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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaltstart-Zicken



Loamsiada
09.03.2015, 11:50
Madame (R 100 RS erste Baureihe) mag kalt nicht so richtig anspringen.
Auf links zündet es, der rechte Zylinder kommt erst nach ca. 30 Sekunden orgeln an die Arbeit.
Auf Betriebstemperatur springt sie praktisch auf Knopfdruck sofort an.
Habe deshalb den Kaltstart des rechten Vergasers in Verdacht. Gibt es übliche Verdächtige, die ich beim Vergaser zerlegen überprüfen sollte? Choke-Seilzug geht einwandfrei (von außen...). Vergaser wurden vom Vorbesitzer überholt (sagt er), deshalb hab ich noch nicht reingeguckt...

Rowi
09.03.2015, 12:06
Das ist oftmals die Dichtung des Startvergaser zum Vergaser hin.

JIMCAT
09.03.2015, 12:17
Auch die Kaltstartdüse in der Schwimmerkammer ist hier verdächtig. Mal ordentlich durchblasen.

Tommy:-)
09.03.2015, 13:46
Auch der Übergang des Zündkabels in den Kerzenstecker ist verdächtig.

Ein Feuchtigkeitsfilm läßt einen Teil der Zündenergie gegen Masse verschwinden, beim Sichttest funkt die Kerze unauffällig.

Bei Betriebswärme ist da keine Feuchtigkeit mehr.

Zur Prüfung reicht mein beliebter Wir-nähern-uns-mit-bloßen-Fingern-Test.

Oder gleich eine Prise Silikonöl aufsprühen.

Kaltstartet die Q dann einwandfrei, ist das Zündgeschirr revisionsbedürftig.

Loamsiada
09.03.2015, 22:20
Zur Prüfung reicht mein beliebter Wir-nähern-uns-mit-bloßen-Fingern-Test.



Vergiss es :D


Ich rupf jetzt erst mal den Vergaser auseinander und werde wichtig reingucken. Hab ja jetzt schon mal eine Richtungsangabe.

Fen
10.03.2015, 09:54
+ Ventilspiel ggf zu gering.

Dann haben wir hier alle Antworten aus dem anderen Thread den ich wieder reaktiviert hatte ;)

hg_filder
10.03.2015, 12:07
+ Ventilspiel ggf zu gering.

Dann haben wir hier alle Antworten aus dem anderen Thread den ich wieder reaktiviert hatte ;)

Schreib doch den Link hier rein - dann finden ihn auch gleich alle.

Gruss Hans

Peter200D
11.03.2015, 00:07
bei mir waren es die Startervergaserdichtungen + Düsen in der Schwimmerkammer.

Gehe davon aus, daß es mehrere kleine Fehler sind.
über die Jahre schleicht sich so Zeugs an.

P.

Fen
11.03.2015, 08:55
Okay :-)

da wäre 1x zu nennen:

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?54954-Motorrad-springt-nur-widerwillig-an&p=694055#post694055

Und der oft zitierte "Wie nehme ich meinen Vergaser ordentlich auseinander" Thread:

http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?10788-Profi-Vergaserreinigung-und-%DCberholung/page29

R50R75
09.01.2016, 19:59
Hallo,

ich hole dieses Thema mal hoch, weil ich jetzt das ganze Forum rauf und runter gesucht habe und trotzdem nicht weiterkomme:

Motor 75/5, nur Kickstarter
Vergaser Bing 64/32/19 und 20
Zündung Ignitech (neu) bzw. Kontakte

Der Motor springt kalt nicht an. Bis vor ca. 2 Monaten lief sie noch warm gut. Kalt musste ich da auch schon anschieben. Warm ist sie auf den ersten Tritt angesprungen.

Im Lauf der Zeit habe ich von den originalen Vergasern auf die o. g. 19 und 20 umgerüstet, die mir vom Vorbesitzer als recht frisch überholt verkauft wurden. Den Eindruck machen sie auch: Nicht nur tadellos sauber, auch alle Dichtungen, ORinge usw. sehen prima aus.

Zuerst hatte ich eine Japanzündspule drin. Jetzt ist es eine Dyna Miniatur Dual Output. Die Zündkabel sind neu. Neue NGK-Kerzenstecker und neue Kerzen. Die alten Kerzen (bis gestern drin) waren sauber rehbraun.

Die Ventile sind frisch eingestellt. Zwei waren ohnehin in Ordnung.

Auf keine dieser Veränderungen hat das Kaltstartverhalten reagiert.

Das Motogadget zeigt beim einschalten 13,1 V und nach diversen Startversuchen dann so 12,8 V an.

Die 12,8 V zeigt auch die Ignitech-Software am Notebook.

Derzeit springt der Motor überhaupt nicht mehr an. Alle paar Tritte kommt mal ein Husten, das wars aber auch.

Gestern schien die Sonne und ich habe es mit Schieben versucht. Konnte jeweils im dritten Gang mehrere Umdrehungen verursachen, ist aber nicht angesprungen.

Habe die Zündkerzen rausgenommen und vorsichtshalber mit Spannzwingen auf die Köpfe gepresst, um die Ignitech nicht durch mangelnde Masse zu gefährden. Zündfunken sind da.

Habe die Startvergaser abgenommen: Sie sitzen offensichtlich auf neuen Dichtungen. Habe sie vorwärts und rückwärts mit Pressluft durchgeblasen. Auch in den Vergaser hinein nach unten Richtung (abgenommener) Schwimmerkammer. Sie entsprechen auch in Ihrem Aufbau dem Bild aus dem WHB (also rechts und links nicht vertauscht).

Habe im Schwimmerkammerdeckel die Starterdüsen durchgeblasen (rausschraubbar sind sie bei diesem Vergasertyp nicht). In den runden Kammern der Starterdüsen steht dann auch immer wieder Sprit drin, sie sind also durchgängig.

Habe den kompletten Hauptdüsenstock rausgenommen, alles sauber.

Habe den Schwimmerstand geprüft: Riegelt parallel zum Vergasergehäuse ab, wie er soll. Sprit fließt anständig. Habe auch Benzinfilter verbaut.

Habe andere Ansaugstutzen zwischen Zylinder und Vergaser eingebaut.

Habe vorhin die Ignitech abgestöpselt und die Kontakte aktiviert, kein Unterschied.

So langsam fällt mir nichts mehr ein, wo ich noch suchen soll.

Habe heute im Rahmen der diversen Versuche und Änderungen vielleicht insgesamt 50 oder mehr mal versucht anzutreten. Was aufgefallen ist: Die Kerzen waren danach nicht klatschnass, höchstens etwas feucht.

Ansonsten bin ich für Tips dankbar !
Gruß Norbert

Detlev
09.01.2016, 20:15
Die Startvergaser sind mit Sicherheit rechts und links (gekennzeichnet auf der Welle innen) und auch richtig rum zum Hebel (Körnerpunkt außen) verbaut?

Schonmal mit Startpilot versucht zu starten?
Alternativ den alten Sprit aus der Schwimmerkammer ablassen und frischen nachlaufen lassen.

Kannst Du deine Ignitech-Daten mal einstellen?
Dann vergleiche ich die mal mit meinen Norton-Einstellungen, die startet gut auf den ersten Kick.

R50R75
09.01.2016, 20:22
Hallo Detlev,

die Startvergaser entsprechen dieser Beschreibung in der Datenbank:
http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?15044-Startvergaser
Da würde ich sagen, dass rechts und links nicht vertauscht sind.

Ich betätige sie nicht mit langen Zügen, sondern mit 10 cm kurzen direkt am Vergaser. Da sieht man, wie sie von Anschlag zu Anschlag bewegt werden.

Startpilot habe ich hinten in den Bohrungen des Rundluftfilters reingedüst. Es dauert dann halt einen Moment, bis ich treten kann. Hat jedenfalls nichts gebracht.

Der Sprit ist zwei Monate alt und wurde ganz frisch aus dem Kanister ins Moped zurück gefüllt. Im Rahmen der diversen Prüfungen habe ich jedesmal die Schwimmerkammern wieder oben in den Tank geleert.

Gruß Norbert

Detlev
09.01.2016, 20:35
Dann stell mal die Zündungseinstellung ins Forum oder per Mail an mich.

Startpilot brauche ich bei der Norton immer, wenn ich die Benzinhähne nicht rechtzeitig vor der Haustür bei der letzten Fahrt zugemacht habe. Die alte Suppe in den Schwimmerkammern ist nicht sehr zündwillig und die Amalvergaser scheinen großzügig belüftet zu sein.
Allerdings reicht es, wenn ich dann kurz Startpilot auf den Luftfilter sprühe , dann die Dose weglege und dann kicke.

R50R75
09.01.2016, 20:46
Hallo,

die Ignitech ist ganz neu, habe ich im Dezember in Ffm geholt und wie vorprogrammiert eingebaut. Die Scheibe auf S eingestellt.

Nochmal abgeschraubt und neu auf S eingestellt. (So, dass beim Rückwärtsdrehen des Motors die LED ausgeht, wenn das Fenster über den Sensor kommt).

Dann habe ich das rote Kabel von 15+ und das orange von der Zündspule wieder abgezogen und stattdessen das Kabel vom Kondensator zur Zündspule wieder angeklemmt. Kein Unterschied.

Gruß Norbert

Euklid55
10.01.2016, 10:03
Hallo,

wenn kein Unterschied zwischen Ignitech und Kontakten ist, liegt das schlechte anspringen wo anders. Meine Vermutung ist die Zündspule die nur 50 mJ Output hat. Diese muß ausreichend Strom liefern. Ist es die Version mit 0,5 Ohm oder 3 Ohm? Mit 0,5 Ohm wird sie nicht an der Ignitech laufen und bei den Kontakten mal locker 24A ziehen, was wiederum die LIMA nicht verträgt. Die bringt nur 14A maximum.
Bei den Vergasern sieht es ähnlich aus. Die Version 19/20 hat eine andere Bedüsung als die Version 3/4. Bitte die Bedüsung einmal mitteilen. Meine /5 läuft gut mit HD 145, ND 2,66, LD 45 und Nadel 2. v. O.

Gruß
Walter

Detlev
10.01.2016, 10:53
Bei den Vergasern sieht es ähnlich aus. Die Version 19/20 hat eine andere Bedüsung als die Version 3/4. Bitte die Bedüsung einmal mitteilen. Meine /5 läuft gut mit HD 145, ND 2,66, LD 45 und Nadel 2. v. O.



Die Vergaserbedüsung ist für den Kaltstart relativ wumpe, da generell gnadenlos überfettet werden muss, damit der Motor überhaupt anläuft.
Dabei müssen natürlich die Starvergaserkanäle im Vergasergehäuse frei sein und die Startvergaser richtig rum eingebaut sein.
Norbert, hast Du noch die original Bosch Zündspulen? Wenn ja, bau die mal probehalber ein.

Euklid55
10.01.2016, 11:11
Hallo Detlev,

die Startvergaser sind bei der Version 3/4 andere, nach dem Motto alles oder nichts. Es gibt nur 3 Stellungen für die Startvergaser, die Neueren haben dort Langlöcher. Natürlich kann man noch die Seiten der Startvergaser verwechseln, dann geht so gut wie nix mehr. Dazu kommt dann noch eine ND 2,70 die für reichlich fettes Gemisch sorgt.
Andere Zündspule wäre auch mein Tip.

Gruß
Walter

R50R75
10.01.2016, 16:07
Hallo Walter und Detlev,

habe die alten Zündspulen hervorgekramt, die Kupferbüchsen innen schön sauber gemacht, alle Kontakte außen blank. Neue Zündkabel mit den Einsteckklemmen verlötet.

Dann die Zündspulen mit Gummizug seitlich an den Motor geklemmt und angeschlossen. Zig mal treten, nur gelegentliches Husten, sonst nix.
Schiebeversuche bergab auch erfolglos.

Habe dann die Ignitech abgeklemmt und stattdessen die Kontakte wieder dran. Nach einigen Tritten sprang sie dann auf einmal an !

Da es hier im Hunsrück gerade etwas sonnig und trocken war, bin ich eine kleine Runde durchs Feld zum Warmfahren.

Mit neuen Gaszügen ist die Synchronisation natürlich noch nix, sonst gings.

Habe dann hier auf dem Hof wieder auf Ignitech umgeklemmt. Jetzt warm springt sie auch damit wieder an und läuft. Habe gleich die Stroboskoppistole geholt: Im Leerlauf genau S und mit Gas dann F wie es sein soll.

ABER: Der Leerlauf ist viel zu hoch und geht nicht runter. Reagiert nicht auf Drosselklappenanschlag und auch nicht auf Leerlaufeinstellschraube.

Zieht sie Nebenluft irgendwo ?

Walter: Lt. Datenbank gehören auf die späteren /5 die Vergaser 9 und 10 drauf, die zumindest in Haupt-(150) und Nadeldüse(2,68) identisch waren.

Aber da schau ich jetzt noch mal rein, was drin ist.

Gruß Norbert

Euklid55
10.01.2016, 16:34
Hallo,

sind die neuen Gaszüge lang genug um die Drosselklappen zuverlässig zu schließen? Zu hoher Leerlauf kann auch durch falsches Ventilspiel sich einstellen.

Gruß
Walter

Detlev
10.01.2016, 16:35
ABER: Der Leerlauf ist viel zu hoch und geht nicht runter. Reagiert nicht auf Drosselklappenanschlag und auch nicht auf Leerlaufeinstellschraube.


Nimm mal die Vergaser ab und schau nach, ob die Drosselklappen vollständig geschlossen sind (Lichtspalt). Möglicherweise hängen die Drosselklappen an den Zügen.

R50R75
10.01.2016, 17:25
Hallo,

ich hatte jetzt erst mal den Verdacht, dass ich vielleicht beim Einbau der Düsenstöcke was verbockt habe. Hatte sie noch mal draußen. Hauptdüse ist 150 und Nadeldüse 2,68 somit wie es soll.

Die Gaszüge halte ich für lang genug. Am Griff ist ordentlich Spiel drin. Die Ventile habe ich gerade frisch eingestellt.

Danach habe ich sie nochmal (lauwarm) angeworfen. Lief sofort. Leerlauf kam mir niedriger vor. Aber sie war jetzt auch nicht richtig warm gefahren.

Da es mittlerweile anständig regnet, habe ich erst mal abgebrochen. Ich kann/will meine Nachbarschaft hier auch nicht damit plagen, dass die Hoskes am Sonntag längere Zeit auf dem Hof bollern ...

Bin gespannt, ob sie morgen dann richtig kalt wieder anspringt. Dann will ich mal das Notebook dranhängen und den subjektiven Drehzahleindruck objektivieren.

Dann kann ich noch mit dem Twinmaster schauen, auf welcher Seite vielleicht das Problem hängt.

Gruß Norbert

Heihen
05.02.2016, 15:45
Du hast geschrieben dass Du die Vergaserstutzen gewechselt hast. Sitzen die nun fest in den Zylindern? Ansonsten könnte sie da Falschluft ziehen. Wenn die locker sind kannst Du die mit dem Vergaser drehen (Schnelltest).
viel Erfolg
Heiko

R50R75
10.04.2016, 19:10
Hallo,

@Heiko: drehbare Vergaserstutzen ? Die kenne ich nur von den 26er Vergasern bei den 600ern. Gibt es das bei den 750ern mit 32er Vergasern auch ?

Das Salz ist endlich von der Straße und es wird auch wärmer, da macht das alles wieder Spaß. Also habe ich weiter getestet. Mit Treten war nix zu wollen und selbst Schieben im 3. Gang hat elendig gedauert, bis sie endlich lief. Und dann hatte sie einen viel zu hohen Leerlauf, der auch nicht runter zu kriegen war.

Ich habe dann auf Nebenluft getippt und die Gummistutzen zwischen Vergaser und Zylinderkopf erneuert. Da zeigte sie Reaktionen auf den Kickstarter. Als ich dann auch noch neue Schellen drauf gemacht habe, springt sie wieder beim ersten Tritt an, wie das sein soll.

Die alten Gummistutzen zeigen keinerlei Risse oder sonstige Schäden, weder innen noch außen. Ist das Gummi bei den heute käuflichen dünner geworden ? Bei den alten Gummis haben alle Schellen gezogen. Bei den neuen Gummis gingen zwei Schellen am Ende zu, ohne das Gummi richtig zu pressen.

Nur der Leerlauf ist immer noch zu hoch und will nicht runter. Ich muss aber gestehen, dass ich dann lieber mal ein bißchen die Moselseitentäler rauf und runter bin, anstatt in Ruhe Einstellversuche zu unternehmen.

Gruß Norbert

Euklid55
11.04.2016, 06:36
Nur der Leerlauf ist immer noch zu hoch und will nicht runter. Ich muss aber gestehen, dass ich dann lieber mal ein bißchen die Moselseitentäler rauf und runter bin, anstatt in Ruhe Einstellversuche zu unternehmen.


Hallo,

kann am Fliehkraftregler liegen. Federn schlapp oder der Regler ausgeschlagen.

Gruß
Walter

R50R75
14.04.2016, 12:06
Hallo Walter,

dann muss ich das Ignitech-Kästchen mal aufmachen und die Federn vom Fliehkraftregler da drin suchen .....

Ne, im Ernst: Habe erstmal neue Schellen beschafft und montiere die jetzt auf die Gummistutzen. Die Metallstutzen sitzen fest in den Zylinderköpfen, da sollte es nicht dran liegen.

Gruß Norbert

Euklid55
14.04.2016, 13:12
Hallo Walter,

dann muss ich das Ignitech-Kästchen mal aufmachen und die Federn vom Fliehkraftregler da drin suchen .....


Hallo,

die Leerlaufdrehzahl darf nicht über 1400 U/min. liegen. Sonst beginnt die Ignitech Zündung mit der Frühzündung. Zur Überprüfung der Zündung einfach abblitzen. Wird bei über 3000 U/min. die Marke "F" auf der Schwungscheibe erreicht oder überschritten?

Gruß
Walter

R50R75
19.08.2016, 08:08
Hallo,

wollte nur mal berichten, wie das weitergeht:
Auf der rechten Seite ist das Einlassventil undicht. Die Köpfe sind jetzt zur Überholung.
Die Zylinder sind oval und die Kolben haben Untermass.
Und zu guter Letzt habe ich noch eine krumme Stößelstange gefunden.

Das zusammen genommen war es dann doch eher erstaunlich, dass der Motor noch angesprungen und freudig gelaufen ist .....

Gruß Norbert