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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vergaserexperimente an der GS



Schiller
23.07.2017, 08:18
Hier die Konfiguration:

Motor BMW R100 RT 1981, 70 PS
Plattenluftfilter 1 x groß, 1 x klein
SLS ausgeräumt
Vergaser 94/40/111 & 112
Leerlauf auf etwa 1200/min eingestellt
Original BMW Sammler und Endschalldämpfer von der GS/PD 1993
Interferenzrohr vorne

Nadeldüse 2.66 und 3. Position Standard bei Bing 90/40/111 & 112
Stottern/Leistungseinbruch im oberen Teillastbereich

Nadeldüse 2.66 und 4. Position (seit Januar)
Leistung pur, beim Übergang von Leerlauf auf Teillast ganz kurzes Verschlucken bei rund 1300 -1500/min mit seltenem Motorabsterben wenn Motor warm, nicht wenn Motor kalt. Hoher Verbrauch (9 Liter) bei Dauervollgas.

Nadeldüse 2.64 und 4. Position

Verschlucken ist weg, aber leider leichtes Stottern beim Gasgeben, wenn Motor noch nicht warm im Bereich bis 2000/min. Wenn Motor heiß, dann verhaltene Gasannahme bis 2000/min (für mich akzeptabel), danach recht schlagartig viel Leistung.

Aktuell sieht es danach aus, dass das Verschlucken bei der 2.66er Düse durch eine kurzzeitige Überfettung passiert, in dem Moment wo die Drosselklappe aufgeht. Es dauert etwa eine halbe Sekunde. Danach alles gut.

Ich bräuchte in Verbindung mit der 2.64er Düse eine Düsennadel, die im zylindrischen Bereich etwas dünner ist. Gibt es sowas?

Aktuell erkunde ich nochmal die Standardkonfiguration, also 2.66 & 3. Position.

Da das Verschlucken aber im unteren Drehzahlbereich stattfindet, dürfte die Nadelposition (3. oder 4.) keine Rolle spielen.

Die Kombination 2.68 und 3. Position kommt danach dran, aber das Verschlucken dürfte damit stärker werden.

boxerhans
23.07.2017, 08:36
Frage zur Sicherheit:

die Gesamte Zündperipherie vom Hallgeber/Unterbrecher bis zur Zündkerze ist vollkommen OK?

Gerade das Stottern/Leistungseinbruch im oberen Drehzahlbereich hatte ich an meiner RT am Anfang auch - bis ich feststellte, dass die Zündkerzengewinde wesentlich kürzer waren als Standard (waren noch vom Vorbesitzer). Der Funke saß sozusagen im Gewindebereich des Zündkerzenlochs im Kopf.
Nachdem ich die Zündkerzen mit der passenden Länge eingeschraubt hatte, besserte sich das schlagartig.

hubi
23.07.2017, 08:37
Wenn Du im unteren Lastbereich experimentierst, dann musst Du die Leerlaufdüse zwingend auch mit ins Auge fassen. Alleine mit der Düsennadel/Nadeldüse wirst Du hier wahrscheinlich kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.

tom1803
23.07.2017, 08:46
Hallo Uwe,

Fertige Lösung ist mir unbekannt, jedoch ist in diversen Threads schon über geschliffene Nadeln berichtet worden. ..600er polierpapier , Nadel in bohrmaschine einspannen und zur Kontrolle eine mikrometerschraube...

Gruß thomas

JIMCAT
23.07.2017, 08:54
Wenn es an den Vergasern liegt und der Motor mit der Serienkonfiguration nicht richtig läuft müssen die mal ordentlich gereinigt und überholt werden.
So einfach ist das. ;)

Schiller
23.07.2017, 09:12
Was die Zündkerzen betrifft, das ist es nicht.

Nochmals. Insgesamt hat die Motor Leistung pur, stottert nicht und ich bin mittlerweile 16.000 Kilometer gefahren damit. Arbeitet zuverlässig. Der Benzinverbrauch ist auf der Landstraße unter 6L und nur bei Dauervollgas recht hoch.

Hier geht es absolut nur um die Erkundung dieses kleinen Verschluckens. Und selbst damit habe ich in diesem Jahr 5000 km abgespult.

mz-henni
23.07.2017, 09:20
Grüß dich, Uwe, ich glaube, zu wissen, was du mit verschlucken meinst, bei meinen 40er Vergasern haben 42er Leerlaufdüsen geholfen, um einer Überfettung beizukommen. Bestellen kann man die beim DKW Greiner.

Viele Grüße, Hendrik

Schiller
23.07.2017, 09:21
Nachtrag: was die Situation im Januar betrifft (4. Position), will ich nicht mal ausschließen, dass was mit der Benzinzufuhr war. Ich hatte im März neue Schläuche eingebaut und die Benzifilter rausgeworfen, weil ich einmal Benzinmangel bei Vollgas hatte.

Deswegen aktuell nochmal 3. Position. Aber das hat eher nichts mit dem Verschlucken zu tun, welches sich nur beim Übergang von Leerlauf auf Teillast zeigt. Ganz kurz bei rund 1300-1400/min und nur selten Motorabsterben.

Schiller
23.07.2017, 09:23
Grüß dich, Uwe, ich glaube, zu wissen, was du mit verschlucken meinst, bei meinen 40er Vergasern haben 42er Leerlaufdüsen geholfen, um einer Überfettung beizukommen. Bestellen kann man die beim DKW Greiner.

Viele Grüße, Hendrik

Danke. Ich schau nach. Aktuell sind 45er drin.

Euklid55
23.07.2017, 10:36
Hallo,

beim Vergaser einstellen gehe ich immer so vor. Zunächst den magersten Punkt suchen, d.H. immer eine kleinere LL nehmen. Dann gibt es einen Punkt wo beim Beschleunigen ein Loch ist. LL die nächst größere nehmen. Danach die Nadeldüse verkleinern bis der Motor unwillig läuft. Jetzt die Nadeldüse um 0,02 vergrößern. Dann die HD kleiner machen und....
Zum Schluß kann man noch mit der Nadel eine feinere Übergangsstelle hinbekommen. Immer schön alles aufschreiben, wir werden Älter. :D
185807

Gruß
Walter

JIMCAT
23.07.2017, 10:37
Hallo Uwe
Die Bypassbohrungen unter der Drosselklappe auf Durchgang prüfen.
Diese sind für den Übergang ab Leerlauf zuständig.

kurvenfieber
23.07.2017, 10:50
Hallo Uwe
Die Bypassbohrungen unter der Drosselklappe auf Durchgang prüfen.
Diese sind für den Übergang ab Leerlauf zuständig.

Damit hast Du zwar recht, allerdings ist bei zugesetzten Bohrungen an dieser Stelle das Beschleunigungsverhalten über ein recht großes Drehzahlband richtig schlecht.
Das ist kein kurzes Verschlucken mehr, erst wenn man die Drosselklappen ganz öffnet ändert sich das.
Ich kenne das Verhalten sehr gut wenn diese Bohrungen zugesetzt sind.
Ich habe mich zuerst in der Türkei und dann in Japan nochmal lange damit herumgeschlagen.
Wenn die Vergaser original bestückt sind und gut eingestellt wurden, läuft ein originaler Motor ohne Ruckeln oder sonstige Mätzchen einwandfrei.
Ich würde die Vergaser dennoch reinigen und eine Grundeinstellung vornehmen.
Ich musste selbst bei meinen moderat getunten Motoren nie das Setup der Vergaser ändern.

JIMCAT
23.07.2017, 10:53
Herbert, ich denke da verwechselst Du was. ;)
Das sind die beiden kleinen Bohrungen mit 0,8 und 0,65 mm nach der für das Leerlaufgemisch.

kurvenfieber
23.07.2017, 11:09
Wenn ich Dich richtig verstanden habe meinst Du die kleinen Bohrungen, die Luftfilterseitig unten am Vergaser Eingang sind und hinter der Drosselklappe ihre Ausgänge haben.
Und genau die meine ich, beide Bohrungen waren zugesetzt.

JIMCAT
23.07.2017, 11:19
Nein, ich meine die beiden Bohrungen unter der Drosselklappe die das Gemisch im Übergangsbereich von Leerlauf auf Teillast anfetten.

hubi
23.07.2017, 11:20
Wenn ich Dich richtig verstanden habe meinst Du die kleinen Bohrungen, die Luftfilterseitig unten am Vergaser Eingang sind und hinter der Drosselklappe ihre Ausgänge haben.
Und genau die meine ich, beide Bohrungen waren zugesetzt.

Nun, ich gehe davon aus, das Fritz die beiden kleinen Bohrungen unter der Drosselklappe meint. Eine davon ist für die Leerlaufkraftstoffbeimischung da, die andere für den Übergangsbereich (die, die direkt unter der Klappe sitzt). Die Bohrungen, die Du meinst, sind einmal der Luftkanal für das Leerlauf- und Übergangssystems und einaml der Luftkanal für die Luftkorrektur. Verstopfungen speziell des letztgenannten verursachen die von Dir geschilderten Symptome.

kurvenfieber
23.07.2017, 18:50
Nun, ich gehe davon aus, das Fritz die beiden kleinen Bohrungen unter der Drosselklappe meint. Eine davon ist für die Leerlaufkraftstoffbeimischung da, die andere für den Übergangsbereich (die, die direkt unter der Klappe sitzt). Die Bohrungen, die Du meinst, sind einmal der Luftkanal für das Leerlauf- und Übergangssystems und einaml der Luftkanal für die Luftkorrektur. Verstopfungen speziell des letztgenannten verursachen die von Dir geschilderten Symptome.

Ah, jetzt...Danke für die Erklärungen!

Joerg_H
23.07.2017, 19:22
Nein, ich meine die beiden Bohrungen unter der Drosselklappe die das Gemisch im Übergangsbereich von Leerlauf auf Teillast anfetten.
+1 für die Idee, wirklich alle Bohrungen im Vergaser mit Druckluft durchzupusten. Einer meiner beiden Boxer hatte dieses seltsame Verschlucken vor einigen Jahren auch, aber mit "normalem" Vergaser-Reinigen war dem nicht beizukommen. Die Bohrungen, um die es hier geht, sind ziemlich gut versteckt :evil:

MM
23.07.2017, 22:30
Wenn es ein spürbares Verschlucken beim Beschleunigen gibt, glaube ich nicht, dass Spielereien mit den Düsennadeln helfen.
Entweder sind da Bohrungen nicht frei (wie schon angesprochen) oder die Schieber gehen wegen Verschleiß/Verschmutzung unwillig hoch.
Letzterer Punkt lässt sich erkennen, wenn man bei abgenommenen Saugrohren in die Vergaseröffnungen schaut und Gas gibt.

Schiller
24.07.2017, 06:15
Es geht nicht ums Beschleunigen. Es geschieht, wenn ich gerade mal kurz den Gaszug minimal lupfe, sagen wir mal um die Drehzahl von 1200 auf 1300 zu erhöhen. Sobald der Punkte überwunden ist, ist alles gut. Es ist auch nicht immer. Denselben Effekt hatte ich schon, wenn ich die Leerlaufanschlagschraube um eine halbe Umdrehung nach rechts gedreht habe. Kurzer Einbruch, danach höhere Leerlaufdrehzahl.

Detlev
24.07.2017, 06:23
Hast Du mal den CO Wert des Abgases gemessen?
Ich schätze mal, dass das Leerlaufgemisch zu mager ist. CO bei 3,5% ist für unsere Motoren gut.
Ursache könnte ein defekter O-Ring auf der Leerlaufgemischschraube sein.

Joerg_H
24.07.2017, 06:26
Es geht nicht ums Beschleunigen. Es geschieht, wenn ich gerade mal kurz den Gaszug minimal lupfe
Ja. Und wie oft sollen wir noch "alle Bohrungen durchpusten" wiederholen? :aetsch:

Schiller
24.07.2017, 06:44
Hast Du mal den CO Wert des Abgases gemessen?
Ich schätze mal, dass das Leerlaufgemisch zu mager ist. CO bei 3,5% ist für unsere Motoren gut.
Ursache könnte ein defekter O-Ring auf der Leerlaufgemischschraube sein.

Auf beiden Seiten?

Ich habe letzte Woche eine Rundfrage in der Firma gestartet, wer ein Gerät hat. Da kam nichts, wie so oft. Ich werde mich erkundigen, wo ich hingehen kann. Evtl. beim TÜV. Der erste TÜV hat abgewunken mit dem Kommentar "Hmmm... schwieriges Thema". Er kenne aber einen der sich auskennt, der sei aber aktuell nicht da.

Gibt es da was zu kaufen für den Normalsterblichen?

Desmo56
24.07.2017, 07:48
Nun, ich gehe davon aus, das Fritz die beiden kleinen Bohrungen unter der Drosselklappe meint. Eine davon ist für die Leerlaufkraftstoffbeimischung da, die andere für den Übergangsbereich (die, die direkt unter der Klappe sitzt). Die Bohrungen, die Du meinst, sind einmal der Luftkanal für das Leerlauf- und Übergangssystems und einaml der Luftkanal für die Luftkorrektur. Verstopfungen speziell des letztgenannten verursachen die von Dir geschilderten Symptome.

185903

Das Bild zeigt einen 64-1, gilt aber für alle Typ 64/94

GundS
20.10.2017, 16:52
Was ist denn aus diesem Phänomenchen geworden; hat's an den verstopften Bohrungen gelegen?
Mich plagt nämlich seit einem halben Jahr der gleiche Verschlucker und ich plane, mal in die Vergaser hinein zu schauen.

Schiller
20.10.2017, 18:30
Leider hat meine GS zwischenzeitlich einen Schnupfen bekommen. Das passierte auf der Heimfahrt vom Freundlichen, bei dem ich eine halbe Stunde vorher Vergaserdüsen gekauft hatte. ;)

GundS
20.10.2017, 22:42
Blöde Sache; na gute Besserung, immer noch besser als Lungenentzündung!))):

Gullwing
21.10.2017, 20:18
Vergaserdüsen kaufen ist lebensgefährlich.
Gute Besserung für die GS.


Paul

BOETJE
07.11.2017, 04:30
Dieses verschlucken hat meine R100CS auch.(http://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?70493-CO-und-Lamda-messungen)

Meine Horiba hat angezeigt das das gemisch da kurzzeitig sehr mager wird ( CO < 1% ).

Maidest
19.11.2017, 21:50
das hört sich ja mal mega spannend an

Gerd
14.12.2017, 23:00
Danke. Ich schau nach. Aktuell sind 45er drin.
Vermutlich ist ja schon alles gelöst. Aber betr. LLD: dieses (http://www.zeebulon.de/Mot/1000ccm_Umbau.htm#LLD) Thema kennst du?

Schiller
15.12.2017, 12:23
Vermutlich ist ja schon alles gelöst. Aber betr. LLD: dieses (http://www.zeebulon.de/Mot/1000ccm_Umbau.htm#LLD) Thema kennst du?

Das kenne ich und deswegen hatte ich Dich angeschrieben und Du hast mir daraufhin Kontaktdaten zu Bezugsquellen gesendet. Das lief einwandfrei. Nur liegen die LLD nach wie vor in Deutschland, weil meine geplante Reise ausfallen musste.

Ein anderes Paar hatte ich nämlich zur selben Zeit Anfang August beim Freundlichen gekauft. Und just auf der Heimfahrt ist es passiert.

Die GS ist vorne Schrott und der Rahmen leicht verzogen. Deswegen hat sich das Thema einstweilen erledigt.

Gerd
15.12.2017, 14:43
Das kenne ich und deswegen hatte ich Dich angeschrieben und Du hast mir daraufhin Kontaktdaten zu Bezugsquellen gesendet. Das lief einwandfrei. ...
Oops - das hatte ich vergessen... alles klar!


Ein anderes Paar hatte ich nämlich zur selben Zeit Anfang August beim Freundlichen gekauft. Und just auf der Heimfahrt ist es passiert.

Die GS ist vorne Schrott und der Rahmen leicht verzogen. Deswegen hat sich das Thema einstweilen erledigt.
Aie - nicht schön, und ich hoffe/vermute, Dir ist nix passiert.