... Kegelrollenlager unter Zuhilfenahme der Schwerkraft einzustellen liest sich im ersten Moment recht lustig. Dadurch das es einmal in einem Buch geschrieben stand macht es allerdings nicht automatisch fachlich richtig.
Sehe ich ähnlich wie Peter.
Ich habe gestern noch die Schwinge gewogen. Mit den Lagern und der Kardanwelle sind es 5327g. ...
Entscheidend ist nicht die Masse, sondern das Drehmoment, das diese Masse durch ihre Gewichtskraft bewirkt.
Wenn mann bei kompletter Schwinge die Lagerung nach der Methode Mai vorspannt (langsames Absinken), sind die Lager nach kürzester Laufstrecke zerstört. Sehe ich genau so wie Du, Peter!
Hallo zusammen,
ich käme jetzt auch nicht auf die Idee, die Vorspannung der Kegelrollenlager nach der Methode von Herrn Mai einzustellen. Diese Vorgehensweise ist m.M.n. eine Behelfsmethode aus Zeiten, zu denen die heutigen modernen Drehmomentschlüssel nicht so gängig und preiswert waren.
Die Methode hat doch einige Nachteile:
-) sie erfordert eine "nackte" Schwinge, also ohne Kardanwelle und Achsantrieb. Zumindest entnehme ich das einigen Beiträgen, dass dies auch in dem Buch erwähnt wird.
-) die Zweiarmschwinge und die Einarmschwinge entwickeln unterschiedliche Drehmomente in Bezug auf die Lagerachse, das müsste Berücksichtigung finden
-) was heißt langsam absinken? Die Methode führt bei verschiedenen Anwendern zu stark streuenden Ergebnissen
-) im Endeffekt spielt auch noch die Viskosität des Schmierfettes und die Temperatur in der Werkstatt eine Rolle
Diese Methode würde deshalb nie von den Lagerherstellern abgesegnet werden.
Vorstellbar wäre eine Einstellung über das Reibmoment der Lagerung, ähnlich der Einstellung der Vorderradlagerung. Beim kompletten Motorrad aber schon wieder zu aufwändig, bei nacktem Rahmen mit Schwinge dann machbar, wenn man den Rahmen auf die Seite legt, um die Gewichtskraft der Schwinge auszuschalten.
Dann ist die Methode über das Anzugsmoment der Lagerbolzen doch deutlich einfacher und dürfte auch reprozierbare Ergebnisse liefern. Kontrolle mit Edding-Strich gegen Verdrehung beim Kontern und gut ist es.
Ob die 10 Nm etwas zu hoch sind, wie Phil andeutet, wäre dann ein weiterer Diskussionspunkt, der allerdings mit der Anzugsmethode selbst nichts zu tun hat.