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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bremsflüssigkeitswechsel bei ABS



60hotte
03.04.2018, 23:23
Hallo zusammen

Mein Problem ist nicht 2V spezifisch. Eigentlich gibt es bei unseren alten Kühen ja gar keine ABS Bremsen. Aber wenn man da die Bremsflüssigkeit tauschen will, wie kriegt man die alte Suppe aus dem ABS Steuerteil raus? Mit der üblichen Methode, unten alte Suppe rauspumpen, ober neue Suppe nachgießen, kommt man ja da nicht dran...
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

MM
03.04.2018, 23:51
Gute Frage für unseren kleinen Mann aus Berlin oder den Experten aus Dischingen. :D

BMWolf
04.04.2018, 06:11
Bis auf die Modelle die ein drei geteiltes Bremssystem haben, wie zb die R1200RT bis bj 2005, Bremskraftverstärker , ganz normal. Oben frische rein unten alte absaugen. In Werkstätten hat man dazu einen Adapter, oben mit Druck rein und unten ablassen. Und wenn man es ganz genau machen möchte, steuert man das ABS bzw die Magnetventile und Pumpenmotor am.
Bei den drei geteilten Bremssystem ist das viel aufwändiger. Da diese drei komplett unabhängige Bremskreise bzw Bremsflüssigkeitssysteme haben. (Statt nur zwei). Das kannst du im Google nachlesen wie dieses funktioniert.
Wenn Luft im System ist, bekommt man es wesentlich schwerer aus dem System, ohne Tester. Mit Tester ist dies allerdings kein Problem, da gibt es sogar ein entlüftungs Programm.

Herr F.
04.04.2018, 06:52
Bis auf die Modelle die ein drei geteiltes Bremssystem haben, wie zb die R1200RT bis bj 2005, Bremskraftverstärker , ganz normal. Oben frische rein unten alte absaugen. In Werkstätten hat man dazu einen Adapter, oben mit Druck rein und unten ablassen. Und wenn man es ganz genau machen möchte, steuert man das ABS bzw die Magnetventile und Pumpenmotor am.
Bei den drei geteilten Bremssystem ist das viel aufwändiger. Da diese drei komplett unabhängige Bremskreise bzw Bremsflüssigkeitssysteme haben. (Statt nur zwei). Das kannst du im Google nachlesen wie dieses funktioniert.
Wenn Luft im System ist, bekommt man es wesentlich schwerer aus dem System, ohne Tester. Mit Tester ist dies allerdings kein Problem, da gibt es sogar ein entlüftungs Programm.

Ich hätte es nicht schöner sagen können.;)
Ein Tipp vielleicht noch: Finger weg von den 4V-Modellen mit BKV!!! Das geht in aller Regel nach hinten los. Die Systeme verlangen nach dem Flüssigkeitswechsel nach einem Drucktest. Geht nicht ohne Tester....

60hotte
04.04.2018, 09:27
Danke für die schnellen Antworten.
Es geht nicht um eine BMW, sondern um eine etwa 10 Jahre alte Suzuki Bandit 650 eines Freundes. Ich kenne den genauen Aufbau dieser Bremsanlage (noch) nicht. Wie steuert man den die Magnetventile an? Kann ich da direkt 12V aus dem Bordnetz anlegen und die gehen dann auf? Oder ist das komplizierter?
Laienhaft habe ich mir überlegt: Ganz konservativ Bremsflüssigkeit tauschen, dann ein Vollbremsung mit ABS Auslösung machen, damit der alte Saft da raus kommt, und dann den unteren Teil des Systems noch mal tauschen.
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

mechanix
04.04.2018, 09:42
Hallo Zoltan,
ich kenne den Aufbau des Suzuki ABS nicht, aber die Systeme bei Honda und Suzuki sind nicht so kompliziert wie bei BMW mit BKV. Ich hatte vor einigen Jahren eine Honda CBF600S. Bei der konnte man mit Absaugen der Bremsflüssigkeit an den Bremssätteln vorne und hinten die Flüssigkeit problemlos tauschen.

VG

Holger

60hotte
04.04.2018, 11:26
Lieber Holger,
ich habe keinen Zweifel, dass man auch bei der susi die Flüssigkeit nach Aktvätersitte von oben nach unten tauschen kann. Ich glaube auch nicht, dass das Susi-ABS so kompliziert ist, wie das BMW-System mit BKV, von dem ich natürlich auch die Finger lassen würde.
Aber wie groß ist der Anteil der Altpampe aus dem ABS in der Gesamtmenge (etwa)? Wenn das nur ein paar ml sind, dann würde ich das vernachlässigen und die Vermischung hinnehmen. Wenn es aber beispielsweise 50% wären, dann fände ich das unbefriedigend. Dann wäre die neue Flüssigkeit quasi direkt wieder alt.
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

BMWolf
05.04.2018, 05:27
Also so einfach 12v anlegen geht nicht! Aber du brauchst das ABS nicht ansteuern. Da geht es weniger um die alte Flüssigkeit ( etwa 1% bleibt drin) als mögliche Ablagerungen und Schmutzpartickel die rausgeschwämt werden. Da eher sehr selten das ABS arbeiten muss, könne da schon etwas Schmutz sich ansammeln.
Bei manchen reicht es, die Zündung einschalten, am Hauptständer, ein Rad drehen und leicht die Bremse des anderen Rades betätigen. Da sich nur ein Rad dreht sollte das ABS anfangen zu arbeiten. Man hört deutlich ein surren. Aber nicht jedes Abs kann man so überlisten.
Manche brauchen mehr Drehzahl. Bei meiner R1200RT bj 2008 geht das sehr gut. Ist eine Art gewollter Selbsttest.

60hotte
05.04.2018, 06:09
Lieber BMWolf,
vielen Dank für den Tip zur Überlistung des ABS. Ich wede versuchen, ob das bei der Susi so klappt.
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

60hotte
05.04.2018, 06:43
Allerdings glaube ich nicht, dass es dabei noch um die Drehzahl geht. Bei einer Vollbremsung zieht man ja auch die Kupplung, so dass der Motor nur Lehrlaufdrehzahl hat. Und da arbeitet das ABS ja auch. Ich vermute eher, dass die Geschwindigkeit gemessen wird. Das ABS muss ja kurz vor Stillstand seine Arbeit einstellen, damit das Motorrad tatsächlich stehen bleibt. Ist also neben den Sensoren an den Rädern auch noch der Tacho beteiligt? Das ABS muss ja auslösen, wenn
1) währende der Fahrt
2) ein Rad blockiert, oder
3) die Räder signifikant unterschiedliche Umdrehungsgeschwindigkeiten haben.
Vielleicht ist (3) auch Quatsch und ergibt sich aus (1) und (2). Wir reden hier nicht von den modernen Systemen, die auch noch die Neigung und anderes berücksichtigen, sondern von den frühen Systemen. Das ABS muss wissen, dass das Motorrad noch fährt, obwohl die Räder fast stehen. Zeit scheint ein Rolle zu spielen. Vielleicht vergleicht das Sytem den Istzustand mit "vor einer Sekunde", oder "vor einer Radumdrehung" oder so.
Ich probier den Trick auf dem Hauptständer auf jeden Fall. Ich will aber auch verstehen, was da passiert.
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán

aerouli
05.04.2018, 12:49
Hallo ,

man sich so helfen wenn kein OBD Diagnosegerät zur Verfügung steht.
Das Bremssystem wird mit neuer Bremsflüssigkeit befüllt.
Danach wird das Fahrzeug in den Regelbereich des ABS gefahren.
Dabei wird die Steuereinheit mit neuer Flüssigkeit gespüllt.
Anschließend nochmals das System mit neuer Flüssigkeit befüllen.
Am alten BMW ABS II gibt es zwei Entlüftungsschrauben.
Dort kann die alte Suppe z.B. abgesaugt werden

Gruß
Uli

BMWolf
06.04.2018, 06:11
Allerdings glaube ich nicht, dass es dabei noch um die Drehzahl geht. Bei einer Vollbremsung zieht man ja auch die Kupplung, so dass der Motor nur Lehrlaufdrehzahl hat. Und da arbeitet das ABS ja auch. Ich vermute eher, dass die Geschwindigkeit gemessen wird. Das ABS muss ja kurz vor Stillstand seine Arbeit einstellen, damit das Motorrad tatsächlich stehen bleibt. Ist also neben den Sensoren an den Rädern auch noch der Tacho beteiligt? Das ABS muss ja auslösen, wenn
.......
Schöne Grüße aus Ostbelgien
Zoltán
Ich meinte auch die Raddrehzahl und nicht Motordrehzahl, ist doch klar, dem ABS interessiert keine Motordrehzahl, Zündung an und genügend Bordspannung reicht. Bei allen ABS ist es notwendig eine Geschwindigkeit von über 5- 15 km/h zu fahren bis es eingreift. Das hängt vom Herstellers ab.
Meistens wird das Tachosignal über das ABS abgegriffen, bei älteren Modellen gibt es doch noch eine Tachowelle bzw Tachoabmahme. Da es ja auch meistens nur eine Sonderausstattung war.
Das ABS braucht kein Tachosignal, es hat ja ein bzw zwei Raddrehzahl Signale und weiß genau welche Geschwindigkeit gefahren wird.
Also must du nur in der Regelgeschwindigkeit das Rad drehen und die Bremse des anderen Rades leicht betätigen, dann sollte es eingreifen.