R80

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Liebe Wissende,

betrifft eine stark modifizierte R80, Bj.90: BBK, Doppelzündung, Ignitech-Zündsteuerung, 40er Bing Vergaser, 224er Nockenwelle (nicht asynchron).
Vergaser sind synchronisiert, Leerlauf-Zündpunkt sauber bei 6°. Habe die DZ-Standard-Ignitech Zündkurve eingespielt (Doppel_V88.ign).

Leerlauf läuft OK bei ca. 900 U/min. ab 1500 U/min zieht sie sauber hoch.

Bei ca. 1200 bis 1500 U/min hat sie kaum Leistung: dann "spuckt und spotzt" sie nur noch.
Diesen Bereich kann ich aus dem Leerlauf ohne Last überspringen (muss halt "mit Drehzahl" anfahren).
Aber wenn ich mit Last aus diesem Bereich Gas gebe "keilt" sie unkoordiniert in den Triebstrang ohne dass es merklich vorwärts geht.

Als Abhilfmaßnahmen habe ich die Zündkurve bereits ab 1100 U/min ansteigen lassen (statt ab 1300 U/min) und das Leerlaufgemisch etwas fetter ein gestellt: ohne jeglichen Erfolg.

Hatte jemand so ein Problem bei niedrigen Drehzahlen? Was kann helfen?

Liebe Grüße, Micha
 
Kam das Problem schleichend?

Wann sind die Vergaser zuletzt revidiert worden? Ich denke da an das Bypasssystem, was einen vernünftigen Übergang von Leerlauf zu unterer Teillast ermöglichen soll (bei minimaler DK-Öffnung) Wenn du an den einzelnen Vergasern das Gas mal vorsichtig mit dem Bowdenzug am Vergaser aufziehst, ist das Verhalten von re/li gleich?

Grüße, Hendrik
 
Hi,

ich würde vermuten dass sie zu wenig Sprit oder zu viel Luft in dem Drehzahlbereich bekommt, also im Stand zu mager läuft.
Meine Verdächtigen wären die Einstellung, die Düsen (Schmutz), der Schwimmerstand und die Dichtigkeit der Ansaugwege.

Gruß
Willy
 
Das Verhalten hatte ich nach Einbau des BBK auch. Ein ruhiges Dahinrollen in der 30er Zone war damit unmöglich. Ich habe die Nadeldüse von 266 auf 270 geändert. Damit war das Ruckeln weg. Den Co- Wert habe ich auf 2,2% eingestellt. Nun läuft es.

Gruß
Peter
 
Hallo,

die 224° NW ist nur suboptimal. Versuche mal den ZZP von 1500 U/min. auf 1200 U/min. zu verschieben.

Gruß
Walter
 
Hallo,

Schleicher RO 270.6. Habe ich in der R90/6 mit S Motor verbaut. Würde ich nicht zusammen mit BING Vergaser nutzen.

Gruß
Walte
 
Hallo,

ist doch aufgeführt unter 1291. Ist mit ein mehr an HUB und daher ein mehr an Öffnungszeiten. Für niedere Drehzahlen nur bedingt geeignet.

Gruß
Walter
 
Lieber Walter,
die Ro 270.6 mit 324° ist tatsächlich sehr gut geeignet, selbst bei niedrigen Drehzahlen. (Was auch immer Du darunter verstehen magst)
Ich fahre eine NW mit 330° und die zieht von 1700 bis zum roten Bereich gleichmäßig durch.
Solche Aussagen verweise ich höflichst in den Bereich der "urbanen Legenden".

@ Micha (R80):
wenn der Motor schlecht läuft bei 1.300 dann ist der vergaserseitige Übergang vom LL in den Teillastbereich aller Wahrscheinlichkeit nach falsch.
Der einfachste Weg zur Überprüfung ist - insbesondere bei stärker modifizierten Motoren - ein Prüfstandslauf mit einer Lambdasonde, die man in den Auspuff steckt dabei. Dann siehst Du wo Leistung fehlt und bei welchem Lambda/AFR.
 
na Stephan, wenn er von 1300 U schreibt, nützt es nichts wenn sie ( zumal es mit der 330 er eine ander NW ist ) " bei1700 .. Max gut durchzieht.. "weil es außerhalb des bemängelten Bereiches ist.
auch wenn eine NW schärfer ist sollte der Motorlauf damit beim Gasgeben und 1300 1500 U nicht Spotzen sondern eben kraftloser unten ziehen. also sehe ich da erst mal magere Gemischbildung und ggf zu viel Frühzündung im Blickfeld.
Ansonsten bin ich dacore, dass eine Lambdaaufzeichnung sehr schnell einen ggf zu mageren Übergang aufdeckt.

Also wäre meine erste Maßnahme Vergaser sauberblasen / Ultraschall und ggf ND größer probieren. Schwimmerstand kontrollieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, eine größere Nadeldüse sollte das Problem beheben. Änderungen der Zündkurve hatte ich seinerzeit auch probiert, das brachte aber nichts. Ich hatte die Nadeldüse zunächst von 266 auf 268 vergrößert, was eine deutliche Verbesserung brachte. Anschließend auf 270 erhöht, und das war es.

Gruß
Peter
 
Ich sage jetzt eigentlich wenig neues, aber als Zusammenfassung vieler Einzelmeinungen kann es zumindest taugen:
betrifft eine stark modifizierte R80, Bj.90: BBK, Doppelzündung, Ignitech-Zündsteuerung, 40er Bing Vergaser, 224er Nockenwelle (nicht asynchron).
Vergaser sind synchronisiert, Leerlauf-Zündpunkt sauber bei 6°. Habe die DZ-Standard-Ignitech Zündkurve eingespielt (Doppel_V88.ign).
324°, nehme ich an. Das ist eine sehr alltagstaugliche Nowe, aber wenn Du häufig in niederen Drehzahlbereichen und nur selten in hohen Drehzahlbereichen unterwegs bist, nicht sinnvoll.

Leerlauf läuft OK bei ca. 900 U/min. ab 1500 U/min zieht sie sauber hoch.

Bei ca. 1200 bis 1500 U/min hat sie kaum Leistung: dann "spuckt und spotzt" sie nur noch.
Diesen Bereich kann ich aus dem Leerlauf ohne Last überspringen (muss halt "mit Drehzahl" anfahren).
Aber wenn ich mit Last aus diesem Bereich Gas gebe "keilt" sie unkoordiniert in den Triebstrang ohne dass es merklich vorwärts geht.

Als Abhilfmaßnahmen habe ich die Zündkurve bereits ab 1100 U/min ansteigen lassen (statt ab 1300 U/min)
Das nimm mal wieder zurück. Es dürfte eher kontraproduktiv sein.

und das Leerlaufgemisch etwas fetter ein gestellt: ohne jeglichen Erfolg.
Wie bereits erwähnt: Mach beide Vergaser sauber (Ultraschall) und probiers dann nochmal. Im Ernstfall ist ein Test mit einer um zwei Nummern größeren Nadeldüse sinnvoll.

Hatte jemand so ein Problem bei niedrigen Drehzahlen? Was kann helfen?
War auch schon erwähnt: Wichtig ist zu wissen, ob der Fehler plötzlich oder schleichend auftrat. Kannst Du einen (zeitlichen) Zusammenhang mit den Modifikationen des Motors feststellen?
 
SCUSI,

Aber wer bei 1300U/min ein LeistungsLOCH bemängelt, der brauch eh keine Leistung.
Das ist Standgas :oberl:

Nur dem Holger seine Meinung
das ist nicht wichtig, wieviel Leistung man dann braucht, das Gasaanehmen muss normal sein.
Auch bei 1500 U hat man Leistung die man braucht, sonst würde der Motor ja ausgehen, und seien es nur 10 PS.
 
Man kann für diesen Bereich eine noch so grosse Nadeldüse einbauen, wild am Gemisch drehen und sonstwas...Fakt ist, auch der BBK sollte mit der Standardbedüsung Nadeldüsenseitig laufen...wenn er nun nach einer grösseren Nadeldüse verlangt, wird dadurch ein anderes Problem überschminkt...
Ich persönlich glaube auch, das die ND in diesem Drosselklappenöffnungwinkel nur einen sehr begrenzten Einfluss hat, aber das ist nur meine Ansicht.

Mein Tip für dieses Verhalten sind weiterhin die Bypasskanäle oder ein wie auch immer gearteter Fehler im Leerlaufsystem (Spitzen Gemischschraube bspw.) oder die Leerlaufüse selber (kann gequetscht sein).

Gruss, Hendrik
 
Hallo,

hier hilft nur, das Motorrad auf einem Prüfstand einstellen. Sonst kommt nur nach fett, fetter,....
Im Übrigen, habe ich mich bei zwei Boxern von den Vergasern getrennt. Mit Benzineinspritzung ziehen sie aus die tiefsten Drehzahlniederungen zügige weg.

Gruß
Walter
 
Moin,

ein Leistungsloch bei 1300U/min mag bei einem Motor der mit 1500 im Standgas dreht und mit 2000 oder mehr angefahren wird, nichts ausmachen, bei einem BMW 2V der mit 900 dreht ist es mehr als lästig und würde mir jeden Spaß an diesem Motor nehmen.
Man kommt, wenn man nicht jedes Anfahren aus dem Stand schon über diese Drehzahl drehen möchte um sich dann, recht sportlich in Bewegung zu setzen, immer durch diesen Drehzahlbereich.
Hat mit keine Leistung brauchen nicht viel zu tun und wie man es nun nennt, ändert nichts daran dass es lästig ist.
Gibt sicher Motoren mit denen man die 1300 nur streift wenn man ihn anlässt oder abstellt, der könnte mit dem Leistungsloch leben weil er da sowieso keine Leistung hat.
Gruß
Willy
 
betrifft eine stark modifizierte R80, Bj.90: 40er Bing Vergaser, 224er Nockenwelle (nicht asynchron).
Servus Micha,
welchen Typ Bing 94 hast Du denn genau?
Ich hatte ein ähnliches Problem an meiner R100GS mit den 123A/124A-Typen.
Unabhängig von der Nocke (308 und 324).
 
Wa
SCUSI,

Aber wer bei 1300U/min ein LeistungsLOCH bemängelt, der brauch eh keine Leistung.
Das ist Standgas :oberl:

Nur dem Holger seine Meinung
Was als Leistungsloch bezeichnet wird ist wohl ein schlechter Übergang vom Leerlauf in Teillast. Das ist bei langsamfahren schon wichtig. Wenn der Motor bei eingeschlagenem Lenker ausgehen sollte, liegt der Stuhl ziemlich schnell auf der Seite. Ich bin im Hinblick auf die Ursache bei Hendrik.
 
Werde mich erst mal der intensiven Reinigung der Vergaser widmen - morgen wird “geultraschallt“. Benutzt Ihr dazu zusätzliche Reinigungszusätze? Ich gebe sonst nur etwas Spüli hinuzu ….

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Hi,

das was Du da beschreibst heißt für mich übersetzt, dass der Motor im Übergang vom Standgas nicht "richtig Gas annimmt".

Hast Du schon mal die Leerlaufdüse eine Nummer größer probiert?
Was steckt denn eigentlich im Vergaser an Bedüsung drin?

Gruß

Alexander

P.S.: Hatte ich mit der 336er Nocke und der "alten" R100S/RS Bedüsung der Bings. Darauf geht für mich die urban legend der Anfahrschwäche dieser Nockenwelle zurück. Ich habe einfach eine größere Leerlaufdüse reingesetzt und die "Anfahrschwäche" war weg. Richtig habe ich es dann mit den Dellos gemacht. Sprich Lambda während der Fahrt und "synchronem" logging in "Echtzeit" und dann daheim am PC ausgewertet.

p.p.s.: Ich gehe davon aus, dass die Vergaser tippi-toppi in Ordnung sind und alle Bohrungen frei sind ....