AW: Eine GS im Wandel der Zeit, von orig. R100GS zum Performance Scrambler in 10 Jahr
Was ich sympathisch finde, ist 1.) daß du offenbar die Dinge erst dann kaufst, wenn du sie brauchst bzw. den Bedarf echt erkennst, und 2.) deine Tippfehler, z.B. "Hier hat die BMW auch mit dem diazugewonnenen Fahrkönnen dann echt gut verformt." Ich nehme an, es sollte ein "p" sein und deutet also nicht auf Abflüge hin, und hat wohl auch mit den kleinen Bildern für den Projektor nix zu tun. Und die Jahreszahlen kriegst du auch noch unter Kontrolle.:D
Bin ebenfalls gespannt auf die weitere Metamorphose im Folgejahrzehnt.
Welcome...!
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@ Gerd, ich repariere Dinge vor allem gern wenn sie defekt sind weil man dann weis wie lange es wirklich hält, und weil ich es auch für Nachhaltiger empfinde. In der MO stand dann Jahre später dass die wirkliche Kunst des Schraubens die Reperaturen am Wegesrand sind die mit begrenzten Mitteln stattfinden müssen. Ganz nebenbei lernt man dann immer die Interessantesten Leute kennen :-)
Anbei ein Bild einer Messkampagne zum Thema Ladestrom auf der Straße von Sassari während mein Reisebegleiter eine gefühlte Stunde fürs zusammenpacken und aufladen gebraucht hat, sowie das Bild 2er netter Herren die ebenfalls mit technischen defekten Strandeten. Die weiße GS lief, aber die Elektrik setzte ständig aus. Wir haben dann angefangen den Tank abzubauen und mit der Prüflampe und dem Schaltplan auf dem Handy den Leitungssatz zu verfolgen. Beim Rumfingern an den Relais fiel auf dass eines Locker war, eingedrückt, Kabelbinder rum und Problem behoben bevor eine Zigarette geraucht war.
Die beiden Herren haben darauf bestanden uns im folgenden Ort einen Kaffee zu zahlen, dann aber so viel Bier ausgegeben dass wir in dem Ort übernachten mussten :-)
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2014
war mein Motorrad schlechthin, 6 Wochen Urlaub und 2 Wochen Gleitzeit wurden in Ausritte mit der GS investiert; Über den Winter habe ich ein Dual Sport Rücklicht von SWT angebaut, und die Sitzbank 5cm verschmälert, bzw 5cm verkürzt. So gefiel mir die Line viel besser.
Das Ergebnis seht ihr auf den Bildern der ersten tour, ein Freund der bei BMW Motorrad arbeitet hat mir erzählt dass es dort eine 2-Ventiler GS Truppe gibt, die Enduroausfahrten macht, ich durfte mich eine Woche in der Ardeche anschließen. Es ging 6 Tage über single Trails durch die Pampa. Bei der Ankunft dachte ich noch ob das nicht eine rechte Rentnerausfahrt wird, da ich ja keinen kannte, und somit auch nicht wusste dass sich die Herren größtenteils aus dem Fahrversuch kannten. Heißt ich musste beim Fahren ziemlich pushen und es blieb leider nicht so viel Zeit zu fotografieren, wo die Grenzen von mir und der GS liegen war mir danach bewusst. Alles in allem eine unglaublich kurzweilige Tour, geniale Navigation und tolle Kammeradschaft:
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2 Monate später ging es dann nach Biarizz zum Wheels and Waves, anschließend durch die Pyrenäen; Das frühe Festival noch am alten Leuchtturm war unglaublich magisch, und komischerweise so gut wie keine 2V am Start. Dieser Trend hat sich ja dann arg geändert. Hier sind einige schöne Fotos entstanden. Wir waren wieder zu 2. unterwegs. In den Pyrenäen haben wir dann Orientierungsfahrten gemacht. Das Spiel geht so dass wir uns auf eine GPS Koordinate in ein paar km Entfernung geeinigt haben, und wer als 2. ankam musste das nächste Bier oder den nächsten Kaffee zahlen. Der Urlaub war auch in sofern besonders, als dass mein Kumpel mit dem Hänger und Auto vorgefahren ist, und ich nachgeflogen bin. Am Flughafen habe ich damals meine heutige Frau getroffen :-)
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Auf dem Bild mit den Bierflaschen auf dem Koffer ist der selbstgemachte Heckumbau gut zu erkennen, die Blinker sind anschließend in die Abgesägten Rahmenrohre eingeklebt. Hat Tür und jeder frägt immer, wo sind die Blinker.
Auch der verschmälerte Sitz gibt der GS eine schön schlanke Linie.
Zum Ende folgte noch eine 4 wöchige Tour ab Mitte September. Eigentlich wollten wir in den Iran fahren, aber keiner von uns hatte wirklich zeit zu planen uns sich vorzubereiten. Dann haben wir das erstmal auf 2015 aufgeschoben, und sind über die Westalpen (geplant off-road) nach Korsika, wollten weiter über Sardinien nach Sizilien. Aber es kam anders:
Es ging mit gutem Wetter los, Fort Terra war noch gut fahrbar, aber am Spätnachmittag noch schnell auf dem Chaberton hochzufahren hat sich als fatal erwiesen, es wurde immer nebliger und kurz vor dem Gipfel mussten wir beide auf Reserve umschalten. Der Schotter war Kindskopf groß und wir kamen nur langsam voran. Beim Abstieg fanden wir eine Abkürzung die wir wegen Wetter, Abend und Spritmangel nehmen wollten. Was ich nicht wusste war das mein Kumpel auch Wanderrouten aufs GPS geladen hatte.
Auf halber Abfahrt sackte mir die GS inclusive des durchnässten Weges ca. 10m den Abhang runter, und blieb an einem Baum hängen. Irgendwie hab ich es geschafft abzuspringen und mich an einem Baum festzuhalten.
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Es folgte eine 2 tägige Bergeaktion bei der wir in dem Unterstand geschlafen, das Wasser aus der Viehtränke getrunken und die GS mit Spanngurten in Reihe wieder zurück auf den Weg geratscht und gehebelt haben.
Der nagelneue Touratechträger den ich davor noch montiert hatte, sowie die Verstärkung der Alukoffer haben ggf verhindert dass der Heckrahmen abgebrochen oder abgerissen wäre. Die restliche Abfahrt über den Wanderweg war dann nochmals spannend, weil die Kupplungsarmatur vollständig abgebrochen war, dann ging auch noch der Sprit aus.
Danach haben wir 2 Tage in Susa im Hotel regeneriert, und ich die GS beim Schmied von Susa wieder gerade gebogen, oder zumindest so dass der Reifenfreigang gewährleistet wurde. Weiterhin hatte der Schmied einen Kupplungsgriff von einer Garelli übrig, den fahre ich heute noch :-)
Die restlichen 3 Wochen haben wir es dann auf Korsika und Sardinien ruhiger angehen lassen, weiter wie Cagliari sind wir nicht gekommen und dann am Stück heim. Was mir in Erinnerung geblieben ist ist wie viele nette Leute wir wieder über die alten BMWs kennengelernt haben. Einmal haben wir am Strand geschlafen und wurden am nächsten Morgen von einer alten Dame mit Kaffee begrüßt. Sie hatten ihren Camper in der nähe stehen.
Anbei noch ein paar schöne Erinnerungen an die restliche Reise mit der krummen GS:
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Die letzte Etappe der Heimfahrt von Mailand nach Stuttgart verlief ab der Schweizer Grenze dunkeln. Und ich bemerkte recht schnell dass mein Rücklicht nicht funktionierte.
unerwarteter-weise gab mir ein Autofahrer fast 200km Rückendeckung bis zur Ausfahrt Sindelfingen und sicherte mich nach hinten ab. Ich konnte mich nur mit dem Stiefelkick bedanken. Motorisch verlief wieder alles unkompliziert, obwohl die Gute zu dem Zeitpunkt schon geschätzte 170tkm runter hatte.
Noch 2 technische Anmerkungen zum Schluss: Auf dem Strand in Korsika lief meine Gewichtserleichterte mit Powerkit, Y-Rohr und Zach 80km/h, wohingegen die Adventure mit Original Motor und 50tkm nur 60km/h lief.
Leider ging bei dem Absturz der vordere hohe Kotflügel kaputt, und ich habe seit dem keinen gleichen Ersatz erstanden. Wenn jemand von euch einen abzugeben hat wäre ich sehr interessiert. Dieser herbe Verlust hat dann im kommenden Winter einen kuriosen Umbau in Kombination mit dem ersten Wiederaufbau hervorgebracht.
Im Herbst habe ich dann noch den Tank entleert und die Benzinhähne demontiert, unten drin stand 2 Finger bei Saharastaub.
Die Hardenduro Zeit hatte die Gute GS jetzt hinter sich.
Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht mehr Bilder rauszusuchen und hoffe der Beitrag gefällt euch. Danke für eure Anerkennung!
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Wunderschön geschrieben Sebastian! Mehr davon bitte!
Grüße, Ton :wink1:
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Super geschrieben, tolle Fotos! Danke!
Gruß Daniel
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Einfach Klasse, Sebastian!
Was muss die GS einen Spaß bei der artgerechten Haltung gehabt haben (vielleicht nicht über den Abgang, aber sonst...;)).
Besonders freue ich mich für Dich darüber, dass Du weit überwiegend tolle Erinnerungen mit den Touren verbindest.
Zitat:
Zitat von
zebo
...die GS beim Schmied von Susa wieder gerade gebogen, oder zumindest so dass der Reifenfreigang gewährleistet wurde. Weiterhin hatte der Schmied einen Kupplungsgriff von einer Garelli übrig, den fahre ich heute noch :-)
...
Was mir in Erinnerung geblieben ist ist wie viele nette Leute wir wieder über die alten BMWs kennengelernt haben. Einmal haben wir am Strand geschlafen und wurden am nächsten Morgen von einer alten Dame mit Kaffee begrüßt. Sie hatten ihren Camper in der nähe stehen.
...und die Geschichte hat mich gar köstlich amüsiert:
Zitat:
Zitat von
zebo
... Beim Rumfingern an den Relais fiel auf dass eines Locker war, eingedrückt, Kabelbinder rum und Problem behoben bevor eine Zigarette geraucht war.
Die beiden Herren haben darauf bestanden uns im folgenden Ort einen Kaffee zu zahlen, dann aber so viel Bier ausgegeben dass wir in dem Ort übernachten mussten :-)...
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Hi Sebi,
es ist mir ein Vergnügen )(-:
Nicht du musst dich bedanken, und wenn dann bei deiner GS ;;-)
Gruss aus dem filstal
Holger
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Danke für die köstliche Unterhaltung und die tollen Bilder!
Das weckt Erinnerungen an eigene Erlebnisse, allerdings noch ohne BMW.
Da warte ich gerne auf die Fortsetzung.
Schöne grüße
Oliver
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:fuenfe: Einfach top. Super zu lesen.
Dass in ein Buch, mit entsprechenden Bildern, ausführlichem Text, auch über Routen, Land, Leute.:sabber:
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Hallo Sebastian,
schöne Erinnerungen mit noch schöneren Bildern. :respekt:
Ich danke Dir fürs Teilhaben lassen. )(-:
Günstiger hoher Kotflügel (aktuell unter "Biete" falls Dich Lila nicht stört)
VG nach Stuttgart von etwas weiter oben im Remstal :wink1:
Guido