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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : R50, Bj. 55 - welches Motoröl?



Ioscha13
30.09.2009, 18:49
Hallo zusammen,
mir ist letzte Woche eine R50, Bj.3/55, mit einem Tauschmotor von einer R50/2, hergestellt ca. 1965, "zugelaufen".
Da der Motor keinen Ölfilter hat, trraue ich mich nicht, einfach ein modernes Öl einzufüllen. Kann mir jemand einen Tipp geben, welches Öl hier angesagt ist?
Danke vorab und Grüsse, Rolf

Euklid55
30.09.2009, 19:06
Hallo,

einfach SAE 30 einfüllen. Die Motoren sind nicht so anspruchsvoll. Viel wichtiger ist nach 30-50 tkm den Motor zerlegen und die Schleuderbleche an der KW reinigen. Sonst bekommen die Pleullager kein Öl mehr! Die Krux ist, das die neuen Öle den Abrieb in der Schwebe halten. In den Schleuderbleche kommt der Abrieb dann in eine Zentrifuge. Das war es dann.

Gruß
Walter

Monster
01.10.2009, 04:05
mein vater fährt seit 29 jahren auf all seinen schwingenmodellen 40er einbereichsöl und wenn meine r50 fertig is, werde ich das auch benutzen. alle 30 tkm den motor komplett auf zu machen ist in meinen augen unnötig, aber ich glaube es ist angegeben das man alle 2-3 tkm öl wechsel machen soll.

gruß stephan

Fritz
01.10.2009, 07:51
Hallo Rolf,

in meinem 1947er-Buick, der nur einen Nebenstromfilter hat, nehme ich die billigste Ölbrühe, die ich bekommen kann. Dafür wird alle 2-3 Tkm gewechselt. Habe ich, solange in der BMW der originale 60/2-Motor drin war, dort ebenso gehalten. Der Preisvorteil ist meist freundlicherweise mit einer niedrigen API-Klasse verbunden (bekanntlich ist API SF niedriger legiert als API SG, SH usw.).

Die speziellen Zusätze hochlegierter Öle sind in alten, nicht dafür ausgelegten Motoren unnütz und z.T. sogar schädlich (Angreifen von Materialien).

Die wichtige Schleuderblech-Reinigung wurde ja schon erwähnt. Zusätzlich würde ich noch jedenfalls eine magnetische Ablaßschraube verwenden. Im Buick habe ich die Ölwanne innen sogar mit etwa einem Dutzend flacher Magnete bepflastert, um etwaigen Abrieb einzufangen.



Grüßle, Fritz. )(-:

Ioscha13
01.10.2009, 08:15
Herzlichen Dank an Euch alle für die Tipps,
Grüsse, Rolf

Fritz
01.10.2009, 10:35
Fällt mir dazu noch ein:

Die /2-Ölwanne ist aus Blech und wird gerne undicht, weil sie sich durch Anziehen der Schrauben verbeult (in die Korkdichtung hinein). Deshalb wurden oft kleine, gebohrte Flacheisenstücke unter die Schraubenköpfe gelegt, damit der Druck sich auf eine größere Fläche verteilt.

Jörg
01.10.2009, 16:07
Ich nehm für meinen R69S Motor 20W50 Öl und zwar synthetisches. Da schreien viele auf, wenn sie das hören, u.a. wegen dem Argument, daß solches Öl Dreckreste löst, die dann in den Ölkreislauf gelangen. Da ich aber seit der letzten Motorrevision 89/90 immer synthetisches Öl benutze, wüßte ich nicht, wo diese Dreckreste herkommen sollten.

Die Ölschleuderbleche mache ich nicht sauber, dazu müßte man den Motor weitgehend zerlegen. Ich habe mir leider bei der letzten Motorrevision den km-Stand nicht notiert, aber ich schätze, daß der Motor seit dem um die 100.000 km runter hat.

Das Öl wechsele ich nach Optik, d.h. wenn es schwarz wird. Bernsteinfarbenes Öl zu wechseln erscheint mir unsinnig, selbst wenn es schon ein paar tausend km drin ist.

Elefantentreiber
02.10.2009, 07:15
Original von Jörg
Ich habe mir leider bei der letzten Motorrevision den km-Stand nicht notiert, aber ich schätze, daß der Motor seit dem um die 100.000 km runter hat.


R69S und 100 000 KM ungeöffnet......unglaublich!!!!

robby ausm tal
02.10.2009, 07:52
Original von Elefantentreiber

Original von Jörg
Ich habe mir leider bei der letzten Motorrevision den km-Stand nicht notiert, aber ich schätze, daß der Motor seit dem um die 100.000 km runter hat.


R69S und 100 000 KM ungeöffnet......unglaublich!!!!


:sabber: Wenn es eines der letzten Modelle mit Schwingungsdämpfer auf der KW ist könnte das klappen.

rob-apeldoorn
04.10.2009, 10:03
Man kann erwarten dass alle Schwingmodellen inzwischen mindestens einmal überholt sind, dH, alle gebrauchte Material ist moderner (spezial die Dichtungen). Ich benutze immer Bel Ray 20W50 in meine R60/2, 1967 (wie in meine R60/7).

Spezialist in Holland (Jan Beck aus Wijhe) sagt selbst dass nach fachgerechte überholung und anwendung moderne Öl die Ölschleuderbleche kaum mehr voll laufen met Dreck.
Dass hoffe ich dann mal.....

Jörg
04.10.2009, 13:49
Original von robby ausm tal

Original von Elefantentreiber

Original von Jörg
Ich habe mir leider bei der letzten Motorrevision den km-Stand nicht notiert, aber ich schätze, daß der Motor seit dem um die 100.000 km runter hat.


R69S und 100 000 KM ungeöffnet......unglaublich!!!!


:sabber: Wenn es eines der letzten Modelle mit Schwingungsdämpfer auf der KW ist könnte das klappen.

Die Geschichte des Motors ist nicht ganz durchschaubar. Der Vorbesitzer sagte, der Motor sei bei der damals noch aktiven Fa. Jäger von R50 auf 69S umgebaut worden. Ich hielt von dieser Firma nicht viel, was sich dann auch bei der Motrorrevision bestätigte. Die Steuerräder haben ja ein bestimmtes Toleranzmaß, d.h. ... -4, -3, -2, -1, 0, +1, +2 oder +3, usw. Das Toleranzmaß ist auf dem Motorblock eingeschlagen und die Steuerräder müssen dem entsprechen. Bei diesem Motor hatte wohl jemand gedacht, +7 und -2 ergibt auch +5, was dazu führte, daß ich den kompletten Steuerradsatz erneuern durfte.

Der Schwingungsdämpfer wurde mir zwar vom Vorbesitzer mitgegeben, aber er paßte wg. 12V Lima und nur mittelgroßem Deckel nicht. Ich habe ihn aber auch nie vermißt. Ich habe oft gehört, daß diese Dinger eh nur Ärger machen. Soweit ich weiß, hatte BMW ab Anfang der 60er die Zylinderfüße verstärkt und damit war das Problem der abgerissenen Zylinder wohl beseitigt.



Original von rob-apeldoorn
Ich benutze immer Bel Ray 20W50 in meine R60/2, 1967 (wie in meine R60/7).

Das ist ja auch halbsynthetisch, zumindest die Sorte von Bel Ray, die ich in den 80/90ern benutzt hatte.



Original von rob-apeldoorn
Spezialist in Holland (Jan Beck aus Wijhe) sagt selbst dass nach fachgerechte überholung und anwendung moderne Öl die Ölschleuderbleche kaum mehr voll laufen met Dreck.
Dass hoffe ich dann mal.....

Schätze mal, damit hat er Recht. Ich wüßte auch nicht woher der Dreck kommen sollte, mit dem modernen Öl bleibt der Motor so sauber, daß das Öl erst sehr spät dunkel wird.

magikweis
04.10.2009, 19:38
Der Abrieb, der sich in den Schleuderblechen sammelt ist großteils magnetisch. Daraus schließe ich, dass es sich zumindest bei diesem Anteil um Abrieb aus der Zylinderlaufbahn und Kolbenringen handelt. Mit kräftigen Magneten in der Ölwanne kann man diesen Bestandteilen recht gut beikommen.

Grüße

Axel

crisu66
04.10.2009, 19:56
ich würde klar nach Betriebsanleitung Öl einfüllen, das den damaligen Normen entspricht, dh 30 W ohne moderne Aditiive. vor allem keine die Abrieb usw in Schwebe halten, die alten Motorräder haben eine Ölwanne. welche den Dreck und die Ablagerungen unten sammeln.

wer 100.000 km mit dem selben Öl fährt, und noch dabei spart, super da möcht ich auch
aber nicht auf kosten meiner Lieblinge

alle 2000 km ist bei den alten Kisten tauschen angesagt, weil kein Micro-Filter vorhanden, der die Schwebstoffe raufliltert.

die Entscheidung liegt einzig bei dir

old-harry
08.10.2009, 19:03
Hallo Rolf !
Wir haben früher in unseren getunten r 69 Ssen mit guten Ergebnissen Shell-
Rotella (Öl für Dieselmotoren) gefahren. War damals der Insider Tip für die
Schwingentypen. Gruß Harry. :wink1:

Robin46
10.04.2014, 17:29
Nun greife ich dieses Thema auf, weil ich die Frage habe: Legiert oder "mild legiert" für meine R51/3 Bj. 1954 ?

http://www.rektol-klassik.de/product_info.php?info=p6_Rektol-Regular---SAE-40---API-SA.html&Liter=5

http://www.rektol-klassik.de/product_info.php?info=p10_Rektol-SB---SAE-40---API-SB-CA-CB.html&Liter=5

Sollte mich wohl eher für das unlegierte entscheiden da ich keinen Ölfilter habe, richtig?

JIMCAT
10.04.2014, 20:04
Spezialist in Holland (Jan Beck aus Wijhe) sagt selbst dass nach fachgerechte überholung und anwendung moderne Öl die Ölschleuderbleche kaum mehr voll laufen met Dreck.
Dass hoffe ich dann mal.....
Und genau das ist ja das Übel des modernen Öles in den alten Motoren ohne Ölfilter.
Der Dreck im Öl setzt sich nicht an den dafür vorgesehenen Schleuderblechen ab,sondern wird in Schwebe gehalten und immer wieder durch die Schmierstellen befördert,und beschleunigt somit den Verschleiß.