Deckel. Frühere Versionen Schlitzschrauben...

Die neuere Version der Nadel ist 3-kantig, aus Messing mit einem gefederten
Betätigungsstift. Sie hatte bis in die 80ger Jahre eine rötliche Kunststoff-Spitze,
ab dann eine schwarze Viton-Spitze, die nicht so schnell verhärtet.

Andreas
 
Nachdem ich bislang keine Zeit hatte und das Problem immer schlimmer wurde, habe ich heute endlich 'mal den Vergaser aufgemacht.

DSC_0493.jpgSo sieht die Schwimmernadel aus.

DSC_0496.jpgDann ist das wohl auch ein Grund...

Schwimmerkammerdichtung sieht auch mäßig aus, ich mach diese Teile 'mal neu...:kue:

Gruß Dirk
 
Die Nadeln sind noch bedingt (Versprödung Kunststffspitze ) brauchbar.
Die Schwimmer mit mehr als 12, 7 Gramm sind für die Tonne.

Andreas
 
Hallo Dirk,

hatte bis vor kurzem das gleiche Problem an meiner RS von 81. Und zwar vor und nach der Gaser-Revision (neue Schwimmer, Dichtungen, Nadeln etc.).
Ursache war in meinem Fall ein zu hoher Füllstand im rechten Vergaser, den ich erst am ausgebauten Vergaser, und als es noch immer tropfte, im eingebauten Zustand korrigiert habe. Anleitungen siehe Datenbank. Essentiell wird die kleine Lasche am Schwimmer die die Höhe des Schwimmerkammerventils einstellt so gebogen dass der Füllstand okay (nicht zu niedrig/hoch) ist; d.h. solange biegen bis gerade nix mehr tropft bei vollem Tank.

Bisschen Gefummel aber auch im eingebauten Zustand gut zu machen.

Gruss, Joerg

Hallo zusammen!
bei einer kleinen Saison - Abschlussfahrt habe ich heute folgendes festgestellt: der rechte Vergaser tropft mehr oder weniger stark, besonders nach dem Volltanken. Jetzt ist die Frage: Wie löse ich das Problem? Vergaser abbauen? Muss danach alles neu eingestellt werden? Oder kann ich alles montiert lassen und irgend eine Dichtung auswechseln? Das Problem ist, daß die Austrittsstelle des Benzins nicht sichtbar ist, das Benzin tropft am tiefsten Punkt (Schwimmerkammer) ab, jedoch ist nicht zu sehen wo es genau herkommt.
Seltsam ist auch daß das Tropfen scheinbar von der Füllmenge des Tanks abhängig ist: Fast leerer Tank kein Tropfen, voller Tank starkes Tropfen.
Ich bin für Tips dankbar!
Gruß Dirk

Anhang anzeigen 107773
 
Nachdem ich bislang keine Zeit hatte und das Problem immer schlimmer wurde, habe ich heute endlich 'mal den Vergaser aufgemacht.

Anhang anzeigen 121480So sieht die Schwimmernadel aus.

Anhang anzeigen 121481Dann ist das wohl auch ein Grund...

Schwimmerkammerdichtung sieht auch mäßig aus, ich mach diese Teile 'mal neu...:kue:

Hallo Dirk,

ein Schwimmer mit einem tatsächlichen Gewicht, welches 50 % über dem Nenngewicht liegt, ist wohl eher als Taucher zu bezeichnen :D. Deine Mopete dürfte damit auch saufen wie ein Loch, nicht?

Ersetze beide Schwimmer und beide Nadeln, dann hast Du für viele Kilometer Ruhe. Sei aber beim Austreiben der Lagerwelle vorsichtig, sonst bricht eventuell eine der beiden senkrecht nach unten ragenden und als Aufnahmen dienenden Gehäzseangüsse ab. BTDT...:evil:

Beste Grüße, Uwe

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Uwe,
danke für den Tip - wir (als Feinmotoriker) schaffen das... Hast Recht - eigentlich sollte die andere Seite das gleiche Problem haben.
:fuenfe:
Gruß Dirk
 
...
ein Schwimmer mit einem tatsächlichen Gewicht, welches 50 % über dem Nenngewicht liegt, ist wohl eher als Taucher zu bezeichnen :D. Deine Mopete dürfte damit auch saufen wie ein Loch, nicht?
...

Hallo Uwe,

ich habe auch einen tropfenden rechten Vergaser.
Und mein Verbrauch ist auch jenseits von gut und böse.
Irgendwie hatte ich den Zusammenhang zwischen schwerem Schwimmer und hohem Verbrauch bis jetzt nicht wirklich hergestellt. Wenn dem aber so ist werde ich mich dem Thema aber wohl in Kürze mal widmen müssen.
Wäre schön, wenn ich da schnell 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte. :]
Vielen Dank schonmal, auch für die Anleitungen in den anderen Posts

Gruss Georg
 
Nun läuft sie wieder und nix tropft mehr! Vielen Dank allen für diese super Anleitung!
Hier noch ein Tip: Schwimmerachsen in der Richtung montieren, daß sie von außen nach innen herausgedrückt werden können, da können die Vergaser dranbleiben.

Gruß Dirk
 
Hallo,
ich bin neu hier und hab mir vor kurzem eine alte R80 RT (1989) vom BG gekauft.

Nun ist bei mir dasselbe Problem aufgetaucht, dass der Vergaser leckt.

Ich finde die Beschreibung hier super, jedoch bekomme ich diese blöde Achse
der Schwimmerkammer nicht raus. Ich weiß, es geht nur in eine Richtung, trotzdem
die Achse bewegt sich keinen Millimeter. Die gerändelte Seite ist aussen.
Ich möchte den Vergaser ungern ausbauen.

Hat jemand vielleicht einen Trick?

Danke schon mal. :cool:
 
Dazu brauchst Du einen 2 mm Durchschlag. Ein geeigneter Nagel mit
abgeschliffener Spitze tut's zur Not auch.
NIEMALS mit dem Seitenschneider die Achse in der Mitte packen, die Kerben danach
vergrössern den Durchmesser der Achse, das Austreiben kann dann materialmordend
ausgehen ...

Andreas
 
Danke für den Tipp, es hat leider nicht funktioniert. Ich habe ein 2mm Nagel (vorne abgeschliffen) benutzt. Die Achse sitzt einfach fest.

Ich muss den Vergaser ausbauen...hinten sind 2 Bowdenzüge mit je einer Mutter befestigt. Wenn ich die Mutter abschraube geht das, dass die Bowdenzüge dran bleiben können? Und wie bekomme ich den festsitzenden Benzinschlauch ab?
 
Es geht viel leichter wenn du die Vergaser ganz abnimmst, also die Bowdenzüge auch ab. Den Benzinschlauch kriegst du ab durch drehen und gleichzeitiges ziehen. Wenn das schwer geht, dann zuerst so weit wie möglich von links nach rechts drehen. Danach drehen und ziehen zugleich.

Grüße, Ton :wink1:

Wenn die Schläuche dann noch nicht abkommen, dann mit einem Messer aufschneiden und nachher neue Schläuche montieren. Das schadet je nach Altertum sowieso nicht.

Danke für den Tipp, es hat leider nicht funktioniert. Ich habe ein 2mm Nagel (vorne abgeschliffen) benutzt. Die Achse sitzt einfach fest.

Ich muss den Vergaser ausbauen...hinten sind 2 Bowdenzüge mit je einer Mutter befestigt. Wenn ich die Mutter abschraube geht das, dass die Bowdenzüge dran bleiben können? Und wie bekomme ich den festsitzenden Benzinschlauch ab?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht viel leichter wenn du die Vergaser ganz abnimmt, also die Bowdenzüge auch ab. Den Benzinschlauch kriegst du ab durch drehen und gleichzeitiges ziehen. Wenn das schwer geht, dann zuerst so weit wie möglich von links nach rechts drehen. Danach drehen und ziehen zugleich.

Grüße, Ton :wink1:

Wenn die Schläuche dann noch nicht abkommen, dann mit einem Messer aufschneiden und nachher neue Schläuche montieren. Das schadet je nach Altertum sowieso nicht.

Besorg dir Neoprenschläuche 7/11mm, die machen das Leben leichter. Und Schlauchkupplungen für den Benzinschlauch.
 
Du musst nach gelungener Operation deine Vergaser neu synchronisieren.
Wenn du da Hilfe brauchst, gibts an der Saar Leute zum Helfen. ;)
 
Hallo, erst mal Danke für Eure Vorschläge.....:---)
So....hab jetzt den Vergaser ausgebaut. Hat geklappt die Schwimmerkammer auszubauen (siehe Bild).

Foto2.JPG

Für Alle die, die Achse nicht raus bekommen :rolleyes:. Versucht es an der "Bing-Schild" gewandte Seite, den Nagel anzusetzen.

Weiß jemand, wo man eine neue Schwimmerkammer und Nadel bekommt?


@Vergaserfutzi: Du hast Recht...es sind diese blöde Kammern mit ihren Gewichten.
Darauf muss man erstmal kommen! ;)

@ MM: Für die Synchronisation brauche ich bestimmt Hilfe.:applaus:
 
Hallo Zusammen,

ich habe eine R100RS (Bj 81) mit Typ 94 Bing Vergaser. Bei meiner letzten Ausfahrt ist mir etwas ähnliches passiert. Der linke Vergaser hat plötzlich angefangen ziemlich stark Benzin zu verlieren. Der unterschied bei mir ist, dass das sich nicht langsam angedeutet hat und dann immer stärker geworden ist. Im Gegenteil, das kam recht überraschend und nicht nur ein paar Tropfen, sondern es hat richtig gekleckert, vor allem im Stand. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Leistung des Motors gelitten hat, vor allem im unteren Drehzahl-Bereich.

Würdet ihr mir das selbe empfehlen? Vergaser ausbauen und Schwimmer sowie Schwimmernadelventil überprüfen? Könnte es noch andere Ursachen geben?

Danke und Beste Grüße,
Patrick
 
Etwas Vorsicht beim aushängen der Kabel und bei der Kontermutter messen welchen Abstand sie hat, dann muss man nicht neu synkronisieren. Ist ja auch nicht schwer zu sehen, ob die Vergaser gleichzeitig öffnen.
 
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