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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Umbau gerippter auf glatten Endantrieb und Bremsbackenbreite: 30 mm so lassen?



derthomsen
02.07.2019, 21:44
Guten Abend zusammen,

nachdem auch eine Forumssuche auf die Schnelle keine Treffer gebracht hat, ich aber davon ausgehe, dass etliche von Euch einen solchen Umbau schon gemacht haben, hier meine Frage:

ich bin dabei, bei meiner '82er Ex-R45 (860 cm³) den Endantrieb umzubauen. Drin ist jetzt ein gerippter. Mit meinem Wunsch-Übersetzungsverhältnis habe ich nur einen glatten bekommen, d.h., wenn ich den revidiert habe, baue ich gerippt in glatt um und habe, wenn ich es nicht ändere, 30 mm Bremsbackenbreite statt 25 mm, weil auf den glatten Endantrieben ja breitere Bremsbacken sitzen.
Passen müsste es eigentlich, denke ich mir, weil die Teilenummer für das Hinterrad über die ganze 248-Bauzeit vor und nach 09/1980 dieselbe ist.
Nun würden mich mal ein paar Erfahrungen aus der Runde interessieren: haben die unter Euch, die auf glatten EA umgebaut haben, die vorherigen schmalen Bremsbacken eingebaut (klar: mit anderem Haltebolzen und Bremsschlüssel)? Oder alles so gelassen?

(Mir ist klar, dass ich im Fall des Beibehaltens der 30 mm erst einmal die Bremstrommel ansehen müsste, ob es nicht schon eine Einlaufkante gibt).

Danke und viele Grüße,

Thomas

MM
02.07.2019, 22:09
...

(Mir ist klar, dass ich im Fall des Beibehaltens der 30 mm erst einmal die Bremstrommel ansehen müsste, ob es nicht schon eine Einlaufkante gibt).

...

Wenn das Motorrad bisher nicht nur herumgestanden hat, gibt es die Kante in jedem Fall. Technisch sauber wäre die Nacharbeit auf einer passenden Drehmaschine.

derthomsen
02.07.2019, 22:20
Hallo Michael,

das meine ich ja mit meiner Klammeranmerkung, ist mir schon klar, was ordentlicherweise getan werden müsste. Aber mir geht es auch um Erfahrungswerte: wie machen es andere? Und lägen, wenn ich den glatten EA auf 25 mm-Backen umbauen würde (vorausgesetzt, das geht überhaupt!) die Beläge dann da in der Trommel, wo sie bei einem gerippten auch liegen?

Viele Grüße,
Thomas

KRAWO
04.07.2019, 11:40
ordentlich hin oder her, wenn ein Absatz in der Trommel nach, sagen wir mal längstens 1000 km, überhaupt noch eine Rolle spielt, fresse ich einen Besen.
Das Übersetzungsverhältnis Deines Getriebes mit glattem Gehäuse kenne ich nicht, ist es aber 11:37 hätte ich ein passendes Geripptes für Dich und würde tauschen.

Gruß Gerd

Blue QQ
04.07.2019, 14:05
Wenn Du gerippt in glatt umbauen willst mußt Du nur den voderen Bolzen (für die Bremsbeläge) und natürlich den hinteren mit umbauen. (Dort wo der Hebel dran hängt). Der gerippte hat die schmalen Bremsbeläge. Wenn Du die breiteren Beläge nimmst hast Du immer ein gefummel bis das Rad draußen ist. Geht mit den schmalen Belägen einfacher.
Du must dann (bei glatten Gehäuse und schmalen Bremsbacken) den Bremsnocken wo die Beläge aufliegen diesen etwas abdrehen.
Trommel ausdrehen lassen. Zur Sicherheit
Manfred

derthomsen
05.07.2019, 22:47
Guten Abend Gerd,

danke für Dein Tauschangebot! Es passt leider nicht ganz und ist sowieso zu spät. Statt des 31/9-Endantriebs, der im Moment drin ist, werde ich einen 32/10 (den glatten) einbauen. Von 31/9 auf 37/11 würde kaum etwas bringen.
Nach dem 32/10 hatte ich lange gesucht, dann einen gefunden; er ist jetzt schon zerlegt und bekommt eine neue Mitnehmerverzahnung radseitig, einen neuen Mitnehmer kardanseitig, neue Wellendichtringe und ein neues großes Kugellager.

Wg. dem Grat: im Kleineboxerforum berichtet einer, der das mal gelernt hatte, dass er vor dem gleichen Problem gestanden und die Sache mit Geduld und einem Dreikantschaber gelöst hätte. In diese Richtung denke ich auch, falls ich nicht doch auf 25 mm umbaue.

Viele Grüße,

Thomas


ordentlich hin oder her, wenn ein Absatz in der Trommel nach, sagen wir mal längstens 1000 km, überhaupt noch eine Rolle spielt, fresse ich einen Besen.
Das Übersetzungsverhältnis Deines Getriebes mit glattem Gehäuse kenne ich nicht, ist es aber 11:37 hätte ich ein passendes Geripptes für Dich und würde tauschen.

Gruß Gerd

derthomsen
05.07.2019, 23:11
Hallo Manfred,

alles umzubauen wäre schon eine Überlegung wert. Endgültig werde ich mich dann entscheiden, wenn der neu einzubauende glatte Endantrieb (gerade zerlegt) wieder zusammengebaut und einbaufertig ist. Was ich nicht weiß, ist, ob die Bremshebelwellen (Bremsschlüssel) sich so einfach umtauschen lassen:

in den gerippten Endantrieben besitzen die Bremsschlüssel O-Ringe zur Abdichtung; meiner Erinnerung nach gibt es da auch keine durchgehende Buchse, so dass die Welle durch das Getriebeöl mitgeschmiert wird; daher die notwendigen O-Ringe (2 oder 4);
in meinem "neuen" glatten Endantrieb besitzen Gehäuse und Deckel je eine Bohrung für den Bremsschlüssel; die Gehäuseteile liegen so aufeinander, dass sich eine "Durchgangsbohrung" ohne weitere Verbindung nach woandershin ergibt. Der Bremsschlüssel besitzt 7 Nuten und keine O-Ringe. Meiner Meinung nach sind die Nuten als Fettspeicher gedacht. Beim Ausbau waren auch Fettreste drin.


Ich bin mir nicht sicher, dass man das so austauschen kann, und vielleicht haben die Bremschlüssel noch nicht einmal die gleiche Länge... Oder hast Du Deinen beschriebenen Umbau "breite Backen" --> "schmale Backen" bei einem glatten Endantrieb selbst schon gemacht?

Naheliegen tut der Gedanke naürlich, einfach die ganzen Teile breit -> schmal auszutauschen. Nur habe ich bei aller Suche weder hier noch in der Nachbarkneipe einen Erfahrungsbericht von jemandem gefunden, der den Umbau so gemacht hätte; die "gerippt"-> "glatt"-Endantriebsumbauer scheinen mir i.d.R. die breiten Bremsbacken beizubehalten und lieber auf irgendeine Art mit der Einlaufkante in der Bremstrommel umzugehen.

Viele Grüße,
Thomas

P.S. Ich werde vom Fortgang der Dinge berichten.


Wenn Du gerippt in glatt umbauen willst mußt Du nur den voderen Bolzen (für die Bremsbeläge) und natürlich den hinteren mit umbauen. (Dort wo der Hebel dran hängt). Der gerippte hat die schmalen Bremsbeläge. Wenn Du die breiteren Beläge nimmst hast Du immer ein gefummel bis das Rad draußen ist. Geht mit den schmalen Belägen einfacher.
Du must dann (bei glatten Gehäuse und schmalen Bremsbacken) den Bremsnocken wo die Beläge aufliegen diesen etwas abdrehen.
Trommel ausdrehen lassen. Zur Sicherheit
Manfred

Blue QQ
06.07.2019, 07:26
Ich bin mir nicht sicher, dass man das so austauschen kann, und vielleicht haben die Bremschlüssel noch nicht einmal die gleiche Länge... Oder hast Du Deinen beschriebenen Umbau "breite Backen" --> "schmale Backen" bei einem glatten Endantrieb selbst schon gemacht?

Habisch gemacht. Also: Glatter Antrieb: Der Bremsschlüssel vom glatten Antrieb wird beibehalten. Nur die Auflagenflächen von den Bremsbacken wird auf die Breite der schmalen Bremsbacken verkleinert. Zur Sicherung ist ab Werk eine große Scheibe vernietet. Da machste einfach ein M5 Gewinde rein, M5 Senkschraube, große U-Scheine, Loch ansenken, alles festschrauben. Wenn Du die Backen tauschen willst kannste einfach alles wieder abschrauben und dann die neuen Backen montieren. Die Nuten dienen als Fettspeicher. Zwischen dem Gehäuse und dem Bremshebel muss noch ein Filzring montiert werden. Bei jedem zweiten Radwechsel das ganze Gelump auswaschen und neu fetten.
Ich habe den Umbau gemacht damit ich leichter das Rad ausbauen kann.
Die Modifikation von BMW auf die schmalen Beläge dürfte das Grund gewesen sein. Mit den breiten Beläge und einem 120/90x18 oder den Attak ist das ein böses Gewürge.

Manfred

derthomsen
06.07.2019, 11:01
Hallo Manfred,

danke für das HOWTO! Genau das habe ich gesucht: "Ja, geht, habbich gemacht, soundso: ...". Ich werde das jetzt auch so oder ähnlich umsetzen.

Gutes Forum!!

Viele Grüße,
Thomas

derthomsen
07.07.2019, 21:47
Guten Abend Manfred,

ich nochmal mit einer Verständnisfrage zu Deiner Antwort: wir müssen ja den zur Verfügung stehenden Platz (Breite) für die Bremsbacken auf dem Bremsschlüssel verringern, weil wir schmalere Backen einbauen wollen. Verstehe ich Dich jetzt richtig, dass Du ein oder mehrere so große U-Scheiben verwendet hast, dass die über das "S" des Bremsschlüssels drübergehen?
Das würde bedeuten, dass sie eine Bohrung von 31 mm haben müssten, denn das ist (eben gemessen) der Durchmesser des "S" an der breitesten Stelle? Und die "serienmäßige" Scheibe ganz außen (mit dem abgeflachten Rand im Bild) würde durch eine -ebenfalls neue- größere ersetzt, damit sie die eben erwähnten neuen großen Scheiben am Herunterfallen hindert? D.h., diese hätte dann einen Außendurchmesser von >>31 mm?

Danke und viele Grüße,
Thomas

Blue QQ
08.07.2019, 07:57
Ich habe die Breite der Auflagenfläche am Bremsnocken für die Bremsbacken mittels Drehbank auf das Mass der schmalen Bremsbeläge verringert.
Wenn man das mit U-Scheiben macht die man hinten unterlegt, haben die schmalen Bremsbeläge die gleiche Lage wie die alten breiten Bremsbeläge. Das wäre für den Radausbau kontraproduktiv.
Und die äußere Scheibe hat den gleichen Durchmesser wie die originale. Nur mit einer Senkschraube gesichert, anstatt vernietet.
Manfred

derthomsen
08.07.2019, 22:11
Danke!

In meinem vorherigen Post war ich etwas vernagelt, betriebsblind, wie auch immer. Ich mach es jetzt noch anders und werde berichten. Dauert aber noch etwas.

Viele Grüße,
Thomas

Blue QQ
09.07.2019, 06:34
Noch besser wie meins?
Geht gar nicht:D
Manfred

derthomsen
14.09.2019, 21:36
So, ich möchte den Thread mal schließen, weil er sonst so ergebnislos in der Luft herumhängt. Der glatte Endantrieb, der auf 25 mm-Backen umgebaut werden soll, ist aus verschiedenen Gründen (plötzliche Zweitmotorradanschaffung ...:)) immer noch nicht fertig.
Ich werde es aber so machen, dass ich den Bremsschlüssel um 3,5 mm (gemessen, Grund siehe Foto: die auf dem Bremsschlüssel aufliegenden Backenenden verjüngen sich bei den 25 mm-Backen nicht beidseitig so wie bei den 30 mm-Backen, deshalb ist das Delta kleiner als 5 mm) absäge, ein M5-Gewinde reinschneide und eine neue U-Scheibe mit einer Senkschraube und Loctite befestige. So muss das gehen.

(Auf dem Foto ist die linke Seite der Bremsbacken jeweils außen. Links eine 25er, rechts daneben eine 30er)

Viele Grüße,

Thomas

239757

DerBohne
15.09.2019, 07:55
Moin Thomas,

ich würde die Tätigkeit absägen gegen abdrehen tauschen ;-)
Momentan baue ich von glatt auf verrippt um und experimentiere mit den unterschiedlichen Bremsschlüsselwellen.

Grüsse
Chris

derthomsen
20.04.2020, 20:42
Guten Abend,
obwohl es im Moment kaum etwas Unwichtigeres gibt, reiche ich noch ein paar Fotos zu dem Bremsbackenumbau nach, die ich just wiedergefunden habe. Ich habe mangels Drehmaschine doch gesägt und nicht abgedreht; die 3,5 mm erwiesen sich als gut passend. Der Längenunterschied der Gegenhalterbolzen ist allerdings ein anderer (s. Fotos mit Form der Bremsbackenenden)
Die schmalen Backen sind ganz schön asymmetrisch, zum Endantrieb hin haben sie den gleichen Abstand wie die breiten, nur nach außen hin fehlt Breite, logisch.
Diese aufgenietete Scheibe, die der originale breite Bremsnocken besitzt, habe ich durch eine abgeschnittene passende U-Scheibe, eine Senkschraube in nachträglich gebohrtem Gewinde nebst Loctite hochfest nachempfunden.
Spannend fand ich auch, wie sehr die gesamte innere Form der Bremsbacken geändert wurde. (Die auf den Fotos sind übrigens Nur-zur-Anprobe-Gebrauchtteile ...:))

Viele Grüße,
Thomas

Florian
20.04.2020, 20:53
Schöne Bastelarbeit, sauber umgesetzt – gefällt mir gut! )(-:
Ich hätte die Scheibe noch etwas entgratet, aber das sind Petitessen…

Gruß,
Florian