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  1. #1

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    Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Das schwierige Anspringen meiner R 69 S wurde vom erfahrenen Monteur der Motorradwerkstatt NL HH auf die geringere Zündfähigkeit aktueller Otto-Kraftstoffe zurückgeführt.
    Die Lady wurde als 2.-Motorrad seltener bewegt, auch weil sie hinter der häufig bewegten 350 kg schweren Harley stand und nicht so gut zugänglich war.
    Zum Start der BMW vor der ersten Fahrt stand ich in günstigerer Stellung auf der Fussbank um mit Schmackes den Kickstarter zu treten. Bei 9,5 Verdichtung war nur ein Zünd-OT zu schaffen.Bis die Gasgriffstellung stimmte (Luftzufuhr konnte bei den R 69 S nicht reduziert werden) und der Motor startete waren im kalten Zustand einige Tritte nötig. Wenn sie warm war, gabs keine Probleme.
    Meine R25/3, die mich in den 60igern äussert zuverlässig bei minimaler Pflege/Wartung durchs Studium begleitet hat, zeigte sommers wie winters keine Zicken und lief nach dem 2.,3. Tritt (Verdichtung 7:1).
    Ist die vom BMW-Monteur geäusserte Veränderund der Zündfähigkeit realistisch?.
    VG Heinz

  2. #2
    Admin Avatar von MM
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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Zitat Zitat von Similaun Beitrag anzeigen
    ...
    Ist die vom BMW-Monteur geäusserte Veränderund der Zündfähigkeit realistisch?.
    Allgemein sicher nicht, in diesem Fall vielleicht schon.
    Wenn der Sprit zwei Jahre alt ist und aus dem Sommer stammt, fehlen ihm die Leichtsieder und damit ist die Zündfähigkeit deutlich geringer als bei aktueller Tankstellenware.
    Gruß
    Michael




    Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.

  3. #3
    Häretiker Avatar von Zimmi
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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Ich hatte bei meinen Japan-Einzylindern nach längerer Standzeit (Salz-Pause) auch gerne mal Startschwierigkeiten. Abhilfe brachte Entleeren der Schwimmerkammer und Befüllung mit frischem Sprit aus dem Tank. Statt "kick ten minutes" plötzlich "one kick only".
    Dass der gesamte Tankinhalt hinüber war, hatte ich bisher nicht...

    Grysze, Michael

  4. #4
    Avatar von Nichtraucher
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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Über einen Winter habe ich nie Probleme mit dem Sprit, die BMW stand drei Jahre, natürlich voll getankt, hinten im Schuppen, der Besitzer kümmerte sich nicht und ich hatte die Lust verloren. Ich habe sie dann, als sie mein geworden war hervor geholt, einen Akku eingebaut, Choke rein, Zündung an und den Starter gedrückt, nach zwei oder drei Umdrehungen lief sie, als hätte ich sie am Vortag erst abgestellt.

    Wenn ein Motor intakt ist, die Zündung und Vergaser ebenso, macht auch älterer Sprit keine Probleme, wenn er es tut, stimmt es an anderer Stelle nicht und die etwas geminderte Zündfähigkeit entscheidet über laufen oder nicht laufen.

    Gruß
    Willy

  5. #5
    № 121 Avatar von mk66
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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Zitat Zitat von MM Beitrag anzeigen
    Allgemein sicher nicht, in diesem Fall vielleicht schon.
    Wenn der Sprit zwei Jahre alt ist und aus dem Sommer stammt, fehlen ihm die Leichtsieder und damit ist die Zündfähigkeit deutlich geringer als bei aktueller Tankstellenware.
    Die "Leichtsieder" das sind Stoffe wie z.B. Butan. Die sollen im Winter zu einem besseren Motorstart verhelfen. Im Sommer sind weniger drin, weil sie Dampfblasenbildung und Ausgasungen verursachen würde.

    Beim Diesel sind die saisonalen Unterschiede ja bekannt. Beim Otto-Kraftstoff ist häufig unbekannt, dass es auch dort "saisonale Ware" mit unterschiedlichen Zusammensetzungen gibt. Letztes Jahr ging das mal durch die Presse, weil infolge Corona weniger Fahrzeugkraftstoff und Kerosin verbraucht wurde. Die Tanklager waren dann ungeplant im Mai noch voll mit Winterware.

    Grüße
    Marcus

  6. #6

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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Bei den beiden Horex Motorrädern meines Vaters hab ich auch die Erfahrung gemacht dass der Kraftstoff wohl mit der Zeit an Zündfähigkeit verliert. Diese beiden Fahrzeuge werden sehr wenig bewegt und somit kommt es vor dass der Sprit dann auch mal zwei Jahre alt ist. Jedes mal wenn die Dinger schwer zu starten waren und der Kraftstoff ausgetauscht wurde, war das Problem gelöst. Grüße Harald

  7. #7

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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Zitat Zitat von 0815 Beitrag anzeigen
    Bei den beiden Horex Motorrädern meines Vaters hab ich auch die Erfahrung gemacht dass der Kraftstoff wohl mit der Zeit an Zündfähigkeit verliert. Diese beiden Fahrzeuge werden sehr wenig bewegt und somit kommt es vor dass der Sprit dann auch mal zwei Jahre alt ist. Jedes mal wenn die Dinger schwer zu starten waren und der Kraftstoff ausgetauscht wurde, war das Problem gelöst. Grüße Harald
    Nee, so selten wurde die Lady nicht bewegt. Alle 14 Tage vllt. für jeweils 120 km. Die 42 PS, die Drehfreudigkeit des Motors und das geringe Gewicht hatte in Verbindung mit der Akustik sportliche Anmutung.
    Mir ging es um den Sprit der damaligen Zeit und nicht um den im Tank gealterten.
    VG Heinz

  8. #8

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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Dieses "früher war Alles besser" Gelaber ist für mich nur Ausdruck totaler Hilflosigkeit. Gegen die "schlechtere Zündfähigkeit" heutigen Benzins sprich vor allem, dass moderne Motoren so mager und mit so geringem Füllgrad betrieben werden, wie es früher nicht möglich war. Magere Gemische und geringer Füllgrad stellen besonders hohe Anforderungen an die Zündfähigkeit, die sich in technischen Lösungen wie Funkenlage und hoher Energiedichte des Zündfunkens spiegeln. Beides wird durch angepasste Zündkerzen erreicht und schadet in geeigneter Ausführung auch einem 2-Ventiler nicht.

    Da der Motor nur kalt schlecht startet, wird wohl die Gemischanreicherung nicht stimmen - zu viel oder zu wenig ist jeweils nicht gut. Vorausgesetzt, das Zündung und Ventiler richtig eingestellt sind.
    _______________________
    Grüße, Frank

    R80GS, 3/88

  9. #9

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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Während "früher" durch damalige Vergaser der Sprit nicht fein genug in den Brennraum gelangte, fand nicht jedes C-Atom 2 O-Atome und unverbranntes C wurde mit O im Abgas als CO ausgeschieden. Dadurch war bei hohem Verbrauch die Leistung rel. gering.
    Heutige Einspritzverfahren/Direkteinspritzung bringen den Sprit feinverteilter in den Brennraum sodass mehr Kohlenstoffatome sich mit 2 Sauerstoffatomen verbinden können. Dazu kommen natürlich klopffestere Kraftstoffe die erhöhte Verdichtungen ermöglichen, optimierte Steuerzeiten, Zündelektronik mit angepassteren Zündungen etc.
    Meine R25/3 mit 13 PS verbrauchte rd. 4 L/100 km. Mit dem Verbrauch fährt ein Freund eine BMW mit 164 PS.
    Früher war nicht alles besser, es war anders.
    VG Heinz

  10. #10
    Avatar von Q-Michael
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    AW: Zündfähigkeit von Otto-Kraftstoff

    Zitat Zitat von Similaun Beitrag anzeigen
    Während "früher" durch damalige Vergaser der Sprit nicht fein genug in den Brennraum gelangte, fand nicht jedes C-Atom 2 O-Atome und unverbranntes C wurde mit O im Abgas als CO ausgeschieden. Dadurch war bei hohem Verbrauch die Leistung rel. gering.
    Heutige Einspritzverfahren/Direkteinspritzung bringen den Sprit feinverteilter in den Brennraum sodass mehr Kohlenstoffatome sich mit 2 Sauerstoffatomen verbinden können. Dazu kommen natürlich klopffestere Kraftstoffe die erhöhte Verdichtungen ermöglichen, optimierte Steuerzeiten, Zündelektronik mit angepassteren Zündungen etc.
    Meine R25/3 mit 13 PS verbrauchte rd. 4 L/100 km. Mit dem Verbrauch fährt ein Freund eine BMW mit 164 PS.
    Früher war nicht alles besser, es war anders.
    VG Heinz
    Weiß Dein Freund mit 164 PS das das Gas rechts ist?

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