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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie muss es sich beim Schalten anfühlen



mond99
15.10.2016, 18:12
Hallo,
ich habe seit kurzem eine R60/2 die noch ein paar Zipperlein hat. Es ist mein erster alter Boxer und ich frage mich wie sich das Getriebe beim Schalten anfühlen muss. Dass es nicht wie bei ner aktuellen Klick macht und der Gang ist drin ist mir klar, aber ab etwa mittlerem Drehzahlbereich fühlte es sich auch beim langsamen hochschalten immer an als ob die Zahnräder erst mal 5 Zähne aufeinander laufen bis der Gang drin ist. Etwa bie bei nem alten unsynchroniesierten Autogetriebe. Beim runterschalten geht es meist relativ glatt ausser die Drehzahl ist noch sehr hoch. Die Kupplung trennt sauber auch wenn der nutzbare Hebelweg vom trennen bis zum greifen der Kupplung Sehr eng ist. Ist das aufeinanderlaufen der Zahnräder beim Schalten normal?
Beste Grüße
Walter

falschtakter
15.10.2016, 18:27
Zu langsam Hochschalten ist gar nicht so gut. Dann kann es zum von dir beschriebenen Rattern kommen. Zügig und beherzt, aber ohne Gewalt ist besser. Quasi "kurz und schmerzlos"

mond99
15.10.2016, 18:29
beim zügigen ziehen rattert es aber deutlich mehr

berndr253
15.10.2016, 18:49
Bei den alten Getrieben schaltet man am Besten wenn man eine kurze "Schaltpause" zwischen den Gängen beim Hochschalten einlegt.
Also ein wenig Zeit lassen, dann gibst Du den Schaltklauen auf den Zahnrädern eine Chance in die Bohrungen der Schiebemuffen reinzurutschen.
Im Prinzip hast Du bei den alten Getrieben die Chance zwischen jedem Gang einen "Leerlauf einzulegen".

Die Formen der Bohrungen haben sich beim Übergang der Getriebe auf die Baureihe der /5er geändert.

Bernd

mond99
15.10.2016, 19:04
und mit den pausen soll es dann nicht rattern? hm wenn dem so ist habe ich wohl ein problem

Karl
15.10.2016, 19:08
Bei den alten Getrieben schaltet man am Besten wenn man eine kurze "Schaltpause" zwischen den Gängen beim Hochschalten einlegt.
Also ein wenig Zeit lassen, dann gibst Du den Schaltklauen auf den Zahnrädern eine Chance in die Bohrungen der Schiebemuffen reinzurutschen.
Im Prinzip hast Du bei den alten Getrieben die Chance zwischen jedem Gang einen "Leerlauf einzulegen".

Die Formen der Bohrungen haben sich beim Übergang der Getriebe auf die Baureihe der /5er geändert.

Bernd
Genau so!

berndr253
15.10.2016, 19:12
Du hast KEIN Problem - sondern lediglich eine interessante Aufgabenstellung!

Gehen wir mal die notwendigen Voraussetzungen durch:
Wie ist die Kupplung eingestellt?
Der Kupplungshebel am Lenker sollte sich einen halben Zentimeter ziehen lassen ohne dass die Kupplung reagiert, bei weiterem Ziehen muss die Kupplung trennen.
Wie hoch ist der Ölstand im Getriebe?
Das Öl sollte bis zum unteren Gewindegang der Öleinfüllschraube reichen, keinesfalls weiter!

Nochmal zum Schaltvorgang
Nehmen wir mal an Du willst vom Zweiten in den Dritten schalten, dann ziehst Du den Fuß hoch bis der Gang rausgeht, wartest eine oder zwei Sekunden und ziehst dann den Fuß kräftig nach oben hoch. Dann sollte der Gang ohne Knallen und Ratschen reingehen.

Grusz

Bernd

mond99
15.10.2016, 20:04
halber cm ist eingestellt. irgendwann trennt sie dann auch aber erst zum griff hin. in der werkstatt hat man mir gesagt da könnte was mit dem druckstift nicht ok sein. werd ich prüfen.
Ölstand ist bis unterkante gewinde.
das mit der pause im "leerlauf" zwischen den gängen probier ich morgen mal

Vielen Dank !!!

berndr253
15.10.2016, 20:18
An die Kupplungsdruckstange kommst Du ohne den Ausbau des Getriebes nicht heran. Schau Dir mal den Kupplungshebel am Getriebe an.
Wie weit geht der beim Betätigen des Kupplungsgriffs an der Armatur an das Getriebe heran?
Sollte der Hebel in diesem Zustand bereits sehr dicht am Gehäuse anliegen würde ich das Spiel am Kupplungshebel vergrößern und das Spiel am Hebel durch das Hineindrehen der Stellschraube verkleinern. Durch das Hineindrehen der Stellschraube wird die Kupplungsdruckstange ein Stück weiter hinein geschoben.
Dann stellst Du das Spiel am Kupplungsgriff wieder auf 4 mm Spiel ein.
Probefahren - berichten.

Bernd

mond99
15.10.2016, 20:39
Die Feder wird fast auf Stoß zusammen gedrückt. Ich schau mir das morgen nochmal an. Aber wie gesagt der Meister meinte dass eben etwas am Druckstift nicht passt. Im Winter kommt der Motor und Getriebe eh raus. Ich muss die Kurbelgehäuseentlüftung prüfen. Der Hobel tropft etwas stark aus dem Röhrchen

mond99
16.10.2016, 18:21
So Bernd,

alles soweit nochmal eingestellt. Auch den Hebel am Getriebe. Die Kupplung funktioniert nach wie vor. Nur der Punkt an dem sie greift hat sich wie erwartet verlagert.

Wenn ich ne Gedenksekunde im Leerlauf zwischen den Gängen warte, schaltet es sich tatsächlich ohne Grüße vom Getriebe. :wink1:

Allerdings habe ich das Gefühl dass speziell der erste Gang immer Lauter rein geht. Das ruckt teilweise auch recht heftig.
Die Kupplung trennt aber sauber.
Grüße
Walter

berndr253
16.10.2016, 22:14
Na das ist ja schon mal erfreulich, dass sich hier eine Verbesserung der Situation eingestellt hat.
Dass der erste Gang ein wenig "härter" schaltet könnte mit der Öltemperatur zu tun haben - je kälter umso lauter wird es.
Welches Öl verwendest Du im Getriebe?
Ich empfehle für die alten Getriebe bei denen man nicht weiss welche Lagerkäfige verbaut sind grundsätzlich ein Öl der Spezifikation GL3, also KEIN Hypoidöl oder GL4/GL5!
Es ist möglich, dass bei einer vorausgegangenen Instandsetzung Lager mit Kunststoffkäfigen verwendet worden sind und die reagieren auf die Additive in diesen Ölen. Sprich sie werden spröde und brechen.
Gleiches gilt fürs Hinterachsgetriebe, auch hier würde ich ein GL3 verwenden.
Im Getriebe SAE80 und im Achsantrieb SAE90

Grusz

Bernd

Blue QQ
17.10.2016, 09:03
Der Kupplungshebel am Lenker sollte sich einen halben Zentimeter ziehen lassen ohne dass die Kupplung reagiert,

Hier muss ich widersprechen.
Das Spiel wird am Ausrückhebel am Getriebe gemessen. Warum?
Wenn die Bohrung am Kupplungshandhebel oval geworden ist kann man das Spiel haben, trotzdem funktioniert es nicht.
Schalten: Wie schon geschrieben ist zwischen jeden Gang ein Leerlauf.
Ich gehe in diesen Leerlauf, kuppel wieder ein, etwas Zwischengas, Kupplung wieder ziehen, schalten.
Manfred

mond99
17.10.2016, 09:57
Es kracht auch bei heissem Getriebe.
Welches Öl im Getriebe ist kann ich nicht sagen. Ich habe es noch nicht gewechselt weil das der Vorbesitzer grad erst gemacht hat. Es riecht aber eindeutig nach Getriebeöl. Trotzdem hab ich schon ein Castrol Classic EP90 auf der Werkbank stehen welches auch schon im Kardan und Endantrieb eingefüllt ist. (Lese gerade dass das ein mild legiertes GL4 ist :( )Der Plan war das Öl demnächst auch im Getriebe zu verwenden.
Den Kupplungshebel am Gehäuse hab ich ggf. mit etwas wenig Spiel eingestellt und ich habe das Gefühl dass es beim Einlegen des ersten Gangs nun besonders laut wird wenn ich die Kupplung ganz gezogen hab bzw. der untere Hebel schon fast das Gehäuse berührt. Ich werde das noch einmal mit anderer Justage probieren.
Ansonsten klappt das Hochschalten prima auch ohne Zwischengas nur mit der Gedenksekunde zwischen den Gängen super. War der entscheidende Hinweis! :applaus:

berndr253
17.10.2016, 11:34
Hier muss ich widersprechen.
Das Spiel wird am Ausrückhebel am Getriebe gemessen. Warum?
Wenn die Bohrung am Kupplungshandhebel oval geworden ist kann man das Spiel haben, trotzdem funktioniert es nicht.
...
Manfred

Nöö - schau Dir mal die Infos in den Handbüchern an.
Zudem, wenn die Bohrung im Hebel oval geworden ist wird sich der Hebel zwar bewegen, das hat jedoch keinen Einfluss auf den Abstand zwischen Hebel"kante" und Gasgriffgehäuse. Beim Ziehen des Handgriffs wird bei einer ausgenudelten Bohrung njur der Griff bewegt, der Zug bewegt sich dabei keinen Millimeter

Bernd

Blue QQ
17.10.2016, 12:32
Ziehen des Handgriffs wird bei einer ausgenudelten Bohrung njur der Griff bewegt, der Zug bewegt sich dabei keinen Millimeter

Das meine ich doch. Dann zwar der Handgriff einen Weg den er zurücklegt, aber nicht an der Kupplung.
DEshalb die Bohrungen auf Rundheit kontrollieren und dann einstellen

Manfred