Hallo Hans,
bin gespannt auf die Zahl, die der Angerufene benennt, so er es denn tut - und auch gerne bereit, die mir berechnete reale Zahl zu nennen und per eingebundener Rechnungs-Scans zu belegen.
Beste Grüße, Uwe
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Danke für den Beitrag, der hoffentlich zur Versachlichung beiträgt!
Immerhin bewegen sich die Kolben selbst im Standgas (1000 1/min) noch 16 mal pro Sekunde auf und ab. Erfahren also bei 1000 1/min eine Beschleunigung entsprechend etwa der vierfachen Erdbeschleunigung und bei Nenndrehzahl etwa 200g :entsetzten:. Jetpiloten werden bei 5g ohnmächtig...
Ein Gewichtsunterschied der Kolben von einem Gramm macht sich demnach bei Nenndrehzahl überschlägig mit einer freien Seitenkraft von etwa 2N bemerkbar, bei Leerlaufdrehzahl 0,04N (also fast nix).
Wir wollen aber wissen, welches Drehmoment um die Hochachse durch den Pleuelversatz entsteht. Dazu mal wieder überschlägig (nur mit dem Kolbengewicht, eigentlich müsste das Pleuelgewicht noch in rotierende und translatorische Massen unterteilt und zugeschlagen werden):
Nehmen wir mal an, der Pleuelversatz wäre 40mm (weiß ich nicht genau), ein Kolben mit Ringen 700g schwer. Dann entsteht durch die Beschleunigung der Kolben und den Pleuelversatz im Leerlauf ein Drehmoment von etwa +/- 2 Nm (betragsmäßig also 4), das 16 mal pro Sekunde wechselt.
Bei Nenndrehzahl sind das über 200 Nm!
Bei 500 statt 700 g schweren Kolben reduziert sich das auf 3 respektive 144 Nm oder grob um etwa 30%. Wie gesagt, alles überschlägig (Pleuelgewicht fehlt, Wuchtverhältnis ist nicht 1:1), größenordnungsmäßig stimmt die Rechnung aber.
Daß "gefühlsmäßig" die Vibrationen bei höheren Drehzahlen eher nachlassen als zunehmen liegt daran, daß sich der aus dem Drehmoment entstehende Impuls nicht nennenswert in Weg (nur den spürt der Popo) umsetzen kann, weil das Gegendrehmoment schon Millisekunden später andersrum auftritt. Das Drehmoment ist nichtsdestotrotz da.
Ist schon schön, wenn jemand was erklärt der nix verkaufen will, oder nicht anderweitig verblendet ist :oberl:
Vielen Dank Markus )(-:
Hallo,
einmal mehr möchte ich an alle appellieren, in diesem (m.E. doch recht interessanten) Fred sachlich zu bleiben.
Wie auch Christian schon andeutete (und für mich auch bei Dirk zwischen den Zeilen herauskommt): Wozu braucht das Replacement-Kit eigene Zylinder? Beim Power-Kit ist mir das klar (größere Bohrung), aber wieso soll ich 100er-Nikasilzylinder (eben R100R) erneut durch 100er-Nikasilzylinder (eben Replacement-Kit) ersetzen? Nur, damit wieder alles "wie neu" aussieht, wie einer der Vorredner schrub? Oder bieten die 7Stein-Zylinder weitere Vorteile?
PS.: Schade übrigens, dass von 7Stein keiner mitdiskutiert, dabei bin ich mir sicher, dass der Fred in Wendlingen auch mit Interesse verfolgt wird!
Grüsse
Martin
Ich kann zwar zur Problematik hier im eigentlichen Sinn nicht viel beitragen
nur hab ich in meiner 1150er ( man möge mir verzeihen ) deutlich leichtere
Kolben drin, und das merkt man schon erheblich, das Motorrad läuft VIEL
ruhiger und dreht besser hoch.
Dass kann ich mangels Maschinenbaustudium zwar nicht belegen, ( leider )
aber durch das auf mehreren hunderttkm geeichtes Popometer belegen.
Kann gerne jeder mal probefahren :-) gemacht hats übrigens der Horst aus
Schalkenbach in der Eifel, und es funzt prima , würde ich jederzeit wieder
machen lassen.
Hoffe das war sachlich genug, ich will auch nix verkaufen :-)
Hallo Martin,
wenn mich meine Neuhochdeutschkenntnisse nicht völlig daneben leiten, hat doch Replacement was mit Ersatz zu tun.
Wenn also die OriginalZylinder/Kolben verschlissen sind dann anstatt neuen OriginalZylinder/Kolben ein Replacementkit.
Ach ja,
wenn man den Originalkolben mit dem Replacementkolben vergleicht, kann man schon
einige umgesetzte Erkenntnisse aus neuerer Zeit erkennen.
Das "leichtere Hochdrehen" ist sicherlich vorhanden (schließlich muß ja weniger Masse beschleunigt werden), entgegen dem möglichen subjektiven Empfinden wirkt sich das allerdings leistungsmäßig - unter Last - so gut wie gar nicht aus.
Die Energie, die man in schwerere Kolben (oder auch in schwere Schwünge) steckt, um sie zu beschleunigen, geht ja nicht verloren, sondern wird an anderer Stelle zu nahezu 100% zurückgewonnen - man könnte auch sagen, ein schwerer Kolben "schiebt auch im UT noch", wo die Bewegungsenergie vom leichten längst schon aufgebraucht ist.
Nee, mehr Leistung gibts nur durch leichtere Kolben sicher nicht
da waren noch erhebliche andere Maßnahmen für erforderlich :-)
Servus,
was von 1986 bis 1996 fuer 91er Sprit konzipiert war, was mechanisch leise und deutlich schwaecher als die K-Modelle sein musste, das hat Jochen Siebenrock mit Plug & Play auf 95er Sprit optimiert? Da beisst keine Maus einen Faden ab.
werni883
So wie ich es verstanden habe ergeben sich im Boxermotor durch die gegenläufigen Kolben bei genauer Wuchtung der Kurbelwelle keine Massenkräfte erster und zweiter Ordnung.
Die spürbaren Vibrationen werden durch die Massemomente erster und zweiter Ordnung hervorgerufen.
Diese oszillierenden Massenmomente entstehen durch den Versatz der Hubzapfen und die Kräfte die durch den Arbeitstakt auf einer Seite eingeleitet werden,während die gegenüberliegende Seite sich im Gaswechsel befindet.
Das beim Boxermotor oft geforderte Mittellager wäre insofern ungünstig weil durch den daraus resultierenden noch größere Versatz die Massemomente vergrößert werden.Dazu wäre eine zusätzliche Ausgleichswelle notwendig.
Da die Kurbelwellen der 1000er Boxer wuchtmäßig für die 800er Motoren ausgelegt sind ergibt sich bei den leichteren Kolben der Kits ein vibrationsmäßig gleich ruhiger Lauf wie bei den 800ern.