Kettenrad Kurbelwelle Zustand

Seb_R100RS

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29. Feb. 2020
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Eifel
Hallo Community,

ich benötige erneut einmal euren Rat :gfreu: und wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könnt. Nachdem ich bei meiner 1981 R100RS wegen einer Undichtigkeit den Kettenkasten demontiert habe (KM-Stand 99tkm), habe ich mich direkt dazu entschieden die Steuerkette (Simplex) gleich mit zu erneuern. Hierzu habe ich alle Teile bestellt, sprich Kette, Spanner, Gleitschienen, etc.
Unsicher bin ich mir nur bei dem Kettenrad der Kurbelwelle. Das Nockenwellenrad sieht noch fast neu aus.

Beim Kurbelwellenkettenrad sieht man Verschleißspuren, die ich jedoch nicht beurteilen kann bzw. mir nicht sicher bin ob ich es einfach so lassen soll und es noch lange hält.
Deshalb füge ich im Anhang ein Bild hinzu und wäre euch wirklich dankbar, wenn ihr mir aufgrund eurer Erfahrungswerte oder eures Wissens helfen könntet und mir sagt wie ihr dieses Kettenrad behandeln würdet, sprich neu oder weiterverwenden :gfreu: .

MfG Sebastian



IMG_2083.jpg
 
Hallo Sebastian,

ich würde das KW-Kettenrad unbedingt tauschen, es sieht schon stark mitgenommen aus.
Wenn Dein Foto nicht sehr täuscht, haben auch die Zahnflanken des NW-Kettenrads starke Laufspuren. Du verkürzst die Lebensdauer der neuen Steuerkette heftig, wenn Du das drinläßt.

Gutes Gelingen,
Florian
 
Ich würde zumindest jenes auf der KW tauschen, auch, wenn es wegen des benötigten Werkzeuges etwas unbequem ist.

Grüße, Hendrik
 
Tach Sebastian,

da du doch schon so weit vorgedrungen bist, würde ich die beiden Kettenräder, die Steuerkette und die Schleifer tauschen.
Dann ist Ruhe, die Kettenräder und die Steuerkette tauscht man ja nicht alle vier Wochen. ;)
 
Danke schon einmal für die bisherigen Antworten. Ich denke es ist eindeutig was ich zu tun habe :gfreu:
Das einzige was mich davon abhielt es direkt so zu machen, war nur der Gedanke an die komplizierte Demontage/Montage des Kurbelwellenrads.
Habt ihr hier irgendwelche Tipps? Ich besitze einen stufenlosen Heißluftföhn bis 650 Grad und ein Dreiarmabzieher kann ich mir borgen.

Und wie schaut es bei der Montage aus ? Brauche ich zwingend das "Druckrohr mit Zugspindel" so wie es in einem WHB von mir steht?


MfG Sebastian
 
Danke schon einmal für die bisherigen Antworten. Ich denke es ist eindeutig was ich zu tun habe :gfreu:
Das einzige was mich davon abhielt es direkt so zu machen, war nur der Gedanke an die komplizierte Demontage/Montage des Kurbelwellenrads.
Habt ihr hier irgendwelche Tipps? Ich besitze einen stufenlosen Heißluftföhn bis 650 Grad und ein Dreiarmabzieher kann ich mir borgen.

Und wie schaut es bei der Montage aus ? Brauche ich zwingend das "Druckrohr mit Zugspindel" so wie es in einem WHB von mir steht?


MfG Sebastian

[h=3]Revision KW-Lagerstift[/h]
Hans
 
.... Habt ihr hier irgendwelche Tipps? Ich besitze einen stufenlosen Heißluftföhn bis 650 Grad und ein Dreiarmabzieher kann ich mir borgen.

Und wie schaut es bei der Montage aus ?

Du möchtest diese Arbeit mit dem von BWM vorgesehenen Abzieher erledigen. Mit dessen "Kern", dem alten Kettenrad und einer Gewindestange kannst Du das neue Kettenrad auch aufpressen. Druckrohr mit Zugspindel ist dann nicht nötig. Das Kettenrad darf auf keinen Fall mit Holzklotz und Hammerschlägen montiert werden.

Ich habe das Kettenrad in 150°C heißem Öl vorgewärmt (80°C -100°C sind vorgegeben) und fand das ziemlich nutzlos. Dass es mit einem Fön besser geht, glaube ich nicht. Dabei ist zu bedenken, dass noch höhere Temperaturen das Material verändern können. Spätestens wenn Anlassfarben kommen, passiert etwas.

Das Nockenwellenrad hält auch locker 200 tkm. Daran würde ich nichts machen.
 
Ich habe sowohl den Abzieher wie auch den Draufdrücker:kue:, dieser hat bei mir aber noch nie wirklich funktioniert...der Temperaturunterschied ist weg, wenn ich die Spindel eingeschraubt habe..
Den Spuren auf dem Druckrohr nach zu urteilen, die ich auf dem Teil fand, was ich als Vorlage zur Nachfertigung bei BMW geliehen habe, war es auch eher ein Schlagrohr...

Bisher hat es bei mir immer mit Wärme funktioniert..schön heiss und dann mit Handschuhen in einem Zug auf die KW.

Gruss, Hendrik
 
Zuletzt bearbeitet:
- wenn ich mir so das Foto betrachte, würde ich gar nichts machen. Und die Kettenräder schon gar nicht.

Gruß Gerd
 
Hallo Namensvetter,

das mit dem "nichts machen" find ich keine gute Idee. es seih denn man
schraubt gerne nach xkm dann wieder an der gleichen Baustelle.
Ist doch eh alles schon geöffnet. Ja der Abzieher und die Kosten für ihn:bitte:
Aber ich sag dir, so eine Steuerkette klappert immer in Südfrankreich richtig schön laut.:oberl:

Gruss Gerd
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Ich habe bei meiner Monolever vor 4 Jahren und 148.000 km bei einer kleinen Motorrevision, und obwohl keine außergewöhnlichen Geräusche vorhanden, unter anderem auch vorsorglich die Kettenräder, Kette, Spann und Gleitschiene sowie den Kolben mit Feder und das Kurbelwellenstützlager erneuert.

Aber so wie die Teile aussahen hätten die sicher problemlos bis über 200.000 gehalten. ;;-)

So viel fahre ich in meinem Alter mit der Mono sicher nicht mehr, aber den nachfolgende Besitzer freut`s bestimmt. :D
 
... Den Spuren auf dem Druckrohr nach zu urteilen, die ich auf dem Teil fand, was ich als Vorlage zur Nachfertigung bei BMW geliehen habe, war es auch eher ein Schlagrohr ...

Ich konnte das Kettenrad mit dem Abzieher"kern" problemlos aufdrücken. Dabei war es maximal noch lauwarm.

Von wegen Schlagrohr: Wer sein Werkzeug selbst bezahlt, geht sorgsamer damit um und eine Werkstatt schraubt selten am eigenen Motorrad.

Ich rate von solchen Grobschlossermethoden ab.
 
Das heiße Kettenrad habe ich meist beim ersten mal zügig draufbekommen.
Man sollte nur schnell genug sein und die Position der Scheibenfeder genau anpeilen.
Wenn das nicht klappt nochmal abziehen und heiß machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen !
Hier wird ja immer wieder (z.B. Beitrag 10) davor gewarnt, das Kurbelwellenrad mit Hammerschlägen weiter zu treiben.
Die Beschreibung von Hans würde ich so verstehen, dass man ein wenig nachhelfen kann:
„Ggf. mit einem passenden Rohr das Kettenrad bis zum Anschlag nachtreiben“.
Ist das KW-Lager wirklich so empfindlich, dass man es mit leichten Schlägen in KW-Längsrichtung schon beschädigen kann ?
 
... dass man es mit leichten Schlägen in KW-Längsrichtung schon beschädigen kann ?

Definiere "leicht".
Ich kenne Menschen, die mit einem ihres Erachtens leichten Schlag etliches zertrümmern; andere glauben, massiv zuzuschlagen - und es passiert nix.
Und: Ein leichter Schlag, der nicht zentral sitzt, kann so ein Teil so verkanten, dass es Schäden gibt.
Fazit: Wer viel Erfahrung hat, kann etliches machen, was andere besser lassen. :D
 
Ist das KW-Lager wirklich so empfindlich, dass man es mit leichten Schlägen in KW-Längsrichtung schon beschädigen kann ?

Ich würde mir da weniger Sorgen um die Hauptlager machen als über die axiale Ausdistanzierung der KW mit den Anlaufscheiben...

Grüße, Hendrik
 
Ich würde mir da weniger Sorgen um die Hauptlager machen als über die axiale Ausdistanzierung der KW mit den Anlaufscheiben...

Grüße, Hendrik

Das Kettenrad mit Hammerschlägen auf den KW-Stumpf auftreiben zu wollen ist so ziemlich das Blödeste was man machen kann... mmmm
Da gibts ein spezielles Werkzeug von BMW wenns beim Versuch mit der Wärme nicht komplett geklappt hat um das Kettenrad dann bis zum Anschlag aufzuziehen.
 
Ok, dann werde ich mich demnächst mal um das Kettenrad kümmern. Vielen Dank nochmal für eure Ratschläge.

MfG Sebastian
 
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