PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie synchronisiert Ihr Eure R100/7?



JohannesausLinz
08.02.2015, 08:58
Servus, ich stöbere seit gestern durch dieses super Forum, hier sind ja wirklich einige KnowHow Träger unterwegs, klasse!
Zu meiner Frage habe ich nach 10 min nichts gefunden, deshalb stelle ich sie:
Nehmt ihr ausschliesslich Synchronuhren zum Einstellen her, oder macht es jemand nach Gehör? Ich habe bis jetzt gute Erfahrungen mit den Uhren bei 4Zylindern gemacht, aber bei 2 Zylinder finde ich sie nicht besonders gut (durch grosses Hubvolumen starke Dämpfungseinstellung erforderlich, dann nur wenig Anzeigegenauigkeit, vielleicht bediene ich sie falsch?)

Meine Art der Synchronsierung: Zuerst Leerlaufanschlagschrauben einstellen, damit nach Abstecken des Zündkabels bei einem Zylinder der andere gerade noch den Motorlauf aufrechterhält. Dann das Gaszugspiel and der Einstellschraube am Vergaser so einstellen, dass ca 1mm freies Spiel zwischen dem Ende der Aussenhülle und dem Gegenpart der Einstellschraube entsteht. Danach justiere ich -rein nach dem Laufgeräusch des Motors beim ganz leichten Gasgeben- eine der beiden Einstellschrauben rauf oder runter, bis die beiden Pötte wirklich synchron auf die leichten Gasbewegungen reagieren-fertig.
Mache ich schon lange so, und ich muss sagen dass diese Einstellung nicht unwesentlich die Vibrationen bei Drehzahlen <3000rpm beeinflussen, darüber ist es natürlich egal.

Meine Frage - ist das Synchronisieren mit Uhren genauer/besser? Ich glaube es nicht aber ich würde gerne Eure Meinungen hören...."das Bessere ist der Feind des Guten"

lg Johannes

bulldogpeter
08.02.2015, 09:41
Hallo,

gib mal als Suchbegriff "Twinmax" ein. Dazu wurden schon mehrere Beiträge verfasst. Mit diesem wundervollen Gerät schafft es auch der weniger geübte eine perfekt synchrone Einstellung. Mein Werkstattmann stellt den Motor allerdings ohne technische Hilfsmittel ein. Für mich ist in Deiner Beschreibung unklar wie du das Leerlaufgemisch einstellst.

mfg
Peter

Papa
08.02.2015, 09:41
[QUOTE=

Meine Frage - ist das Synchronisieren mit Uhren genauer/besser? Ich glaube es nicht aber ich würde gerne Eure Meinungen hören...."das Bessere ist der Feind des Guten"

lg Johannes[/QUOTE]



Servus Johannes
Der Glaube daran ist wohl das wichtigste.

Ich selber synchronisiere mit der "Schlauchwaage", also einem U-Rohrmanometer oder U-Rohrdifferenzmanometer, gefüllt mit WD40 am unteren Manometerbogen eine Schraube zur Dämpfung, das funzt.
Ich komme aus der Heizungsbranche, das U-Rohr ist reine Physik, es gibt keinen Messfehler.

Ein bekannter BMW-Experte, Hermann Rabenbauer kann über U-Rohr, Synchrotester usw. nur lachen.
Das ist für ihn nur Unfug. Er meint das wäre mal irgendwo im I-Net gestanden und jeder glaubt es. Wer so ein einfaches Motorrad nicht mit dem Gehöhr Synchronisieren kann ....
Jetzt ist es aber so das BMW ihm letztes Jahr eine Historische Rennmaschine zum abstimmen hingestellt hat.

In meiner Betriebsanleitung wird zwar vom Ventile einstellen geschrieben, aber zum synchronisieren finde ich darin keine Anleitung.

Detlev
08.02.2015, 10:01
Die BMW und die Norton synchronisiere ich nach Gehör, sind beides Gleichläufer. Bei der Guzzi brauche ich Instrumente, da höre ich das nicht raus.

FrankR80GS
08.02.2015, 10:15
...
Nehmt ihr ausschliesslich Synchronuhren zum Einstellen her, oder macht es jemand nach Gehör? ....

Meine Art der Synchronsierung: Zuerst Leerlaufanschlagschrauben einstellen, damit nach Abstecken des Zündkabels bei einem Zylinder der andere gerade noch den Motorlauf aufrechterhält. ....

lg Johannes

Hallo Johannes, ich mache das ausschließlich nach Gehör. Grundeinstellung nach der Beschreibung im Fahrerhandbuch, danach Synchronisation der Seilzüge. Wichtig: Nicht wechselseitig die Stecker abziehen. Dabei kann die Zündspule kaputtgehen. (Falls doch, das abgezogene Kabel mit einer "Blind"kerze erden)

Im Hinblick auf den hohen Verbrauch und die Vorgeschichte würde ich auch die Dichtheit und einwandfreie Funktion der Startvergaser unter die Lupe nehmen.

Race-Track
08.02.2015, 10:19
Hallo
Ich nehme uhren von boehm klappt prima, habe es mal mit twinmax versucht komme damit aber nicht so gut zurecht mag vieleicht auch gewöhnungssache sein.U - rohr geht auch prima das ist absolut präzise
Dieter

dose
08.02.2015, 10:27
Ganz einfach nach Gefühl. Etwas Gas geben, einen Bowdenzug zwischen Zeigefinger, Mittelfinger und Daumen und dann mit dem Daumen etwas Spiel rausnehmen. Läuft die Q dann besser mußt du auf dieser Seite die Schraube etwas rausdrehen bzw. eben andersherum. Schwierig zu beschreiben aber eigentlich total simpel.

Bei der Guzzi nehme ich die K&Ns runter. Dann soviel Gas geben (Motor ist natürlich aus) das die unteren Schieberkanten mit dem Gehäuse in Übereinstimmung liegen. Funktioniert nur bei Schiebervergasern, klar. Bei meiner 60/5 hab ich das damals auch schon so gemacht. Schwierig zu beschreiben aber eigentlich total simpel.

Noch einfach ists bei meiner Tiger: die hat nur einen Vergaser...

Gruß
Andreas

JohannesausLinz
08.02.2015, 10:50
Hallo,

gib mal als Suchbegriff "Twinmax" ein. Dazu wurden schon mehrere Beiträge verfasst. Mit diesem wundervollen Gerät schafft es auch der weniger geübte eine perfekt synchrone Einstellung. Mein Werkstattmann stellt den Motor allerdings ohne technische Hilfsmittel ein. Für mich ist in Deiner Beschreibung unklar wie du das Leerlaufgemisch einstellst.

mfg
Peter
Hallo Peter, Lerlaufgemisch kommt vorher- mache ich wie in der Rep. anleitung: Als Standardeinstellung die Schraube eine Umdrehung raus, dann spielen wo der LL am besten ist.
Zählt für mich nicht zur Synchronisierung, aber gehört wohl zuerst gemacht. Twinmax schau ich mir an.....

lg J.

JohannesausLinz
08.02.2015, 10:55
Hallo Johannes, ich mache das ausschließlich nach Gehör. Grundeinstellung nach der Beschreibung im Fahrerhandbuch, danach Synchronisation der Seilzüge. Wichtig: Nicht wechselseitig die Stecker abziehen. Dabei kann die Zündspule kaputtgehen. (Falls doch, das abgezogene Kabel mit einer "Blind"kerze erden)

Im Hinblick auf den hohen Verbrauch und die Vorgeschichte würde ich auch die Dichtheit und einwandfreie Funktion der Startvergaser unter die Lupe nehmen.

Hallo Frank, OK gut zu hören dass viele andere auch mit Gehör arbeiten. Z. B. bei meiner Duc ST 2 höre ich es eh nicht raus, da muss man mit den Uhren arbeiten. Das mit dem Steckerabziehen mache ich schon lang, bis jetzt ist es gutgegangen, aber es könnte was dran sein dass es schädlich ist.
Die Hinweise zum Vergaserüberholen nehme ich ernst, nachdem mein Verbrauch trotz gemütlicher Fahrweise mit rd 8 Liter deutlich über dem durchschnitt zu sein scheint. Werde Abdichtsatz besorgen und die Gummis und Mechanik auf Verschleiss prüfen....

lg Johannes

Herr F.
08.02.2015, 10:56
Hallo, der Twinmax ist ein tolles Gerät und funktioniert hervorragend. Ich hab den mit verschiedenen Testern in der Werkstatt verglichen: der ist einfach mal gut.
Allerdings sollte man darauf hinweisen, dass vor der Synchronisation noch andere Arbeiten anstehen, ohne die es mitunter schwierig wird, einen sauberen Gleichlauf zu erreichen: Ventilspiel und Zündung müssen passen, Luftfilter darf sauber sein und der Motor ist betriebswarm. Sonst wird das auch mit dem Twinmax (oder was auch immer) nix......

Schiller
08.02.2015, 11:42
Luftfilter darf sauber sein...

Ja ja..... :pfeif:

Tommy:-)
08.02.2015, 11:54
Beim Synchronisieren nach Gehör/Gefühl ist es hilfreich, den Leerlauf des betriebswarmen Motors so weit runter zu drehen, daß er gerade eben so noch läuft. Mit dem schweren Schwung sind das schlappe 400 Touren.

Feinste Unterschiede an den Gaszügen machen sich beim langsamen Öffnen des Gashahns aus diesem Keller als deutlich ruppiges Schütteln bemerkbar.

Dreht der Motor weich wie eine Turbine hoch, dann stimmt's.

Herr F.
08.02.2015, 11:59
Ja ja..... :pfeif:

:D

Franky88
09.02.2015, 13:37
Hi Johannes,
synchronisieren geht auf diese Arten:
1. nach Gehör - habe ich über 100000 km bei meinen R90/6, 75/7 und 80ST gemacht. Reicht problemlos.
2. Spiegel am Lenker beobachten, uralter Trick. Wenn Sie am wenigsten vibrieren, stimmt es.
3. Mit Uhren. Vergiss diesen Billigscheiss von Polo etc, nimm Böhm-Uhren. Mit denen mache ich meine R100RS, die Honda CB 750 Four und die moderne R1200Gs.
VG Frank

hg_filder
09.02.2015, 14:05
[...]
Zu meiner Frage habe ich nach 10 min nichts gefunden, deshalb stelle ich sie:
[...]




[...]
In meiner Betriebsanleitung wird zwar vom Ventile einstellen geschrieben, aber zum synchronisieren finde ich darin keine Anleitung.


Dafür gibt es ja die DB, auch zu diesem Thema: Link (http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?49675-Ventile-Z%FCndung-und-Vergaser-einstellen).

Hans

ck1
09.02.2015, 14:11
Beim Synchronisieren nach Gehör/Gefühl ist es hilfreich, den Leerlauf des betriebswarmen Motors ....

Synchronisieren ist nur gleiches Spiel in den Bowdenzügen einstellen.

Und dazu ist es gut wenn der betriebswarme Motor ebend nicht betriebswarm, sondern kalt ist und mit Gas am Leben gehalten wird. Dann hängen nämlich die Drosselklappen schön in an den Zügen. Bei nem Spiel von min. 1mm, zehrt dann auch eine evtl. notwendige Drehzahlabsenkung mit dem Drosselklappenanschlag bei betriebswarmem Motor zur Einstellung der Leerlaufdrehzahl nicht das Spiel in den Bowdenzügen auf.

Ja, ich weiss im Bordbuch von BMW steht es anders. :]

Grüße
Claus

mechanix
09.02.2015, 14:30
Hallo,
ich habe bei meiner R100R früher auch die billigen Polo-Synchronuhren verwendet. Auch ich hatte das Problem mit unruhigen Zeigern und zu geringer Dämpfung. Versuche mit leeren Campinggaskartuschen als Dämpfungsvolumen schlugen fehl. Folgender Trick half mir: In den Zuleitungsschlauch der Synchronuhren ein Gewinde eindrehen. Probieren ob M4 oder M5 passt. Bei der Schraube den Kopf absägen und das Gewindestück saugend in den Schlauch einschieben. Die Luft muss sich nun zwischen Schlauch und Gewinde, also an den engen Gewindegängen "Vorbeimogeln". Dies ergibt eine ausreichende Anzeigegenauigkeit und gute Dämpfung. Hat bei mir damals prima geklappt.

Gruß

Holger

Tommy:-)
09.02.2015, 17:01
... eine evtl. notwendige Drehzahlabsenkung mit dem Drosselklappenanschlag ...

Und da liegt bei vielen Qen der Hase im Pfeffer.

Wer da noch runterdrehen kann, der hat eine verquere Grundeinstellung der Vergaser.

Selbst bei identisch justierten Gaszügen ist dann immer noch mit Vibrationen und Schütteleien zu rechnen und noch so viel Dreherei an den Zügen schafft die nicht aus der Welt.

Andreas nimmt einen 0,2mm Rundstab für die Grundeinstellung der Drosselklappe, ich klemme ein flexibles 0,15mm Fühllehrenblatt fürs Ventilspiel unter die Drosselklappe.

Selbst beim langsamsten Hochdrehen der Anschlagschraube beendet man die Drehbewegung seltenst exakt zu dem Zeitpunkt, an dem die Fühllehre runterfällt, die 5/100mm Differenz zur Methode von Andreas sind da schnell aufgebraucht.

Erst dann, wenn die Drosselklappen mit einer dieser Methoden nahezu vollständig zu sind, lohnt es sich überhaupt erst, die Justage der Gaszüge anzugehen.

Der Motor muß im Leerlauf auch mit ausgehängten Gaszügen ruhig pötteln, sonst stimmt etwas anderes nicht als das Spiel in den Zügen.

FietePF
09.02.2015, 17:30
Hallo zusammen,

bei meinen ollen Böhm-Uhren aus den 70ern waren die Madenschrauben von Haus aus in den Schläuchen, das dämpft schon sehr gut.
Für einen 4-Zylinder ist das ganz nützlich, aber die Q bekommt man mit der klassischen Methode auch ganz gut ohne Uhren synchronisiert.

VG
Alfred

ck1
09.02.2015, 17:47
Und da liegt bei vielen Qen der Hase im Pfeffer.

Wer da noch runterdrehen kann, der hat eine verquere Grundeinstellung der Vergaser.

Selbst bei identisch justierten Gaszügen ist dann immer noch mit Vibrationen und Schütteleien zu rechnen und noch so viel Dreherei an den Zügen schafft die nicht aus der Welt.

Andreas nimmt einen 0,2mm Rundstab für die Grundeinstellung der Drosselklappe, ich klemme ein flexibles 0,15mm Fühllehrenblatt fürs Ventilspiel unter die Drosselklappe.

Selbst beim langsamsten Hochdrehen der Anschlagschraube beendet man die Drehbewegung seltenst exakt zu dem Zeitpunkt, an dem die Fühllehre runterfällt, die 5/100mm Differenz zur Methode von Andreas sind da schnell aufgebraucht.

Erst dann, wenn die Drosselklappen mit einer dieser Methoden nahezu vollständig zu sind, lohnt es sich überhaupt erst, die Justage der Gaszüge anzugehen.

Der Motor muß im Leerlauf auch mit ausgehängten Gaszügen ruhig pötteln, sonst stimmt etwas anderes nicht als das Spiel in den Zügen.

Thommy,
Alzey ist ja nicht aus der Welt. Melde Dich doch mal, wenn Du an Deinen Gasern rumschraubst. Dann komme ich gerne mal vorbei und lerne vielleicht noch was dazu.
Meiner Meinung nach ist Bowdenzugeinstellung im 1/10 mm-Bereich Humuk, weil das ganze Gelumpe zwischen Drosselklappe und Gasgriff immer irgend ein Eigenleben hat. Bei Bings wie auch jetzt bei den Dellos gehe ich mit der Nebengemischregulierschraube erstmal mit Grundeinstellung ran. Dann Spiel am linken Gaser einstellen und kontern. Dann mit kaltem Motor synchro, dann rechts kontern. Dann Leerlauf. Dann richtig warm fahren und dann Leerlauf und Nebengemischregulierschraube im Wechsel optimieren.
Bei den Bings war immer mal Nachjustieren angesagt, die Dellos stehen dann einfach.

Grüße
Claus

Tommy:-)
09.02.2015, 17:57
Diese ganze Bowdenzugeinstellerei ist für mich von gewisser Bedeutung, weil ich mit dem Gespann ja sehr viel mehr mit Lenkeinschlag arbeiten muß als jede Solomaschine.

Und wenn da wegen irgendeiner Grütze am Zug ein Vergaser in der Kurve durch den Lenkeinschlag aufmacht, wird's blöd.

Am meisten geht mir auf den Senkel dieser kleine Knick im Gaszug direkt oberhalb der Stellschraube am Gaser.

Die Führung der Hülle des Zugs ist da bestenfalls suboptimal gelöst.

Ich müßte mich endlich mal aufraffen, da ein paar konisch gewickelte Federn drüber zu stülpen.

Die dienen im Original als Knickschutz an den 6,3mm Klinkensteckern von Gitarrenkabeln...:pfeif:

Es lebe die Zweckentfremdung %hipp%%hipp%