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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum Ventiltrieb unserer Q



ABT
08.11.2007, 19:57
Nabend leute, sagt mal ist der Ventiltrieb wirklich so problematisch was das Abreisen der Auslaß Ventilteller betrifft? Dachte bisher das das nur der fall bei den R45 und 65er so ist, durch den 7mm Schaft statt der 8mm! Und was das nachrüsten von Schaftdichtungen betrifft, hab ich hier schon das ein oder andere gefunden aber warum sollten die Ventile damit fest gehen, andere Motoren konnen doch auch auf diese großzügige Schmierung verzichten! Komme nur deshalb dadrauf weill meine nach dem Seitenständernickerchen beim wach 8) Küssen links rumstinken mußte.

MM
08.11.2007, 22:45
Hallo Christian,

der Ventiltrieb ist natürlich nach heutigen Verhältnissen antiquiert. Trotzdem sind unsere Motoren äußerst robust, wie man an den km-Leistungen vieler Kühe sehen kann. Meine RS ist mit 140 Mm gefahrener Strecke und einer Kopfüberholung immer noch fit wie die Sau (sagt der Pfälzer so).
Die kleinen 248er Modelle zeigen da schon mal Schwächen unter dauernden hohen Drehzahlen, das gilt für die "großen" aber nicht.

Superquerulant
09.11.2007, 18:12
Hallo Christian,

auch ich habe mit meine bisher drei /6er-Kühen auf insgesamt sicher rund 150 Tkm keine negativen Erfahrungen mit Ventilabrissen gemacht. Ich glaube auch, bei den eher mäßigen Drehzahlniveau dürfte das bei den alten Boxern keine besondere Problemstelle sein.Auf der anderen Seite habe ich auch schon einen Kopf gesehen, wo eben ein Auslaßventil abgerissen war.

Ich bin der Überzeugung, wenn

- die Ventile einwandfrei am Sitz aufliegen (also dicht sind),
- das Ventilspiel nicht zu knapp eingestellt bleibt (somit die Ventile auch in heißem Zustand immer anliegen),
- die Ölzufuhr zum Zylinderkopf nicht unterbrochen wird,
- der Motor insgesamt nicht zu mager und damit zu heiß läuft,

dass die Auslaßventile wärmetechnisch "im grünen Bereich" bleiben und es daher auch nicht zu Überhitzungserscheinungen und in der Folge zu Abrissen kommt. Ich muss aber auch sagen, dass ich immer mit Bleifreizusatz gefahren bin, seit kein Blei mehr im Sprit ist. Ob es das bringt, weiß ich nicht. Geschadet hat es aber wohl auch nicht.

Andreas

hubi
09.11.2007, 23:28
Der Knackpunkt sind die Führungen: Wenn die zuviel Spiel haben, kanns passieren, daß das Ventil einseitig auf dem Sitz aufliegt und dadurch eine leichte Biegung erfährt. Diese Biegung ist aber im elastischen Bereich des Materials.Allerdings tritt irgendwann mal eine Materialermüdung auf und das Ventil reisst ab.Müsste theoretisch an 30°-Sitzen stärker auftreten als an 45°-Sitzen, da hier das Ventil vom Sitz nicht so gut zentriert wird.Also immer schön nach den Führungen gucken, dann gibts keinen Stress!Ach ja, wenn das Spiel in der Führung passt, hält sich auch der Ölverbrauch in Grenzen.Ich habe jedenfalls noch keinen Gedanken an Ventilschaftdichtungen verschwendet.

laulabiber
13.11.2007, 12:17
Hallo Andreas,

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Ich bin der Überzeugung, wenn

- die Ventile einwandfrei am Sitz aufliegen (also dicht sind),
- das Ventilspiel nicht zu knapp eingestellt bleibt (somit die Ventile auch in heißem Zustand immer anliegen),
- die Ölzufuhr zum Zylinderkopf nicht unterbrochen wird,
- der Motor insgesamt nicht zu mager und damit zu heiß läuft,

dass die Auslaßventile wärmetechnisch "im grünen Bereich" bleiben und es daher auch nicht zu Überhitzungserscheinungen und in der Folge zu Abrissen kommt. Ich muss aber auch sagen, dass ich immer mit Bleifreizusatz gefahren bin, seit kein Blei mehr im Sprit ist. Ob es das bringt, weiß ich nicht. Geschadet hat es aber wohl auch nicht.
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ich gebe dir absolut recht. Auch immer Bleifreiersatz (incl. eingemischten 2-T-Öl) gefahren. 100 KKm's und alles orginal bis auf Erleichterung, Führung und Sitz. R90/6.
Interessanter Link. Könnte erklären, wesshalb bei knappen Ventilspiel der Leerlauf nicht mehr funzt. Ferner die große Frage - was macht Sinn?

http://www.zeebulon.de/Docs/Nockenwelle.pdf


Viel Spaß beim PDF und Gruß, Kurt.

mk66
13.11.2007, 12:47
Hallo,

Ich hab das bisher für kein Problem gehalten und Ventilabrisse auf unsachgemäße Bedienung (Überdrehen) zurückgeführt.

Das Risiko hängt wohl auch stark von der verwenden Nocke ab. Vor kurzem hatte ich aber diesbezüglich ein interessantes Gespräch mit einem Bekannten. Der ist Insider in der Tuning-Branche und ist mit einem ganz speziellen handwerklichen Tätigkeitsspektrum (Pleuel, Kipphebel etc. erleichtern und kugelstrahlen, Kopfbearbeitung) als "Zulieferer" für viele Tuner tätg. Er hat durch diesen Beruf viel Erfahrungen, kennt in der Branche Gott und die Welt und war für BMW früher angestellt und später freiberuflich tätig. Die Bekanntschaft ist rein privat, so dass ich davon ausgehe, dass seine Tipps nicht von Geschäftsinteresse geprägt sind (von ein paar bearbeiteten Pleuel mal abgesehen).

Der hat gesagt, dass speziell bei "getunten" Boxern mit "scharfen" Nockenwellen durchaus ein hohes Risiko von Ventilabrissen besteht. Bei den ganz "heißen" Nocken (340/344) würde er bei entsprechender Fahrweise vorsorglich spätestens alle 20-25 TKM die Ventile tauschen. Andere mit entsprechend längeren Zyklen. Mit der Serien-Nocke kenne ich hingegen Leute, die Fahrleistungen weit im sechsstelligen KM-Bereich ohne Schäden absolviert haben.

Güße
Marcus

Detlev
13.11.2007, 17:40
Ja, und nun die Frage aller Fragen:
Mit welchem Ventilspiel ist man auf der sicheren Seite?
E 0,10 A 0,15 wie im original BMW WHB für /6 angegeben oder

E 0,15 A 0,2 wie ich es in einer anderen Anlweitung gelesen habe?

rennQ
13.11.2007, 17:49
...seit jahrzehnten 0.15 / 0.20

bei den etwas sportlichen kühen sowieso...

gruß
erich

eruzo
13.11.2007, 17:58
Bei uns im Süden auch 0,10 - 0,15 . Aber ganz am Süden werden 0,15 - 0,20 im Sommer gestellt. Ist ja auch etwas anders den ganzen tag bei 40º die Q zu treiben :pfeif:

Superquerulant
13.11.2007, 21:52
"Sichere Seite" heißt ja: lieber etwas zu viel als zu wenig Spiel. Ich habe mich immer an die 0,15 bzw. 0,2 mm aus dem Bucheli-Büchlein und der Original-Betriebsanleitung gehalten (ich kam ehrlicherweise noch nicht auf die Idee, diesbezüglich mal im Werkstatthandbuch nachzuschauen) und bin damit immer - seit 1982 - gut gefahren. Das Ventiltickern bleibt dabei vergleichsweise dezent. Ich habe aber den Eindruck, die Geräuschentwicklung hängt mehr von einer peniblen Kipphebelmontage ab.

Gruß

Andreas