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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tacho von innen feucht



Gummikuhfan
09.04.2018, 20:46
Hallo Leute,

ist zwar eher ein mechnisches Problem, wusste aber nicht, wo ich mein Problem sonst anbringen soll.

Es ist eigentlich ganz einfach geschildert. Mein Tacho ist beim Fahren fast immer von innen beschlagen, sprich es bildet sich Kondenswasser auf der Innenseite der Scheibe, und es ist egal, ob der Planet knallt wie jeck oder ob es bedeckt ist. Wenn ich das Mopped aus der Garage hole, ist die Scheibe praktisch immer trocken und frei. Nach kurzer Fahrzeit beschlägt der Tacho. Der Drehzahlmesser hat solche Anwandlungen nicht. Der ist eigentlich immer trocken.

Habt ihr einen (oder mehrere) Tipp(s) für mich, wie ich das Instrumentenglas von innen trocken bekomme? ?(

Kairei
09.04.2018, 21:03
Hallo Jürgen,

die alten BMW Kombiinstrumente sind dafür berühmt undicht zu werden. Allerdings nur bei längeren Regenfahrten. Dann laufen die halt an, wenns warm und trocken wird verflüchtigt sich das wieder.
Dein Instrument scheint jedoch so dicht zu sein, dass das Wasser zwar hineinläuft aber nicht mehr herausverdampfen kann ?(?(?(.
Schraub mal die Tachowelle ab und schau ob es dann noch anläuft. Wenn nicht hilft, so weit es geht aufmachen, warmmachen, trockenlegen.:nixw:

Gruß
Kai

Sledge Hammer
09.04.2018, 21:11
Hallo,
lese hier mal mit und setz ein Häk`chen......
Das Problem hat meine K100 auch :pfeif:

Vg Werner

Detlev
09.04.2018, 21:51
Das Kombigehäuse öffnen und unten auf den Verschlussdeckel ein Beutelchen "SilicaGel" legen, das hilft häufig, die Symptome zu unterdrücken.

Die Luftfeuchtigkeit, die nun mal immer in die Instrumente eindringt, wird durch die Wärme der Instrumentenbeleuchtung verdunsten und schlägt sich an der kältesten Stelle, dem Glas, als Nebel nieder. Erst nach einiger Fahrzeit in der Sonne ist das Glas dann auch so warm, dass sich die Feuchtigkeit an einer kälteren Stelle niederschlägt.
Nach einer Fahrpause geht das dann wieder von vorne los.

Das Beutelchen "SilicaGel" bindet die Feuchtigkeit auch im Ruhezustand und kann dadurch zumindest eine ganze Zeit lang für Ruhe sorgen.
Noch besser wäre es, an der höchsten Stelle des Instrumentes Entlüftungsbohrungen zu setzen, aber leider besteht ja immer die Gefahr, dass hierdurch zusätzlich Wasser eindringt.

udokarl
09.04.2018, 22:03
Das Kombigehäuse öffnen und unten auf den Verschlussdeckel ein Beutelchen "SilicaGel" legen, das hilft häufig, die Symptome zu unterdrücken.

Die Luftfeuchtigkeit, die nun mal immer in die Instrumente eindringt, wird durch die Wärme der Instrumentenbeleuchtung verdunsten und schlägt sich an der kältesten Stelle, dem Glas, als Nebel nieder. Erst nach einiger Fahrzeit in der Sonne ist das Glas dann auch so warm, dass sich die Feuchtigkeit an einer kälteren Stelle niederschlägt.
Nach einer Fahrpause geht das dann wieder von vorne los.

Das Beutelchen "SilicaGel" bindet die Feuchtigkeit auch im Ruhezustand und kann dadurch zumindest eine ganze Zeit lang für Ruhe sorgen.
Noch besser wäre es, an der höchsten Stelle des Instrumentes Entlüftungsbohrungen zu setzen, aber leider besteht ja immer die Gefahr, dass hierdurch zusätzlich Wasser eindringt.


Hallo Detlev,

wäre es nicht sinnvoll, an der tiefsten Stelle eine Entlüftungsbohrung zu setzen, damit kein Regenwasser reinlaufen kann. Auf die Bohrung könnte man dann eine Funktionsfaser (z. B. Gore-Tex) draufkleben, die einerseits Luft durchlässt und bei Wasser sperrt.

Detlev
09.04.2018, 22:17
Klar kann man das, nur leider will der Feuchtenebel immer nach oben ans Glas. Und kann da nicht weg.

MM
09.04.2018, 23:55
Das Beschlagen der Instrumentengläser wird immer wieder beklagt -eigentlich quer über alle 2V-Generationen.
Persönlich kenne ich das an der /7 und der GS nur infolge extremer Wettersituationen wie Sommergewitter mit schlagartiger Abkühlung.
Ein Grundproblem resultiert meiner Erfahrung nach daraus, dass viele 2V in Situationen gelagert sind, die bezüglich Temperatur/Luftfeuchtigkeit stark vom gelegentlichen Fahreinsatz abweichen. Meine beiden stehen im Freien unter Dach.

nomix111
10.04.2018, 04:46
Ich hatte das Problem an meiner G/S 81 ebenfalls.
Habe an der tiefsten Stelle des eingebauten Instrumentes Bohrungen angebracht.
Das wars- danach keine Probleme mit "beschlagen":gfreu:
206382

Gummikuhfan
10.04.2018, 07:46
Hallo Mitstreiter,

erst mal danke für die Tipps. Meine Q steht in der ungeheizten freistehenden Garage. Das komische an der Sache ist ja, dass nur der Tacho beschlägt, nicht aber der Drehzahlmesser. Und die beiden sind doch im selben Gehäuse!? Wie schon oben geschrieben, selbst bei sehr heißem Wetter, wo man ja meinen sollte, dass die Flüssigkeit sich verflüchtigt, habe ich die beschlagene Instrumentenscheibe, mal mehr, mal weniger stark.

Mister B
10.04.2018, 11:34
Bau die Einheit ab und stecke sie über Nacht bei 60 Grad in den Backofen.

Grüße
MB

hansen_reloaded
10.04.2018, 18:11
Das eigentliche Problem ist, daß die Instrumente ein bißchen zu dicht sind und kein Klimaausgleich zwischen Innenraum und Umgebung stattfinden kann, dem kann man aber einfach abhelfen.

Bei der RT habe ich das Problem durch Hohlbohren einer der drei Befestigungsschrauben gelöst, dafür kann man auch eine Halteschraube für die Befestigung der Tachowelle im Getriebe nehmen, wenn man sie um etwa 3 mm kürzt. Bei der G/S habe ich an der höchsten und an der tiefsten Stelle des Tachogehäuses jeweils zwei kleine Löcher gebohrt.

Gummikuhfan
19.04.2018, 09:01
... Bei der RT habe ich das Problem durch Hohlbohren einer der drei Befestigungsschrauben gelöst, ...

Hi,

da diese Lösung am einfachsten zu realisieren ist, habe ich sie gestern mal ausprobiert. Ich dachte mir, ob die Schraube jetzt hohlgebohrt ist oder ganz fehlt, dürfte aufs gleiche rauskommen. Also habe ich die mittlere obere Schraube einfach rausgeschraubt. Und was soll ich euch sagen, seit Jahren das erste Mal wieder mit klarem Tachoglas gefahren. Gestern Abend die Schraube wieder eingebaut. Bin mal gespannt, ob die Scheibe wieder beschlägt und das gestern nur an der Temperatur gelegen hat, obwohl das vorher nie einen Unterschied gemacht hat.

Gummikuhfan
29.05.2018, 08:23
Zwischenbericht: Die Instrumente sind immer noch trocken. Bin mal gespannt, ob das so bleibt. Schraube hatte ich ja wieder eingebaut.

Sollte das Problem nochmals auftreten, so wird die Hohlschraube, die ich mir gebastelt habe, eingebaut.

dl6dx
29.05.2018, 09:00
Das eigentliche Problem ist, daß (..) kein Klimaausgleich zwischen Innenraum und Umgebung stattfinden kann (...)

Wer die dahinter liegende Physik kennen lernen möchte, kann sich mal diesen Foliensatz von Dr. Dieter Wanders ansehen: https://www.sv-edv.de/beitraege/hohlraeume.pdf. Es gibt eine überarbeitete Version aus diesem Jahr, die aber m.W. noch nicht allgemein veröffentlicht ist. (Habe ich hier.)

Der wesentliche Aspekt ist, den durch die zyklische Erwärmung hervorgerufenen regelmäßigen Luftaustausch zu minimieren:

Damit in einen Hohlraum hinein kein Wasserdampf gelangt, muss eine Druckdifferenz Hohlrauminneres-Umgebung vermieden werden. Dies ist durch eine ausreichend grossquerschnittige Verbindung des Hohlraumvolumens zur Umgebung möglich, wobei diese so gestaltet werden sollte, dass bei Temperaturgang des Hohlraumes die Luft in der Verbindung nur als Pfropfen hin- und hergeschoben wird.

-> Loch im Tachogehäuse bzw. hohl gebohrte Schraube

Viele Grüße

Stefan

PS: Dieser Feuchtetransport kann übrigens auch bei Motor und Getriebe von lange im Freien abgestellten Maschinen auftreten.

strichzwojan
29.05.2018, 18:43
Alle meine BMWs haben beschlagene Tachogläser. Die letzte Regenfahrt mit der Strichfünf ist sehr lange her, sie steht in der trockenen Tiefgarage und trotzdem lief gestern - bei diesem heißen Wetter - nach 25 km die Glasscheibe an (ist übrigens ein Nachbautacho von Uli aus Ffm).
Der Spitzname "Wasseruhren" für die BMW-Instrumente ist völlig unangebracht, denn Wasseruhren sind dicht!
Jan

Schlingel
29.05.2018, 21:37
Moin zusammen,
selbst im S-Cockpit der 90/6 geschützt brauchen die Instrumente Pampers bei Dauerregen. Bringt der Gehäusenachbau da was ? Positive Erfahrungen ?

Für den mechanischen Tacho und den mechanischen Drehzahlmesser ist eindringende Feuchtigkeit todbringend....Oxidation, die Schwergängigkeit nach sich zieht und anschliessend Exodus....
Was bringt der Gehäusenachbau ??
Liebe Grüße :wink1:
Martin

MM
30.05.2018, 01:41
Wer die dahinter liegende Physik kennen lernen möchte, kann sich mal diesen Foliensatz von Dr. Dieter Wanders ansehen: https://www.sv-edv.de/beitraege/hohlraeume.pdf. Es gibt eine überarbeitete Version aus diesem Jahr, die aber m.W. noch nicht allgemein veröffentlicht ist. (Habe ich hier.)

Der wesentliche Aspekt ist, den durch die zyklische Erwärmung hervorgerufenen regelmäßigen Luftaustausch zu minimieren:


-> Loch im Tachogehäuse bzw. hohl gebohrte Schraube

Viele Grüße

Stefan

PS: Dieser Feuchtetransport kann übrigens auch bei Motor und Getriebe von lange im Freien abgestellten Maschinen auftreten.


Hallo Stefan,

den Bericht kenne ich von dir.
Vom Inhalt her Zustimmung; didaktisch wäre das durchaus verbesserungsfähig.
Der Vorschlag, eine der Schrauben (ideal die untere) wegzulassen oder durch eine gebohrte zu ersetzen, scheint hilfreich.

Gummikuhfan
30.05.2018, 07:00
... Der Vorschlag, eine der Schrauben (ideal die untere) wegzulassen oder durch eine gebohrte zu ersetzen, scheint hilfreich. ...

Hallo Michael,

warum die untere? Meine Überlegung ist, die obere, da die Feuchtigkeit ja wohl offensichtlich nach oben steigt.

Aber wie ich schon geschrieben habe, nachdem ich einen Tag ohne obere Schraube gefahren bin, ist die Feuchtigkeit raus und bis jetzt auch nicht wieder aufgetreten.

dl6dx
30.05.2018, 07:49
den Bericht kenne ich von dir.
Vom Inhalt her Zustimmung; didaktisch wäre das durchaus verbesserungsfähig.
Hallo Michael,

das ist ja auch ein Foliensatz für eine Tagung von IT/ET-Sachverständigen und kein eigentlicher Fachartikel.
Die überarbeitete Version enthält allerdings mehr Erläuterungen. Ich frage den Fachkollegen mal, ob er mit einer Weitergabe einverstanden wäre.

Viele Grüße

Stefan

Gummikuhfan
17.09.2018, 17:00
Abschlußbericht:

bin jetzt etliche Kilometer mit den trockenen Gläsern gefahren, sowohl bei Sonne als auch bei Regen. Das Mopped stand des öfteren über Nacht draußen, unter anderem auch bei Regen. Was soll ich sagen, keine beschlagenen Scheiben mehr. Richtig angenehm.

Wie wir weiter oben gelesen haben, sind die Instrumente zu dicht. Aber nachdem die Feuchtigkeit mal draußen war, kommt offensichtlich auch keine mehr rein. Schade, dass ich dieses erst nach Jahren gemerkt habe! ;;-)

Gummikuhfan
14.10.2019, 23:17
Aktueller Bericht: Gestern war der Tacho während der Fahrt wieder von innen beschlagen, obwohl es trocken war. Da ich meine hohlgebohrte Schraube immer mithabe, habe ich sie während einer Pause gegen die obere Schraube der Instrumentenhalterung getauscht. Und was soll ich sagen. Gegen Ende der Fahrt war die Tachoscheibe von innen fast wieder beschlagfrei. Die Schraube bleibt jetzt erst mal drin!

strichzwojan
15.10.2019, 09:54
Das kommt auf die Länge der Ausfahrt an und darauf, ob du mi Licht fährst.
Meine GS beschlägt immer, obwohl sie seit Jahren trocken steht. Auch ein neuer Gummiknopf brachte keine Änderung. Es stört mich nicht.