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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ethanol-Sprit: Wann austauschen? Und: TOTAL" EXCELLIUM Super Plus" als Alternative?



Doppelzünder
14.07.2015, 15:19
Hallo zusammen,

in diesem Jahr bin ich bisher noch gar nicht zum "Mopedbewegen" gekommen - und habe daher erstmals auch "ein Thema" mit Ethanol im Kraftstoff:

Die Mopeds wurden im letzten Jahr noch randvoll "gefüttert" mit Super Plus; auf Beigabe eines Benzinstabilisators wurde verzichet, da die anschliessende Saisoneröffnung üblicherweise kaum ein 1/4 Jahr auf sich warten liess. Mittlerweile sind es aber schon gute 7 Monate Stillstand geworden.



WELCHE SCHÄDEN DROHEN DURCH DEN "alten" ETHANOLSPRIT TATSÄCHLICH?
Die Frage ist nun "ablassen & fachgerecht entsorgen" oder " einfach fahren":


=> als kleine Entscheidungshilfe würde ich mich über Rückmeldungen von Forumskollegen freuen, die evtl. nach einer ähnlich langen oder gar längeren Standzeit keine/geringe/katastrophale Auswirkungen z.B. auf Tankversiegelung/Leitungen/Vergaser usw. feststellen konnten.
Auf den Seiten eines Fränkischen Boxer-Schraubers gibt es hier übrigens einige Schreckensbilder ("Tankrenovierung"):
http://www.motorrad-welling.de/odyssey-the-extrem-batterie-kopie.html



PROBLEMLÖSUNG FÜR DIE ZKUNFT DURCH ETHANOLFREIEN SPRIT?
Das "Excellium Super Plus" von Total ist ein 98 Oktan-Sprit und angeblich ohne Ethanol-Beimischung:
http://www.total.de/kraftstoffe/excellium/excellium-super-plus.html

Könnte ja eigentlich die Lösung sein, wenn's denn keine unerwünschten "Nebenwirkungen" gibt (vom Preis einmal abgesehen).

Auf http://www.totaltankstelle.de/2015/04/30/eure-fragen-unsere-antworten/
spricht TOTAL davon, dass "EXCELLIUM Super Plus" zwar kein Ethanol zugemischt wird, dafür sei es aber mit "innovativen Reinigungssubstanzen" angereichert.
=> Hat jemand aus dem Forum bereits Erfahrungen mit dem Stoff im Alltagsbetrieb gemacht?




Vielen Dank.


Ethanolfreie Grüße,
DZ

Wolfo
14.07.2015, 15:40
Was ein Schmarrn.

Das passiert nichts.

MM
14.07.2015, 15:41
Sieben Monate?
Dem Moped ist nicht mehr zu helfen. ())))
Ich würde es aber für dich verwerten.
















Ernst beiseite:
Wie sehen die Schwimmerkammern der Vergaser aus?
Ansonsten mach dir keine Gedanken.

hubi
14.07.2015, 15:44
....und hau bloss kein Geld für Wundermittel raus, die nützen in erster Linie den Mineralölkonzernen :oberl:

motornomad
14.07.2015, 15:55
Moin,

meine BMWs in Asien und Europa stehen wechselweise 5-7 Monate rum, bis ich wieder zu Ihnen komme.
Bis auf den thailändischen Sprit mit >20% Ethanol, der die Vergasermembranen aufgeweicht hatte, haben sie das bisher nicht übel genommen.
Also, Schwimmerkammer und Schlauchverbindungen kontrollieren und dann einfach den Tank fast leerfahren. Dann frischen Sprit auffüllen, fertig.

Grüße
Rick

Doppelzünder
14.07.2015, 16:03
Hallo zusammen,

danke euch für die ebenso schnelle wie erfreuliche Antwort.

...und natürlich für den selbstlosen Einsatz von MM; ein solches Opfer kann ich aber natürlich nicht annehmen und werde mich daher schleunigst selbst auf's Moped setzen und 'mal endlich wieder eine Runde drehen (wenn das Möppi denn anspringt).


Gerade-kommt-die-Sonne-wieder-'raus-Grüße (in Franken jedenfalls),
DZ

GS_man
15.07.2015, 07:10
Hi

Hier ist ein mehr als interessanter Link zum Thema Ethanol im Sprit und ältere Fahrzeuge.
http://www.oldtimer-markt.de/ratgeber/grundlagen/oldtimer-und-e10-%E2%80%93-die-fakten

Der Zeitschrift ist schon eine gewisse Neutralität auf dem Gebiet zuzutrauen.


mfg GS_man

Doppelzünder
15.07.2015, 09:30
Hi

Hier ist ein mehr als interessanter Link zum Thema Ethanol im Sprit und ältere Fahrzeuge.
http://www.oldtimer-markt.de/ratgeber/grundlagen/oldtimer-und-e10-%E2%80%93-die-fakten

Der Zeitschrift ist schon eine gewisse Neutralität auf dem Gebiet zuzutrauen.


mfg GS_man


...danke für den Link!

Für mich zumindest reichlich überraschend dabei ist, dass demnach E5 mehr Probleme macht als E10, das sich als unproblematischer (...zumindest gegenüber E5) bei längeren Standzeiten zeigt (s. Teil 3 des oldtimer-markt- Berichts auf S. 46).


VG,
DZ

/5 Martin
17.07.2015, 17:07
...und ich dachte immer, im Super Plus ist gar kein Ethanol drin, nur im Super und Super E10.
War ich so lange im Irrtum?

Fahre immer normales Super, Motorräder stehen immer von November bis März, das Eine oder Andere auch länger. Keine Probleme an der Technik uns sie springen auch nach mehr als 5 Monaten Standzeit immer sofort.
Bei der BMW lag zwischen 2 Tankungen mal ein ganzes Jahr.

Gruß
Martin

Funkenschlosser
17.07.2015, 19:52
...und ich dachte immer, im Super Plus ist gar kein Ethanol drin, nur im Super und Super E10.
Gruß
Martin

Hallo Martin,
die blaue Marke, da ist in der Tat kein Ethanol drin, sondern etwas synthetisches.

Habe bei meiner QU, trotz langem parken, teilweise weit über 1 Jahr kaum Probleme gehabt. Lediglich haben sich die Benzinschläuche aufgelöst.

Hingegen bei Kleinmotoren, Motorsägen, etc, da kann es eher zu Problemen kommen: Membranen die sich auflösen, Benzinleitungen, die längs aufplazen, Dichtungen, die sich auflösen. Bei denen ist es sinnvoll
entsprechende Stabilisierungszusätze zu verwenden.

FrankR80GS
20.07.2015, 13:05
........Hingegen bei Kleinmotoren, Motorsägen, etc, da kann es eher zu Problemen kommen: Membranen die sich auflösen, Benzinleitungen, die längs aufplazen, Dichtungen, die sich auflösen. Bei denen ist es sinnvoll entsprechende Stabilisierungszusätze zu verwenden.

Nö, bei mir jedenfalls nicht. Motorsäge und -sense sowie die Rasenmäher, allesamt 2-Takter, werden seit eh und je (>10 Jahre) mit Tankstellenbenzin versorgt. Keine Probleme. Verwechselst Du das vielleicht mit Alkylatbenzin? Das wird bei beruflichen Verwendung von Kleinmotorgeräten berufsgenossenschaftlich zum Schutz der Anwender verlangt. Alkylatbenzin wird synthetisch erzeugt (Fischer-Tropsch-Verfahren, s. Leuna) und ist praktisch frei von Aromaten und PAKs https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alkylatbenzin

Kann man auch in normalen Verbrennern fahren, ist aber teuer.

Funkenschlosser
20.07.2015, 13:15
Nö, bei mir jedenfalls nicht. Motorsäge und -sense sowie die Rasenmäher, allesamt 2-Takter, werden seit eh und je (>10 Jahre) mit Tankstellenbenzin versorgt. Keine Probleme. Verwechselst Du das vielleicht mit Alkylatbenzin? Das wird bei beruflichen Verwendung von Kleinmotorgeräten berufsgenossenschaftlich zum Schutz der Anwender verlangt. Alkylatbenzin wird synthetisch erzeugt (Fischer-Tropsch-Verfahren, s. Leuna) und ist praktisch frei von Aromaten und PAKs https://de.m.wikipedia.org/wiki/Alkylatbenzin

Kann man auch in normalen Verbrennern fahren, ist aber teuer.

Ich wiederhole mich ungern,
aber die Feurwehr und THw Leute haben jede Menge Probleme wie beschrieben gehabt und verwenden Kraftstoffstabilisatoren.
Meine paar Kleingeräte, bei denen die Kraftstoffleitungen längs aufplatzten und bei Bekannten auch defekt wurden, zähle ich da nicht mit.
Das Alkylatbenzin ist eine feine Sache, leider teuer.

westerwaelder
20.07.2015, 13:24
Hallo zusammen,

ich gebe schon seit Jahren allen meinen Fahrzeugen, sogar Autos mit Kat, etwas vollsynthetisches Zweitaktöl mit in den Kraftstoff. Ich habe den Eindruck der Motor laufe ruhiger und nach der Winterpause ist der Sprit noch nicht entmischt.

Gruss,
Frank

FrankR80GS
20.07.2015, 13:29
Ich wiederhole mich ungern,
aber die Feurwehr und THw Leute haben jede Menge Probleme wie beschrieben gehabt und verwenden Kraftstoffstabilisatoren.
Meine paar Kleingeräte, bei denen die Kraftstoffleitungen längs aufplatzten und bei Bekannten auch defekt wurden, zähle ich da nicht mit.
Das Alkylatbenzin ist eine feine Sache, leider teuer.

Ich glaube gern, dass bei Kleinmotoren jede Menge Schrott unters Volk geworfen wird. Es soll ja meist auch billig sein. Keine Probleme dieser Art bei mir (Stihl, Sabo grün). Feuerwehr und THW kenne ich so, dass gerade nur das teuerste in Frage kommt - also Alkylatbenzin. Bezahlt wird es ja von den dummen Mitbürgern. Wobei die Kosten für das Alkylatbenzin (2,5€/L) sicher erträglich sind, denn wie viel davon wird pro Jahr für dienstliche Zwecke benötigt?

FrankR80GS
20.07.2015, 13:33
..... nach der Winterpause ist der Sprit noch nicht entmischt.

Gruss,
Frank

Wie genau soll sich der Sprit denn entmischen und woran erkennt man das? Bei meinen Fahrzeugen hat sich noch nie der Sprit entmischt. Ich kenne nur abgestandenen Sprit in den Schwimmerkammern - den schütte ich wieder in den Tank - davor wird mich aber auch kein 2-Taktöl schützen.

westerwaelder
20.07.2015, 13:58
Ich verstehe es so, daß der Sprit, der ja heute auch Ethanol enthält, Wasser anzieht. Wenn er dann mehrere Monate steht, ist kein homogenes Gemisch mehr vorhanden. Die Additive im Zweitaktöl sollen das verhindern. Zusätzlich steigert es die Schmierfähigkeit des Kraftstoffes, die in den modernen Benzin-Sorten stark nachgelassen hat.
Ich gebe zu Beginn der Winterpause Zweitaktöl mit in den Sprit, fahre noch ca. 5km, sodass alles gut durchmischt ist und stelle die Karren dann weg. Bei ersten Start im Frühjahr habe ich so keine Start-Schwierigkeiten mehr. Gerade Autos mit KE-Jetronik und Mengenteiler, wie meine alten Mercedes, sind da sehr dankbar.
Ich kann das natürlich nicht wissenschaftlich belegen, spüre aber einen starken Unterschied.
Gruss,
Frank

Funkenschlosser
20.07.2015, 14:25
Ich glaube gern, dass bei Kleinmotoren jede Menge Schrott unters Volk geworfen wird. Es soll ja meist auch billig sein. Keine Probleme dieser Art bei mir (Stihl, Sabo grün). Feuerwehr und THW kenne ich so, dass gerade nur das teuerste in Frage kommt - also Alkylatbenzin. Bezahlt wird es ja von den dummen Mitbürgern. Wobei die Kosten für das Alkylatbenzin (2,5€/L) sicher erträglich sind, denn wie viel davon wird pro Jahr für dienstliche Zwecke benötigt?

Ach ja,
der letzte Freischneider mit defekten Benzinschläuchen kam von Stihl.:pfeif:

Zu dem Roten: Finde ich als nicht so erquickend, weil bei uns, die ja im Geld schwimmen, braucht es schon mal mehrere Wochen bis ein beschädigtes Teil der Ausrüstung ersetzt wird.

FrankR80GS
20.07.2015, 20:33
....Finde ich als nicht so erquickend, weil bei uns, die ja im Geld schwimmen, braucht es schon mal mehrere Wochen bis ein beschädigtes Teil der Ausrüstung ersetzt wird.

Landläufigen Gerüchten zu Folge kann man mit Geld den Dienstweg verkürzen und mit viel Geld sogar umgehen. Allerdings nicht in Deutschland. Da folgt idealerweise auf die Anforderung eine Ausschreibung und auf die Angebote eine Bestellung. Darin kann man ein Problem sehen, langfristig ist es aber besser. Siehe südöstliches Ende der €-Zone.

/Frank

Doppelzünder
21.07.2015, 09:07
Hallo Martin,
die blaue Marke, da ist in der Tat kein Ethanol drin, sondern etwas synthetisches.

Habe bei meiner QU, trotz langem parken, teilweise weit über 1 Jahr kaum Probleme gehabt. Lediglich haben sich die Benzinschläuche aufgelöst.

Hingegen bei Kleinmotoren, Motorsägen, etc, da kann es eher zu Problemen kommen: Membranen die sich auflösen, Benzinleitungen, die längs aufplazen, Dichtungen, die sich auflösen. Bei denen ist es sinnvoll
entsprechende Stabilisierungszusätze zu verwenden.




...fand ich sehr bemerkenswert, da ich dachte, die Mineralölkonzerne wären zur Beimischung von Ethanol mehr oder weniger genötigt.

Aber offenbar ist da im SuperPlus der BP (...brrr) - Tochter wirklich fast nix an Ethanol enthalten (nämlich nur 0,32%):
http://www.aral-heizoel.de/content/dam/aral-heizoel/pdf/Aral%20SuperPlus%20Produktdatenblatt.pdf
(http://www.aral-heizoel.de/content/dam/aral-heizoel/pdf/Aral%20SuperPlus%20Produktdatenblatt.pdf)

VG,
DZ

achim68
22.07.2015, 00:06
Der Artikel aus der oldtimer-markt sagt alles zu dem "bösen" Ethanol im Benzin.

Die Wundermittelchen wie "Benzinstabilisator" und Konsorten nutzen nur dem der es verkauft.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Benzin welches in einem nicht dicht verschlossenem und nicht diffusionsdichtem Behälter gelagert wird mit der Zeit "altert". Es verdampfen die leicht siedenden Anteile und der schwer siedende Rest bleibt übrig. Was schwer siedet lässt sich dann auch nicht gut "vergasen". Da helfen auch keine Wundermittel, außer ein richtig dichter, voll gefüllter Blechkanister, da hält sogar 2-T Gemisch viele Jahre.

Die Lagerfähigkeit von Alkylatbenzin bezieht sich auch nur auf das Originalgebinde.

Bei der Firma mit dem Y auf dem Kennzeichen hatten wir auch massenweise gut abgelagerten Jahrgangstreibstoff, da war das Problem der Rost und die abgelöste Innenfarbe aus den Kanistern die in der Regel Jahrzehnte älter waren als ihr Inhalt.

Jeder Vergasermotor reagiert anders auf "alten" Sprit, wobei meine ST da eher unempfindlich ist, steht ja nie viel länger als vier Wochen. Yamaha XT600 und DT125 machen schon mit zwei Wochen altem Sprit in der Schwimmerkammer keinen Mucks mehr. Die chinesische Billig-Motoren in meinem Rasenmäher und Honda Monkey Nachbau springen auch nach einem halben Jahr auf wundersame Weise problemlos an.

Die Einführung von E5 (1990 oder so) hat mich eine Yamaha-Vergasermembran gekostet, das war es dann auch bis heute gewesen.

Ist angesichts der deutschen E10-Panik überhaupt ein nachgewiesener Motorschaden bekannt geworden?

In USA können auch mal locker 20% Ethanol und mehr im Benzin sein, da gab es beim Audi TT anfangs Probleme, die wurden dann mit einem anderem Ansaugkrümmer gelöst, als Nebeneffekt gabe es auch noch ein Leistungsplus.

Die deutschen "Premiummarken" Porsche und BMW die auch gerne in USA verkaufen, geben übrigens eine E10 Freigabe für alle PKW (ich lasse mich gerne über die Ausnahmen belehren). BMW-Motorräder aller Baujahre sind E10 geeignet!

Um die Heizwert-Mehrverbrauch-Debatte (angeblich 1,5%) abzuwürgen: Der Porsche Cayenne braucht bei E10-Betrieb merkwürdigerweise weniger Benzin, ist halt für den USA-Markt gebaut.

E10 ungeeignet sind oft neuzeitliche Direkteinspritzer der ersten Generation. Bei VW sind es alle Motoren und bei Mitsubishi die mit dem roten GDI auf dem Motordeckel.

Das leidige Rostproblem der Tanks bei BMW-Motorrädern liegt an Philosophie von BMW bezüglich der Tankinnenausführung, die der gleichen wie bei den Kanistern von Y-Reisen enspricht.

Hauptproblem bei E10, RME-Diesel sowie Getriebeöl nach API GL5 sind die Dichtungen. Da sparen die Hersteller gerne. Wer sicher gehen will, baut anstatt der "Standartdichtungen" aus NBR (Buna-N, IG-Faben 1930) einfach Dichtungen aus FKM (Viton, DuPont 1957) ein. Bei O-Ringen macht das etwa den Faktor 10 aus, der Vergaser-Hauptdüsen-Dichtring kostet dann 1,- € statt 10 Cent, bei Radialwellendichtringen ist der Unterschied nicht mehr so extrem.

Bei den Benzinschläuchen ist der große Feind das Sonnenlicht und Ozon, hier helfen Krafstoffschläuche nach DIN 73379-3E: Schlauchseele FKM, Außenmantel ECO (Ethylenoxid-Epichlorhydrin-Kautschuk).