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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anlasser defekt?



karlchen
18.06.2018, 20:14
Hallo,
ich muss auch mal wieder auf das Wissen des Forums zurückgreifen. Der Anlasser meiner 83er RS hat auf meiner letzten Alpentour an den letzten beiden Tagen den Dienst verweigert.Beim Druck auf das Knöpfchen ein kurzes Klack und das wars. Gefühlt wie Kurzschluss. Kicker ging für die zwei Tage gut aber ist bei den heißen Temperaturen + anschließendem Schwitzkasten hinter der Verkleidung nicht so der Hit.
Zu Hause das Forum bemüht, um den Anlasser dann auszubauen. Vorher noch ein Druck aufs Knöpfchen, um zu messen, ob die Spannung dann zusammenbricht. Da rückt der Anlasser problemlos ein und startet die Mühle. Noch mal probiert, kein Problem. Trotzdem mal soweit aufgemacht, dass ich zumindest sehen konnte, was verbaut ist und ob irgendwo ein Kabel hängt.
Offensichtlich ein Bosch Anlasser. Woran kann es gelegen haben? Hitze? Magnetschalter oder verdreckte Mechanik im Anlasser? Muss ich damit rechnen, dass das jetzt öfter passiert. Habe momentan leider so gut wie keine Zeit mich damit zu beschäftigen. Was sagt die Erfahrung? Ausbauen und überholen/austauschen,...?
Bin über jeden Hinweis dankbar.
Gruß
Christoph

Boxerfahrer_ESW
18.06.2018, 20:17
Moin!

Ausbauen, Überholen und alles wird gut......:D

MM
18.06.2018, 20:22
Der Bosch ist sehr robust und langlebig.
Aber er mag wenigstens ein mal in 20 Jahren etwas Zuwendung.
Das ist auch für wenig versierte Schrauber mit kleinem Aufwand machbar, siehe Anleitung in unserer DB.
Ansonsten wäre die Umrüstung auf den deutlich weniger stromhungrigen Valeo zu empfehlen -dann aber bitte keinen billigen China-Klon.

JIMCAT
18.06.2018, 20:24
Hallo

Ich würde erst mal das Massekabel zum Getriebe kontrollieren und säubern. Ebenso alle Anschlüsse zum Starter und dem Startrelais.

Danach sieht man ob es nur daran lag oder der Starter überholt werden muss.

MM
18.06.2018, 20:27
Hallo

Ich würde erst mal das Massekabel zum Getriebe kontrollieren und säubern. Ebenso alle Anschlüsse zum Starter und dem Startrelais.

Danach sieht man ob es nur daran lag oder der Starter überholt werden muss.

Fritz,

der Tipp ist gut.
Trotzdem wette ich, dass an dem Starter seit 35 Jahren keiner was gemacht hat. Da ist so eine Wartung absolut kein Luxus.

JIMCAT
18.06.2018, 20:30
Fritz,

der Tipp ist gut.
Trotzdem wette ich, dass an dem Starter seit 35 Jahren keiner was gemacht hat. Da ist so eine Wartung absolut kein Luxus.

Christoph schrieb ja dass er wenig Zeit hat, und das sollte nur mal schnell zur Feststellung des Defektes dienen. ;)

Ach ja, einen guten Bosch hätte ich noch abzugeben. :pfeif:

karlchen
18.06.2018, 21:35
Vielen Dank schon mal. Das Massekabel hatte ich schon überprüft. Und Michael hat sicher recht. Zumindest solange wie ich die RS habe, hat der Anlasser noch keine Zuwendung bekommen. Ich hatte den Eindruck, dass da irgendwas einfach klemmt und dann beliebig Strom zieht. Kein Klackern wie bei einer schlappen Batterie, nur einmal Relais anziehen und dann habe ich den Knopf lieber wieder losgelassen. Ich musste mal mit ansehen, wie bei der CS (eigentlich auch eine RS) auf dem Foto ein unisolierter Stecker mit Dauerspannung für die Uhr im Cockpit Kontakt mir dem Uhrenhalter bekommen hat und innerhalb von wenigen Sekunden der Kabelbaum abisoliert war (tropfenderweise). Bis die Batterie ab war, war alles zu spät. Das nur am Rande.
Mal sehen, wann ich die Zeit finde den Anlasser auszubauen. Je nach Zustand werde ich mich dann vielleicht mal melden Fritz.
Kann aber etwas dauern.
Gruß
Christoph

Detlev
18.06.2018, 21:47
Das Massekabel hatte ich schon überprüft.
Auch am Getriebe gelöst, bewegt und wieder festgeschraubt? Gibt lustige Effekte an der Stelle, eine verzinkte Stahlschraube trifft auf ein Alugehäuse und klemmt dabei einen Verzinnten Messingfitting ein...

karlchen
07.10.2018, 20:46
Hatte ja leider in den letzten Monaten wenig Zeit und bin auch kaum zum Fahren gekommen. Da das Problem mit dem Starter nun doch wieder aufgetreten ist, habe ich heute angefangen den Starter auszubauen. Leider bin ich schon bei der zweiten Schraube hängengeblieben. Wenn ich versuche die Mutter zu lösen, dreht sich die Schraube (siehe Pfeil) mit. Hab schon ziemlich viel probiert, um sie zu blockieren. Klappt leider nicht. Ich komme einfach nicht dran.
Hat vielleicht jemand eine Idee, wie ich da dran komme?
Schon mal vielen Dank
Christoph

traebbe
07.10.2018, 20:52
Hallo Christoph,

steck neben die Mutter einen Schlitzschraubenzieher zum Kontern.
Von hinten her hat eine 13er Nuss mit Verlängerung in 1/4" schon Platz.
Gutes Gelingen.

karlchen
07.10.2018, 21:00
Die 13er Nuss ist schon drauf (Bild) und den Schlitzschraubenzieher habe ich auch schon probiert. Hab allerdings Angst, dass ich mir die Dichtfläche der Kurbelgehäuseentlüftung damit beschädige.
Oben über der Schraube komme ich nicht dazwischen und rechts ist zuviel Platz, um gegenzuhalten.

MM
07.10.2018, 21:30
Du drehst von der zugänglichen Seite so weit, dass ein fetter Schraubendreher von oben hinter den Sechskant passt ohne die Kante zu berühren; dann geht das.

karlchen
07.10.2018, 22:05
Hallo Michael,
meinst Du flach zwischen Sechskant und Anlassergehäuse, von der Seite reingedrückt? Hab ich schon mit einem sehr dünnen Schraubenzieher versucht. Für einen dicken Schraubenzieher sehe ich eigentlich keine Chance. Werde es aber nochmal probieren.
Wie Du schon früher bemerkt hast, wurde das wahrscheinlich noch nie gelöst und sitzt gut fest.Vielleicht mal Kriechöl einsetzen? Hab wahrscheinlich erstmal wieder keine Zeit da richtig dranzugehen.
Kann man noch irgendwas wegbauen, um von oben mehr Platz zu bekommen?
Gruß Christoph

MM
07.10.2018, 22:07
Kriechöl kann nicht schaden.
Etwas mehr Mut und dann geht das schon. ;)

FrankR80GS
08.10.2018, 05:18
Wenn der Schraubenkopf parallel zum Gehäuse steht einen genau passenden Inbus reinstecken. Ist besser, als eine konische Schraubendreherklinge. Mach ich bei der linken Soziusraste der GS ... da geht auch kein Schraubendreher.

karlchen
08.10.2018, 20:32
Ist doch immer wieder schön, wenn sich eine Schraube mit einem lauten Knack löst (und sonst alles heil geblieben ist). Ein bisschen Rostlöser, viel Gefummel. Am Ende habe ich es geschafft einen dicken Inbusschlüssel zwischen den Schraubenkopf und das Gehäuse zu manövrieren. Dazu musste allerdings das Gehäuse über der Kurbelgehäuseentlüftung halb abgenommen und zur Seite gedreht werden. Ganz ab ging leider nicht, da die letzte Schraube oben nicht am Anlasser vorbeiging.
Vielen Dank für die Hinweise.
Christoph

karlchen
28.10.2018, 17:29
Heute endlich mal wieder etwas Zeit gefunden und den Anlasser ausgebaut. Dank Traebbes Anleitung ein Kinderspiel.
Sieht eigentlich alles ganz gut aus. Allerdings ist die Welle mit dem Einrückmechanismus trocken. Lässt sich aber sehr leichtgängig verschieben. (ohne Last). Kann das wirklich zu meinem anfangs beschriebenen Phänomen führen? Hatte erwartet, dass das fast klemmt. Relais klickt einmal, Anlasser rückt aber nicht ein. Zwischenzeitlich lief er dann ja auch mal wieder ;).
Magnetschalter reagiert im ausgebauten Zustand einwandfrei. Anlasser hatte ich natürlich nicht nochmal kontrolliert.
Hier noch ein paar Bilder.

Eine Frage noch. Beim Öffnen des Kettenkastendeckels habe ich an der Schraube oben rechts (siehe auch Foto) etwas Öl entdeckt. Habe die Schraube leicht nachgezogen und die anderen kontrolliert. Reicht das oder ist da bald mehr zu erwarten?

Detlev
28.10.2018, 19:01
Der Ölnebel an der Schraube im Kettenkastendeckel ist ein reiner Schönheitsfehler. Wenns Dich nicht stört einfach so lassen.

Zum Anlasserproblem: Sitzen die Kohlenträger gerade auf ihrem Trägerblech? Wenn nicht: ausrichten und unbedingt neue Kohlen rein.
Wie viel Spiel hat die Anlasserwelle vorne in der Lagerbuchse? Wenn die stark ausgeschlagen ist kann der Anlasser durchaus den Dienst verweigern.

Noch besser: Einen Valeo einbauen, Du erkennst der Startvorgang nicht wieder...

karlchen
28.10.2018, 19:44
Hallo Detlev,
Kohlenträger muss ich nochmal nachsehen. Sieht aber nicht krumm aus. Die Kohlen sind eigentlich lang genug denke ich.
Aber das vordere Lager hat, wenn ich die Achse von der Vorderseite reinstecke, locker einige Zehntel Spiel (sichtbar und fühlbar). Schiebt man alles zusammen, scheint das keine Rolle zu spielen. Ich hatte gedacht, dass die Kräfte sich auf dem Freilaufgehäuse abstützen. Das sitzt recht satt im vorderen Gehäuse.

Ich habe noch nicht weiter gesucht, aber wo gibts überholte Valeos mit geklammerten Magneten? Oder auf jeden Fall neu?
Habe übrigens 9 Zähne am Anlasserritzel.

Schon mal vielen Dank
Christoph

Detlev
28.10.2018, 22:15
Ich habe noch nicht weiter gesucht, aber wo gibts überholte Valeos mit geklammerten Magneten? Oder auf jeden Fall neu?
Habe übrigens 9 Zähne am Anlasserritzel.

Schon mal vielen Dank
Christoph

Hier (https://forum.2-ventiler.de/vbboard/showthread.php?84967-Valeo-Anlasser-9-Z%E4hne-%FCbrerholt&p=1036828#post1036828) , zum Beispiel... die alten Valeos von vor 2005 sind den neueren übrigens deutlich vorzuziehen.

böcki
24.03.2019, 15:30
Ich hänge meine Frage einfach mal hier dran...

Meine 93er Wasserrohr-GS springt problemlos an, jedoch dreht der Anlasser nach dem Loslassen des Knopfes immer noch ein kurze Zeit nach. Gefühlt so ca. 1/2 Sekunde "jault" er dann noch wenn der Motor schon angesprungen ist.

Kann man das so lassen? Was kann noch passieren, wird es noch schlimmer, Folgeschäden zu befürchten?

traebbe
24.03.2019, 16:19
Hallo Thomas,

da fährt das Ritzel nicht schnell genug zurück.
Das ist erstmal nichts, warum man nicht mehr fahren sollte/dürfte/könnte.
Kann gutgehen, muss aber nicht.
Aber ich würde das zeitnah abstellen.
Noch ist Zeit bis es richtig losgeht....
Anlasser raus und überholen.
In diesem Fall fehlt explizit das Fett auf dem Schraubtrieb., d.h. dass das Ritzel auf der Welle nicht mehr ganz sauber läuft.

Ahnungsloser
24.03.2019, 18:28
Die Antwort würde ich so nicht stehen lassen. Wenn der Anlasser nicht schnell genug zurückspurt wird er Fremdbeschleunigt und kann bis zu 20000 Umdrehungen machen, was zur Folge hat, dass die Wicklung und der Kollektor nach außen durch die Fliehkraft gedrückt wird und er zerstört wird auch gut zu erkennen an dem blau angelaufenen Ritzel.

traebbe
24.03.2019, 18:41
Die Antwort würde ich so nicht stehen lassen. Wenn der Anlasser nicht schnell genug zurückspurt wird er Fremdbeschleunigt und kann bis zu 20000 Umdrehungen machen, was zur Folge hat, dass die Wicklung und der Kollektor nach außen durch die Fliehkraft gedrückt wird und er zerstört wird auch gut zu erkennen an dem blau angelaufenen Ritzel.

ja, klar.
In einer halben Sekunde auf 20000

Taunus Michel
24.03.2019, 19:27
Hallo Böcki,

hatte ich an meiner 91er GS auch schonmal... war lange vor meiner Forenzeit.
Ich habe damals den Anlasser so noch 5 Jahre (ca. 25.000km) gefahren bevor letztendlich nix mehr ging und ich ihn getauscht habe.
Heute würde ich ihn überholen...ist lt. Datenbank kein "Hexenwerk" und mit überschaubarem Aufwand schnell machbar.

Micha

Detlev
24.03.2019, 19:27
Ich würde ihn zerlegen und reinigen. Die Ursache liegt entweder am Kern des Magnetschalters, der nicht mehr frei beweglich ist, und/oder am Freilauf. Was Du hörst ist das Planetengetriebe, welches nach den Jahren vermutlich nur noch eingetrocknetes Fett hat und dann jaulen die Planetenräder auf ihren Achsen. Ich würde es bald machen, weil der Verschleiß übermäßig zunimmt. Eine Reparaturanleitung findest Du in der Datenbank.