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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : einteilige Kipphebelböcke



ABT
20.10.2007, 09:24
Moin moin,

hatt hier wer schonmal was von den Einteiligen Kipphebelböcken gehört oder erfahrung mit denen? Sind die wiklich so sinnvoll bei den /5ern?

KalleWattCux
20.10.2007, 15:50
Hallo Christian,

ja haben wir,
ja habe ich - taugen was, habe die vierte Saison nicht das geringste 10tel an den Ventilen einstellen müssen.

Berichte dazu gibt es in einem anderen Forum seitenweise.

Ulf
20.10.2007, 16:32
Hallo Christian,

ich habe die einteiligen Böcke in einem von zwei Motoren aus der letzten 2-Ventiler-Entwicklungsstufe.

Mein Eindruck: bei den Kipphebelböcken mit Passhülse lohnt der Aufwand (ca. 200 € plus Montage) nicht.

Das mag bei älteren Motorengenerationen anders sein.

Beste Grüße ! Ulf

mk66
20.10.2007, 19:04
Hallo,

Einteilige Kipphebelblöcke sind, sagen wir mal "nice to have", aber nicht unbedingt erforderlich. Sie haben Vorteile (verringerte "Elastizität" im Ventiltrieb, stabileres Ventilspiel, weniger Geräusche). Aber sie sind nicht unbedingt erforderlich. Ich lasse sie von meiner Werkstatt bei Umbauten (Tuning) immer mit einbauen, in Verbindung mit Axail-Nadellagern (derzeit zwei R100R demnächst noch einer R100GS). Da ist der Motor dann eh´auseinander. In Kombination mit dem Tuning macht es mehr Sinn und die Mehrkosten spielen dann nicht mehr die entscheidende Rolle.

Es ist vielleicht wie mit der Doppelzündung am serienmäßigen 980cc Motor. Das hat auch (geringe) Vorteile, ist ganz nett, aber nicht wirklich erforderlich (im Gegensatz zu einem hochverdichteten 1043cc - Motor).

Bei einer alten /5 halte ich beides für entbehrlich (wenn der Motor Serie ist).

Grüße
Marcus

http://foto.arcor-online.net/palb/alben/74/170374/1400_6664646665376363.jpg

Axel
22.10.2007, 09:33
Hallo Marcus

diese Art von "Einteiligen" kenne ich gar nicht.
Wer stellt die her und was kosten die, inkl. bearbeitung der Kipphebel?

Gruss
Axel

scooter
07.11.2007, 14:20
Hallo Christian,

hier stelle ich mal meine (Eigenbau-) Variante vor.

Ausgangspunkt war die Forderung nach einer Verbesserung der aus diversen Teilen bestehenden Kipphebellagerung und deren Auswirkungen auf die Steuerzeiten. Besonders bei der Verwendung „scharfer“ Nockenwellen und härterer Ventilfedern macht sich das antiquare System aus vielen Bauteilen negativ bemerkbar.

Wer es einmal beobachten möchte wie sich da oben im Kopf alle verbiegt der sollte den Kolben blockieren und eine Messuhr an die Kipphebel anlegen. Anschließend mit einem Hebel über die Schwungscheibe etwas drück ausüben – toller Anblick wenn die Messuhr ausrastet!

Ich verwende für meine Kipphebleböcke eine hochfeste Alu-Legierung (Zugfestigkeit beträgt 540 N/mm²).
Da es immer wieder zu hitzigen Diskussionen über das Material kommt: hier gleich eine Erklärung, weshalb ich keinen Stahl verwenden: Natürlich könnte ich die Sache „abkürzen“ und fragen in welchen Motoren, außer bei der 2-Ventiler-BMW sind denn Kipphebellagerungen aus Stahl eingebaut? Bis auf sehr alte Motorkonstruktionen werdet sie wenige Beispiele finden! Dass ich mich bei der Verwendung von Aluminium in guter Gesellschaft befinde, zeigen auch andere Konstruktionen wie z.B. der Krauser- Vierventilerkopf oder Moto Guzzi. Auch hier sind die Kipphebelwellen in „Alu“ gelagert.

Ich sehen keinen Sinn darin ein Bauteil massiver auszulegen als es von den Belastungen her sein muss. Da wir bei der 2-V, leistungsmäßig nicht gerade glänzen, gilt heute nach wie vor das Sprichwort „für jedes Gramm das ich einspare, brauche ich keine Leistung finden“. Zwei Nachteil von Aluminium will ich natürlich nicht verschweigen. Erstens wird durch das verwendete, hochfeste Aluminium die Lagerung ein paar Euro teuerer. Zweitens hat Aluminium unter Wärmeeinwirkung eine doppelt so hohe Ausdehnung. Dadurch würde der Effekt eines „leisen Ventiltrieb“ zunichte gemacht. Um dies zu verhindern wird meine Konstruktion seitlich mit einer Tellerfeder gegen das Nadellager gedrückt. Im kalten Zustand beträgt der Anpressdruck ca. 40 N und geht mit zunehmender Wärme bei Betriebstemperatur nahe 0 N. Die viel wichtigere Steifigkeit der Konstruktion wir durch Aluminium nicht berührt. Sie liegt durch die verwendeten Materialstärken bei über 4 Tonnen Zug- und Druckfestigkeit und somit weit über der tatsächlichen Belastung des Ventiltriebs.

Gruß Scooter

Fritz
07.11.2007, 16:16
Original von scooter
Hallo Christian,

hier stelle ich mal meine (Eigenbau-) Variante vor.



Gruß Scooter

Hallo, hooochinteressanter Beitrag; bitte mehr !!!

Bei meiner Hartgummikuh sind auch schon etliche Teile aus Alu und anderen Materialien nachgebaut. Begrenzt wird das schändliche Tun durch die nicht vorhandene Fräsmaschine. Zu Weihnachten schenke ich mir aber eine - weiß`nur noch nicht, in welchem Jahr... :(

Genau Deine Gedanken zum Kipphebel-"Einteiler" hatte ich auch schon, wenn ich die Eisenklötze gesehen habe, die dort an fahrdynamisch wichtiger Stelle hingehängt werden. Prima, daß nun einer bewiesen hat, wie es auch mit Leichtmetall geht.

Grüße,

Fritz.

Shanta
07.11.2007, 17:32
hi, sind die böcke eigentlich auf dem kopf zentriert damit sie ihre vorgesehene position einnehmen und beibehalten oder liegen sie einfach auf?

ABT
07.11.2007, 18:26
Eben das hab ich mich auch schon gefragt, warum es die dinger nicht aus alu gibt!

scooter
08.11.2007, 13:20
Meine erste Variante habe ich einfach auf den Kopf geschraubt. Hat sich überhaupt nicht bewährt. Bereits nach < 100 km hat sich die ganze Geschichte nach oben verschoben. Resultat: Geräusch durch das Anschlagen der Ventileinstellschraube am Kopfhaubendeckel. Das Ventilspiel war natürlich auch i. A.

Die zweite Variante ist mit zwei Hülsen im Kopf eingeschrumpft. Allerdings nicht wie im Original als separate Hülsen sondern ich habe noch ein paar Stunden an die Fertigung gehängt und die sie direkt aus dem Kipphebelbock gefräst.
Bild muss ich noch suchen.

Gruß Scooter