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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : neue (aber zu alte?) Bremsflüssigkeit



rotekuh
13.05.2009, 12:38
...wie lang kann neue Bremsflüssigkeit aufbewahrt werden?
Meine DOT4 stand schon einige Jahre und der Behälter hat sich verformt. Nichtsdestotrotz hab ich sie mal eingefüllt und Ergebnis ist sehr schwammig (könnte auch Luft sein).
Wie lang bewahrt ihr eine neue Dose auf? mmmm

90S Q Treiber
13.05.2009, 12:40
Hallo Hans Ulrich,

die hat bestimmz schon Wasser gezogen. Ich würde da neue Flüssigkeit verwenden. Das mit der Luft kann natürlich zusätzlich sein.

Gruß

wildmoose
13.05.2009, 13:20
Hallo Hans-Ulrich,

in ungeöffneter Originalverpackung vielleicht 4 o. 5 Jahre. Wenn das Gebinde geöffnet ist, entsorge ich auch bei einem guten Kunststoffverschluß nach spätestens nach 2 bis 3 Jahren die Bremsflüssigkeit.

Vorsicht natürlich bei verrosteten oder verformten Gebinden. Denn wenn sich schon die Verpackung verformt, nimmt meist auch der Inhalt daran teil. Also bei Rost wird garantiert Luft und Wasser reinkommen. Wenn sich eine Kunststoffflasche verformt mmmm ..... vielleicht hast Du jetzt die Weichmacher von der Kunststoffflasche in der Bremsflüssigkeit. Würde den weichen Druckpunkt erklärten. :lautlachen1:

Viele Grüße

Marcus

hubi
13.05.2009, 18:14
Hau wech die Brühe! Bremsflüssigkeit ist nicht teuer und es ist kein übertriebener Luxus, sich da ein neues Gebinde zu kaufen. Praktischerweise gibts die für Kleinverbraucher in Gebinden mit einem Viertelliter. Das reicht für einmal füllen, spülen und entlüften.
Übrigens: Ich als Mehrverbraucher kaufe auch nur maximal Litergebinde ein, damit die Flüssigkeit so frisch wie möglich ist.

der_graue
14.05.2009, 06:46
Guten Morgen rotekuh,

ich will dir jetzt nicht unterstellen dass du nicht richtig entlüftet hast, aber bei meiner ehemaligen R100RS Monolever ist die original Verlegung der Bremsleitung problematisch.
Schlauch bis zum Gabelstabi, feste Leitung zum linken Bremssattel und von dort feste Leitung vom linken Sattel übers Rad zum rechten Sattel wo auch entlüftet wird.
Habe vor 2 Wochen Flüssigkeit gewechselt und endlos lange gebraucht bis ich alle Luft draussen hatte, schon Krämpfe in der Hand vom Pumpen.

Dieser Bogen übers Rad ist schon eine Herrausforderung beim Entlüften.

Nun hast du in deinem Profil zwei Motos (R80RT/GL1500SE) angeführt wobei sich das mit der RT auch nach Monolever anhört die vielleicht das selbe System wie an meinem Moped hat.

Wäre evtl. die Lösung.

Schöne Grüße aus dem Lahntal

Stefan der_graue

ub.1
14.05.2009, 07:58
Das meiste zum Thema wurde ja schon geschrieben. Auf jeden Fall neue Bremsflüssigkeit nehmen! Das schwammige Ergebnis würde ich auch eher auf Luft im System zurückführen. Ist es bei der GoldWing? Die ist da nämlich etwas heikel durch ihre Kombibremse ...
Aber selbst wenn du die Luft raus bekommst wäre es gefährlich, mit der alten Brühe zu fahren. Durch den Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit kann es beim Bremsen (z.B. längere Paßabfahrt) durch die dabei entstehende Hitze zu Dampfblasen-Bildung kommen und dann ist der Bremsdruck auf einmal weg.
Gib die alte Brühe in einem gut verschlossenen Behälter dort ab, wo du deine neue kaufst. Nicht ins Altöl hineinkippen!!!

thomas1301
14.05.2009, 08:49
ich hab mir da noch nie einen Kopf drum gemacht. Wenn die Bremsflüssigkeit beim Wechseln nicht leer wird, heb ich sie auf bis zum nächsten mal. Gewechselt wird eh nach spätestens zwei Jahren wieder.

Der einzige Grund, die Flüssigkeit zu wechseln ist doch, dass sie hygroskopisch ist und Wasser aus der Luft zieht. Das kann sie aber m.E. nicht in einer verschlossenen Original-Kunststoffflasche. Auch nicht, wenn die schon mal geöffnet war.

wildmoose
14.05.2009, 16:12
Hi Thomas,

die Bremsflüssigkeit zieht die Feuchtigkeit sowohl in der geöffneten Originalflasche als auch in dem an sich ja geschlossenen Bremssystem. Klar ist letzteres öfter Regen etc. im Fahrbetrieb als die Flasche im Garagenregal ausgesetzt. Ich halte es aber mit Hubi und sage: Dot4 wechsel dich!

In Schweden, also dem Land ohne schnelle Autobahnetappen und steilen, nicht aufhörenden Paßstraßen, erzählten mir meine Nachbarn, daß sie nie :entsetzten: die Bremsflüssigkeit wechseln würden. Und bei meiner alten Borgward Isabella rieten sie völlig davon ab, da ja die alten Nippel eh abbrächen. :---) Na ja, letzteres ist dann auch passiert :rolleyes:

Der Trost ist, daß selbst wenn man keine Paßfahrten bezwingt, es einem das Bremssystem vom Hauptbremszylinder über die Leitungen bis hin zu den Bremszylindern an den Rädern danken, da die neue Bremsflüssigkeit Rost im System verhindert und möglichen alten Knaster ausspült.

Im Gegensatz zum Auto wechsel ich die Bremsflüssigkeit am Motorrad ein mal im Jahr.

Viele Grüße

Marcus

thomas1301
14.05.2009, 16:21
naja, also einmal pro Jahr is ja schon übertrieben. Selbst Castrol z.B. empfiehlt lediglich eine Wechselrythmus von 18 Monaten. Und die wollen schließlich was verkaufen.
Übrigens hat nie jemand bezweifelt, dass die Flüssigkeit am Moped nicht regelmäßig gewechselt werden müsste.
Es geht ja nur um die in der Flasche. Und da behaupte ich weiterhin, dass da durch die Flasche kein Wasserdampf kommt - im Gegensatz zum Gummi des Bremsschlauchs.

Harlok
14.05.2009, 19:51
Original von rotekuh
...wie lang kann neue Bremsflüssigkeit aufbewahrt werden?
Meine DOT4 stand schon einige Jahre und der Behälter hat sich verformt. Nichtsdestotrotz hab ich sie mal eingefüllt und Ergebnis ist sehr schwammig (könnte auch Luft sein).
Wie lang bewahrt ihr eine neue Dose auf? mmmm

imho:

Im ungeöffneten Originalbehälter jahrelang - und ist die Dose geöffnet reicht sie einmal rundrum für alle Bremsen. Eventuelle Reste werden genau wie die alte Bremsflüssigkeit ordnungsgemäß entsorgt.
Ist die Dose erstmal offen, ist das Zeug nach 2 Jahren am Ende - ob in der Bremse oder im Behälter.

Gruß
Ewald

andrebiker
15.05.2009, 05:57
Schon interessant, was es da für Meinungen gibt :rolleyes:.
Mein Kumpel hat vor 7 Jahren das erste - und bisher einzige - Mal an seine 78er R 100 S (die hat er seit 1996) die Bremsflüssigkeit gewechselt, :entsetzten:, und das auch nur in den Behältern; die Sache mit dem Spülen hat er sich locker geschenkt (fauler :sack: ), und es geht immer noch :schock:.
An meiner Monolever hatte ich das Wechseln auch mal vernachlässigt :&&&:, da ging nach 5 Jahren der Handbremshebel beim Lösen nicht mehr von alleine zurück.
Vielleicht ist ja der Wechsel auf DOT5 die Lösung, angeblich soll man die ja niemals mehr zu wechseln brauchen, hat da jemand Erfahrungen?

Gruß, André

hubi
15.05.2009, 06:09
Original von andrebiker

Vielleicht ist ja der Wechsel auf DOT5 die Lösung, angeblich soll man die ja niemals mehr zu wechseln brauchen, hat da jemand Erfahrungen?

Gruß, André
Auweia, vergiss das ganz schnell wieder. DOT 5 ist silikonbasiert, Dot 3, 4 und 5.1 sind auf Basis von Glykolestern hergestellt. Die Verträglichkeit von DOT 5 in Anlagen für DOT 3, 4 und 5.1 ist nicht nachgewiesen.
Daß man DOT 5 nicht mehr zu wechseln braucht ist nicht korrekt. DOT 5 ist im Gegensatz zu den Glykolestern nicht hygroskopisch, das heisst, sie nimmt kein Wasser auf. Wassert dringt dennoch in die Bremsanlage ein, hauptsächlich durch Diffussion an den Gummischläuchen. Dieses Wasser wird jetzt aber nicht von der Bremsflüssigkeit aufgenommen, sondern lagert sich als Wassertropfen im System ab. Liegt jetzt so ein Tropfen in der Zange und diese erwärmt sich auf den Siedepunkt, verdampft das Wasser und der Bremsdruck ist schlagartig weg. Bei DOT 3, 4 und 5.1 wird das Wasser in der Bremsflüssigkeit gebunden und setzt zwar deren Siedepunkt auch herab, er liegt dennoch höher (DOT 4 Nasssiedepunkt 160°C), man hat grössere Reserven.
Abgesehen davon ist ein jährlicher Bremsflüssigkeitswechsel weder ein Luxus noch eine hohe Kunst und sollte mMn nicht vernachlässigt werden.

andrebiker
15.05.2009, 09:11
Ach so??? Schade :(. Ich dachte bisher, das Wasser diffundiert nur ins System, weil die Bremsflüssigkeit halt hygroskopisch ist, und dachte, bei Silikonbremsflüssigkeit diffundiert nichts mehr. Das würde ja heißen, daß immer Wasser ins System diffundieren würde, egal, was drin ist :schock:.

Gruß, André, der vor einer Woche extra DOT 5 gekauft hat mmmm

hubi
15.05.2009, 09:30
Die Diffusion hat nichts mit der flüssigkeit zu tun, sondern rein nur mit dem Material der Schläuche. Stahlflexschläuche sind übrigens diffusionsdicht. Aber dennoch hast Du weitere Gummielemente im System: Die Membrane im Behälter und die Dichtungen der Bremskolben.
Die DOT 5 drückst Du halt einem Ami-Fahrer in die Hand, die haben das drin.

thomas1301
15.05.2009, 10:29
Mein Kumpel hat vor 7 Jahren das erste - und bisher einzige - Mal an seine 78er R 100 S (die hat er seit 1996) die Bremsflüssigkeit gewechselt, , und das auch nur in den Behältern; die Sache mit dem Spülen hat er sich locker geschenkt (fauler ), und es geht immer noch .

lass mich raten: dein Kumpel lebt in Holland, oder? Da gibts weder Kurven noch Berge. Hat er schonmal in seinem Leben richtig die Bremse benutzt? Anscheinend nicht... :---)

andrebiker
15.05.2009, 10:39
Nee, der wohnt bei mir um die Ecke :&&&:. Und das ist auch ein ganz harter Hund, der ist schon von uns runde 1350 km bis nach Monaco in einem Ritt durchgezogen, und das nicht nur einmal :respekt:.
Aber mit der Technik hat manchmal er so seine Probleme :nixw:. Meist repariert er mehr kaputt als ganz, und lebt nach den Weisheiten "Wo Luft ist, ist auch Leben" und "Was ich nicht weiß, macht mich nich heiß" :D.
Gruß, André

thomas1301
15.05.2009, 11:01
der ist schon von uns runde 1350 km bis nach Monaco in einem Ritt durchgezogen, und das nicht nur einmal

logisch, der konnte ja nicht bremsen... :sabbel: