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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erfahrungen mit dem Twinmax



Desmo56
26.09.2007, 08:16
Hallo Schrauber,

wer hat Erfahrung mit dem Synchronisieren mit dem elektronischen
Messgerät "Twinmax" ?
Leider ergab die SuFu hier leider nichts ...

Bisher habe ich mittels der bewährten Boehm-Unterdruckdosen meine
Mopeds synchronisiert und habe dann noch "Feintuning" per Gefühl
vorgenommen.

Man hört aber, daß der Twinmax das Optimum sei. Wer kann mir etwas
über dieses Gerät berichten ?

Synchrone Grüße,

Andreas

crisu66
26.09.2007, 08:28
ich habe bisher immer messuhren verwendet, aber das ergebnis war ned so prickelnd ... bis du die dämpfung vom durchfluss halbwegs genau hast usw ....

dann hab ich mal mit dem schlauch und der ölwaage versucht, siehe da im stand geht das wesentlich schneller ....

nach dem synchronisieren im stand erfolgt dann noch ein kurzer test mit den uhren am tank und einer kleiner probefahrt ....
dabei versuche ich bergauf den hahn kräftig aufzureissen, und längere zeit zu beschleunigen

die schlauchwaage hab ich nach ner anleitung im net gebaut, ist eigentlich nur ein steher (kann ein brett sein) den ca 6m langen schlauch u-förmig montiert, habe noch ein drosselventil (pneumatik) eingebaut, geringe menge dünnes öl eingefüllt und fertig

Desmo56
26.09.2007, 08:45
Hi crisu66 & Rest der Welt,

Schlauchwaagen etc. habe ich auch schon getestet, zu unhandlich und
nur in Werkstatt oder Garage brauchbar.
Ich wohne in einem ruhigen Wohngebiet, da kann man nur wenig
Lärm machen. Versucht 'mal, eine Ducati warmlaufen zu lassen und dann
zu synchronisieren... Ich empfinde das ja nicht als "Lärm" ...

Bisher habe ich die Boehms unter Schaumgummi auf den Tank mit
Klebeband befestigt und on the road synchronisiert. Das hat aber auch
Nachteile.

Hier ein Link zum Hersteller/Vertrieb vom Twinmax. (http://www.twinmax.de/)

Andreas

AndiP
26.09.2007, 09:09
Hallo,
ich verwende den Twinmax seit Jahren an meiner R1100GS und seit diesem Sommer auch an der R80GS. Vergleichsmessungen habe ich keine. Die Sensibilität läßt sich einstellen und ich bekomme die Qs damit einfach synchronisiert. Ich weiß nicht, ob der letzte mbar Druckunterschied so viel aus macht. Die Kühe laufen sauber und rund. Das genügt mir.

wildmoose
03.12.2008, 22:21
Hallo,

ich verwende den Twinmax für meine R 100 GS seit einigen Monaten und bin sehr zufrieden. Die Einstellung kann schnell unterwegs (also in ausreichendem Abstand zu den Nachbarn) durchgeführt werden. Im Gegensatz zu Synchronuhren muß man nur auf einen Zeiger achten, was die Anwendung an dieser Stelle erleichtert.

Ursprünglich kommt dieser elektronische Differenzdruckmesser (solche Teile gibt es im Meßwesen) aus Frankreich. Und weil ich neben der GS lange Citroen XM gefahren bin....habe ich es dann gekauft. Angesichts des groben Kunststoffgehäuses könnte man meinen, daß Hersteller von Citroen-Interieur und Twinmax-Gehäuse die gleichen sind :-) Andererseits: was bringen die schönsten Synchronuhren, wenn sie, wie einem Freund passiert, herunterfallen und defekt sind.

Für alle Neueinsteiger (selbst habe ich ewig gebraucht bis ichs kapierte, also alle Forum-Profis bitte überlesen): Ein Synchrontester ist nicht dazu da, zu kurze oder schwergängige Gaszüge, verstellte Drosselklappen (Anschlag muss weiterhin mit Zigarettenpapier gemessen werden), oder die Leerlaufgrundeinstellung (hier wird bei etwa Leerlaufdrehzahl der Klang des Motors nach Gehör eingestellt) einzustellen beziehungsweise zu übertünchen. Vielmehr läuft das Motorrad nach diesen Maßnahmen bereits recht gut, aber nicht gleichmäßig. Erst für letzteres braucht man einen Synchrontester (gleich welcher Bauart) oder aber neben ein wenig Gefühl auch eine 3. Zündkerze.

Beste Grüße

Marcus

rotekuh
03.12.2008, 23:17
...ja, hab ich auch, klappt super! :applaus:

rob-apeldoorn
08.12.2008, 17:39
Hallo,

Ich benutze denTwinmax schon einige Jahren für meine R1100RS. Geht super.

Ich hoffe dass iemand hier mir erzählen kann wie ich ein Twinmax benutzen kann für meine R60/7....

Flatty
08.01.2009, 01:12
Hallo Andreas,

Twin Max klappt bei meiner 100 GS wirklich gut.

Allerdings sind die neuen Boehm-Unterdruckmanometer (Dosenmanometer) noch besser, mirt denen kann man auch das Leerlaufgemisch wirklich gut einstellen (Anzeigebereich 0 bis -0,4)

Gruß aus Kiel von
Flatty

Dirk
08.01.2009, 10:54
Original von Flatty
Hallo Andreas,

Twin Max klappt bei meiner 100 GS wirklich gut.

Allerdings sind die neuen Boehm-Unterdruckmanometer (Dosenmanometer) noch besser, mirt denen kann man auch das Leerlaufgemisch wirklich gut einstellen (Anzeigebereich 0 bis -0,4)

Gruß aus Kiel von
Flatty
Moin,

Twinmax und ähnliche Vergleichsmanometer mit digitaler Anzeige arbeiten sehr zuverlässig und lassen sich einfachst bedienen! Aus eigener Erfahrung empfehlenswert.
Kleiner Hinweis: das Leerlaufgemisch kannst Du mit keinem der beiden Geräte einstellen, nur die Leerlaufdrehzahl über den Anschlag Schieber/Drosselklappe synchrosnisieren..und warum das mit Boehm-Uhren besser gehen sollte kann ich mir nicht vorstellen.

laulabiber
08.01.2009, 11:47
Hallo Marcus,

ich verwende den Twinmax seit über drei Jahren. Erste Tests ausserhalb der Uhren war die Schlauchwaage. Bei der Q relativ gut, bei den ganzen V's nicht zu gebrauchen.
Jetzt mal im Ernst - wieso kann der Leerlauf nicht mit dem Twinmax eingestellt werden?

LGRS nach Werksvorschrift, Dämpfung etwas mehr und Anschlagschrauben anpassen - ruckizucki (!).
Nun Klappenstellung. Leicht Gas geben und den Zug anpassen.
Dann Dämpfung weniger und dem Motor mal auf Drehzahl bringen > welcher Pott hängt nach > sollte gleich sein. Wenn nein, dann kann der Twinmax nix dafür > dann reden wir z.B. von ungleichen Ansaugkanal oder exakteren Ventilspiel oder ... oder ... .

Mit ein wenig Fantasie können damit auch die LGRS gut abgeglichen werden.

GRuß, Kurt.

Dirk
08.01.2009, 13:48
Nur noch noch mal zur Klarstellung:

Twinmax u.ä. Messeinrichtungen messen ausschließlich Druckdifferenzen, nicht Drehzahl oder Gemischzusammensetzung.
Sicherlich bewirkt eine Verstellung der Leerlaufgemischschraube eine Änderung der Drehzahl im Leerlauf, allerdings wird diese nicht am Twinmax angezeigt, hier zählt einzig und allein die durch Klappe oder Schieber freigegebene Querschnittsfläche im Vergaser und der daraus resultierende Druckabfall.

Flatty
08.01.2009, 16:13
Hallo Leute,

klar können mit Differenz- oder Unterdruckmesseinrichtungen nur Drücke bzw. Druckdifferenzen gemessen werden.

Allerdings können Unterdruckmesseinrichtungen zur optimalen Gemischeinstellung verwendet werden, wird bei angeschlossenem Unterdruckmesser, bie unveränderter Drosselklappenstellung, die Leerlaufgemischzusammensetunung geändert, ändert sich auch der Unterdruck. Bei optimal eingestellten Leerlaufgemisch herrscht maximaler Unterdruck. Bei japanischen Motoren ca. - 0,3 bar, bei 2V Boxern etwa
- 0,2 bis - 0,25. Klar, das bei der Methode ein Anzeigebereich 0 bis -0,4 günstiger ist als 0 bis -1 bar.

Das Ganze ist im Prinzip das Gleiche, wie die Suche nach der max. Drehzahl, nur meine Fähigkeit Drehzahlunterschiede zu hören ist sehr begrenzt. Der Original Drehzahlmesser ist viel zu ungenau.

Die Unterdruckanzeige wird mittelbar genutzt um Drehzahl und Verbrennungsablauf "sichtbar" zu machen.

Sehr ausführlich ist das Verfahren auch auf der Seite vom Motorrad Schulz aus Loxstedt dargestellt.

Gruß aus kiel
Flatty

crisu66
08.01.2009, 19:10
Original von rob-apeldoorn
Hallo,

Ich benutze denTwinmax schon einige Jahren für meine R1100RS. Geht super.

Ich hoffe dass iemand hier mir erzählen kann wie ich ein Twinmax benutzen kann für meine R60/7....

warum sollte es an ner alten kuh nicht gehen, ich habe an der R60/2 Anschlüssse in den Vergaser gebohrt, damit ich die Messuhren anschließen kann

Dirk
08.01.2009, 19:15
Original von rob-apeldoorn
Hallo,

Ich benutze denTwinmax schon einige Jahren für meine R1100RS. Geht super.

Ich hoffe dass iemand hier mir erzählen kann wie ich ein Twinmax benutzen kann für meine R60/7....

Klar geht das, wurde schon mehrfach diskutiert, guggst Du hier (http://www.2-ventiler.de/board//thread.php?threadid=3592).

Dirk
08.01.2009, 19:19
Original von Flatty
Hallo Leute,

...

bei unveränderter Drosselklappenstellung, die Leerlaufgemischzusammensetunung geändert, ändert sich auch der Unterdruck. Bei optimal eingestellten Leerlaufgemisch herrscht maximaler Unterdruck. Bei japanischen Motoren ca. - 0,3 bar, bei 2V Boxern etwa
- 0,2 bis - 0,25. Klar, das bei der Methode ein Anzeigebereich 0 bis -0,4 günstiger ist als 0 bis -1 bar.



Gruß aus kiel
Flatty

Da würd ich gern noch mal nachhaken: ändert sich der Unterdruck tatsächlich meßbar bei unterschiedlicher Gemischzusammensetzung? Und wenn ja, warum? Durch die Dichteänderung des stömenden Gases?

crisu66
08.01.2009, 19:38
für Unterdruckmessung

hier ein kleines Rohr mit vorne + hinten Gewinde M4 vom netten Schlosserkollegen gedreht, mit Loctite eingeklebt
http://picfu.net/6afb37_tbn.JPG (http://picfu.net/6afb37)

wilma
08.01.2009, 19:56
Original von Flatty
Bei optimal eingestellten Leerlaufgemisch herrscht maximaler Unterdruck.

Leider kann ich dem auch nicht folgen, ?( Warum sollte das so sein?
Der max. Unterdruck herscht m.E. bei kleinsten Öffnungsquerschnitt.
Wird die LGRS heraus gedreht vergrößert sich der Öffnungsquerschnitt ,der Druck fällt; beim Hereindrehen wird der Querschnitt verringert ergo steigt der Unterdruck.
Einen Zusammenhang mit der Qualität des Benzin/ Luft Gemisch sehe ich nicht. :nixw:
Lasse mich aber gerne belehren.

Gruß Ulf

desmonocke
08.01.2009, 20:00
Hallo Andreas,
es gibt noch eine Alternative und zwar den St 221. Firma ist in Ulm ansässig. Habe zwar selbst keine Erfahrungen damit, habe aber gehört, dass das Gerät gut sein soll. Werde mir noch vor Ende des Winters eins besorgen. Kosteti etwa 165 €. Wenn du Adresse brauchst, schick mir eine PN.
Gruß
Klaus

Flatty
08.01.2009, 21:09
Hallo Dirk,

der Einfluss der Gemischzusammensetzung auf den Unterdruck erklärt sich wie folgt:

Das Gemisch verbrennt je nach Zusammensetung schneller oder langsamer, ein etwas fettes Gemisch, Lamda ca. 0,9 bis 0,95, verbrennt mit der höchst möglichen Geschwindigkeit. Diese hohe Verbrennungsgeschwindigkeit bewirkt auch, dass der Kolben schneller nach unten gedrückt wird, die Drehzahl steigt und damit auch das Luftvolumen das angesaugt wird. Als Folge des größeren Volumenstroms durch den unveränderten Drosselklappenspalt steigt der Unterdruck.

Mit der Gemischzusammensetzung ändert sich die Verbrennungsgeschwindigkeit, die Drehzahl und der Unterdruck, deshalb sollten beim Synchronisieren immer erst das Gemisch (bei gleicher Drehzahl) und danach die Drosselklappen auf beiden Seiten gleich eingestellt werden.

Diese Unterdruckänderungen können bei einem geeignetem Messgerät gut abgelesen werden. Anzeigebereich 0 bis -1 bar ist ungeeignet.

Gruß aus Kiel
Flatty

hubi
09.01.2009, 10:34
Original von Flatty

Mit der Gemischzusammensetzung ändert sich die Verbrennungsgeschwindigkeit, die Drehzahl und der Unterdruck, deshalb sollten beim Synchronisieren immer erst das Gemisch (bei gleicher Drehzahl) und danach die Drosselklappen auf beiden Seiten gleich eingestellt werden.


Wenn man zuerst das Gemisch einstellt und dann den Drosselklappenspalt, stimmt das Gemisch garantiert nicht mehr. Eine vernünftige Einstellung ist so nicht möglich. Wenn ich die Vergaser synchronisiere, dann wird zuerst der Drosselklappenspalt eingestellt und dann das Gemisch. Evtl. Abweichungen der Drehzahl und Synchronität werden dann erneut über den Drosselklappenspalt nachreguliert, was wiederum bedingt, daß dann das Gemisch korrigiert werden muss. Das geht solange, bis es passt. Eine vernünftige Aussage zur Gemischzusammensetzung kann nur der CO-Tester, oder besser noch, der Viergastester liefern. Meine Motorräder hab ich immer schon nach dem geringsten HC-Wert im Leerlauf eingestellt, da hat man die beste Verbrennung. Zu mager oder zu fett erzeugt hohe HC-Werte. Der CO-Wert ist da eher die zweite Garnitur, der ergibt sich bei der Methode von ganz allein.