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  1. #71
    Blümchenpflücker Avatar von Dschembe
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Zitat Zitat von Qtreiber66 Beitrag anzeigen
    Ist auch im normalen Radio so und, soweit ich mich erinnern kann, ebenfalls im TV.
    Neben der immer wieder gleichen Lieder, war die Radiowerbung das Schlimmste, was ich täglich bei einer früheren Arbeitsstelle ertragen musste. Die anderen Kollegen hat es nicht gejuckt.
    Dem Seitenbacher hätte ich damals den Hals umdrehen können.....2 x pro Stunde.



    VG
    Guido

    Seitenbacher lecker lecker lecker

    https://www.youtube.com/watch?v=LYlx8KThS84


    Zum Thema: Ich fülle nur Kaltgepresstes in den Motor. Bioqualität versteht sich !
    Grüße aus dem Remstal

    Joachim


    Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit!

  2. #72
    Avatar von Nichtraucher
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Zitat Zitat von MKM900 Beitrag anzeigen
    Du kennst dich aus. Wer sind die alle?
    Ich glaube du bist einer von den glücklichen Menschen die noch nie eine BILD gelesen haben, Mc Donalds nur vom vorbeifahren kennen und den Fernseher nur einschalten wenn die beiden Regierungssender keiner Werbung mehr ausstrahlen.

    Willy

  3. #73
    Avatar von Franky88
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Zitat Zitat von FrankR80GS Beitrag anzeigen
    Vielleicht liegt es an mir, aber ich sehe mehr Unterschiede als synthetisch und mineralisch.

    Was mögen wohl die merkwürdigen Zahlenkombinationen bedeuten? Vielleicht ein Geheimcode der Illuminaten aus der Schmiermittelindustrie, der alle Alteisenschinder ins Verderben stürzen soll ...

    Ich erlaube mir einmal, etwas Licht ins Dunkel zu bringen, gerade, weil zu dem Thema unendlich viel dummes Zeug im Internet steht: Klugscheißermode an

    Die Zahlenangabe ist die Viskosität, also wie dünn- oder zähflüssig ein Öl ist.

    Dabei ist bei 10W40 die Zahl "10W" die Winterviskosität, die bei 0 °F, d.h. ca. -18°C, mit einem Rotationsviskosimeter gemessen wird. Obendrein handelt es dabei um die "dynamische Viskosität" - und die allein ist maßgebend für die Gleitlagerauswahl.

    Die "40" ist die Sommerviskosität, sie wird bei 210 °F, ca.100°C gemessen und obendrein ist das die "kinematische Viskosität, sie wird mit einem Kapilarviskosimeter gemessen.

    Je höher die Zahl, deste zähflüssiger oder dickflüssiger ist das Öl. Was bedeutet das. Dazu kurz erklärt: Wenn das Gleitlager steht, herrscht Festkörperreibung. Beginnt das Lager zu drehen, ensteht Mischreibung. Ab einer gewissen Geschwindigkeit, dem Ausklinkpunkt, geht die Mischreibung in Flüssigkeitsreibung über, und das Gleitlager arbeitet (praktisch, von Schäden wie Kaviation etc. mal abgesehen) verschleißfrei.

    Welche Rolle spielt hier die Viskosität:

    -- Dünnflüssiges Öl: Ausklinkpunkt wird später erreicht, aber die Flüssigkeitsreibung ist bei steigenden Drehzahlen geringer als bei

    -- Dicklflüssigem Öl: Ausklinkpunkt wird früher erreicht (das Lager geht früher in die verschleißfreie Fluidreibung), aber die Flüssigleitsreibung ist deutlich höher als bei dünnflüssigem Öl.

    Ich habe es mal nachgerechnet: Die 9 Gleitlager meiner CB 750 Four verballern rund 7 PS durch die Flüssigkeitsreibung, die auch das Öl kernig erwärmt!

    Die Ölviskosität legt der Konstrukteur fest, wobei auch wirtschaftliche Überlegungen eine große Rolle spielen: Vermutlich hat der BMW-Einkauf zu den BMW-Motorradkonstrukteuren, die Mitte der 60er Jahre, als die /5 entworfen wurden, ein kleiner und unbedeutender Haufen im großen BMW-Gefüge waren, gesagt: "Ihr nehmt für eure blöden Motorräder gefälligst 20W50, weil wir davon pro Woche 10.000 l für die PKW einkaufen".

    Die Ölvorschriften für die 2V sind also über 50 Jahre alt - und die Öle waren damals viel, viel schlechter wie heute. In den 70er Jahren schrieb Honda für die CB 750 Four Ölwechsel alle 1.500 km (richtig, in Worten: Eintausendfünfhundert) vor, obwohl das Schmiersystem der Four mit ihrer Trockensumpfschmierung weitaus höher entwickelt war als das der 2Vs.

    Heute ist die Ölchemie um Lichtjahre weiter als vor 50 Jahren, und bei modernen PKW sind die Ölwechselintervalle inzwischen bei 30.000 km.

    Von daher ist die Frage nach der Ölviskosität für die 2V-Boxer, ob nun 10W40, 15W40 oder 20W50 von untergeordneter Bedeutung - weil heute einfach die Öle so sehr viel besser sind als zu den Zeiten, als die /5 entworfen wurde.

    Obendrein habe ich mir mal den Spaß gemacht, die Gleitlager der 2V-Boxer, der CB 750 Four und eines 1,05 l Polo-Motors zu vergleichen: Alle drei Lager sind praktisch identisch ausgelegt (wie und warum, das führt jetzt zu weit, aber zentraler Auslegungspunkt ist die sog. Sommerfeldzahl So, die bei den untersuchten Motoren (aber auch bei anderen Auto- und Motorradmotoren) bei ziemlich genau 1 liegt = in´dentische Betriebsbedingungen. Wenn also die CB 750 Four laut Honda mit 10W30 oder 10W40 läuft, dann tun das auch die 2V-Boxer, der Polo, der Golf etc.

    Wer sich für dieses Thema interessiert, kann mal einen Blick in das Standard-Fachbuch "Decker: Maschinenelemente" ab S. 469 werfen - da steht alles genau 'drin.

    Noch kurz zum Thema synthetisches Öl - Mineralöl:

    Synthetisches Öl ist immer ein Leichtlauföl, da hat man vor 30 Jahren ein Riesen-Geschiß 'drum gemacht "...spart Kraftstoff". Naja, unter besten Bedingungen vielleicht 2-3%. Aber was viel wichtiger ist: Syntheseöl funktioniert auch noch bei 150°C Öltemperatur, dagegen macht Mineralöl bei 120-130°C schlapp. Das bedeutet: Wer ständig bei 200 km/h über die Autobahn heizt, ist mit Syntheseöl besser bedient. Wenn man eine 2V-BMW so fährt, wie sie sich am wohlsten fühlt, d.h. zwischen 3000 und 500 U/min, der kommt ganz problemlos mit Mineralöl aus. Obendrein benetzt Mineralöl besser als Syntheseöl, es haftet also besser auf den zu schmierenden Oberflächen.

    Syntheseöl ist auch langzeitstabiler als reines Mineralöl, Wer also sehr lange Ölwechselintervalle haben will, sollte auf Syntheseöl setzen.

    Eines der allerbesten Öle überhaupt ist Rizinusöl. Nur verharzt es sehr schnell, und Rennmotoren, die mit Rizinusöl gefahren werden (wurden), müssen nach jedem Renn komplett zerlegt und gereinigt werden. Ist also für den Alltagsbetrieb nicht so ganz der Hit.

    So viel für heute - so ein Ölfred ist doch immer wieder dankbar...

    Viele Grüße
    Frank
    Technische Videos der Uni Bayreuth: www.YouTube.com/@prof-rieg

  4. #74
    Avatar von BlaueEmma
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Also,

    einigen wir uns auf mineralisch, ok.
    Is verträglicher, weil ja fast natürlich und damit ja beinahe bio.

    Geht dann auch Mineralwasser?
    Oder ist das zu dünn, weil, auf der Flasche find ich keine xx W xx Angaben

    Gruss

    Holger
    ...wenn die Nacht am tiefsten, ist der Tag am nächsten

  5. #75
    Avatar von mqp
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Gut geschrieben, Frank.
    Besten Dank. 👍😃

  6. #76
    † 13.12.2023 Avatar von VV 01
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Zitat Zitat von mqp Beitrag anzeigen
    Gut geschrieben, Frank.
    Besten Dank. 👍😃

    Der Irrtum wird nicht zur Wahrheit weil er sich ausbreitet und Anklang findet.
    Mahatma Ghandi

    Wissenschaft ist die Ermordung schöner Theorien durch hässliche Tatsachen
    Albert Einstein

    http://forum.2-ventiler.de/vbgallery...alerien/VV+01/

  7. #77
    Avatar von kosi
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Bei meiner Tour bei >30°C hatte ich in der Stadt auch >130°C in der Wanne gemessen, mit einem Sensor. So zum Thema Mineralisch reicht bei normaler Fahrweise......

  8. #78
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Hallo,
    jetzt kommen wir wieder in Richtung Thema Ölkühler ...

  9. #79
    Avatar von Manitoba
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    hallo,

    erstmal vielen Dank für die Ausführungen, denen man sich inhaltlich sehr gut anschließen kann.

    Wir sollten aber realistisch sein und wissen, dass diese Ausführungen die leidige Öldiskussion bzgl. mineralischem und sysnthetischem Ölaufbau ganz nicht beenden werden. Dazu sind die Scheuklappen in diesem Forum bzgl. Betriebsstoffen und Batterien viel zu enganliegend.

    Heute besteht die Meinung "mineralisch reicht", wie auch vorab einige ja schon bemerkt haben. Morgen heißt es aber wieder "mineralisch muß", weil nur dieses der alte Traktormotor verträgt.

    Die leidige 20W50 Diskussion ist so alt, wie ich Boxer fahr. Gut, dass es die alte SE Spezifikation nicht mehr zu kaufen gibt, sonst würden viele auch diese noch glaubensatzmäßig als "heiliges Muß" herunterbeten .

    Die Unterscheidung bzgl. dynamischer und kinematischer Viskosität, wie beschrieben, ist aber nicht zwingend und geht wahrscheinlich noch auf Visko-Meßmethoden der 80iger Jahre. Heute mißt keiner mehr mit einem Kapilarviskosimeter. Seit der Verfügbarkeit von luftgelagerten Rotationsviskosimetern (Beispiel: Die verschiedenen Anton Paar MCR oder Bohlin/malvern CVO/Gemini Modelle) kann man auch bei hoher Temperatur jedes Losbrechmoment bei der dynamischen Viskosimetrie bestimmen und bei Bedarf über die Dichte in die kinematische Viskosität umrechnen.


    Viele Grüße,

    Volker

    BMW R80 Monolever, Modelljahr 1991, Zulassung 03/1992.
    100% original, nicht verbastelt und seit August 1992 in meinem Besitz.

  10. #80
    Avatar von JIMCAT
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    AW: Synthetisch oder mineralisch?

    Zitat Zitat von Manitoba Beitrag anzeigen
    hallo,

    ......................
    Gut, dass es die alte SE Spezifikation nicht mehr zu kaufen gibt, sonst würden viele auch diese noch glaubensatzmäßig als "heiliges Muß" herunterbeten .
    ........
    Doch doch, mein gut sortierter Ölhändler hier hat das und noch andere ältere Spezifikationen im Angebot.

    Sogar Fließfett und viele andere Raritäten gibt es.
    https://www.oldtimer-schmierstoffe.at/index.php
    Viele Grüße Fritz

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