I kim grad vom Balkon:
Hochverehrter siegreifer Gefährte,
nachdem einige Tage wieder eine barmherzige Distanz zu den wilden und sinnenverwirrenden Geschehnissen in der Börde hergestellt haben, kann ich einigermaßen klare Gedanken (also relativ gesehen, im Vergleich zu vorher und zu anderen) fassen und zuallererst nach Ihrem werten Befinden Erkundigung einziehen, verbunden mit der Hoffnung, dass Ihr eine ereignislose Heimreise und eine wohlbehaltene Ankunft gehabt habt, zu haben, hattet.
Die sengende Sonne hat uns auch getroffen, die Temperaturen stiegen ins schier Unerträgliche, aber wir sind ja auch gen Süden, in die wilden und noch unzivilisierten Wüstengegenden unseres Reiches unterwegs gewesen.
Was für Abenteuer haben wir durchgestanden, welchen Sieg haben wir errungen, warum machen wir das eigentlich? Diese Trophäe, die Zeugnis gibt von unserem Sieg über die überlegen scheinenden Gegner, wird stets einen Ehrenplatz inmitten weiterer unzähliger Trophäen behalten. Zeugt sie doch von der nicht nachlassenden Kraft der beiden Kaltblüter „GS - R und F “ und ihrer drei unerschrockenen Lenker. Denn der Sieg ist erst als solcher zu zählen, wenn die Sonne über der Kampfarena sich über den Horizont neigt, das karierte Banner des Heldentums fällt und man nach der Schlacht die Übriggebliebenen sammelt.
Auch die anschließende Völlerei, die Köpfe ungezählter Mohren, Schlachttiere sonder Zahl und nicht versiegen wollende Ströme von Wein und Gerstensaft: all das wird in der Legendenbildung berücksichtigt werden. Die Geschichtsschreiber werden hofendlich nicht müde, alle Taten und Vorkommnisse für die Nachwelt in den Annalen zu verewigen.
Aber ich werd jetzt langsam müde von dem Krampf. Saugut war’s, hat mir großen Spaß gemacht mit euch (weil wir den gleichen Ehrgeiz und den gleichen Gleichmut vermut ich mal besitzen, und den gleichen Vermuth, vergleich ich mal). Gleich mut ich Dir was zu.
Schluss jetzt!

Gerne wieder!
R. J. v. K