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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neu aufgebauten Motor einfahren



er90es
24.06.2018, 10:56
Mein Motor ist neuaufgebaut, also neu gelagert, Gußzylinder aufgebohrt mit Wössner-Kolben, neue Kurbelwelle, Wankstößel und diverse kleine Modifikationen. Basis ist ein 90S mit Briel-Ring und leichtem Schwung.

In der Betriebsanleitung steht:
4000 U/min bis 1000 km
5000 U/min bis 2000 km
1000 km erster Ölwechsel

Gilt das auch noch für eine Konfiguration wie oben beschrieben?

Ich würde gerne die Leistung bei 4500-5000 U/min zumindestens kurzzeitig abrufen können...

raptor
24.06.2018, 11:35
Mein Motor ist neuaufgebaut, also neu gelagert, Gußzylinder aufgebohrt mit Wössner-Kolben, neue Kurbelwelle, Wankstößel und diverse kleine Modifikationen. Basis ist ein 90S mit Briel-Ring und leichtem Schwung.

In der Betriebsanleitung steht:
4000 U/min bis 1000 km
5000 U/min bis 2000 km
1000 km erster Ölwechsel

Gilt das auch noch für eine Konfiguration wie oben beschrieben?

Ich würde gerne die Leistung bei 4500-5000 (tel:4500-5000) U/min zumindestens kurzzeitig abrufen können...

Hallo,
du besorgst dir preiswertes 20W 50 aus dem Baumarkt. (Mineralöl) Damit fährst du den Motor gut 50km ein.
Du nimmst 60 % der Drehzahl, wo du meinst mit deinem Motor hinzukommen.
Nehmen wir mal hier ca. 7500 1/min. Am besten ein Stück Autobahn suchen, wo man zwischen zwei Auf- bzw. Abfahrten hin und her fahren kann. Auf der Bahn im Intervall Gas geben und Gas weg. Die Ringe brauchen Dampf, um sich richtig an der Zylinderwandung einzuschleifen. Ein paar Sekunden Gas weg dann wieder für Sekunden Gas geben. Die Kompressionsringe geben die Wärme des Kolbens an die Zylinderwand weiter. Der erste Ring übernimmt ca. 50% der Wärme des Kolben der zweite gibt auch Wärme ab und übernimmt auch schon den Ölabstreifvorgang. (Angaben von Mahle).
Wenn die gut 50km gefahren sind, lässt du das Öl ab, wechselst den Ölfilter und füllst gutes 20W 50 wie zB. das ROWE Classic ein.
Dann kannst du Feuer geben.
Habe zB. meinen Motor auf dem Hockenheimring ca. eine halbe Stunde lang wie beschrieben eingefahren. Am 10. Juni auf dem Nürburgring habe ich den Motor bis 8600 1/min hochgezogen.
LG Otto

OXY
24.06.2018, 11:47
Moin,

ich würde mich beim Grusszylinder zumindest die erste Tankfüllung daran halten und dann schon beim Hochbeschleunigen mal über 4000 gehen. Dein Motor wird vermutlich so quicklebendig sein, dass dir die strenge Beschränkung eh sehr schwerfällt.

Über 1000km dann schon mal bis 5500/6000. Alles bei eher wechselnden Drehzahlen.
Ich habe bei 1000 und 2000km Ventilspiel-Kontrolle und jeweils nen Ölwechsel gemacht und geschaut was da so rauskommt.

Erst über 2000km bin dann weitgehend normal gefahren, allerdings kein Dauervollgas und über 7000 erst als ich mir des Motors ganz sicher war.

Mit dem Nikasil bin ich etwas forscher rangegangen - aber auch der hatte erst deutlich nach km-Stand 5000 seine volle Leistung.

War alles nicht so verkehrt, die 3 BMW-Motoren und 2 englischen MG-Grauguss die ich in den letzten 35Jahren so eingefahren habe, waren/sind mechanisch alle sehr zuverlässig und stehen gut im Futter.

Viel Spass dabei - schreib doch mal, wie sich der leichte Schwung für dich anfühlt. Wir hatten dazu neulich ne Diskussion hier ....

Elefantentreiber
24.06.2018, 11:52
Du hast die BMW Motorsport Nocke vergessen.....

also die Einfahrphase erledigen wir hier im Weg.....zweimal rauf und runter und dann volles Rohr...


Mein Motor ist neuaufgebaut, also neu gelagert, Gußzylinder aufgebohrt mit Wössner-Kolben, neue Kurbelwelle, Wankstößel und diverse kleine Modifikationen. Basis ist ein 90S mit Briel-Ring und leichtem Schwung.

In der Betriebsanleitung steht:
4000 U/min bis 1000 km
5000 U/min bis 2000 km
1000 km erster Ölwechsel

Gilt das auch noch für eine Konfiguration wie oben beschrieben?

Ich würde gerne die Leistung bei 4500-5000 U/min zumindestens kurzzeitig abrufen können...

raptor
24.06.2018, 11:55
Du hast die BMW Motorsport Nocke vergessen.....

also die Einfahrphase erledigen wir hier im Weg.....zweimal rauf und runter und dann volles Rohr...

....:bitte:

LG Otto

Luggi
24.06.2018, 11:55
Du hast die BMW Motorsport Nocke vergessen.....

also die Einfahrphase erledigen wir hier im Weg.....zweimal rauf und runter und dann volles Rohr...

:fuenfe:

sovmoto
24.06.2018, 11:57
Wenn die gut 50km gefahren sind, lässt du das Öl ab, wechselst den Ölfilter und füllst gutes 20W 50 wie zB. das ROWE Classic ein.
Dann kannst du Feuer geben.


Danke! Schön, das mal jemand dem Einfahr-Unfug ein Ende bereitet!

Kleine Anmerkung: je nach Kolbenringmaterial können das auch mal 150 km werden.

Gruß, Ulli

er90es
24.06.2018, 12:29
Danke für die deutlichen Meldungen!

Das Öl ist das billigste bei Louis gewesen, eigentlich wollte ich den Motor ja nur durchspülen und nicht öffnen! :lautlachen1:

Renne ist tatsächlich nicht schlecht. Nachdem ich 1979 die Q das erste Mal auseinander genommen hatte, bin ich tatsächlich zwei Runden Nordschleife eingefahren.

Patrick meint die Zufahrt zu seinem Handlingkurs!

Dachte ich mir, dass die Kolbenringe der sensibelste Teil sind, werde sie fordernd schonen...

Also etwa so: Warm laufenlassen, dann Ventile einstellen, über einen Tank intervallartig schonen ;), dann Ölwechsel, Ventile, Ölwanne. Danach weiter Vertrauen gewinnen und die Belastungen steigern.

KnockOutBoxer
24.06.2018, 14:38
?(?(?(

Einfahren ist Unfug, ja klar... was sagen schon die Metallspäne aus, die bis Kilometer 500 im Ölfilter landen?!

Ölwechsel braucht ja auch niemand, denn es fährt sich ja super mit Altöl.

Warmfahren ist auch Unfug, der Motor dreht auch kalt hoch; der Choke hilft.

Mein Einfahr-Tipp:

Den eiskalten Motor mal richtig in den Roten Bereich drehen, damit sich alles schön frei schleift.

Aua, aua, aua. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

h2ovolli
24.06.2018, 15:29
?(?(?(

Einfahren ist Unfug, ja klar... was sagen schon die Metallspäne aus, die bis Kilometer 500 im Ölfilter landen?!

Ölwechsel braucht ja auch niemand, denn es fährt sich ja super mit Altöl.

Warmfahren ist auch Unfug, der Motor dreht auch kalt hoch; der Choke hilft.

Mein Einfahr-Tipp:

Den eiskalten Motor mal richtig in den Roten Bereich drehen, damit sich alles schön frei schleift.

Aua, aua, aua. :rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Man kann´s auch übertreiben, mit dem vorsichtig sein!
Wer hat denn hier was von kalt hochdrehen geschrieben, selbst bei wiederholtem durchlesen ist mir nur einer aufgefallen der sowas und dann auch noch ironisch, geschrieben hat. Und wo bitte fallen Metallspäne bei einem neu aufgebautem Motor, jetzt am meisten an??(

mschenk
25.06.2018, 18:39
Mein Motor ist neuaufgebaut, also neu gelagert, Gußzylinder aufgebohrt mit Wössner-Kolben, neue Kurbelwelle, Wankstößel und diverse kleine Modifikationen. Basis ist ein 90S mit Briel-Ring und leichtem Schwung.

In der Betriebsanleitung steht:
[...]

Gilt das auch noch für eine Konfiguration wie oben beschrieben?

Ich würde gerne die Leistung bei 4500-5000 U/min zumindestens kurzzeitig abrufen können...

Jetzt mal wieder im Ernst:

Beim Einfahren von Gusszylindern bzw. der Paarung Gusszylinder/Kolbenringe (andere einzufahrende Reibpaarungen sollte es im Motor nicht geben) geht es darum, die zunächst rauhen Oberflächen aneinander anzupassen. Da rauhe Oberflächen bei der Reibung mehr Hitze produzieren, soll die Paarung durch das Einfahren vor dem Überhitzen geschützt werden. Kann man mit simplen Drehzahlgrenzen machen, ist aber nicht der Weisheit letzter Schluss.

Wechselnde Drehzahlen bei niedriger Last sind gut. Wenn Du nach 500...2000km ein gutes Öl einfüllen willst (nein, dies ist *keine* Eröffnung eines Ölthreads), mach einen Ölwechsel mit Filterwechsel. Solltest Du einen Peilstab mit Ölthermometer haben, schau von Zeit zu Zeit drauf. Über 120 Grad sollten es nicht werden.

RachtzigR
26.06.2018, 10:17
schau mal hier:

https://www.heise.de/tr/artikel/Wie-geschmiert-1369325.html

Gruß

Walter

FrankR80GS
26.06.2018, 17:12
schau mal hier:

https://www.heise.de/tr/artikel/Wie-geschmiert-1369325.html

Ja, da steht aber nix von Graugusszylindern.....

Luzifer007
26.06.2018, 17:25
Wie beschreibt sich denn die BMW Sportnockenwelle ?
Gruß Lutz





OTE=Elefantentreiber;1009962]Du hast die BMW Motorsport Nocke vergessen.....

also die Einfahrphase erledigen wir hier im Weg.....zweimal rauf und runter und dann volles Rohr...[/QUOTE]

er90es
26.06.2018, 20:46
326 meine ich?

Der Motor ist heute erstmalig gelaufen. Fehlen noch TÜV und Zulassung.

MKM900
26.06.2018, 21:25
326 meine ich?

Der Motor ist heute erstmalig gelaufen. Fehlen noch TÜV und Zulassung.

336°:nixw:

er90es
27.06.2018, 06:25
336°:nixw:
10°? Geschenkt! :D

Reinhard
27.06.2018, 07:25
Klar die 2V Motoren wurden vor 50 Jahren entwickelt aber wenn man modere Bauteile wie Zylinder und Kolben verbaut hat frage ich mich was soll da eingefahren werden.

Fährt heute noch einer ein Auro ein?
Wenn das sein müsste würden Mietwagen in Massen sterben.

Cevo
27.06.2018, 08:39
Fährt heute noch einer ein Auro ein?
Wenn das sein müsste würden Mietwagen in Massen sterben.
Ja ich!!!!
Solange Ölverbräuche bis 1l/1000km akzeptiert werden (müssen), kann man so denken.
Die Hersteller wälzen das Thema gerne auf die Kunden ab, denn wenn ein Motor bei zu niedrigem Ölstand verreckt, ist ja bekanntermaßen der Kunde schuld, nicht der Hersteller.

:&&&:

Wer einfährt hat durchaus die Chance, auf 5000km keinen messbaren Ölverbrauch zu habe (:D - längere Intervalle hatte ich nicht) oder beim Auto das gleiche auf 15000km.

VV 01
27.06.2018, 08:54
Mir haben liebe Kollegen die Einfahrvorschriften auf den Tank geklebt.

Ich hab sie drangelassen und habe so immer eine Orientierung...

211311

Luggi
27.06.2018, 09:06
Ja ich!!!!
Solange Ölverbräuche bis 1l/1000km akzeptiert werden (müssen), kann man so denken.
Die Hersteller wälzen das Thema gerne auf die Kunden ab, denn wenn ein Motor bei zu niedrigem Ölstand verreckt, ist ja bekanntermaßen der Kunde schuld, nicht der Hersteller.

:&&&:

Wer einfährt hat durchaus die Chance, auf 5000km keinen messbaren Ölverbrauch zu habe (:D - längere Intervalle hatte ich nicht) oder beim Auto das gleiche auf 15000km.

Zweimal Peugeot 2008 mit so einem 1,3 l Motörchen und 130 PS. Nix eingefahren, gleich auf die Bahn und immer „haste was kannste“ Vollgas. Nach den ersten 10.000 km jeweils kein meßbarer Ölverbrauch! Und der mußte richtig drehen!!! A%!

Diveres hatte ich bei einigen MercedesModellen......

Einfahren ist bei den heutigen Materialien und Fertigungtechniken nicht mehr notwendig.

Bei einem selbst zusammengeschraubten Motor sehe ich ich das anders und zwar im Hinblick auf die Sauberkeit. Da würde ich einen Ölwechsel nach 500 bis 1.000 km aus Sicherheit vornehmen.

Cevo
27.06.2018, 10:02
Nach den ersten 10.000 km jeweils kein meßbarer Ölverbrauch! Und der mußte richtig drehen!!! A%!


Guter Bericht zur Langzeiterfahrung! A%!

Von einem R1100R Fahrer hatte ich '96 die gleiche Einfahrgeschichte gehört - und der hat sich über 1l Ölverbrauch / 1000km gewundert... )(-:

Die Geschichte mit dem frühen Ölwechsel kennt man von den Einfahrölen früherer Motoren aus gleichem Grund.

Euklid55
27.06.2018, 11:15
Hallo,

die Einfahrvorschriften von Früher waren doch nur dazu bestimmt, über die 1/2 Jahres Garantie hinüberzukommen.
Ein neu aufgebauter Motor fahre ich 500 Km über die Landstraße, dann Ölwechsel und Ventile einstellen, fertig.

Gruß
Walter

Caferacer
27.06.2018, 11:50
Die Geschichte mit dem frühen Ölwechsel kennt man von den Einfahrölen früherer Motoren aus gleichem Grund.

Auch aktuelle BMW Motorräder werden immer noch mit Einfahrölen, die nach 1000km gewechselt werden, ausgeliefert.

mfro
27.06.2018, 12:10
... Einfahren ist bei den heutigen Materialien und Fertigungtechniken nicht mehr notwendig ...


Das stimmt weitgehend. Grauguss-Laufbuchsen und die dazu passenden Ringe fallen aber nicht in die Kategorie ...

Luggi
27.06.2018, 12:28
Siehe Kalttest und bei 3:00......


https://youtu.be/8PdPBUHtNb0

mfro
27.06.2018, 12:59
Siehe Kalttest und bei 3:00......


https://youtu.be/8PdPBUHtNb0

Dabei wird der Motor unbefeuert geschleppt.

An der dabei aufgenommenen Schleppleistung kann man vorhersehen, ob er beim Kunden gleich explodiert oder die Gewährleistungszeit übersteht.

Luggi
27.06.2018, 13:16
Dabei wird der Motor unbefeuert geschleppt.

An der dabei aufgenommenen Schleppleistung kann man vorhersehen, ob er beim Kunden gleich explodiert oder die Gewährleistungszeit übersteht.

Hält, bis wir haben unser Geld....:rolleyes:

kurvenfieber
27.06.2018, 14:44
Wieviele Zylinder/Kolben gehen bei neuen BMW kaputt?

Reinhard
27.06.2018, 15:51
Wieviele Zylinder/Kolben gehen bei neuen BMW kaputt?

Also bei den Japanern wahrscheinlich nicht ein einziger und das wird bei BWM auch nicht anders sein.
Öl nach 1000 km zu wechseln hat heute nicht viel mit Einfahren zutun sonder es sollen eventuelle Rücksänder der Fertigung nicht im Motor bleiben.

Rudi
27.06.2018, 16:38
Servus!

Nur mal so am Rande: für die Motoren der BMW M-Modelle wird vor dem Einbau eine Leistungsmessung durchgeführt.
Für alle verbauten Motoren.

Das Einfahren scheint also bei modernen Motoren nicht mehr so wichtig zu sein.

Ob das bei unseren Kühen auch zutrifft?

Ich habe für einen neuen BMW-Motor von Udo Gietl, den Namen kennt vielleicht noch der ein oder andere, eine Einfahranleitung bekommen.
Jeder dritte Satz war "NO IDLE!".
Also nicht im Leerlauf laufen lassen.
Nach oben im Drehzahlband ging's aber relativ schnell.

Gruß, Rudi

feuerlibelle
27.06.2018, 19:00
In der Regel lese ich bei dem geballten Fachwissen immer nur noch mit und denke mir meinen Teil. Es ist auch schwer so viel Erfahrung mit Fachwissen entgegen zu treten.

Der ein oder andere weiß es ggf., ich setze beruflich Zylinder instand. Sprich ich bohre, hone und halt alles was so dazu gehört. So gut 500 Zylinder mit Kolben gehen jedes Jahr durch meine Hände. Ich möchte nicht behaupten das ich auch nur annährend die Ahnung habe, wie derjenige der sein Fahrzeug mit Vollgas einfährt und das dann ja hält. Denn dort ist ja bewiesen das alles richtig ist, möchte aber doch ggf. aus meinem Beruf heraus zwei drei Dinge erläutern.

Zum einen werden hier zwei Dinge,im Grunde drei durcheinander geworfen.

Ich fange mit Gusszylindern an:

Früher, eigentlich vor noch nicht sooooolanger Zeit, standart. Billig herzustellen, noch billiger instand zu setzen. Fette Kolben große Ringbreiten. Da ist schon der erste entscheidende Faktor! Bei alten Motoren mit großen Ringbreiten ab 2mm und größer, wird mit wesentlich größerer Korngröße gehont und die Oberfläche ist rauher. Der Grund ist das die Kolbenringe einschleifen müssen und bei feinerer Körnung nicht einlaufen würden und somit nicht abdichten.
Modernere Motoren mit Gusszylindern und kleineren Kolbenringen, werden in der Körnung feiner geschliffen, eine zu große Körnung würde im nu die Ringe fressen und die Honspuren würden für einen massiven ölverbrauch sorgen.
Aber nichts desto trotz benötigen beide Varianten eine Einlaufzeit und abzudichten und dem Verbrennungsdruck stand zu halten, als auch um Wärme abzuführen.

Natürlich kann man das zusammenbauen und gleich Gas. Das Laufspiel wird zwischen Zylinder und Kolben bestimmt und ist von Anfang an passend. Folglich führt das auch nicht zum technischen Versagen. Höhere Temperaturen der Ringe durch einlaufen spielen eine untergeordnete Rolle, blow by Gase wegen fehlender Abdichtung? Hey geschenkt, läuft doch.

Nun ja, dann sind da noch die beschichteten Zylinder auf Nickel Silizium Basis oder Ferosil auf Eisen Basis oder neu Plasma was auch nichts anderes als Fe Auftrag ist.

Wie dem auch sei, hier ist die letzten 10 Jahre die Rautiefe immer feiner geworden. Hängt mit dem Ölverbrauch beim Kalstart und erfüllen der Abgaswerte zusammen, ist für uns am Rande natürlich auch Wurst.
Ringbreiten sind immer kleiner geworden und die Ringe sind beschichtet und da ist so ein wenig der Knackpunkt.Ichhabe wirklich lage hin und her versucht und mache viel mit beschichteten Zylindern. Ein Beschichteter frisch gehonter Zylinder benötigt mindestens 400km eher 500 bis die Ringe eingelaufen sind und voll tragen. Stopft man den Kolben in den gebrauchten Zylinder, so erhöht sich das nach meiner äußerst bescheidenen Erfahrung auf gut 1500KM oder sie fangen an zu verglasen, der Kolben verkokt seitlich un sie tragen nie.
Ganz entscheidend am Rande und wirklich ich traue mich kaum das Thema anzuschneiden, ist hier das Öl! Zum Einfahren das wirklich absolut billigste Scheißzeug an Mineralöl was ihr kaufen könnt. Sollte aber mind. den Herstellevorschriften bezüglich Klassifizierunf undViskosiät entsprechen, und rein damit! Keinesfalls irgend etwas vollsynthetisches. Bei den modernen Syntehseölen ist die Reibungsminimierung so gut, das die Kolbenringe nicht oder nur sehr, sehr erschwert einlaufen. Die Ringe benötigen aber neu dringend Reibung um sich dem Zylinder anzupassen.

Ich empfehle immer ein Wechsel nach 1000KM und dann Umstellung auf bessere Öle.

Jedem halbwegs technisch versierten Leser dürfte auch klar sein, dass ein Kolben mit einem Kolbenring schneller einläuft als einer mit zwei Kompressions und einenemAbstreifring? Da sind dann schnell die 1000KM erreicht und die Ringe grade eingelaufen.

Es ist mehr als müßig diese Diskusionen zu verfolgen, ich weiß es zwingt mich niemand. Gerne kann ich jedem Interessierten mal Kolbenschaäden und die Materie bei einem Kaffee näher bringen. Möge jeder die Erkenntniss daruas ziehen, die für ihn am naheliegensten ist.

Just my 50centmarco

ck1
27.06.2018, 19:36
Also wenn ihr erst nach ner Einfahrperiode auf synthetische Öle wechselt - okay.

Aber warum sonst nach 500 km Öl wechseln ? Spart Ihr Gewicht und fahrt deshalb ohne Ölfilter ? :D

Den Filter wechseln, aufmachen und mal rein schauen - kann ned schaden.

Gruss
Claus, der vorher ordentlich schraubt und hinterher kein Geschiß macht ;)

OXY
27.06.2018, 20:34
Also wenn ihr erst nach ner Einfahrperiode auf synthetische Öle wechselt - okay.

Aber warum sonst nach 500 km Öl wechseln ? Spart Ihr Gewicht und fahrt deshalb ohne Ölfilter ? :D

Den Filter wechseln, aufmachen und mal rein schauen - kann ned schaden.

Gruss
Claus, der vorher ordentlich schraubt und hinterher kein Geschiß macht ;)


Hi Claus,

schon mal Einfahröl eines komplett gemachten Motors abgelassen?

Das ist bereits nach wenigen 100km milchig.

Jetzt rate mal warum ....

Kairei
27.06.2018, 22:30
Danke Marco!!

Deine Ausführungen entsprechen so ziemlich meiner eher gefühlten Vorgehensweise.
Nach der letzten großen Revision, (Zylinder, Kolben, Köpfe) würde der Motor die ersten 500 Km sehr heiss.Ich hatte 15 w 40 Baumarktoel drin, das war danach fertig.
Bin piano gefahren ohne große Last,.max. 4500 Touren.
Danach 20 w 50 mineralisch. Der Motor würde mit steigender Laufleistung immer kühler.Ab 1500 Km hat ich dann das Gefühl, das der Motor ok ist. Dann konnte ich nach 100 km flotterer Fahrt bei 25 Grad auch wieder an dem Oelkuehler greifen.
Es ist also was dran am Einfahren!


Gruß
Kai

der niederrheiner
03.07.2018, 13:03
Mein "frisch gemachter" Motor wurde brav bis 500km eingefahren.

Beim Nachziehen der diversen Schrauben/Zuganker und dem dann folgenden Ventileeinstellen, wurde festgestellt, das sich da niGS getan hat. Die Tage mach ich den Ölwechsel und dann schauen wir mal.

Der TÜV will ja die max. Geschwindigkeit wissen. . .


Stephan

Spineframe
04.07.2018, 05:23
@Marco: Super geschrieben, du sprichst mir aus der Seele!
Unsere luftgekühlten Porsche Motoren, die ja technisch den BMW Motoren äußerst ähnlich sind, laufen ca. 4-6 Stunden mit wechselnden Drehzahlen ohne Last auf dem Motorprüfstand, beginnend mit 2000 U/min. Danach eventuelle Undichtigkeiten beseitigt, alles nochmal nachgezogen und nachgestellt. Dann werden sie eingebaut und mit dem endgültigen Öl auf dem Leistungsprüfstand abgestimmt. Feuer frei bis Abregeldrehzahl....
Leider kann man einen BMW Motor ohne Kühlung nicht einfach 6 Stunden auf dem Prüfstand laufen lassen. Einen Porsche Motor schon. Darum werde ich meinen G/S Motor vor der vom TÜV geforderten Leistungmessung ganz normal auf der Straße einfahren.

der niederrheiner
04.07.2018, 09:18
Auf einem Prüfstand gibt es doch Gebläse, die du davor stellen kannst.


Stephan