Vix_Noelopan

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Guten Morgen,

ich beziehe mich wieder mal auf die Q, deren Vorgeschichte ich hier und hier vorstellte.

Vergangenes WE montierte ich zwei neue SR-BBK-Kolben von Mahle und einen am Fuß auf das Maß des modifizierten Originals abgedrehten Mahle-BBK-Zylinder rechts als Ersatz für den mit dem teilweise abgebrochenen Bund. Auf Anraten eines hier wohlbekannten Fachmanns verringerte ich die Verdichtung durch Unterlegen je zweier 0,7-mm-Fußdichtungen. Zuvor waren beidseits eine zu 0,5 mm montiert gewesen. Vorgestern stelle ich das Ventilspiel ein, wobei auffällig war, dass die Einstellschrauben links erwartungsgemäß deutlich einzudrehen waren, rechts jedoch heraus! Die Stößelstangen hatte ich gewiss nicht versehentlich vertauscht! Nach dem Aufsetzen der Deckel setzte ich mich zum Warmfahren aufs Mopped. Bereits beim Motorstart fiel auf, dass der Anlasser nicht zügig, sondern ruckweise durchdrehte, also von je KW-Umdrehung zur nächsten. Das kannte ich bis dato nicht. Irgendwann sprang die Kiste dann doch noch an. Sie lief reichlich rauh, was mich nicht weiter verwunderte, da die Vergaser noch in der Grundeinstellung und noch nicht synchronisiert waren. Nach einigen Kilometern jedoch fiel ein Zylinder schlagartig aus. Der Motor zeigte nun ein sehr merkwürdiges Verhalten: Zog ich am linken Gaszug, stieg die Drehzahl erwartungsgemäß. Zog ich am rechten, bleib der Motor jedoch stehen! Am warmen Motor konnte ich lediglich die Kompression messen, die mit 11 bar beidseits unauffällig war. Alle vier Kerzen funkten.

Mein erster Verdacht war ein gebrochener Auslass-Kipphebel rechts. Das hatte ich nämlich vor ~20 Jahren an einer anderen Q schon mal mit gleicher Symptomatik.

Gestern nahme ich die Ventildeckel ab. Der Verdacht eines gebrochenen Kipphebels bestätigte sich nicht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob nun ein »glücklicherweise« oder ein »leider« anzufügen wäre. Links war das Ventilspiel wie am Vortag eingestellt (E: 0,10 mm; A: 0,20 mm), rechts hatte es sich geringfügig verringert.

Nach dem erneuten Einstellen des Ventilspiels und Aufsetzen der Deckel sprang der Motor nun gar nicht mehr an. Der Anlasser tat sich - trotz nachgeladenen Akkus - noch schwerer als Tags zuvor.

Nach Feierabend werde ich später probehalber den Akku gegen den funktionierenden meiner zweiten Mopete tauschen. Sollte sich das Verhalten nicht ändern, wäre ich mit meinem Latein definitiv am Ende. Wüsste jemand von Euch weiter? Wie müsste ich vorgehen, um die Ursache einzugrenzen?

Beste Grüße, Uwe
 
Hallo Uwe,
ich würde am Anlasser anfangen. Es gibt Zufälle.

Erst Starthilfekabel: Minus nicht an die Batterie sondern an den Motor.

Wenns nicht hilft Anlasser prüfen
 
Ich denke, du kannst ausschliessen, das Gas- und Chokezüge vertauscht sind:piesacken:

Zündzeitpunkt passt oder hast du nur auf Funken kontrolliert? Geräuschbildung?

Dreht denn der ganze Motor schwer, wenn du mal vorne am Rotor angreifst per Werkzeug? Falls ja...Mist. Dann würde ich als erstes das Getriebe abbauen, um dort ein mechanisches Problem auszuschliessen..

Spannend...

Gruß, Hendrik
 
Detlev hat mir grade einen Valeo mit Verdacht leere KL-Batt. (gut 10J alt) repariert !!
Blechabdeckung am Anker machte Kurzen !X(

Jörg , der mit den Pins
 
Danke für Eure Tipps, Jungs! Ich gehe sie mal durch:

- Der Anlasser ist zwei Jahre alt und war damals beim Einbau neu. Er tat bis zum Motorschaden Ende Juli unauffällig seinen Dienst und war seither nicht mehr in Betrieb. Der Akku war abgeklemmt. Ich werde jedoch heute Abend mal einen überholten montieren, falls nötig.

- Gas- und Choke-Züge sind nicht vertauscht. Habe es bei der Montage wohl beachtet, kann jedoch auch hier nochmals nachsehen. Zudem lief der Motor bis zum Aussetzen eines Zylinders zwar rauh in den niedrigen Drehzahlen und klapperte auch, ab ca. 3000/min war's jedoch nicht mehr sonderlich auffällig.

- Das Getriebe war nach einem Schaden an Kupplung und Eingangswelle Ende August 23 zur Überholung. Ich berichtete damals. Zudem ziehe ich beim Anlassen immer die Kupplung.

- Den ZZP habe ich nicht geprüft, kann das jedoch ebenfalls nachholen. Doch weshalb sollte er sich bei der Ignitech verstellt haben? Habe die Befestigungsschraube von Geberscheibe und LiMa-Rotor nicht angefasst, sondern den Motor per Hinterrad im 5. Gang durchgedreht.

- Ich werde den vorhandenen Akku probehalber durch den der zweiten Mopete ersetzen, nicht etwa via Starthilfekabel anschließen.

Schaunmermal...

Beste Grüße, Uwe
 
Habe soeben Folgendes festgestellt:

- Ohne Verdichtung, also mit herausgeschraubten Kerzen, dreht der vorhandene, zwei Jahre alte Anlasser am vorhandenen Akku den Motor problemlos durch.
- Mit Verdichtung versagt er an beiden Akkus seinen Dienst.
- Der seit zwei Jahren lagernde, von mir selbst überholte Anlasser startet den Motor auch mit dem Akku, der in diesem Mopped verbaut war.

Also ist das Problem des Nicht-Starten-Wollens nun gelöst.

Weiterhin besteht das Laufen nur auf einem Zylinder. Eher zufällig bemerkte ich, dass das rechte Luftrohr, also der schwarze Bogen zwischen LuFi und Vergaser, auffallend warm wurde. Das ist genau die Seite, bei der der Motor abstirbt, wenn ich am zugehörigen Gaszug ziehe. Nehme ich diesen Vergaser ab, tritt warmes Gas pulsierend aus dem Ansaugstutzen aus.

Was ist das denn nun wieder? Ventilspiel und Kompression sind, wie gesagt, in Ordnung.

Beste Grüße, Uwe
 
Uwe, hast Du den alten öligen Lappen vor Anbau der Krümmer am Auslass entfernt?
Hat sich Ungeziefer im Krümmer eingenistet?
Ich weiß, klingt lächerlich. Aber .....:nixw:

VG
Guido
 
Alle vier Kerzen zeigen schön helle Isolatoren. Die beiden Spulen der DoZ befeuern jeweils die oberen bzw. die unteren Kerzen. Wie wahrscheinlich ist es unter diesem Umstand, dass beide Kerzen einer Seite gleichzeitig ausfallen? Warum pulsiert warmes Gas aus einem eventuell nicht gezündeten Zylinder? Trotzdem werde ich morgen mal umstecken.

Der Zylinderkopf war seit der Demontage Ende Juli abgebaut, wie auch Zylinder und Kolben. Lappen steckten lediglich im Gehäuse ums Pleuel herum, und ja, sie sind weg ;-).

Beste Grüße, Uwe
 
Ich werde wohl morgen die rechte Seite zähneknirschenderweise (wegen der KoBo-Sicherungsringe :evil:) nochmals abbauen und bei dieser Gelegenheit auch einen Blick auf die NW werfen, auch wenn die Ventile auf beiden Seiten schön gleichmäßig öffnen und schließen. Wohin genau muss ich da gucken?

Beste Grüße, Uwe
 
Die Nockenwelle habe ich nicht angefasst. Die Mopete lief ja bis vergangenen Juli vier Jahre lang unauffällig, bis auf vermehrtes Tickern rechts. Was mich zur Prüfung und Demontage der rechten Seite veranlasste, war der immense Ölverlust, verursacht durch den deformierten Kolben und die gebrochenen Ringe. Zudem müssten im Falle des Falls die Steuerzeiten auf beiden Seiten gleich falsch sein, oder?

Beste Grüße, Uwe
 
Moin Uwe.

Wenn einmal der Wurm drin ist...
Du hättest schon viel früher den ganzen vermurksten Motor in kündige Hände geben sollen. Aber jetzt wird weiter rumgedoktert.

Wenn aus der Einlaßseite Luft rauskommt, dann steht beim Verdichtungstakt das EL-Ventil zumindest leicht offen.
Gründe sind viele möglich:
- Undichtigkeit Ventilteller ./. -sitz
- Ventilspiel viel zu groß
- Stößelstange saß beim einstellen nicht richtig in den Pfannen
- Spiel an falschem OT eingestellt

Such Dir was aus und prüf alles.
 
Hallo Uwe,

ich würde den Kopf abbauen, die Ventile insbesondes den Sitz und die Dichtigkeit des Auslassventils prüfen.
Zudem die Stösselstangen prüfen ob die noch heil und sauber laufen.
Das muss mit dem Ventiltrieb bzw. den Ventilen zu tun haben!!
.... Da war der Stephan schneller!!

Edit sagt mir dass Du noch testen sollst ob ein Ventil krumm ist, z. B. durch einen falschen Kolben! Hast du beim Einbau mal mit Knete getestet?

Gruß

Kai
 
Die gemessenen Kompressionswerte sollten doch eigentlich die zuletzt geäußerten Verdachtsmomente ausschließen.

Für mich drängt sich ein Fehler im rechten Vergaser auf. Den würde ich sehr genau inspizieren.
 
Wie kann da warme Luft rauskommen, wenn der Zylinder (vorausgesetzt es stimmt) nicht läuft? Ist der Krümmer kalt oder warm?
 
Hallo Uwe,

etwas aussagekräftiger als ein Kompressionstest ist eine Druckverlustprüfung. Vielleicht hast Du ja diese Möglichkeit.

Und noch einmal zu meinem vorherigen Beitrag: bevor ich den Kopf demontiere, würde ich halt den Vergaser anschauen. Dieses Absterben beim Öffnen der Drosselklappe am rechten Vergaser ist schon sehr eigenartig.
 
Moin,

Ja Wolfram, das widerspricht sich, aber ich tippe trotzdem auf was mechanisches. Wenn ein Einlassventil einen leichten Schlag bekommen hat und nicht mehr sauber schließt kann es zu den beschriebenen Phänomenen kommen. Die Kompressionsprüfung zeigt ja nur einen Maximalwert.

Wenn ein Ventil leicht krumm ist und dann bei Erwärmung irgendwann nicht mehr ganz in den Sitz zur<ckgeht oder das Ventilspiel - 0 ist kann es auch zu dem Rückschlag von unverbranntem Gemisch in den Ansaugtrackt kommen. Ich würde da unbedingt nachschauen. Der Zylinder wurde abgedreht. Das ist schon mal ne potentielle Fehlerquelle. Dass ein Vergaser während der Fahrt einen Zylinder komplett abwürgt ist selten. Da müsste schon alles an gemischbildenden Systemen zu sein. Die Zündung funktioniert..... :nixw:
Mich macht zudem schon das merkwürdige Verhalten beim erstmaligen Starten skeptisch. Dazu kommen noch die Vibrationen.
Da hat der Uwe eventuell mit dem Akku das Symptom kuriert....



Gruß

Kai
 
Noch ne Idee: Falls der Motor im Leerlauf auf beiden Pötten läuft würde ich mal in die Schwimmerkammer gucken ob da nicht vielleicht eine rausgefallene Hauptdüse drin liegt.
 
Der Motor läuft auch im Standgas nur auf dem linken Zylinder. Die rechte Seite ist zwar warm, jedoch gefühlt nicht so warm wie die linke.

Heute geht's weiter mit der Suche...

Beste Grüße, Uwe