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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alter von Motoröl



CSR100RT
17.01.2009, 09:42
Moin Moin,
mal eine Frage zum Alter von Motoröl.

Ich habe mal "richtig" in der Garage aufgeräumt und dabei ein paar Liter
von "neuem aber sehr altem" Motoröl gefunden.
Wird so circa 15 Jahre alt sein.
(Man wird älter...)

Wird das Motoröl eigentlich wie alter Wein besser mit den Jahren :D
oder sollte ich das eher fachgerecht entsorgen.

Grüsse
Carsten

Detlev
17.01.2009, 09:54
Wenn der Kanister dicht war: Schütteln und benutzen!

desmonocke
17.01.2009, 09:57
Warum schütteln? Wegen der Moleküle?
Gruß
Klaus
:&&&:

MartinA-GS
17.01.2009, 10:12
Hi Carsten,
ich würde es entsorgen.
Kann es zwar nicht chemisch erklären, gehe aber davon aus, dass auch Öl altert..... Und 15 Jahre ist schon ein ganz stolzes Alter.
ich habe wärend meiner Studiezeit bei Schwein gericke gejobt und da hatten wir die Absprache: Bis 1 Jahr altes Öl verkaufen wir als neu.....
2. Gedanke: Auch die Ölindustrie hat in 15 Jahren Fortschritte gemacht...
3. Gedanke: Um welche gebindegröße geht es hier? Nachdem sich das Öl jahrelang verstecken konnte, nehme ich an, es wird kein 200l Faß sein :D
Und was kosten 5 Liter eines vergleichbaren Öls heute? Und willst du es wirklich ausprobieren, um diese vielleicht 20 € zu sparen?
Nur mal so als Idee zum nachdenken.
LG MartinA-GS

Race-Track
17.01.2009, 10:14
ja detley schütteln und nicht rühren denn ich wäre gerührt wenn sie mir einen schütteln würden :D :D :&&&: dieter

CSR100RT
17.01.2009, 11:16
Naja dann werd ich mal das Öl beim örtlichen Bauhof entsorgen,
weil es auch irgendwie nicht so zum Mopped passt ...

Vielen Dank für die Meinungen und Infos

Gruss
Carsten

mk66
17.01.2009, 21:14
Hallo,

Castrol schreibt in seinem, übrigens sehr lesenswerten Schmierstoffwissen (http://www.castrol.com/castrol/faq.do?categoryId=82916602&contentId=6005166&currentPage=2) etwas von einer Lagerdauer von max. 3 Jahren. Da ist sicher noch Reserve drin und Castrol will ja auch am Liebsten auch neues Öl verkaufen.

Dennoch bei 15 Jahren wäre es nicht mein Ding. Bei einigen Jahren hätte ich aber kein Problem. Wenn man mal auf den Ölpackungen im Handel das meist irgendwo aufgedruckte Produktionsdatum liest, wundert man sich aber schon, was da zum Neupreis verkauft wird. Selbst schon mehrfach gesehen bei Getriebeölen und Gabelölen. Andererseits hab ich hab mir selbst ganz wissentlich vor Kurzem für ganz wenig Geld einige Kanister Castrol RS10W60 mit Produtionsdatum 6/2006 gekauft. Das kommt jetzt im Frühjahr in die BMW´s und in´s Sommer-Auto. Mit Bestem Gewissen.

Grüße
Marcus

Shanta
17.01.2009, 22:35
almechd,
mach dich ned verrückt... jedes mineralische motoröl ist mindestens ein paar millionen jahre alt....da kommts auf 15+ auch nicht an!

MM
17.01.2009, 23:37
Original von Race-Track
ja detley schütteln und nicht rühren denn ich wäre gerührt wenn sie mir einen schütteln würden :D :D :&&&: dieter

Gerüttelt, nicht geschürt! :aetsch:

MM
17.01.2009, 23:48
Original von Shanta
almechd,
mach dich ned verrückt... jedes mineralische motoröl ist mindestens ein paar millionen jahre alt....da kommts auf 15+ auch nicht an!
So redest du, weil du so jung bist. ))):

Pepo
18.01.2009, 00:01
Hi Zusammen,

15 Jahre altes Öl passt doch sehr gut zu unseren Kühen :D :D :bier:

Spaß beiseite, nach 15 Jahren würde ich es entsorgen. Es gibt da auch bei Kohlenwasserstoffen Alterungs- und Oxidationsprozesse, die die Eigung möglicherweise reduzieren. Außerdem ist der Wert bei dem Alter kaufmännisch seit langem auf 0 gesetzt :schadel:.
Also weg damit!

Florian
18.01.2009, 00:35
Original von mk66
… übrigens sehr lesenswerten Schmierstoffwissen (http://www.castrol.com/castrol/faq.do?categoryId=82916602&contentId=6005166&currentPage=2)…
Hallo Marcus,

danke für den äußerst lehrreichen Schmierstoff-Link! Darf ich mich mit einem ebenso gehaltvollen zum Thema Kolbenschäden (http://www.alteisenjo.de/Der%20Kolben.pdf) bedanken?

Gruß,
Florian

Gummikuhfan
04.03.2021, 09:24
Guten Morgen,

kann man eigentlich an Hand von irgendwelchen Aufdrucken auf dem Ölkanister feststellen, wie alt das Öl ist? Habe einen verschlossenen Kanister geschenkt bekommen, weil der Mensch nicht mehr Mopped fährt. Konnte mir aber auch nicht sagen, wie lange das Öl schon in der Garage steht. Ein Verfalls- oder Herstellerdatum in Klarschrift konnte ich nicht finden. :nixw:

FrankR80GS
04.03.2021, 09:36
...Ein Verfalls- oder Herstellerdatum in Klarschrift konnte ich nicht finden. :nixw:

Weil es egal ist! Wenn etwas alt ist, dann Öl.

Mr.Navy
04.03.2021, 09:40
Guten Morgen,

kann man eigentlich an Hand von irgendwelchen Aufdrucken auf dem Ölkanister feststellen, wie alt das Öl ist? :nixw:

irgendwo auf dem Kanister wird eine Chargen / Batch Nummer sein.
Die Nummer an den Service des Herstellers schicken und um Auskunft bitten.

Butterbrot
04.03.2021, 10:33
Auf der Arbeit lagern wir die verschiedenste Öle in Großgebinde,
Offen nicht verschlossen.
Einige der Fässer sind bestimmt schon 20 Jahre alt.
Nachteilig Effekte sind uns bisher nicht aufgefallen.
Muss aber dazu sagen, wir betreiben keine Motorenwerkstatt.
Die meisten Öle sind fürs Getriebe.
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Similaun
04.03.2021, 16:11
Die Beanspruchung von Getriebeölen ist nicht vergleichbar mit der von Motorölen. Die Oxidation mindert die Wirkweise von Getriebeölen nicht wesentlich.
Wobei es spezielle Getriebeöle geben mag, die ebenfalls durch Oxidation / Alterung erheblich abbauen.
VG Heinz

andrebiker
04.03.2021, 16:22
Wie gut, daß meine Fahrzeuge dieses geballte Wissen nicht kennen. Ich habe immer nach Detlevs Methode gehandelt.
VG Andre

foa
05.03.2021, 15:31
Mann könnte auch mal die alte Luft aus den Schläuchen lassen :pfeif:

Frank...

FrankR80GS
09.03.2021, 19:43
Mann könnte auch mal die alte Luft aus den Schläuchen lassen :pfeif:

Frank...

Wenn nicht nur noch "Reifengas" drin ist, weil der pöse Sauerstoff schon wechgeflogen ist.

Wann darf ich dazu ein Thema aufmachen? Darf ich überhaupt ...

foa
09.03.2021, 20:11
Mit dem Vornamen darf man alles )(-:

Frank ...

Überruhrer
09.03.2021, 20:49
Wie gut, daß meine Fahrzeuge dieses geballte Wissen nicht kennen. Ich habe immer nach Detlevs Methode gehandelt.
VG Andre
...so habe ich das auch immer gehalten,bei meinen Autos,sowie auch bei meinen Motorrädern,nie etwas passiert und die laufen alle noch heute ziemlich gut...)(-:

Schlingel
09.03.2021, 23:59
..... 15 Jahre, so gut wie gerade geboren:lautlachen1:

Mineralisches Öl entstand vor .... Millionen von Jahren ..... durch Hochdruck, der verursacht durch Erdmassen die darunter liegenden Bäume und Pflanzenreste verflüssigte.

Soweit, so gut. Was mit den Additiven passiert .... keine Ahnung ?
Polymerisation = langkettige Moleküle neigen mitunter zur Verkürzung = andere Substanz, vielleicht sogar Säuren und Wasser :oberl: :nixw:

Chemiker, vor/trag/treten, bitte !
Liebe Grüsse :wink1:
Martin

der niederrheiner
13.03.2021, 11:52
Ich wäre vorsichtig mit Wegschütten. In Rheydt gibt es ohne Gewerbe beim Teilehändler derzeit kein Öl. Geschweige denn irgendetwas anderes, was zur Mobilmachung von Kfz benötigt wird.

Also doch mal beim Lebensmitteldiscounter gucken.


Stephan

MartinJ
13.03.2021, 14:42
Ich wäre vorsichtig mit Wegschütten. In Rheydt gibt es ohne Gewerbe beim Teilehändler derzeit kein Öl. Geschweige denn irgendetwas anderes, was zur Mobilmachung von Kfz benötigt wird.


Das wird der Grund sein, warum der Versandhandel boomt wie blöd. Altöl loswerden ist ein getrenntes Problem, bei uns kann man beim Schadstoffmobil 10l pro Sitzung loswerden (da muss dann halt meine Frau nochmal hin... die spinnen, die Römer).

Martin

Similaun
13.03.2021, 17:00
Hinsichtlich des Motoröls liegen die Preise des Online Handels sehr weit vom stat. Handel entfernt. Für 2 unserer Autos brauchen wir je 8 L., die Vollsynthetik-Öle kaufe ich online und liefere sie der Werkstatt zur Wartung an. Die Werkstatt berechnet 26 €/L +Steuer.
VG Heinz

Sasel
13.03.2021, 17:44
Moin,

verheizen im Mehrstoffmotor. In den Ölofen oder ab zum Bauhof.

ImHO Christian

der niederrheiner
13.03.2021, 19:10
Eigentlich hab ich bisher deswegen immer im Flachhandel gekauft. Wo ich das Altöl halt auch abgeben kann. . .


Stephan

mk66
13.03.2021, 19:34
Das wird der Grund sein, warum der Versandhandel boomt wie blöd. Altöl loswerden ist ein getrenntes Problem, bei uns kann man beim Schadstoffmobil 10l pro Sitzung loswerden

Sei froh. Bei uns um Landkreis bekommt man in der bei der öffentlichen Abfallentsorgung absolut kein Altöl los. Auch nicht bei den Schadstoff/Problemmüllsammlungen. Der Landkreis verweist auf Privatwirtschaftliche Entsorger. Die haben aber keine Privatkunden/Kleinmengenannahme.
Das ist schon schwierig. Zumal die Rücksendung per Versand an den Ölhändler auch keine Option ist, wenn man die Transportvorschriften der Pakettransportdienstleister ernst nimmt.

Das bei meinem etwas größerem Fuhrpark regelmäßig anfallende Altöl habe ich bisher Privat bei jemand der eine Werkstatt hat entsorgt. Das will ich aber nicht überstrapazieren. Ich habe mir jetzt gezielt einen Versender gesucht, der seine Rückgabestelle in noch erreichbarer Entfernung hat. Mal schauen wie das läuft. Dem sein "Geschäft" und Rücknahmestelle scheint ein Speditionslager zu sein, das als Fullfillment - Dienstleister arbeitet. Bin ja gespannt, was die sagen, wenn ich demnächst mit zwei 20 Liter Altölkanister ankomme.

Ein Werkstattofen ist mir zu aufwändig m.W. und auch nicht legal.

Grüße
Marcus

MM
13.03.2021, 19:39
...

Das bei meinem etwas größerem Fuhrpark regelmäßig anfallende Altöl habe ich bisher Privat bei jemand der eine Werkstatt hat entsorgt. Das will ich aber nicht überstrapazieren.

...

Wenn du dem ab und an eine Freude machst mit einem kleinen Präsent, geht das sicher auch weiterhin.

MartinJ
13.03.2021, 22:58
Sei froh. Bei uns um Landkreis bekommt man in der bei der öffentlichen Abfallentsorgung absolut kein Altöl los. Auch nicht bei den Schadstoff/Problemmüllsammlungen. Der Landkreis verweist auf Privatwirtschaftliche Entsorger. Die haben aber keine Privatkunden/Kleinmengenannahme.
Das ist schon schwierig. Zumal die Rücksendung per Versand an den Ölhändler auch keine Option ist, wenn man die Transportvorschriften der Pakettransportdienstleister ernst nimmt.


Das mit dem ausserplanmässigen Loswerden von Altöl ist bei uns ähnlich. Ausser dem Schadstoffmobil geht das nirgends (aus den gleichen Gründen wie oben).

Zum Glück hab ich einen Kunden, der Öl im 1000l-Faß kauft und ein ebensolches Altölfaß hat. Da verschwinden meine 20l ganz schmerzlos. Wenn sein Faß voll ist, ruft er seinen Ölhändler (300m weiter) an und der holt das ab (und stellt ein leeres hin).

Spassig finde ich es, wenn regelmässig Kampagnen von der Abfallwirtschaft gefahren werden, in denen wilde Müllablagerungen (incl. Altöl in 20-60l Gebinden) beklagt wird. Als Privatmann kriegt man das Zeug schlicht nicht los.

Martin

dscheto
19.03.2021, 23:52
Man kann auch da Öl kaufen, wo man auch die gleiche Menge kostenlos zurückgeben kann! Das geht auch problemlos online, die holen im Idealfall kostenfrei an der Tür ab.

Kairei
20.03.2021, 00:44
Das mit dem ausserplanmässigen Loswerden von Altöl ist bei uns ähnlich. Ausser dem Schadstoffmobil geht das nirgends (aus den gleichen Gründen wie oben).

Spassig finde ich es, wenn regelmässig Kampagnen von der Abfallwirtschaft gefahren werden, in denen wilde Müllablagerungen (incl. Altöl in 20-60l Gebinden) beklagt wird. Als Privatmann kriegt man das Zeug schlicht nicht los.

Martin


Hallo Martin,

es gibt seit weit über 30 Jahren eine Altölverordnung die den Herstellern und Vertreiber von Öl die Rücknahme und Verwertung vorschreibt.
Warum sollten also die meist klammen Kommunen die Aufgaben der Vertreiber übernehmen und das Öl dann im Rahmen der Schadstoffsammlung für 900 Euro die Tonne in ner Sonderabfallverbrennungssnlage verheizen??????
... und das alles um den Internethändlern zu ermöglichen die Öl ein paar Euro billiger zu verkaufen??
Das wäre das übliche Prinzip "Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren..." :D:D

Gruß

Kai

MartinJ
20.03.2021, 06:09
Hallo Martin,

es gibt seit weit über 30 Jahren eine Altölverordnung die den Herstellern und Vertreiber von Öl die Rücknahme und Verwertung vorschreibt.
Warum sollten also die meist klammen Kommunen die Aufgaben der Vertreiber übernehmen und das Öl dann im Rahmen der Schadstoffsammlung für 900 Euro die Tonne in ner Sonderabfallverbrennungssnlage verheizen??????
... und das alles um den Internethändlern zu ermöglichen die Öl ein paar Euro billiger zu verkaufen??
Das wäre das übliche Prinzip "Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren..." :D:D


Klingt in erster Näherung plausibel. Ist es aber nicht. Da bei der ganzen Aktion 50¢ pro Liter Gebühren anfallen (überschlagen 600€/t) ist mein Mitleid für den Kommunalsäckel erstmal gering. Dazu ist es zweifellos möglich, auf kommunaler bzw. Kreis-Ebene mit einem kommerziellen Entsorger ein Abkommen zu treffen, um den Schlonz loszuwerden... ein Kunde von mir ist in der Kanalreinigungs-Branche, und die bringen pro Woche -zig Kubikmeter aus Ölabscheidern und ähnlichem. Da ist die vergleichsweise saubere Brühe von einem Ölwechsel was anderes. Die Entsorger sind nur an Kleinmengen völlig desinteressiert, bei denen geht es mit einem Kubikmeter noch nicht los. Da sollte auf Kreisebene aber was machbar sein, und wenn man nur anbietet, den Schlonz in einen großen Tank zu leeren, der zusammen mit dem Inhalt des Abscheiders im Bauhof entsorgt wird. Sowas müssen die nämlich haben und der wird auch regelmässig geleert.

Interessantes Detail am Rande: nach einer Aussage aus einem Telefonat zum Thema haben die keine große Angst mehr vor PCB im Öl. Das gäbe es wohl in freier Wildbahn nicht mehr, und hunderte Liter Trafoöl aus einem alten Trafo würden Privatleute eher nicht entsorgen. Das ist also kein Grund (mehr). Abgesehen davon: so einen großen Tank (wie in einer Werkstatt) im Bauhof aufzustellen und das als Abgabestelle etablieren kann auch keine Kunst sein. Die entsprechenden Recycler (z.B. Avista/Pennasol) brauchen schliesslich Rohmaterial, und die zahlen eher, als was dafür zu verlangen.

Martin

mk66
20.03.2021, 08:02
...es gibt seit weit über 30 Jahren eine Altölverordnung die den Herstellern und Vertreiber von Öl die Rücknahme und Verwertung vorschreibt.


Die Verordnung stammt noch aus der Zeit vor dem Internetz-Kommerz und wird diesem nicht gerecht. Sie referenziert nur auf lokalen Verkauf (siehe unten). Der Online-Händler muss natürlich auch zurücknehmen. Das machen die auch, aber der Transport da hin ist ein Problem, das für den Kunden praktisch nicht vernünftig lösbar ist. Die Lieferung erfolgt durch den Paktetbomber völlig unverpackt (auch die großen 20L Kanister, die ich immer kaufe). Zurücksenden kann man es mit diesen Gebinden aber nicht, da nach dem Betrieb das Altöl anderen Gefahrgutrichtlinien unterliegt. Nach den Transportvorschriften der Paketdienstleister bedeutet das: Umfüllen in Kleinstverpackungen, Spezielle Packungen, Mengenbegrenzung/auf mehrere Sendungen aufteilen.

Wie weiter oben schon mal geschrieben, habe ich mir jetzt einen Versender gesucht, der eine Rücknahmestelle in erreichbarer Nähe hat. Da werde ich dämnächst mit 2x20 Liter Altöl im Kofferrraum hinfahren. Vermutlich verstoße ich mit diesem Transport auch gegen irgendwelche Vorschriften.

Grüße
Macus


Altölverordnung (AltölV)
§ 8 Altölannahmestelle bei Abgabe an Endverbraucher
(1) Wer gewerbsmäßig Verbrennungsmotoren- oder Getriebeöl an Endverbraucher abgibt, hat vor einer Abgabe eine Annahmestelle nach Absatz 2 für solche gebrauchten Öle einzurichten oder eine solche durch entsprechende vertragliche Vereinbarung nachzuweisen. Bei der Abgabe an private Endverbraucher ist durch leicht erkennbare und lesbare Schrifttafeln am Ort des Verkaufs auf die Annahmestelle nach Absatz 2 hinzuweisen.
(2) Die Annahmestelle muss gebrauchte Verbrennungsmotoren- oder Getriebeöle bis zur Menge der im Einzelfall abgegebenen Verbrennungsmotoren- und Getriebeöle kostenlos annehmen. Sie muss über eine Einrichtung verfügen, die es ermöglicht, den Ölwechsel fachgerecht durchzuführen.
(3) Befindet sich die Annahmestelle nicht am Verkaufsort, so muss sie in einem solchen räumlichen Zusammenhang zum Verkaufsort stehen, dass ihre Inanspruchnahme für den Käufer zumutbar ist.
(4) Die Absätze 1 bis 2 gelten sinngemäß auch für Ölfilter und beim Ölwechsel regelmäßig anfallende ölhaltige Abfälle.
(5) Die Absätze 1 bis 4 gelten entsprechend, wenn für den gewerbsmäßigen Verkauf von Verbrennungsmotoren- und Getriebeölen an Endverbraucher Fernkommunikationsmittel verwendet werden.

UbuRoy
20.03.2021, 08:54
Nach dem Schütteln die Olive nicht vergessen.

In allen meinen Autos habe ich Trabold Feinstölfilter verkauft. Ich fülle nach dem Ölablassen eigentlich immer das alte Öl wieder ein. Im Landrover ist der Filter seit knapp 20 Jahren verbaut, im Citroen CX seit 12 Jahren.
Nur im T3 Syncro habe ich keinen verbaut, da bei Boxern der zusätzliche Öleinlass vom Traboldfilter in zwei Ventildeckeln eher unsinnig ist, wie auch bei der BMW.

Jedenfalls:
Seit all den Jahren habe ich keinen einzigen Ölwechsel gemacht. Nur beim Filtertausch der Kartuschen alle 20.000 km und originalem Ölfiltertausch oder reparaturbedingtem Ablassen habe ich die Verlustmenge mit irgendeinem verfügbaren Neuöl nachgefüllt.

Im Dieselmotor ist das Öl Abgrundtief schwarz und laut Trabold soll das auch ruhig so sein. Im Benziner ists nach all den Jahren noch immer nur Mittelbraun.
Den Diesel Motor habe ich erst kürzlich aufgemacht wegen Kopfdichtungstausch: Ergebnis ist absolut perfekt. Null Ölkohle, kein sichtbarer Verschleiss an Nockenwelle, Zylinder, Ventilkappen, Stößeln etc. Kolben sehen sehr sehr gut aus.
Ich bin jetzt also ca. 350.000 km ohne echten Ölwechsel gefahren und das Ergebnis ist Klasse. Bei allen Landies die ich kenne, läuft der Motor von meinem am rundesten und weichsten. Hörbar.
Also denke ich mal, das Alter vom Öl ist egal, solange es kein Wasser enthält das durch Luftfeuchte etc. reingekommen sein könnte und gut gefiltert wird.

Das ist jetzt keine Werbung, aber:
Durch die Trabold Filter für ca. 250,- €uro je Fahrzeug habe ich Öl im Wert von inzwischen sicher locker 2000,- €uro gespart und es ist keinerlei Altöl angefallen, was allein schon die Filter rechtfertigt.

Kairei
20.03.2021, 09:05
Die Verordnung stammt noch aus der Zeit vor dem Internetz-Kommerz und wird diesem nicht gerecht. Sie referenziert nur auf lokalen Verkauf (siehe unten). Der Online-Händler muss natürlich auch zurücknehmen. Das machen die auch, aber der Transport da hin ist ein Problem, das für den Kunden praktisch nicht vernünftig lösbar ist. Die Lieferung erfolgt durch den Paktetbomber völlig unverpackt (auch die großen 20L Kanister, die ich immer kaufe). Zurücksenden kann man es mit diesen Gebinden aber nicht, da nach dem Betrieb das Altöl anderen Gefahrgutrichtlinien unterliegt. Nach den Transportvorschriften der Paketdienstleister bedeutet das: Umfüllen in Kleinstverpackungen, Spezielle Packungen, Mengenbegrenzung/auf mehrere Sendungen aufteilen.

Wie weiter oben schon mal geschrieben, habe ich mir jetzt einen Versender gesucht, der eine Rücknahmestelle in erreichbarer Nähe hat. Da werde ich dämnächst mit 2x20 Liter Altöl im Kofferrraum hinfahren. Vermutlich verstoße ich mit diesem Transport auch gegen irgendwelche Vorschriften.

Grüße
Macus

Kein Problem mit dem Transport Marcus , privat darfst du das!
Auch gewerblich gilt bei solchen kleinen Mengen da die sog. "Handwerkerregel" .
Und .. seit wann ist das Internet ein gesetzloser Raum der sich an keine "regionalen" Vorschriften halten muss?
Darf ich da auch ne Kalaschnikov mit Munition bestellen nur weil es diese Möglichkeit bei Verabschiedung des Waffengesetzes noch nicht gab und so nicht drinsteht ?? :D:D:D
Zudem kannst Du Dir bei regelmässig oder einmalig größerer Menge auch als Privatmann problemlos bei einem SA-Entsorger ein Gefäß stellen lassen!
Kostet halt Geld... aber eben Deins und nicht das von der alleinstehenden Oma im kleinen Einfamilienhaus neben Dir mit! :D

Gruß

Kai

mk66
20.03.2021, 09:57
Zudem kannst Du Dir bei regelmässig oder einmalig größerer Menge auch als Privatmann problemlos bei einem SA-Entsorger ein Gefäß stellen lassen!


Hast du das schon mal praktisch probiert, was du als Behauptung ins Netz stellst? Praktisch macht der Altöl Entsorger keine Privatkundenaufträge (jedenfalls nicht die, die ich angefragt habe).

Außerdem: Welche Kosten waren das nochmal genau? Das Altöl geht meines Wissens überwiegend in die Aufarbeitung. Je nach Marktlage und Menge gab es auch schon mal Geld dafür.

Und: Mit dem Problemmüll entsorgt der kommunale AWB bei uns in haushaltsüblichen Mengen auch allerlei Umweltgefährdendes, das wirklich aufwändig und teuer zu entsorgen ist: Leuchtstoffröhren mit Quecksilber, Lösemittel und Farben, Pflanzenschutz und Düngerreste usw. Selbst Blei/Säure Akkus nehmen sie gerne (gibs vermutlich auch Geld dafür). Das hat alles die Omi nebenan auch nicht im Schrank stehen. Dafür hat sie alte Medikamentenreste. Die bekommt sie dann auch in haushaltsüblichen Mengen kostenfrei entsorgt, obwohl ich keine habe :schock:

Kairei
20.03.2021, 10:33
Ja Marcus das geht, das kannst Du mir gerne glauben....

Das ist halt der Unterschied zwischen den "Verwertern" und den "Entsorgern". Diese Behauptungen von mir sind quasi amtlich. :D:D:D
Wenn du Altöl verwerten, d.H aufbereiten lassen willst musst du es über die Rücknahme machen, nur das macht auch Sinn.
Die SA Kleinmengensammlung ist eine "Rückfallposition" für schadstoffhaltige "häusliche" Abfälle UND die berühmten Scheunenfunde in kleiner Menge... Öle unbekannter Herkunft und Zusammensetzung... uralt, vermischt etc. Und auch da musst du wenn du nen 100 Liter Faß findest, die Entsorgung selbst bezahlen.
Mit den Kosten für die Kommunen ist das so ne Sache, rechne mal Personal, die Ausrüstung der Sammelstelle. Brandschutz, etc. Das Ganze ohne Einnahmen.....
Die Kommunen können theoretisch zwar fast jede Entsorgungsdienstleistung organisieren und in die allgemeine Abfallgebühr pauschal mit einbeziehen... ob Du diese dann noch bezahlen möchtest??? :D:D:D

Gruß

Kai

Schwupp
20.03.2021, 10:57
Bei uns in der Kommune wurde Sperrmüll auf Abruf eingeführt und die Rückgabestelle so umgebaut, dass man mit dem Fahrzeug einfahren kann. Auf diese Weise werden die privaten Resteverwerter quasi ausgeschlossen. Sowohl die Elektronikschrottsammler vor der Sammelstelle, als auch die Metallsammler in den Kleinbussen. Die Wertstoffe sammelt bewusst die Stadt ein.

Andererseits kann man aber überhaupt kein Altöl abgeben - gerne auch mit 'nem Euro pro Liter. Ich finde das sehr inkonsequent und das führt dazu, dass alles private Altöl, welches nicht ab- oder zurückgegeben werden kann, letztendlich irgendwo versickert oder im Wald landet.

Gruß Bernhard

dscheto
20.03.2021, 11:10
... Das machen die auch, aber der Transport da hin ist ein Problem, das für den Kunden praktisch nicht vernünftig lösbar ist. Die Lieferung erfolgt durch den Paktetbomber völlig unverpackt (auch die großen 20L Kanister, die ich immer kaufe). Zurücksenden kann man es mit diesen Gebinden aber nicht, da nach dem Betrieb das Altöl anderen Gefahrgutrichtlinien unterliegt. Nach den Transportvorschriften der Paketdienstleister bedeutet das: Umfüllen in Kleinstverpackungen, Spezielle Packungen, Mengenbegrenzung/auf mehrere Sendungen aufteilen.
Das ist totaler Blödsinn, Motor- und Getriebeöl ist kein Gefahrgut im Transportwesen. Es ist ein Gefahrstoff gemäß Lagerrichtlinien.

Wie weiter oben schon mal geschrieben, habe ich mir jetzt einen Versender gesucht, der eine Rücknahmestelle in erreichbarer Nähe hat. Da werde ich dämnächst mit 2x20 Liter Altöl im Kofferrraum hinfahren. Vermutlich verstoße ich mit diesem Transport auch gegen irgendwelche Vorschriften.

Grüße
Macus
Jede Öl-Originalverpackung kann für Alt-Öle genommen werden!
Grüße
Gerd

Kairei
20.03.2021, 11:47
Bei uns in der Kommune wurde Sperrmüll auf Abruf eingeführt und die Rückgabestelle so umgebaut, dass man mit dem Fahrzeug einfahren kann. Auf diese Weise werden die privaten Resteverwerter quasi ausgeschlossen. Sowohl die Elektronikschrottsammler vor der Sammelstelle, als auch die Metallsammler in den Kleinbussen. Die Wertstoffe sammelt bewusst die Stadt ein.

Andererseits kann man aber überhaupt kein Altöl abgeben - gerne auch mit 'nem Euro pro Liter. Ich finde das sehr inkonsequent und das führt dazu, dass alles private Altöl, welches nicht ab- oder zurückgegeben werden kann, letztendlich irgendwo versickert oder im Wald landet.

Gruß Bernhard


Hallo Bernhard,

unsere Kommunen holen jeden Monat Kubikmeterweise Material von den Waldparkplätzen auf denen die "privaten" Resteverwerter (überregional organisiert aus Polen, weiße Sprinter, bundesweit tätig) ihre Abfälle nach Wertstoffen sortieren um sie im Metallhandel zu Geld zu machen und den Rest dann stehenlassen! :D:D:D
Zum Altöl ist alles gesagt: Private Altöl Kleinmengen lassen sich nicht verwerten, da man keine Sachkunde voraussetzen kann (Bremsflüssigkeit drin.???..) Also müssen die entsorgt werden, ist weder
ökologisch noch sinnvoll, ist teuer und enthebt die Hersteller und Vertreiber ihrer gesetzlichen Verantwortung.

Gruß

Kai

BlaueEmma
20.03.2021, 13:26
Mahlzeit,

mal was anderes

Wird eigentlich in D
a) der Hausmüll irgendwo noch deponiert?
oder
b) alles "thermisch verwertet"?

wenn b), dann hätt ich keinen Skupel das dem Hausmüll zu überantworten.

Gruß Holger

P.S. bei mir freut sich die Raffinerie über meine kostenlose Wertstoffspende :gfreu:

Schwupp
20.03.2021, 14:15
a) ist nicht mehr erlaubt. Hausmüll darf nur vorbehandelt (https://www.umweltbundesamt.de/themen/abfall-ressourcen/entsorgung/deponierung-lagerung) deponiert werden. Sprich dessen Schlacke

b) nicht zwingend, weil auch Wiederverwerten legitim ist

Gruß Bernhard

BlaueEmma
20.03.2021, 14:30
Hi Bernhard,

trifftet jetzt ab, aber Restmüll wird wiederverwertet?
Wie denn das?

Gruß vom neugierigen Holger

Schwupp
20.03.2021, 15:49
Das weiß ich nicht und deswegen habe ich mich bewusst vorsichtig ausgedrückt. Ich habe eben nur gelesen, dass Wiederverwerten legitim ist. Inwieweit das tatsächlich praktiziert wird, kann ich nicht sagen. Mir war auch dieser Artikel (https://www.sueddeutsche.de/wissen/muell-die-geheimen-schaetze-der-muelldeponien-1.3491178) ganz hilfreich. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass magnetische Metalle beispielsweise recht leicht ausgefischt werden könnten, wenn es sich denn finanziell rechnen würde.

Für mich ist wichtig zu wissen, dass ich ölige Lappen mit gutem Gewissen in die Tonne kloppen kann. Allerdings würde ich keinen vollen Ölkanister reinstellen. Alleine schon deswegen, weil das Zeugs auf der Straße transportiert und dort auch gepresst wird. Bei uns in der Wohnsiedlung hat mal ein Biomüllfahrzeug 'aus Versehen' die Flüssigkeiten abgelassen. Danach waren Menschen da, die Bodenproben genommen haben...

Gruß Bernhard

Kairei
20.03.2021, 16:11
Hallo,

es gibt grob unterteilt zwei verschiedene Verfahren.
Die MVA, als Müllverbrennung mit vorheriger Ausschleußung von Metallen (Magnetabscheider, Wirbelstromabscheider) und Schadstoffentfrachtung (Batterien etc.) sowie die MBA, (Mechanisch-biologische Anlage), auch mit vorheriger Ausschleusung von Schad und Wertstoffen, dann Siebung, Zerkleinerung,, hochkalorisches raus und der Rest auf Rottefelder. Danach Dünnschicheinbau in Deponien.:oberl:
So Klugscheissermodus aus, jetzt reden wir über Zweiventiler sonst muss ich mir noch Stunden aufschreiben.... :D:D:D

Gruß

Kai

der niederrheiner
20.03.2021, 16:38
Hatten die mit den MVA nicht das selbe Problem, wie mit den Schwimmbädern? Jeder wollte eine haben. . .


Stephan

andrebiker
20.03.2021, 16:52
Habt ihr alle keine Moped fahrenden Kinder in der Nähe? Das Altöl kann man doch wunderbar für Zweitaktgemisch verwenden. MZ in Simson verkraften das jedenfalls klaglos.
VG André

kosi
20.03.2021, 17:28
Moin,
Ich habe letztens 18l neu gekauft und 60l Altöl da gelassen:D