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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schlauchlosreifen auf Kreuzspeichenrädern montieren



willi
10.09.2009, 18:38
Liebe Reifenspezialisten,
zur Zeit versuche ich zum ersten mal Kreuzspeichenräder neu zu bereifen.
Wie bekomme ich die Reifen ins Tiefbett gedrückt?
Trotz Reifenmontiermaschine und 20 jähriger Montageerfahrung gelingt es mir nicht.
Gibt es einen Spezialtrick???

Detlev
10.09.2009, 19:11
Willi, wenn Du den Reifen schon drauf hast, aber keine Luft rein bekommst: Schmieren und den Reifen, während Du Luft zuführst, mit nem dicken Hammer bearbeiten.

eruzo
10.09.2009, 19:44
Ich mache es manchmal indem ich einen Gürtel um den reifen ziehe und denn so fest schnalle wie ich kann.Dann luft rein.Mit den Gürtel,spanne ich in der mitte und damit drücken sich die seiten zur felge.


gruss Emilio

mfro
10.09.2009, 19:55
Viel Luft ist Voraussetzung.

Ob und wie leicht der Reifen dann auf die Felge hupft, hängt auch davon ab, wie die die Gummis gelagert und transportiert wurden. Metzeler Enduro 3 werden mit einer Kartonage ausgeliefert, die die Karkasse spreizt. Ich hatte allerdings auch schon einen, der wohl im Stapel ganz unten lag und auch noch (durch ein Packband wahrscheinlich) leicht verformt - aber dafür billig - war. Der wollte auch nicht. Da hat's mit Emilios Trick geklappt (Ratschengurt).

Wenn's gar nicht anders geht, erstmal einen Schlauch rein, und gut aufgepumpt eine Nacht stehen lassen. Beim 2. Versuch klappt's dann.

eruzo
10.09.2009, 20:03
Das wort " Ratschengurt" habe ich auch schreiben wollen,habe mich aber nicht mehr erinert daran..........dieses schwere Deutsch mmmm

gruss Emilio

mfro
10.09.2009, 20:11
Original von eruzo
Das wort " Ratschengurt" habe ich auch schreiben wollen,habe mich aber nicht mehr erinert daran..........dieses schwere Deutsch mmmm

gruss Emilio

Dein Deutsch ist besser als das mancher Deutscher! Auf jeden Fall aber besser als das Spanisch der meisten Deutschen :fuenfe:

willi
10.09.2009, 23:32
danke für die Tipps,
ich hab´s endlich geschafft. Im Nachhinein muß ich feststellen, daß meine alte G/S sich um Welten einfacher neu bereifen läßt.
Sie sind schwerer zu putzen, schwierig einzuspeichen, schwierig zu bereifen,
und schöner sind sie auch nicht.
Wo liegt der Vorteil der schlauchlosen Kreuzspeichenräder?

mfro
11.09.2009, 05:38
Original von willi
Wo liegt der Vorteil der schlauchlosen Kreuzspeichenräder?
Den such' ich schon seit dem ersten Tag.

Anscheinend (neben der Möglichkeit schlauchlos zu fahren) waren die Kreuzspeichenräder die ersten, die sich vollautomatisch einspeichen und zentrieren ließen. Das gilt heutzutage nicht mehr: für alle Arten von Rädern gibt's mittlerweile entsprechende Maschinen.

Schlauchlos fahre ich schon lange nicht mehr. Ich habe (auch bei schlauchlosen Reifen) immer einen Schlauch drin. Erstens verlieren die Schlauchlosen gerne Luft, wenn die Felgen schon ein bißchen vermackt sind, zweitens läßt sich ein Schlauch im Nichts immer noch einfacher flicken oder auswechseln.

Bleibt nur noch der "Vorteil" des hohen Gewichts: die Q fällt - wie eine Katze - (meistens) auf die Räder :&&&:.

Detlev
11.09.2009, 06:13
Vorteil der Kreuzspeichenräder liegt im Platz für Paraleverlager und Bremssättel (R100R).
Vorteil der Schlauchlosreifen ist die Sicherheit, ein Schlauchreifen platzt und verliert schlagartig die Luft wenn er von außen beschädigt wird, während ein Schlauchlosreifen sogar mit einer eingefahrenen Spaxschraube umbemerkt weiter gefahren werden kann (mir schon 2 mal passiert!)

Fritz
11.09.2009, 07:38
Guten Morgen,

meine Reifen (schlauchlos auf abgedichteter Normal-Speichenfelge) montiere ich auch selber.
Das Problem mit dem Aufpumpen löse ich so, daß ich in den neuen Reifen einen alten Schlauch stecke und soweit aufpumpe, daß die Reifenflanken deutlich über Felgenbreite gedehnt werden. So 1-2 Tage liegenlassen, und die Flanken legen sich fast von selbst seitlich in der Felge an.
Einen ordentlichen Druckstoß braucht es natürlich trotzdem. Also Kompressor schön hochstellen und -ganz wichtig!- den Reifenventil-Einsatz herausnehmen. Dann geht genug Luft durch, um die Reifenflanken an die Felgenhörner zu pressen.

Hofe
11.09.2009, 07:53
Original von mfro

Original von willi
Wo liegt der Vorteil der schlauchlosen Kreuzspeichenräder?
Den such' ich schon seit dem ersten Tag.

Anscheinend (neben der Möglichkeit schlauchlos zu fahren) waren die Kreuzspeichenräder die ersten, die sich vollautomatisch einspeichen und zentrieren ließen. Das gilt heutzutage nicht mehr: für alle Arten von Rädern gibt's mittlerweile entsprechende Maschinen.

Schlauchlos fahre ich schon lange nicht mehr. Ich habe (auch bei schlauchlosen Reifen) immer einen Schlauch drin. Erstens verlieren die Schlauchlosen gerne Luft, wenn die Felgen schon ein bißchen vermackt sind, zweitens läßt sich ein Schlauch im Nichts immer noch einfacher flicken oder auswechseln.

Bleibt nur noch der "Vorteil" des hohen Gewichts: die Q fällt - wie eine Katze - (meistens) auf die Räder :&&&:.
Plus der Kleinigkeit, dass Speichen getauscht werden können, ohne das Rad auszubauen und ohne den Reifen zu demontieren.
Die Luft muss man aber trotzdem ablassen.

Joerg_H
11.09.2009, 08:37
Original von Hofe

Original von mfro

Original von willi
Wo liegt der Vorteil der schlauchlosen Kreuzspeichenräder?
Schlauchlos fahre ich schon lange nicht mehr. Ich habe (auch bei schlauchlosen Reifen) immer einen Schlauch drin. Erstens verlieren die Schlauchlosen gerne Luft, wenn die Felgen schon ein bißchen vermackt sind, zweitens läßt sich ein Schlauch im Nichts immer noch einfacher flicken oder auswechseln.

Plus der Kleinigkeit, dass Speichen getauscht werden können, ohne das Rad auszubauen und ohne den Reifen zu demontieren.
Die Luft muss man aber trotzdem ablassen.
Theoretisch ... wenn die Nippel nicht gerade seit 18 Jahren bombenfest drinsitzen. Frag mich nicht, woher ich das weiss ;(

Mechanisch gesehen gibt's noch einen weiteren Grund: Die Speichen werden bei Kreuzspeichenrädern ausschliesslich auf Zug belastet, nicht - wie beim "normalen" Speichenrad - auf Zug und Druck.

Und ja - die Möglichkeit, kleine Defekte an Schlauchlosreifen bei eingebautem Rad zu reparieren, hat was. Die Möglichkeit, grosse Defekte an Schlauchreifen jederzeit und überall beheben zu können, ist aber auch nicht zu verachten :sabbel:

Hofe
11.09.2009, 08:42
Original von Joerg_H
Und ja - die Möglichkeit, kleine Defekte an Schlauchlosreifen bei eingebautem Rad zu reparieren, hat was. Die Möglichkeit, grosse Defekte an Schlauchreifen jederzeit und überall beheben zu können, ist aber auch nicht zu verachten :sabbel:
Für den Fall der Fälle kann ja ein Schlauch samt Montierhebeln im (Reise-)Gepäck mitgeführt werden, dann hat man sechs Fliegen mit acht Klappen geschlagen ;)
Ich will die Kreuzspeichenräder sicher nicht in den siebten Himmel loben, aber mir persönlich sind sie lieber.
Ham halt technische Vorteile, statt optische :D

Joerg_H
11.09.2009, 09:03
Hei,

Original von Hofe
Für den Fall der Fälle kann ja ein Schlauch samt Montierhebeln im (Reise-)Gepäck mitgeführt werden, dann hat man sechs Fliegen mit acht Klappen geschlagen ;)
So mach ich das auch - und bei TT-Reifen (also z.B. "richtigen" Enduroreifen :P ) ist der Schlauch sowieso Pflicht.

Allerdings brauchst Du bei der GS dann idealerweise ein weiteres Motorrad mit Kippständer, um den Reifen in die Felge zu drücken. Ausprobiert im Frühling 2008:

http://jhau.maliwi.de/mot/2008hpn/20080502T180834.jpg

(... und bevor jetzt einer was von platt abgefahren sagt: Das war in Norddeutschland!)


Original von Hofe
Ich will die Kreuzspeichenräder sicher nicht in den siebten Himmel loben, aber mir persönlich sind sie lieber.
Ham halt technische Vorteile, statt optische :D
Yes! :bier: :rotwein: :schoppen:

mfro
11.09.2009, 09:53
Original von Joerg_H
Allerdings brauchst Du bei der GS dann idealerweise ein weiteres Motorrad mit Kippständer, um den Reifen in die Felge zu drücken. Ausprobiert im Frühling 2008:

Ich mach' das immer so (auch ohne Reservemotorrad :lautlach: ): bei ausgebautem Hinterrad einen Spanngurt zwischen den Löchern des Motorschutzes und der Querstrebe des Hauptständers befestigen (damit der Hauptständer bei der folgenden Aktion nicht unversehens einklappt), dann Krad kippen und mit dem Ausleger des Hauptständers (und ein bißchen Körpereinsatz) den Reifen in die Felge drücken.

Der Ständer der GS (und ihr Gewicht) ist wie dafür gemacht.

charlyod
11.09.2009, 18:53
Original von Joerg_H
Hei,

Original von Hofe
Für den Fall der Fälle kann ja ein Schlauch samt Montierhebeln im (Reise-)Gepäck mitgeführt werden, dann hat man sechs Fliegen mit acht Klappen geschlagen ;)
So mach ich das auch - und bei TT-Reifen (also z.B. "richtigen" Enduroreifen :P ) ist der Schlauch sowieso Pflicht.

Allerdings brauchst Du bei der GS dann idealerweise ein weiteres Motorrad mit Kippständer, um den Reifen in die Felge zu drücken. Ausprobiert im Frühling 2008:

http://jhau.maliwi.de/mot/2008hpn/20080502T180834.jpg

(... und bevor jetzt einer was von platt abgefahren sagt: Das war in Norddeutschland!)


Original von Hofe
Ich will die Kreuzspeichenräder sicher nicht in den siebten Himmel loben, aber mir persönlich sind sie lieber.
Ham halt technische Vorteile, statt optische :D
Yes! :bier: :rotwein: :schoppen:

genauso macht man das.
Erst sich einen Nagel einfahren, Plattfuss bemerken, Sozia umladen, im Navi nachschauen wo die nächste Tanke ist und dann mit vereinten Kräften den Schaden beheben.
Und am Lagerfeuer dann gemeinsam einen trinken ;-)) hä hä

http://www.maliwi.it/warzenpower/pix/hpn-ft08/markus-reifenpanne-01.jpg

gruss charly