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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Riß im Tank abdichten



lundidklundi
26.02.2009, 21:14
Hallo BMW Freunde,

habe mal eine Frage:

Im Tank meiner R 25/2 ist vorne an der Aufhängung ein kleiner 1,5 cm Riß, der übergespachtelt war.

Habe nun alles runtergeschliffen und einen kleinen ca. 1,5 cm langen Haarriß festgestellt, aus dem immer etwas Bezin tritt.


Frage.

Kann ich den abdichten mit:

1. UHU plus ( 2 - Komponenten Kleber)
2. Epoxdharz oder
3. Polyesterharz.

Gibt es was besseres oder wäre das o.k?Die Stelle muss überlackierbar sein.

Beste Grüße

Jan

Detlev
26.02.2009, 21:17
Moin Jan.
am besten hartlöten. Mit Radiolot weichgelötet geht aber notfalls auch.
Hält allerdings an der vibrationsgefärdeten Stelle nicht sehr lange...

Hofe
26.02.2009, 21:18
Ja, löten kann halten, wenn der Tank gummigelagert ist.
Ansonsten schweißen.

sirwrieden
26.02.2009, 21:33
egal ob hartlöten oder schweißen, die Lackierung an der Stelle und die innere Konservierung wird nach der Reparatur im Eimer sein.

Da kannst Du auch gleich auf Nummer sicher gehen und den Tank schweißen lassen.

Weichlöten wäre mir zu unsicher.

pelle136
26.02.2009, 21:35
Hallo, wir(ost) hatten solche Probleme früher öffter, und da die Beanspruchung gerade um die Aufhängungen rum recht groß ist, hatten wir da eigentlich nur mit ausschleifen und dann Autogenschweißen Erfolg. Alles andere hilft da wohl auf Dauer nicht. Wenn das sauber gemacht wird, sieht man das nach dem lackieren nicht mehr
Gruß pelle

hubi
26.02.2009, 21:36
Wenn ich da kurz noch senfen darf: Eine Schweissung ist rissgefährdeter als eine Lötung. Ich würde zum Löten raten. Am besten eine Hartlötung mit Messinglot. Hab ich an einer Harley gemacht und hält seit Jahren hundertprozentig dicht.Den riss an den Enden abbohren und evtl ein Blech zur Verstärkung auflöten.

lundidklundi
26.02.2009, 21:40
Schon mal besten Dank für Eure Antworten. Noch mal eine Zusatzfrage:

Was ist mit Kaltmetall auftragen? Z.B. von Loctite. Kann man das riskieren?

Gruß Jan

hubi
26.02.2009, 21:43
Vergiss das Zeug, ist an der Stelle nicht sicher.

pelle136
26.02.2009, 21:45
Hallo, gerade um die Aufhängungen rum ist die Beanspruchung ja recht groß und ich glaube nicht das irgendein Kaltauftrag das hält. Ich hatte mal ne 350er Jawa da war das geradezu ne Kranheit der Tank war sicher 15 mal geschweißt. Dort wo er geschweißt war ist da nichts mehr passiert, das nächste Mal dann daneben...
Gruß pelle

lundidklundi
26.02.2009, 21:52
Ihr habt mich - wie so oft - überzeugt. Werde wohl hartlöten oder schweißen.

Zusätzlich werde ich versuchen, eine Gummilagerung einzubauen!

Beste Grüße und Dank für Eure Hilfe!!!!!


Gruß Jan

MM
26.02.2009, 21:54
Schließe mich dem Hubi da an.
Neben der Schweißnaht gibts Aufhärtungen - die nächsten Schwachstellen.
Hartlöten ist die bessere Lösung! ;)

daniel78
26.02.2009, 22:08
Bei meinem alten 02 gab es die berühmte Stoßstelle zwischen Kotflügel-Aussenhaut und Frontmaske.
Diese Fuge wurde auch hartgelötet und nicht geschweißt.
An der Stelle ist die Karosse starken Vibrationen und Verwindungen ausgesetzt,
die Lötstelle hat das klaglos weggesteckt.

Gruß,
Daniel

Hofe
26.02.2009, 22:13
Ich hatte auf irgendeiner Urlaubstour einen undichten Öltank (XT, Trockensumpfschmierung). Der freundliche Italiener in der nächsten Werkstatt wollte mir das nicht schweißen, weil der Tank nicht gummigelagert war. Also hat er gelötet. Hat glaub nen Tag gehalten.
Das muß aber nicht allgemeingültig sein, wie man hier lesen kann gibt es die verschiedensten Erfahrungen.

Mister B
27.02.2009, 07:34
Hartlöten, wenn es sauber gemacht ist, ist für den Tank die bessere
Wahl.
Aber bitte vorher den Tank mit Wasser füllen :gfreu:

Grüße
MB

Euklid55
27.02.2009, 07:59
Hallo,

der Profi hält den Brenner zuerst in den Tank damit er keine Überraschungen erlebt. :aetsch:

Gruß
Walter

Fritz
27.02.2009, 09:21
Hallo,

Urvadder C. Hertweck hat in "Besser machen - Arbeiten an Motorrädern" sich 1961 ein Kapitel lang über das Löten ausgelassen, das nur deshalb in Verruf gekommen sei, weil keiner es mehr richtig lerne.
Er beschreibt, wie er Tanks mittels weich (!) aufgelöteter Platten tadellos und standfest repariert hat, sogar bei vorsintflutlichen Sauriern, deren Lenkungsdämpfer den Tank als Widerlager mißbrauchten.

Grüßle, Fritz. )(-:

ub.1
27.02.2009, 09:46
So kenne ich das auch: Weichlöten. Aber wie Fritz bzw. Hertweck schon schrieben: es gehört etwas Übung und Geschick im Umgang mit Lot und der Lötlampe dazu. Das lernt heute leider kaum noch jemand. Ich habe den Tank meiner alten Suzuki DR 800 Big auch weichgelötet. Dabei habe ich mich an den Ausführungen von Hertweck orientiert (hab das Buch auch schon lange ;)) und mir Lötzinn aus dem Dachdeckerbereich besorgt. Die Schadstelle muss absolut blank, aufgeraut und sauber sein. Dann mit einer weichen Flamme (Lötlampe) erwärmen und das Lot darüberhalten und ebenfalls erwärmen bis es flüssig wird. Mit einem flachen Holzspachtel wird das Lot dann verstrichen. Sollte man aber erst so lange üben, bis man es wirklich kann.. Falls es misslingt, einfach wieder erhitzen und nochmal versuchen. Anschließend glattschleifen und fertig.

Wie andere weiter oben schon erwähnten: der Tank darf keinerlei Spritreste mehr enthalten, sonst kann er einem dabei um die Ohren fliegen! :oberl:

Mit dieser Technik kann man übrigens auch sehr gut Beulen in Blech "spachteln", das hält besser als jede Spachtelmasse und ist nicht hygroskopisch.

Lederclaus
27.02.2009, 10:10
@Hofe: wenn der freundliche Spaghettibändiger den Öltank mal eben gelötet hat, ist es kein Wunder, daß das nicht gehalten hat. Sowas muß fettfrei sein. Ist beim Öltank nicht so einfach :D

Ich hab in der Ausbildung gelernt, daß Lötstellen eigentlich nichtmal mit Schmirgelpapier bearbeitet werden, weil das Bindemittel des Papiers schon ungünstig wirkt. Solche Stellen sollen mit der feile bearbeitet werden. (Zur Not mit einem Schaber.

Und beim (weich)Löten wird nicht das "abgeschmolzene" Lötmittel auf das Werkstück gekleckert und verstrichen! :oberl:
Der Lötzusatz wird auf dem erwärmten Werkstück geschmolzen. Nur dann wirken die Kapillarkräfte und es wird eine beanspruchbare Lötstelle. (Beim Weichlöten und Verzinnen)

Beim Hartlöten ist das etwas anderes.

Wichtig ist aber auf jeden Fall, nachher das Flussmittel gewissenhaft zu entfernen!!! Das korrodiert sonst sehr schnell.

Peter S
27.02.2009, 10:33
Hallo


Würde den Tank auch Hartlöten von die Möglichkeit besteht. Ist besser als Schweißen weil sich das Gefüge des Metalls nicht verändert. Sonst kann es sein das der Tank genau neben der geschweißten Stelle wieder reist. Zur not kann man auch Weichlöten wenn das Metall um den Riss absolut blank und sauber ist und genügend wärme zum Löten zur Verfügung steht hält es auch. Wichtig ist ein sehr gutes Flussmittel zum Reinigen des Metalls sonst verbindet sich das Zinn nicht optimal mit den Metall. Aber ganz wichtig sind die Bohrungen am Anfang und Ende des Risses. 2 mm Bohrer reicht schon sonnst kann der Riss nach den Löten weiter reißen. Nachher sollte der Tank von innen neu versiegelt werden weil die meisten Flussmittel zum Löten auf Salzsäure basieren.

Kuhhirt
27.02.2009, 10:58
Original von Euklid55
Hallo,

der Profi hält den Brenner zuerst in den Tank damit er keine Überraschungen erlebt. :aetsch:

Gruß
Walter

Jou. Da war ich mal dabei. Hat nur Pluff gemacht. Und mein rechtes Ohr hat geschlackert und war dann warm. Ich stand reaktionsträge in Schußrichtung. :entsetzten:

Jörg
02.03.2009, 22:06
Original von Kuhhirt

Original von Euklid55
Hallo,

der Profi hält den Brenner zuerst in den Tank damit er keine Überraschungen erlebt. :aetsch:

Gruß
Walter

Jou. Da war ich mal dabei. Hat nur Pluff gemacht. Und mein rechtes Ohr hat geschlackert und war dann warm. Ich stand reaktionsträge in Schußrichtung. :entsetzten:

Wenn man den Tank komplett entlehrt und dann ne Zeitlang mit der Luftpistole reinbläst, ist es o.k.

dan-bike
03.03.2009, 00:47
Original von Jörg

Wenn man den Tank komplett entlehrt und dann ne Zeitlang mit der Luftpistole reinbläst, ist es o.k.

Vorher mal komplett mit Wasser füllen soll auch gehen, muss aber zum Löten wieder raus ;)

Hofe
03.03.2009, 00:56
Ich habe vor Jahren im jugendlichen Leichtsinn den Tank meines Kadettilacs geschweißt. Ein weiser und erfahrener Mensch sagte mir damals, ich solle den Tank mit Wasser ausspülen und mit geöffneten Anschlüssen einen Tag in der Sonne liegen lassen. Dazu noch den hier üblichen Hinweis, bei gefährlichen Aktionen die Nase nicht an die vorderste Front zu halten.
Hat alles prima funktioniert, nur war der Tank danach noch immer nicht dicht.
Also das Ganze nochmal, aus Zeitmangel und Ungeduld aber mit weniger Sorgfalt gespült und schon gar nicht mehr in die Sonne gelegt.
Beim ersten Schweißpunkt dann ein fürchterliches Pfeifen, ein dumpfer Plop, der Tank hat sich ein paarmal um die eigene Achse gedreht und mich hätte es vor Schreck beinahe in die offene Grube gehauen.

Also immer sicherstellen, dass keine schädlichen Gase mehr im Tank sind :oberl:

dan-bike
03.03.2009, 01:00
ich meinte FÜLLEN und nicht nur "spülen"!!
Wenn dann der Tank voll Wasser ist, ist doch kein Platz mehr für Benzindünste, oder?

Nicht dass hier jemand durch meinen Tipp irgendwelche Schäden erleidet, möchte bitte jeder, der es besser weiß meine Aussage richtig stellen!!

Hofe
03.03.2009, 01:06
Oh, meine Geschichte sollte keinesfalls den Erfolgsgehalt Deines Tips anzweifeln; es war einfach nur eine Anekdote ;)

hubi
03.03.2009, 09:28
Voll mit Sprit funktioniert auch, und das ist die Wahrheit. Da ist auch kein Platz für ein explosionsfähiges Gemisch. Ich hab das schon gemacht, da passiert rein gar nichts, auch wenn man 10 Minuten mit dem Bunsenbrenner draufhält.