Hallo,
nachdem ich mich lange genug über die bei den "üblichen Verdächtigen" käuflichen, japonesischen Heizgriffe geärgert habe, bin ich mal wieder selbst zur Tat geschritten.
Nacheinander war links und rechts die Verbindung vom Heizdraht zur Zuleitung gebrochen. Hatte ich jeweils mit mikrochirurgischer Technik wieder geflickt. Nun fängt der Schalter an zu spinnen (liest man öfter), und der eine Zuleitungsdraht ist auch gebrochen. Hat einen erbärmlich dürren Querschnitt, der zwar elektrisch ausreicht, aber dessen mechanische Stabilität ein Witz ist.
Vor vielen Jahren habe ich schon einmal sowas gebaut und berechnet. Den Formelkram zur Widerstandsberechnung etc. habe ich jetzt nicht parat, läßt sich jedoch ergurgln. Hier geht es mir mehr um das Darstellen einer mechanisch robusten, "russischen" Ausführung. Das Mokick ist mein Alltagsfahrzeug (1400 km/Monat); es muß zuverlässig funktionieren und halten.
Das Heizprinzip ist ja wohl bekannt; Widerstandsdraht (z.B. Konstantan) wird um den Griff gewickelt. Länge und Dicke des Drahtes müssen so bemessen sein, daß sich genügend Wicklungen für eine gute Wärmeverteilung ergeben und die erzielte Temperatur hoch genug, aber nicht zu heiß ist. Ich empfehle eine Länge von wenigstens 2 m; von da ausgehend berechnen.
Zum Glück werfe ich so schnell nichts weg und hatte deshalb noch die 26 J. alten Heizdrähte aus einem Paar beheizter Handschuhe herumliegen. Länge je ca. 2,3 m. Überlegung: Doppelpolige Zuleitung, wie bei de Japoner ist eigentlich Quatsch, da der Lenker ja selbst "Masse" ist. Ein einzelner und stabil dicker Plusdraht sollte reichen. Ferner läuft dann innen kein Draht "über Kreuz".
Also habe ich zwei Messing-Stopfen gedreht, die mit minimalem Übermaß fest in die Lenkerenden geschlagen werden. Am linken Stopfen habe ich seitlich gebohrt und den roten Draht eingelötet, s. Bild 1. Am Gasgriff rechts ist mir dann als bessere Lösung ein mittiges Gewinde im Stopfen eingefallen. Dort wird der Draht mit angelöteter Öse und Schraube befestigt. Läßt sich schnell demontieren, falls der Gasgriff herunter muß. Außerdem habe ich dort den Draht spiralig gewickelt. So macht ihm das Hin- und Herdrehen nichts mehr aus, Bild 2.
Masse-Zuleitung und Ende des feinen Heizdraht habe ich auf ein kleines Messingplättchen gelötet, mit Schrumpfschlauch überzogen und mit Textilband dort am Gummigriff befestigt, wo die Hand nicht hinkommt. Schön gleichmäßig gewickelt und entsprechend die Verbindung an der Innenseite gelötet, dann alles mit Lenkerband umwickelt.
Linkes und rechtes Kabel sind mit Flachsteckern verbunden. Plus bekommen sie von Klemme 15, die nur bei eingeschalteter Zündung Strom führt, also gibt es keine leere Batterie beim Parken mit eingeschalteten Griffen. Da ich gerade keinen Ein-/Aus-Schalter vorrätig hatte, sind die Kabel einfach in einen Verbinder gesteckt, der oben am Querhalter der Lenkerverkleidung festgebunden ist, Bild 3. Hier erkennt man noch eine zusätzliche Masse-Zuleitung zur Lenkerplatte. Der Strom muß ja nicht unbedingt über die Lenkungslager fließen. Wenn milde Frühlingslüfte kommen, wird einfach ein Stecker gezogen und links auf den nicht angeschlossenen Gegenstecker gesetzt. Diese Primitivlösung wird evtl. sehr lange so bleiben ... :] Gesamtansicht der nicht schönen (ist mir völlig wurscht), aber funktionalen Bastelei s. noch Bild 4.
Und es funktioniert! So schön mollig und gleichmäßig warm waren die Hände bisher mit keinem der käuflichen Griffe! Strommäßig reicht es auch. Das Mokick hat eine Powerdynamo-Anlage (VAPE) mit dem Vernehmen nach ca. 100 W.
Grüßle, Fritz.
nachdem ich mich lange genug über die bei den "üblichen Verdächtigen" käuflichen, japonesischen Heizgriffe geärgert habe, bin ich mal wieder selbst zur Tat geschritten.
Nacheinander war links und rechts die Verbindung vom Heizdraht zur Zuleitung gebrochen. Hatte ich jeweils mit mikrochirurgischer Technik wieder geflickt. Nun fängt der Schalter an zu spinnen (liest man öfter), und der eine Zuleitungsdraht ist auch gebrochen. Hat einen erbärmlich dürren Querschnitt, der zwar elektrisch ausreicht, aber dessen mechanische Stabilität ein Witz ist.
Vor vielen Jahren habe ich schon einmal sowas gebaut und berechnet. Den Formelkram zur Widerstandsberechnung etc. habe ich jetzt nicht parat, läßt sich jedoch ergurgln. Hier geht es mir mehr um das Darstellen einer mechanisch robusten, "russischen" Ausführung. Das Mokick ist mein Alltagsfahrzeug (1400 km/Monat); es muß zuverlässig funktionieren und halten.
Das Heizprinzip ist ja wohl bekannt; Widerstandsdraht (z.B. Konstantan) wird um den Griff gewickelt. Länge und Dicke des Drahtes müssen so bemessen sein, daß sich genügend Wicklungen für eine gute Wärmeverteilung ergeben und die erzielte Temperatur hoch genug, aber nicht zu heiß ist. Ich empfehle eine Länge von wenigstens 2 m; von da ausgehend berechnen.
Zum Glück werfe ich so schnell nichts weg und hatte deshalb noch die 26 J. alten Heizdrähte aus einem Paar beheizter Handschuhe herumliegen. Länge je ca. 2,3 m. Überlegung: Doppelpolige Zuleitung, wie bei de Japoner ist eigentlich Quatsch, da der Lenker ja selbst "Masse" ist. Ein einzelner und stabil dicker Plusdraht sollte reichen. Ferner läuft dann innen kein Draht "über Kreuz".
Also habe ich zwei Messing-Stopfen gedreht, die mit minimalem Übermaß fest in die Lenkerenden geschlagen werden. Am linken Stopfen habe ich seitlich gebohrt und den roten Draht eingelötet, s. Bild 1. Am Gasgriff rechts ist mir dann als bessere Lösung ein mittiges Gewinde im Stopfen eingefallen. Dort wird der Draht mit angelöteter Öse und Schraube befestigt. Läßt sich schnell demontieren, falls der Gasgriff herunter muß. Außerdem habe ich dort den Draht spiralig gewickelt. So macht ihm das Hin- und Herdrehen nichts mehr aus, Bild 2.
Masse-Zuleitung und Ende des feinen Heizdraht habe ich auf ein kleines Messingplättchen gelötet, mit Schrumpfschlauch überzogen und mit Textilband dort am Gummigriff befestigt, wo die Hand nicht hinkommt. Schön gleichmäßig gewickelt und entsprechend die Verbindung an der Innenseite gelötet, dann alles mit Lenkerband umwickelt.
Linkes und rechtes Kabel sind mit Flachsteckern verbunden. Plus bekommen sie von Klemme 15, die nur bei eingeschalteter Zündung Strom führt, also gibt es keine leere Batterie beim Parken mit eingeschalteten Griffen. Da ich gerade keinen Ein-/Aus-Schalter vorrätig hatte, sind die Kabel einfach in einen Verbinder gesteckt, der oben am Querhalter der Lenkerverkleidung festgebunden ist, Bild 3. Hier erkennt man noch eine zusätzliche Masse-Zuleitung zur Lenkerplatte. Der Strom muß ja nicht unbedingt über die Lenkungslager fließen. Wenn milde Frühlingslüfte kommen, wird einfach ein Stecker gezogen und links auf den nicht angeschlossenen Gegenstecker gesetzt. Diese Primitivlösung wird evtl. sehr lange so bleiben ... :] Gesamtansicht der nicht schönen (ist mir völlig wurscht), aber funktionalen Bastelei s. noch Bild 4.
Und es funktioniert! So schön mollig und gleichmäßig warm waren die Hände bisher mit keinem der käuflichen Griffe! Strommäßig reicht es auch. Das Mokick hat eine Powerdynamo-Anlage (VAPE) mit dem Vernehmen nach ca. 100 W.
Grüßle, Fritz.

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