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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ventilspiel verändert sich dauernd



BMWR100RT Reinhold
10.05.2020, 15:43
Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit dem Einstellen von dem Ventilspiel meiner R100 RT BJ 78.Nach Austausch von überholten Zylinderköpfe verändert sich das Ventilspiel ständig. Der Motor startet ohne Problem aber schon im Kalten Zustand klappern die Ventile. Das Axialspiel wurde auch schon mehrfach eingestellt sowie das Ventilspiel Einlass 0,1mm / Auslass 0,2 mm. Zylinderkopf Drehmoment habe habe ich geprüft es knackt bei allen Mutter bei eingestellten 39NM.<br>Ich bin jedesmal cirka 20 KM gefahren, die Öltemperatur hatte cirka 90 Grad.<br>Dies habe ich jetzt 3 mal Wiederholt, aber immer ein ähnliches Resultat.<br>Die Auslassventile hatten immer gösseres Ventilspiel bis 0,35 mm und Einlassventile immer kleineres bis gar kein Ventilspiel woran kann das liegen?<br>Vor dem Wechsel der Zylinderköpfe war einstellen kein Problem.<br>Wo kann der Fehler liegen oder sollte ich noch etwas beachten?
PS: Die Zylinderköpfe habe ich im überholten Zustand beim Teilehandel Horbank gekauft.
Gruß
Reinhold

Tam92
10.05.2020, 15:55
Sich langsam rauszuziehende Stehbolzen hatte ich schonmal und Einstellschrauben mit Gewindekaries.
Ob es das ist?:bitte:

Gruss vom Frank

Blue QQ
10.05.2020, 15:59
Zylinderkopf Drehmoment habe habe ich geprüft es knackt bei allen Mutter bei eingestellten 39NM.
Mit dem wandern der Stehbolzen dürftest Du recht haben.

Reinhold, wie hast Du das Drehmoment der Muttern geprüft?

Manfred

BMWR100RT Reinhold
10.05.2020, 16:08
Hallo Manfred,
mit dem Drehmomentschlüssel

Elefantentreiber
10.05.2020, 16:25
Überholt, heißt leider nicht immer gleich "gut" oder nach heutigen Standards.


Wenn es alte nicht Bleifreie Zyl.-Köpfe waren und man nur die Ventile und Führungen erneuert und die Sitzringe korrigiert, dann dürfte das ohne Blei-Ersatz nicht gehen.

Hier wäre bei Horbank zu erfragen, was wirklich gemacht wurde.

Dann können es wie gesagt versagene Stehbolzen-Gewinde sein, eher selten bei dem Baujahr.

Aber auch, wenn auch das selten bei dem Baujahr, sterbende Stößel.

Blue QQ
10.05.2020, 16:26
Schon klar.
Nur sollte man bei einem nachziehen der Mutter folgendes machen.
Mutter ca. eine halbe Umdrehung lösen. Dann in der vorgegebenen Reihenfolge + Drehmoment anziehen. Fertig.
Wenn ich nun die gewünschten NM einstelle und dann auf die Mutter losgehe ziehe ich sie stärker an als es ihnen gut tut. Es kann also gut sein das auf der Mutter nun ca. 43NM anliegen....
Ich ziehe die mit 34-35Nm an.
Im Forum gibt es einem Hinweis auf YT wo es recht gut erklärt wird
Manfred

Tam92
10.05.2020, 16:33
20km sind schon wenig km für sich setzende Ventile.
Vielleicht reissen die gerade ab und sind in der letzten Phase der Längung.

Auf jeden Fall gruselig und ein Grund intensiv nachzuschauen.

Viel Erfolg und Gruss vom Frank

Elefantentreiber
10.05.2020, 16:42
Nicht wirklich, wenn man die "verdichtete" Schicht der Sitzringe weg nimmt, sind die weich.

Kann natürlich auch sein, das die Ventile optisch überarbeitet und für gut befunden wurden....dann kann es auch ein sich längendes und damit demnächst abreißendes Ventil sein.




20km sind schon wenig km für sich setzende Ventile.
Vielleicht reissen die gerade ab und sind in der letzten Phase der Längung.

Auf jeden Fall gruselig und ein Grund intensiv nachzuschauen.

Viel Erfolg und Gruss vom Frank

Tam92
10.05.2020, 17:00
Wieder was dazugelernt.
Wenn man den Sitz per Ventilsitzfräser nacharbeitet, passiert das?
Generell oder nur wenn man zu tief in das Material der Sitze reingeht?
Denn genau diese Nacharbeit wird in vielen Handbüchern empfohlen.

Ventileinstellschraube ist aber ok?
War bei mir auch schon ein Kandidat, welcher mich an meinem Verstand hat zweifeln lassen.
( nicht, dass Andere das nicht ständig tun würden)

Bin mal auf die Lösung des Rätsels gespannt.

Gruss vom Frank

Qchn
10.05.2020, 17:05
Ventilspiel immer im kalten Zustand messen und einstellen. Ich schreibe das zur Sicherheit mal.

Ansonsten habe ich mal das Problem mit den Einstellschrauben gehabt. Da war das Gewinde richtig schön im ar***... die Kontermutter würde wohl zu oft zu stark fest gezogen.

Ob es daran liegt? :nixw:

Elefantentreiber
10.05.2020, 17:11
Das sind alles Handbücher aus Zeiten in denen es noch verbleites Benzin gab, oder für Motoren die bereits für bleifreies Benzin "harte" Sitzringe drin haben.

Da gehört die oben erwähnte BMWeh nicht dazu.


Wieder was dazugelernt.
Wenn man Schicht per Ventilsitzfräser nacharbeitet, passiert das?
Generell oder nur wenn man zu tief in das Material der Sitze reingeht?
Denn genau diese Nacharbeit wird in vielen Handbüchern empfohlen.

Ventileinstellschraube ist aber ok?
War bei mir auch schon ein Kandidat, welcher mich an meinem Verstand hat zweifeln lassen.
( nicht, dass Andere das nicht ständig tun würden)

Bin mal auf die Lösung des Rätsels gespannt.

Gruss vom Frank

Gerd M.
10.05.2020, 17:48
Sind die Stößelstangen gerade und passen die Endstücke genau in die Eistellschrauben und Stößelbecher ?

Solange der Motor ausreichend Leistung bringt, würde ich einfach mal 400 bis 500 Km fahren bis das Ventilklappern unerträglich wird bzw. die Leistung weg ist und danach noch einmal nachstellen.
Klappern tun die Ventile so wie so, es ist eben eine alte Konstruktion, das muß so sein bei dem alten Geraffel :gfreu:

Kairei
10.05.2020, 18:15
Na ja,

wenn dir dann dabei nen Ventil durch den Kolbenboden fliegt hast du den Schaden noch potenziert.
Ich würde die Q wieder zerlegen, bis auf den Rumpfmotor!
Die Stössel ziehen, die Stösselbecher kontrollieren, die Kipphebelschrauben und die Lager inspizieren, die Ventile
ausbauen, die Sitze kontrollieren, etc. etc.
Ich würde die Stehbolzen rausschrauben und jedes Gewinde überprüfen.
Alles Andere ist Kernschrottproduktion mit Ansage.

Gruß

Kai

krauserkopp
10.05.2020, 18:28
Das sind alles Handbücher aus Zeiten in denen es noch verbleites Benzin gab, oder für Motoren die bereits für bleifreies Benzin "harte" Sitzringe drin haben.

Da gehört die oben erwähnte BMWeh nicht dazu.

Sind für bleifrei harte oder weiche Sitzringe erforderlich? Die Auslassventile sind doch auf der Sitzfläche schon hart. Oder nicht?
wk

mfro
10.05.2020, 18:41
Das sind alles Handbücher aus Zeiten in denen es noch verbleites Benzin gab, oder für Motoren die bereits für bleifreies Benzin "harte" Sitzringe drin haben.

Da gehört die oben erwähnte BMWeh nicht dazu.

Innerhalb von 20 km schlägt sich auch ein "nicht-bleifrei"-Sitzring nicht ein.

Das muss was anderes sein.

Klaus S.
10.05.2020, 19:28
Ich hatte mal beim Freundlichen neue Kipphebel gekauft,kompletter Satz.
Nach jeder Fahrt ob 30,40 0der 50km musste ich die Ventile einstellen.Der Bock hat jedesmal zum fürchten geklappert.Es stellte sich herraus, das die nicht gehärtet waren.Ich bekam einen neuen Satz aber erst nach einem dreivierteljahr.War dann wohl eine andere fertigungsserie.
Nur mal als Ansatz was alles sein könnte.
Mein Favorit wären aber auch Zuganker.

strichzwojan
10.05.2020, 19:51
39Nm finde ich auch zu viel. 35 genügen, und die bitte nicht mit einem Baumarktdrehmomentschlüssel 20-200Nm, sondern mit etwas brauchbarem, z.B. dem Famex 10-110 Nm, kalibriert, anziehen.
Defekte Stehbolzengewinde hatte ich auch schon. Die verraten sich aber auch durch Ölnebel am Zylinderfuß plus Geklapper.

Jan

Bodensee-Rudi
10.05.2020, 21:13
sind die Kopfdichtungen richtig montiert?

Gruß Rudi

KRAWO
11.05.2020, 08:55
ein paar Gedanken zur Orientierung:
- Die Stehbolzengewinde im Motorblock sind ok. Beweis: Der Schlüssel löst beim ursprünglich augebrachten Anzugsmoment wieder aus. (Nur am Rande: Das wiederholte Lösen und Neuanziehen ist der sichere Weg, um die Gewinde im Block zu ruinieren.)
- Das Auslassventil schlägt sich weder im Sitz ein, noch längt es sich. Beweis: Ventilspiel wird größer.
- Das Spiel des Einlassventils wird kleiner. Da könnte allerdings ungeeignete Qualität der Sitzringe, als auch Längung des Ventilschafts eine Rolle spielen - theoretisch. Praktisch eher nicht, denn Sitze und Ventile der Einlassseite sind niedrig belastet und eigentlich immer unverdächtig.

Tja, was könnte es sein - ich weiß es auch nicht. Ich würde mein Augenmerk aber mal näher auf die gesamte Kipphebelmimik lenken, allerdings ohne besondere Konzentration aufs Axialspiel.

Gruß Gerd

Euklid55
11.05.2020, 11:24
Hallo,

bei dem Sitzwinkel von Einlaßventil kann auch was schief gegangen sein. Oder zu kleines Ventil in einem zu großem Sitz. Es sind keine /5 Köpfe?

Gruß
Walter

Rolf S aus B
11.05.2020, 13:28
Denke auch mal, die Kipphebel überpürfen....Fläche zum Ventil mal anschauen und ob die Nadellager noch ok sind.
Weil beim Zylinderkopftauschen hast du bestimmt die Tassenstößel und die Nockenwelle sowieso überpröft...so wie alle hier

buntmetaller
11.05.2020, 14:15
Hallo,
hast du drauf geachtet ob die Nadellager der Kipphebel i.O. sind? Bin bei meiner ersten selbst überholten BMW 5tkm mit nur 7 Kipphebellagern gefahren.
Geht.
Klappert aber.
Und das Ventilspiel lässt sich schlecht einstellen.....
Schönen Gruß vom Harzrand, Jürgen

Schlingel
11.05.2020, 14:25
Moin,
was heißt "überholte Zylinderköpfe" ?

Das übelste wären neue aber lose, weil nicht richtig eingeschrumpfte (Kopf auf ca. 250 Grad erwärmen, kalte neue Sitzringe montieren, erkalten zusammen ergibt Schrumpfsitz ) Ventilsitze :entsetzten:.
Ich würde beim Lieferanten noch mal nachfragen, was eigentlich "überholt" beinhaltete.

Laut WHB /6Serie :
- Schrumpfsitz Ventilsitzring : Ein-/Auslaßventil 0,15-0,2/0,11-0,15mm
- Ventilsitzwinkel 45 Grad
- Ventilsitzbreite Ein-/Auslass 1,5/2,0mm

Wie sieht's damit bei den überholten Köpfen aus ?
Bevor Du alles kaputtfährst, würde ich im Zweifelsfall die Köpfe lieber Rolf S. aus B. schicken, dann brauchst Du Dir keinen Kopf mehr zu machen :D
Liebe Grüße :wink1:
Martin

Blue QQ
11.05.2020, 15:01
kalte neue Sitzringe montieren, erkalten zusammen ergibt Schrumpfsitz ) Ventilsitze

Du bist mal wieder nicht up to date:D

Sitzringe usw. werden heute mit Stickstoff unterkühlt. Das erkalten im Kühlschrank bringt nix
Manfred

Schlingel
11.05.2020, 17:03
was ich nicht weiss
macht mich nicht heiß
ich bin schon zu alt
drum lässt mich das kalt

Manfred, Hauptsache die Geschichte hält, egal ob erhitzt und/oder gekühlt wurde, geschrumpft muss es sein damit es nicht rausfällt. Außerdem geht die alte Methode notfalls auch auf dem Campingplatz im Pizza - oder Backofen, wenn der alte Sitz vorher beim Dorfschlosser entfernt wurde .

Für Flüssigstickstoff muss man erst zum nächsten Tierarzt, der den Bullensamen für die milchgebenden Q'e in flüssigem Stickstoff aufbewahrt :kue:

Up to date war ich noch nie. Deshalb fahre ich ja eine Q Bj.1975 und noch viel älteres Geraffel Bj.1953/1960 und 1955.
Selbst die 4Ver Boxer-BeEmWe ist 1. Serie von 1993.
Die Enfield ist zwar von 2013, sieht aber wenigstens alt aus - deswegen gefiel sie mir von Anfang an so gut.
Nur dem Kenner fallen Einspritzung, Anlasser und Scheibenbremse auf, die in den 50ern eher Zukunftsmusik waren.

Up to date ist auch gar nicht immer ratsam. Denk nur mal in unserem Alter an das Verfallsdatum :entsetzten:
Liebe Grüße :wink1:
Martin

Euklid55
11.05.2020, 17:14
Wieder was dazugelernt.
Wenn man den Sitz per Ventilsitzfräser nacharbeitet, passiert das?
Generell oder nur wenn man zu tief in das Material der Sitze reingeht?
Denn genau diese Nacharbeit wird in vielen Handbüchern empfohlen.

Ventileinstellschraube ist aber ok?
War bei mir auch schon ein Kandidat, welcher mich an meinem Verstand hat zweifeln lassen.
( nicht, dass Andere das nicht ständig tun würden)

Bin mal auf die Lösung des Rätsels gespannt.

Gruss vom Frank

Hallo,

in Zeiten in denen ich noch Köpfe selbst gemacht habe bin ich so vorgegangen. Ventilsitzringe in den heißen Kopf eingezogen, Ventilführungen ebenfalls. Führungen aufgerieben. Die Ventilsitze gefräst 45°, Korrektur gefräst 75° und 15° und die Ventile auf eine Ventilschleifmaschine auf 45° geschliffen. Die Ventile waren immer sofort dicht. Bei gebrauchten Ventilen glaubt man ja nicht wie in den Teller eiern. Nachschleifen geht nur bis zu einem Maß von ~1,5mm beim Einlaßventil.

Heute laß ich das bei R. in Berlin machen.

Gruß
Walter

mfro
11.05.2020, 17:57
Tja, was könnte es sein - ich weiß es auch nicht. Ich würde mein Augenmerk aber mal näher auf die gesamte Kipphebelmimik lenken, allerdings ohne besondere Konzentration aufs Axialspiel.


Aufgrund des sich ja anscheinend vergrößernden Ventilspiels wäre für mich ein sich aus dem Staub machender Sitzring auf Wanderschaft am wahrscheinlichsten.

Sollte das tatsächlich der Fall sein, wäre sofortige Reparatur angesagt, bevor's Kernschrott gibt.