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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Auslitern - womit?



Gerd
04.11.2014, 09:09
Hallo zusammen,
es gibt zwar eine Menge Fundstellen zum Thema, und vielleicht hab ich's nur überlesen. Dann ist ja die Antwort schnell geschrieben:

ich möchte die Brennräume im montierten Zustand auslitern. Nicht aus Faulheit, sondern weil ich vermute, daß nicht die Köpfe, sondern das Stockwerk darunter etwas ungleich ist. Das wird durch die Plexiglasscheiben-Methode nicht aufgedeckt.
aber womit - welche Flüssigkeit? In den Fundstellen steht einmal "ganz dickes Öl" und andermal "Petroleum".

ganz dickes wäre dann wohl z.B. Getriebeöl. Hätte den Vorteil, daß es wohl nicht so schnell an den Ringen vorbei durchsickert. Ich würde das Öl erwärmen und in den kalten Motor einfüllen, dann sollte da nix versickern (und somit die Messung entwerten).
ganz dünnes: Petroleum oder Diesel? Hier hätte ich schon die Befürchtung, daß es duchsickert. Dünnes Medium läßt sich andererseits vermutlich besser messen.
oder ware sogar Wasser denkbar? Das versickert sicher nicht, weil ja die Ringe ölig sind. Danach gut ausblasen sollte eigentlich genügen.


"Womit Teil 2": womit einfüllen und messen? Ich würde eine relativ kleine Spritze nehmen (z.B. 10 cm³), die ist präziser ablesbar.
Ich würde das Mopped so schräg stellen, daß die oberen Kerzenlöcher der höchste Punkt sind (und natürlich den Winkel messen, beide Seiten gleich), und dann auffüllen bis Oberkante Kerzenbohrung. Untere Kerzen einfach drin lassen.


Wer hat hier praktische Erfahrungen, auch hinsichtlich der so erzielten Ergebnisse? Hat es hinterher (nach der Berechnung, die ist nicht das Problem, und dem Angleichen) "gepaßt"?

fritzlottmann
04.11.2014, 09:35
Hallo Gerd

... soweit hast Du alles richtig erkannt:]..

Ich nehme eine Mischung aus fiftyfifty Motor und Getriebeöl, das sickert nicht an den Kolbenringen vorbei.
Spritze aus der Apotheke; Meßgenauigkeit von 0,5 bis 1ccm ist weit ausreichend.
Kerzenloch nicht ganz voll machen so grade bis zur Unterkante, dann kann man durch gaaaaaanz vorsichtiges Drehen am Schwungrad den OT und die Markierung kontrollieren.
Es geht auch Wasser und den Kolben/Feuersteg mit Fett abdichten, ist nicht ganz die Sauerei wie mit Öl aber das Wasser haut gerne ab (trotz öliger Ringe usw.)
Diagramm 1 zeichnen: Verd.-verh.als Funktion des Brennraumvolumens
Diagramm 2: Abdrehmaß als Funktion der Volumendifferenz
(beides ist logischeweise von Hubraum abhängig)

Gutes Einfüllen wünscht

Fritz

BlaueEmma
04.11.2014, 09:38
Hallo Gerd,

das gleiche habe ich letzten Winter gemacht.

Ich habe dann ganz zum Schluss (zur Überprüfung) das Mopped so hingelegt, dass die Zündkerzenbohrung senkrecht im Raum steht. Den Kolben auf OT gestellt. Dann Motorenöl 20W50 bei Zimmertemperatur mit einer großen Spritze eingefüllt, bis das Öl bündig mit dem Zündkerzenloch ist.
Die Spritze habe ich vor dem Einfüllen und danach gewogen.
Wichtig und auch etwas problematisch ist, dass sich keine Luftbläschen bilden.

Gruß Holger

feuerlibelle
04.11.2014, 09:55
Ich habe mal gelernt: Hälfte Kerzenloch, weil die Zündkerze auch einen Verdichtungsraum von 1-2cm³ biete.

Ich bin bisher mit ATF gut gefahren, haut nicht ab, macht keine Blasen. abhauen ist eh so eine Sache, Du literst ja nicht eine Stunde aus. Was in den 1-2min an Petroleum, ATF, Motoröl usw. an den Ringen verlustig geht, dürfte kaum zu messen sein.

Gruß Marco

Vix_Noelopan
04.11.2014, 18:06
Speiseöl, weil's am wenigsten kostet, im Gegensatz zum noch günstigeren Wasser keinen Schaden anrichtet und Reste davon verbrennen, und eine Bürette (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrette).

Oder aber gebrauchtes LHM wegen der schönen Grünfärbung.

Beste Grüße, Uwe

Strassenkehrer
04.11.2014, 18:13
und eine Bürette (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrette).

...und jede Menge Übung beim Ablesen ;) aber zum Glück gibts die ja auch schon mit Digitalanzeige. :D

Schönen Abend wünscht :bitte:...
Ingo

northpower
04.11.2014, 18:29
Hm, warum reicht das auslitern der Köpfe und das Messen Kolben/Zylinder nicht aus ? Wenn die Kolben die gleiche Höhe haben ( vorausgesetzt es sind gleiche Kolben ;) ) sollte es doch reichen die Brennräume anzugleichen.

BlaueEmma
04.11.2014, 18:40
Hallo Achim,

weil, wenn alles zusammen ist, sich die Toleranzen der einzelnen Bauteile nicht mehr auswirken. Dann misst Du wirklich, was an Volumen da ist.
Und wenn alles stimmt, dann hast Du den Beweis für Deine saubere Arbeit :D

Gruß Holger

Rowi
04.11.2014, 18:44
Sers Gerd,

die Messmethode mit zusammen gebautem Motor finde ich rel. ungenau. Irgendwo kann immer eine Luftblase sein, die Dein Messergebnis verfälscht.

Wenn du den "Unterbau" verdächtigst, bist Du auf der sicheren Seite wenn Du die Köpfe runterschraubst und den Kolbenunterstand misst.

Rowi
04.11.2014, 19:35
Ich habe mal gelernt: Hälfte Kerzenloch, weil die Zündkerze auch einen Verdichtungsraum von 1-2cm³ biete.

Ich bin bisher mit ATF gut gefahren, haut nicht ab, macht keine Blasen. abhauen ist eh so eine Sache, Du literst ja nicht eine Stunde aus. Was in den 1-2min an Petroleum, ATF, Motoröl usw. an den Ringen verlustig geht, dürfte kaum zu messen sein.

Gruß Marco

Gerade ATF macht Blasen, hab ich beim Auslitern von Köpfen mit Plexi erfahren..

Euklid55
04.11.2014, 19:39
Hallo,

ich würde die Köpfe wiegen. Müßen danach sowieso bearbeitet werden. Leider habe ich mittlerweile mein 1 kg HG bei der Sammelstelle abgegeben.

Gruß
Walter

JIMCAT
04.11.2014, 19:44
Ich sag nix. :lautlach:

Rowi
04.11.2014, 19:50
Am besten litert man eine Flasche Wein weg :D

Ton
04.11.2014, 20:19
Meine Rede!

108056

Prost!

Grüße, Ton :wink1:


Am besten litert man eine Flasche Wein weg :D

Gerd
04.11.2014, 22:36
Hallo,

ich würde die Köpfe wiegen. Müßen danach sowieso bearbeitet werden. Leider habe ich mittlerweile mein 1 kg HG bei der Sammelstelle abgegeben.

Gruß
Walter

?(

Rowi
04.11.2014, 22:44
?(

Sach ich doch, Flasche Wein...

ropi
04.11.2014, 23:37
ich würde die Köpfe wiegen. Müßen danach sowieso bearbeitet werden. Leider habe ich mittlerweile mein 1 kg HG bei der Sammelstelle abgegeben.

Wieso versteht Ihr seine Aussage nicht?
Er meint, dass man die Menge an Flüssigkeit die in den Zylinder passt auswiegt kann, d.h. Gefäß mit Flüssigkeit vorher wiegen, dann Zylinder füllen und Gefäß wieder wiegen. Die Differenz ist die Menge die im Zylinder ist.

Und Hg ist die chemische Bezeichnung für Quecksilber und damit dürfte es auch keine Luftblasen geben ;)

Grüße, Rainer

Rowi
04.11.2014, 23:44
Wieso versteht Ihr seine Aussage nicht?
Er meint, dass man die Menge an Flüssigkeit die in den Zylinder passt auswiegt kann, d.h. Gefäß mit Flüssigkeit vorher wiegen, dann Zylinder füllen und Gefäß wieder wiegen. Die Differenz ist die Menge die im Zylinder ist.

Und Hg ist die chemische Bezeichnung für Quecksilber und damit dürfte es auch keine Luftblasen geben ;)

Grüße, Rainer

Ich kann mich auch von hinten durch die Brust ins Auge schiessen.

Quecksilber ist ja auch total harmlos...

Euklid55
05.11.2014, 03:18
Hallo,

mit Hg zu arbeiten ist zu Hause halt nicht mehr so zeitgemäß. Im Labor war das einfacher möglich.
Der Vorteil liegt einfach in der Dichte vom Stoff mit 13,8 g/cm³. Als Alternative sind noch Bleikugel 1mm mit einer Dichte von über 11 g/cm³; als Haufwerk ca. 9g/cm³

http://www.ebay.de/itm/Bleikugeln-1-mm-Bleigranulat-Bleischrot-Softblei-1kg-Trimmblei-Trimmgewicht-/261646231675?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item3ceb54a87b

Der Kopf wiegt ca. 3,5Kg, dazu kommt dann noch der Brennraum mit Blei ca. 400g. Das ist einfacher als mit Wasser, Öl oder Alkohol und Pipette auszulittern. Einfach einfüllen und mit dem Lineal abstreichen, fertig. Hat die (Haushalts)Waage eine Genauigkeit von 1g so ist die Genauigkeit völlig ausreichend. Zur Not kann man die Kugeln auch mit einem Meßzylinder messen. Die Genauigkeit liegt bei einer Waage mit 1g bei ca. 0,11 cm³, bei 0,1g Genauigkeit der Waage 0,011cm³ mit Hg halt 0,007 cm³. Das ist nie mit einer Flüssigkeit zu erreichen, da kann man froh sein 0,5 cm³ zu erreichen. :bitte:

Gruß
Walter

Gerd
05.11.2014, 09:18
Was Hg bedeutet, war mir schon klar. Was hingegen "die Köpfe müssen danach eh bearbeitet werden", hingegen nicht.

Das mit den Bleikugeln scheint mir in der Tat zunächst mal bedenkenswert: ich will ja die Brennräume im montierten Zustand vergleichen (das Absolutmaß / -volumen ist mir eigentlich vollkommen wurscht), und so wäre auch der Meßfehler infolge nicht vollständiger Ausfüllung des Volumens egal, denn er wäre ja rechts und links derselbe. (Zwischen den Kugeln verbleibt ja etwas Luft.)
Darüberhinaus gibt's mit Bleikugeln keinerlei Ferkelage: untere Kerze raus, Mopped neigen, zur Sicherheit bißchen Preßluft, und alles ist wieder sauber.

Das einzige Problem, was ich bei 1mm Kugelgröße sehe, ist der Bereich der Quetschkante. Die bei mir eingestellte QK ist ca. 1,5 mm. Genauer: ich habe die aktuellen Zylinder, Kolben und Köpfe auf einem anderen Rumpfmotor auf beiderseits 1,5 mm einstellen lassen (Meßmethode: Lötzinn).
108082
(Edit 10.11.: vermutlich waren es schon damals 1,0 mm - siehe spätere Messung. (http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?52537-Auslitern-womit&p=652455&viewfull=1#post652455))

Dieses "top end" ist jetzt auf einem anderen Rumpfmotor und vibriert etwas stärker als zuvor. Das ist der Hintergrund der Frage.

Nun gibt es bekanntlich Lagetoleranzen der Kurbelwelle. Nehmen wir mal an, der Abstand der Zylinderfüße sei gleich, aber die Kurbelwelle liegt horizontal jetzt um 0,2 mm anders, dann wäre links die QK 1,3 mm und rechts 1,7 mm. Oder 1,0 und 2,0... keine Ahnung, welche Streuung es hier so gibt.

Effekt: in die engere der beiden QK passen die Kugeln bei weitem nicht so gut rein, so daß mehr Lücken bleiben -> signifikanter Meßfehler.

Wenn das alles mit der Ausliterei nix zu werden verspricht, dann muß ich halt nochmal die Köpfe runter und die Methode mit Lötzinn ausführen. (Als fauler Mensch hätt ich mich gerne da drumrum gedrückt und im Falle, daß die Messung keinen bedeutsamen Unterschied ergibt, alles zu gelassen und woanders nach einer Ursache/Lösung gesucht. Wobei auch der vorige Motor ein eher rauher Geselle war.)

BlaueEmma
05.11.2014, 09:33
Guten Morgen Gerd,

nimm einfach das Öl und wiege die Spritze vorher und hinterher mit soeiner dig. Taschenwaage, die zeigt 0.01 g an und kann max 100g.
Nimme eine 100ml Spritze und mach nur 80ml rein, dann klappt das, weil das Volumen in OT sind so zw. 40-50 qcm = ml.
Wiegen ist meiner Erfahrung nach genauer wie das Ablesen der Skala an den Spritzen.

Machs einfach :gfreu:

Gruß Holger

PS das Öl kann man dann auch mit einer Spritze und einem Schläuchlein wieder raussaugen, dann gibts keine Sauerei.
Nur wenn mann die Messung wiederholen möchte, dann muss man ein paarmal durchdehen und auspusten - Lappen auf Loch :oberl:

Gerd
05.11.2014, 09:39
...
PS das Öl kann man dann auch mit einer Spritze und einem Schläuchlein wieder raussaugen, dann gibts keine Sauerei.
Nur wenn mann die Messung wiederholen möchte, dann muss man ein paarmal durchdehen und auspusten - Lappen auf Loch :oberl:
Wie beiläufig erwähnt Doppelzündung: die untere Kerzenbohrung müßte einen guten Abfluß ergeben.

Euklid55
05.11.2014, 10:23
Hallo,

im Prinzip müßte der Druck beim Verdichten auf beiden Seiten gleich sein.

Gruß
Walter

Florian
05.11.2014, 20:17
Mal ein anderer Ansatz: Wenn man den Druckverlauf beim Ansaugen mißt und ausgibt, müßten sich unterschiedliche Brennräume ja auch zu erkennen geben.

Bei Verwendung der Druckverlaufsfunktion des Synchrontesters SynX (http://www.x-log.de/synx/synx-der-synchrontester.html, ganz runter scrollen) könnte man Rückschlüsse ganz ohne Zerlegen ziehen.

Ich verwende deswegen den Konjunktiv, weil ich zwar so einen Tester besitze, sich aber mein Motor penibel genauer geometrischer wie Massensymmetrie erfreut, weswegen die Kurven bei mir exakt deckungsgleich sind – betriebswarmen Motor vorausgesetzt. Ich weiß also nicht, wie heftig die Unterschiede sein müssen, damit sich das in der Anzeige niederschlägt.

Du wohnst nicht zufällig in oder um Berlin?

Gruß,
Florian

Gerd
06.11.2014, 11:48
Mal ein anderer Ansatz: Wenn man den Druckverlauf beim Ansaugen mißt und ausgibt, müßten sich unterschiedliche Brennräume ja auch zu erkennen geben.

Bei Verwendung der Druckverlaufsfunktion des Synchrontesters SynX (http://www.x-log.de/synx/synx-der-synchrontester.html, ganz runter scrollen) könnte man Rückschlüsse ganz ohne Zerlegen ziehen.

Ich verwende deswegen den Konjunktiv, weil ich zwar so einen Tester besitze, sich aber mein Motor penibel genauer geometrischer wie Massensymmetrie erfreut, weswegen die Kurven bei mir exakt deckungsgleich sind – betriebswarmen Motor vorausgesetzt. Ich weiß also nicht, wie heftig die Unterschiede sein müssen, damit sich das in der Anzeige niederschlägt.

Du wohnst nicht zufällig in oder um Berlin?

Gruß,
Florian

Leider wohne ich nicht in Berlin...

Aber mal eine prinzipielle Frage: muß nicht, damit Dein Instrument funktioniert, also etwas anzeigt, als Voraussetzung genau das erfüllt sein, was man erst entdecken will?

Klingt aber interessant, und ich ahne auch das Funktionsprinzip. So ähnlich wie beim EKG: aus einer Druckverlaufs- oder Geräuschmessung auf das Innenleben schließen.

Nachtrach: jetzt erst habe ich den Link geöffnet, da steht ja sogar "EKG" drin... ha.

Nachtrach 2: könnte man nicht allerdings durch hingebungsvolles Synchronisieren eines Motors mit 2 unterschiedlich großen Brennräumen genau diesen Umstand maskieren (so daß Dein Meßgerät gleiche Kurven zeigt)? Also nach dem Prinzip "2 Fehler neutralisieren sich"?

Gerd
06.11.2014, 11:57
Florian, auf eine (naheliegende :oberl:) Idee hast Du mich auf jeden Fall schon mal gebracht: Kompression messen. Da ich derzeit davon ausgehen kann, daß die Ventile dicht sind und die Kolben/Ringe ebenfalls, müßten evtl. Unterschiede schon bezgl. Brennraumvolumen aussagekräftig sein.

Euklid55
06.11.2014, 12:01
Hallo,

mit dem Druck zu messen geht hier nicht ganz so einfach. Zumal das Ergebnis nicht darüber aussagt wie groß der Brennraum nun wirklich ist. Verfälscht wird die Aussage zusätzlich durch die Erwärmung der Luft die bei der Kompression geschieht. Haben beide Zylinder den gleichen Kompressionsdruck ist davon auszugehen, daß die Brennräume annähernd gleich sind.

Gruß
Walter

VV 01
06.11.2014, 12:24
...Genauer: ich habe die aktuellen Zylinder, Kolben und Köpfe auf einem anderen Rumpfmotor auf beiderseits 1,5 mm einstellen lassen (Meßmethode: Lötzinn).

Dieses "top end" ist jetzt auf einem anderen Rumpfmotor und vibriert etwas stärker als zuvor. Das ist der Hintergrund der Frage.

Nun gibt es bekanntlich Lagetoleranzen der Kurbelwelle. Nehmen wir mal an, der Abstand der Zylinderfüße sei gleich, aber die Kurbelwelle liegt horizontal jetzt um 0,2 mm anders, dann wäre links die QK 1,3 mm und rechts 1,7 mm. Oder 1,0 und 2,0... keine Ahnung, welche Streuung es hier so gibt.

Hallo Gerd,

wenn es Dir nur um die Kontrolle der Quetschkante geht, kannst Du doch im zusammengebauten Motor die Methode Lötzinn anwenden.

Dazu den Motor auf eine Stellung kurz vor OT bingen.
Auf der Seite, die gerade im Verdichtungstakt ist (beide Ventile geschlossen) durch das Kerzenloch einen 2 mm dicken Lötzinndraht so einführen, daß er seitlich die Zylinderwand berührt.
Dann den Motor über OT hinwegdrehen und den Lötzinn herausnehmen und die Dicke der gequetschten Stelle messen (im Idealfall dann 1,5 mm in Deinem Fall).
Anschließend den Motor um eine Umdrehung weiterdrehen und auf der anderen Seite genauso verfahren.

Gruß Ulli

BlaueEmma
06.11.2014, 13:27
ich möcht nochmal was grundsätzliches einwerfen (wenn Ihr mich lasst)

Es geht doch im Prinzip darum, welche Menge (Volumen) Gemisch angesaugt und dann auf welches Volumen verdichtet wird.
Und das ist vereinfacht betrachtet eben Hub x Kolbenfläche bzw. das Volumen des Brennraumes, welches sich nicht so einfach berechen lässt.
Also gehen wir empirisch vor und versuchen das zu messen.
Und da ist meine Erfahrung (eben) dass sich mit Hausmittel Massen wesentlich einfacher und genauer als Volumen messen lassen als.
Aber macht nix, über die Dichte kann man das ja prima umrechnen.

Auch das Verfahren mit den Blei-Kügelchen find ich gut, aber da ist halt das Problem mit der Q-Kante.

Ich finde es eben einfach einfach, wenn man das, was man messen möchte auch möglichst direkt mist.

Gruß Holger

P.S. das gilt auch für die Q-kante - Lötzinn statt Blödsinn

Euklid55
06.11.2014, 14:32
ich möcht nochmal was grundsätzliches einwerfen (wenn Ihr mich lasst)

Es geht doch im Prinzip darum, welche Menge (Volumen) Gemisch angesaugt und dann auf welches Volumen verdichtet wird.
Und das ist vereinfacht betrachtet eben Hub x Kolbenfläche bzw. das Volumen des Brennraumes, welches sich nicht so einfach berechen lässt.
Also gehen wir empirisch vor und versuchen das zu messen.
Und da ist meine Erfahrung (eben) dass sich mit Hausmittel Massen wesentlich einfacher und genauer als Volumen messen lassen als.
Aber macht nix, über die Dichte kann man das ja prima umrechnen.

Auch das Verfahren mit den Blei-Kügelchen find ich gut, aber da ist halt das Problem mit der Q-Kante.

Ich finde es eben einfach einfach, wenn man das, was man messen möchte auch möglichst direkt mist.

Gruß Holger

P.S. das gilt auch für die Q-kante - Lötzinn statt Blödsinn

Hallo,

wenn ist Quetschkante 1,5mm hat sind die Bleikugeln mit 1mm schon recht genau. Man kann natürlich auch Stanzabfälle nehmen, nur sollte dann auf jeden Fall die Zündkerze eingeschraubt sein und ein Staubsauger bereit stehen. Im Prinzip geht jedes Schüttgut wenn es nur klein genug ist. Der Vorteil bei Metallen ist das Gewicht gegenüber einer Flüssigkeit.
Mit der Resten der Schnipsel dürfen dann die Kinder an Weihnachten spielen. :pfeif:

Gruß
Walter

BlaueEmma
06.11.2014, 14:38
Oh Mann,
der Walter hat doch wirklich schon alles praktisch ausprobiert :bitte:, wo andere nur quatschen )(-:.
Ich glaub sogar schon mir Kanariensand, aber nicht in verbautem Zustand.

Ich beharre darauf (!!!!!) das geht nur mit ÖL :oberl::oberl::oberl:

Gruß Holger

Gerd
06.11.2014, 17:48
Hallo Gerd,

wenn es Dir nur um die Kontrolle der Quetschkante geht, kannst Du doch im zusammengebauten Motor die Methode Lötzinn anwenden.

Dazu den Motor auf eine Stellung kurz vor OT bingen.
Auf der Seite, die gerade im Verdichtungstakt ist (beide Ventile geschlossen) durch das Kerzenloch einen 2 mm dicken Lötzinndraht so einführen, daß er seitlich die Zylinderwand berührt.
Dann den Motor über OT hinwegdrehen und den Lötzinn herausnehmen und die Dicke der gequetschten Stelle messen (im Idealfall dann 1,5 mm in Deinem Fall).
Anschließend den Motor um eine Umdrehung weiterdrehen und auf der anderen Seite genauso verfahren.

Gruß Ulli

Hat was...!

Gerd
06.11.2014, 17:49
...Haben beide Zylinder den gleichen Kompressionsdruck ist davon auszugehen, daß die Brennräume annähernd gleich sind.

Gruß
Walter

... und nur auf den Vergleich kommt es mir ja an. Aber ich fürchte, daß die Genauigkeit der Kompressionsmessung relativ grob ist. (Aber eben auf beiden Seiten. Ich werd's mal probieren.)

Florian
06.11.2014, 19:02
Nachtrach 2: könnte man nicht allerdings durch hingebungsvolles Synchronisieren eines Motors mit 2 unterschiedlich großen Brennräumen genau diesen Umstand maskieren (so daß Dein Meßgerät gleiche Kurven zeigt)? Also nach dem Prinzip "2 Fehler neutralisieren sich"?
Hallo Gerd,

das glaube ich nicht. Wenn es nur um den absoluten Unterdruck ginge, wäre Deine Annahme wohl richtig. Da das "EKG" aber den gesamten Unterdruckverlauf während eines Arbeitsspiels für jeden Zylinder als Kurve anzeigt, werden sich unterschiedliche Brennräume (und damit unterschiedliche Verbrennungsabläufe) auch in unterschiedlichen Kurven manifestieren.

Gruß,
Florian

Gerd
06.11.2014, 20:11
... Ich beharre darauf (!!!!!) das geht nur mit ÖL :oberl::oberl::oberl:

Gruß Holger

In die Richtung tendiere ich nach allem, was gesagt wurde, auch. Wenn ich da überhaupt irgendwas einfülle, dann etwas, was ggf. in einer blauen Wolke den Brennraum wieder verläßt, ohne Schaden zu hinterlassen.

Gerd
06.11.2014, 20:15
Hallo Gerd,

das glaube ich nicht. Wenn es nur um den absoluten Unterdruck ginge, wäre Deine Annahme wohl richtig. Da das "EKG" aber den gesamten Unterdruckverlauf während eines Arbeitsspiels für jeden Zylinder als Kurve anzeigt, werden sich unterschiedliche Brennräume (und damit unterschiedliche Verbrennungsabläufe) auch in unterschiedlichen Kurven manifestieren.

Gruß,
Florian

Hallo Florian,
die Frage ist nur, wie lange man studiert haben muß, um diese Kurven richtig zu interpretieren :rolleyes:. OK: wenn beide gleich sind, dann sind wohl Differenzen ausgeschlossen. Aber es kann doch viel zusammenkommen und sich unbekannterweise überlagern...

Interessantes Gerät allemal. Weihnachten naht.:D

jo12342
08.11.2014, 14:34
Mann könnte den Brennraum vollmachen Fahrzeug genau 20cm an die wand stellen unddann ohne kerze auf den Starterdrücken.An der spritzhöhe erkennt man dann die gleichmässige verdichtung!!1m 8,5:1 1,5m 9,5:1 3m 12,5:1... musst nur drauf achten das das Fahrzeug immer gleich weit weg steht . Also ich hab anfangs mal 20w50 oder 10w40 genommen gibt aber blasen ist ziemlich ungenau.Am besten hatt es mit 10er od 15er Gabelöl funtioniert da gibts keine blasen. Mopet auf einem stück holz auf den Ventildeckel stellen Zünd OT mit messuhr ermitteln und mit ner kleinen 10-20ml spritze bis zum unteren kerzenlochrand . ist ziemlich genau habs mehrmals gemacht und kam bei replacement kit auf ca 9,3:1 und bei BBK auf 10,4:1 bei r100gs std komm ich auf 8,2:1 etwas unterschiede gibts da immer von re zu links. mehrfach messen um die ergebnisse zu untermauern.Verdammt wie stell ich das html dings um wenn ich ne leerzeile mach hätte ich auch gern eine.

Rowi
08.11.2014, 14:36
Geil!
:lautlachen1:

jo12342
08.11.2014, 14:46
ps: ich vermute auch öl ist das genaueste aber das mit der spritzhöhe könnt ja mal jemand ausprobieren hätte ne 100gs mit bbk 12,7:1 und eine mit rplacement kit zur höhen vergleichsmessung

Rowi
08.11.2014, 14:53
ps: ich vermute auch öl ist das genaueste aber das mit der spritzhöhe könnt ja mal jemand ausprobieren hätte ne 100gs mit bbk 12,7:1 und eine mit rplacement kit zur höhen vergleichsmessung

Ic macH dess imer mid Spädpurkunter

mfro
08.11.2014, 15:42
Wenn ich das mal etwas physikalisch untermalen darf: mit der Wurfweite mißt Du alles mögliche, bloß nicht das Verdichtungsverhältnis (im wesentlichen wohl den Anzug deines Anlassers, damit dürfte die Methode wohl entfernt als Amperemeter durchgehen ;) ).

Und völlig unfüsikalisch: für Spätburgunder gibt's wesentlich bessere Anwendungsmöglichkeiten!

Gerd
08.11.2014, 15:49
Ich störe den wie so oft durchbrechenden humoristischen Aspekt nur ungerne mit ein paar öden ersten Messungen:


Kompression (Mittelwert aus 4x2 Messungen)
- links 9,6
- rechts 9,5
(weil es mir nicht auf den Absolutwert ankommt, habe ich beide mit "drannen" Vergasern gemessen, nur Gas dabei gegeben, und ja, ich weiß, der Schieber bleibt dabei unten)
Lötzinn in die Quetschkante (hier hat meine Erinnerung "~1,5" offenbar getrogen):
- links 1,0
- rechts 1,1
(auch hier habe ich je 3 Messungen gemacht, um nicht einer zufälligen Ölkohleablagerung aufzusitzen)


Erstens: die Abweichungen "rechts / links" passen zueinander.

Zweitens: Ulli, Deine Idee funktioniert bestens!

Drittens: jetzt muß ich nachrechnen, ob auch die Größenordnung des Verdichtungs-Unterschiedes zu der "gemessenen" QK-Differenz paßt. Könnte also einer Kolbenrückstandsdifferenz von 0,1 mm entsprechen.

VV 01
08.11.2014, 19:24
Lötzinn in die Quetschkante (hier hat meine Erinnerung "~1,5" offenbar getrogen):
- links 1,0
- rechts 1,1
(auch hier habe ich je 3 Messungen gemacht, um nicht einer zufälligen Ölkohleablagerung aufzusitzen)


Erstens: die Abweichungen "rechts / links" passen zueinander.

Zweitens: Ulli, Deine Idee funktioniert bestens!

Hallo Gerd,

freut mich, aber Ehre wem Ehre gebührt.

"Das hab ich von Paul Blum gelernt,
und zwar im handumdrehn..."

Gruß Ulli

jo12342
09.11.2014, 11:48
o,1mm kann mann prima mit ner selbstgeschnitzten Papierdichtung wegmurksen!oder man machts ordentlich und dreht den Zylinder entsprechend ab.PS: Da bei meinen beiden kisten Jeweis die gleichen Batterien und modifizierte Valeos montiert sind müsste ich nur die Batterien voll laden um ein Vergleichbares ergebniss zu erziehlen!

Gerd
09.03.2015, 21:56
Ich störe den wie so oft durchbrechenden humoristischen Aspekt nur ungerne mit ein paar öden ersten Messungen:


Kompression (Mittelwert aus 4x2 Messungen)
- links 9,6
- rechts 9,5
(weil es mir nicht auf den Absolutwert ankommt, habe ich beide mit "drannen" Vergasern gemessen, nur Gas dabei gegeben, und ja, ich weiß, der Schieber bleibt dabei unten)
Lötzinn in die Quetschkante (hier hat meine Erinnerung "~1,5" offenbar getrogen):
- links 1,0
- rechts 1,1
(auch hier habe ich je 3 Messungen gemacht, um nicht einer zufälligen Ölkohleablagerung aufzusitzen)


Erstens: die Abweichungen "rechts / links" passen zueinander.

Zweitens: Ulli, Deine Idee funktioniert bestens!

Drittens: jetzt muß ich nachrechnen, ob auch die Größenordnung des Verdichtungs-Unterschiedes zu der "gemessenen" QK-Differenz paßt. Könnte also einer Kolbenrückstandsdifferenz von 0,1 mm entsprechen.

Dann zitier ich mich doch mal selber...

Also: nach den og. Ergebnissen habe ich nicht weiter gemessen und mit was auch immer ausgelitert, sondern am ZK rechts 0,1 mm abgenommen.

Effekt: Treffer! Der Motor läuft jetzt deutlich ruhiger unter Last.

(Ich weiß nicht, ob ich's irgendwo geschrieben habe: der Motor hat unter Last (nicht im Schiebebetrieb oder beim Dahingleiten) kräftig vibriert. Ursache: ein "top end", welches speziell auf einen anderen Motor hin gemessen und gemacht worden war, wurde auf ein anderes KGH umgesteckt. Und da kann man mit den Toleranzen bekanntlich Glück oder Pech haben...)