Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. #1

    Registriert seit
    09.11.2011
    Beiträge
    140

    Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Tach zusammen,
    meine 90/6 hat ca. 100 Tkm gelaufen. Aus dem Öleinfüllstutzen pufft es wie aus dem Auspuff. Die eigentliche KW-Entlüftung funktioniert einwandfrei.
    Bei der Laufleistung war mein erster Gedanke an verschlissene Kolbenringe. Die Zylinderlaufbahn war zwar glatt, aber alles masshaltig sodass mein Motorenbauer zu honen und neuen Ringen geraten hat.
    Probehalber habe ich jetzt neuwertige 800er Nikasilzylinder eingebaut. Der Druck im KW Gehäuse ist aber weiterhin sehr hoch.
    Liegt der Fehler woanders?
    martin

  2. #2
    Avatar von motoclub
    Registriert seit
    17.06.2011
    Ort
    Köln/ Bonn
    Beiträge
    3.130

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Wenn Du den Öleinfüllstutzen öffnest, dann funktioniert die (überdruckgesteuerte) Entlüftung nicht mehr, weil kein Überdruck entsteht, wenn die Kolben aufeinander zugehen. Und es entsteht kein Unterdruck im Kurbelgehäuse, wenn die Kolben voneinander weg laufen.

    Fazit: alles gut und Ölstopfen während der Fahrt geschlossen halten
    Grüße, Thomas

  3. #3
    Häretiker Avatar von Zimmi
    Registriert seit
    25.06.2012
    Ort
    Oooschdalb
    Beiträge
    3.176

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Ich hätte gesagt, die gesamte Pulsation des durch die Kolben bewegten Luftvolumens findet bei rausgenommenem Peilstab durch dessen Öffnung statt (raus und rein), was sich dann grob gesagt anfühlt "wie ein Auspuff".

    Daran ändern gute oder schlechte Zylinder und/oder Kolben und/oder Kolbenringe gar nichts, das würde sogar mit völlig verschlissener Laufgarnitur mit ohne Kolbenringen praktisch das gleiche Bild ergeben wie mit einer neuwertigen Laufgarnitur.

    Da eben auch bei Richtung Kopf laufenden Kolben durch die Öleinfüllöffnung Luft von draußen angesaugt wird, ist es nicht empfehlenswert, den Motor ohne Peilstab laufen zu lassen - es könnten Kleintiere (oder auch Dreckpartikel) angesaugt werden...

    Grysze, Michael

  4. #4
    Bäschtler + Reiseleiter Avatar von mschenk
    Registriert seit
    12.11.2011
    Ort
    Schtuegert
    Beiträge
    2.048

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Ich gebe hier die Erkenntnisse von Dritten weiter.

    Eine Boehm-Uhr, die den Gehäuse-Innendruck über eine Bohrung im Öleinfüllstutzen misst, zeigt (bei so weit hochgedrehter Dämpfung, dass die Nadel ruhig anzeigt) bis ca. 7.000/min einen negativen Druck an.

    Meint: Im Gehäuse ist in diesem Drehzahlbereich ein Druck, der unter dem Umgebungsdruck liegt. Das heißt *nicht*, dass das Überdurckventil nicht kurzzeitig öffnet und Öldampf ablässt.

    Mit einem derartigen Versuchsaufbau lässt sich aber die Funktion der Entlüftung nachweisen.
    grüße michel

    Der einzige Unterschied gegen früher is, daß jetzt Krieg ist.
    Wenn nicht Krieg wär, möcht man rein glauben, es is Friede.
    Aber Krieg is Krieg, und da muss man so manches,
    was man früher nur gewollt hätt. (K. Kraus)

  5. #5

    Registriert seit
    23.09.2020
    Beiträge
    2.346

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Zitat Zitat von mschenk Beitrag anzeigen
    .. Ich gebe hier die Erkenntnisse von Dritten weiter ...
    Hallo,

    zu diesem Thema hat sich Gerd einmal viele Gedanken gemacht und hier festgehalten:

    Kurbelhausentlüftung

    Gruß, Wolfram

  6. #6
    Vorsicht garstige OranGSe Avatar von mfro
    Registriert seit
    29.03.2008
    Ort
    Schtuagert
    Beiträge
    5.671

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Zitat Zitat von mschenk Beitrag anzeigen
    Meint: Im Gehäuse ist in diesem Drehzahlbereich ein Druck, der unter dem Umgebungsdruck liegt. Das heißt *nicht*, dass das Überdurckventil nicht kurzzeitig öffnet und Öldampf ablässt.
    Das heißt genau *daß* das Flatterventil das tut, was es soll. Sonst gäbe es den Unterdruck nicht.

    Die Messung (ich unterstelle, das wurde im Stand gemacht) ist m.E. übrigens völlig akademisch. Nennenswerter BlowBy (der den Druck hochtreiben würde) findet bei hoher Drehzahl *unter Last* statt
    Gruß,
    Markus

    --- jetzt wollte ich mir gerade einen frisch gepressten Orangensaft zubereiten und hab' mir doch tatsächlich versehentlich ein Bier aufgemacht. Ich Schussel.

  7. #7

    Registriert seit
    17.04.2007
    Beiträge
    2.021

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Zitat Zitat von mfro Beitrag anzeigen
    Die Messung (ich unterstelle, das wurde im Stand gemacht) ist m.E. übrigens völlig akademisch. Nennenswerter BlowBy (der den Druck hochtreiben würde) findet bei hoher Drehzahl *unter Last* statt
    Ich hatte das bei meinem 1070er unter Last gemacht.
    Der Unterdruck war konstant bei -0.06 Bar bis hoch zu ca. 7500 U/Min.
    Bei höheren Drehzahlen stieg der Druck dann langsam an, bei 8000 U/Min war dann quasi Umgebungsdruck bis leichter Überdruck.

  8. #8

    Registriert seit
    30.03.2017
    Ort
    23611 Sereetz
    Beiträge
    78

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Und bei 8100 U/min gar kein Druck mehr? Nirgends?
    Sorry, der lag auf dem Tisch! Gruß Michael

  9. #9

    Registriert seit
    05.08.2017
    Beiträge
    194

    AW: Wieviel Druck im Kurbelgehäuse ist normal?

    Zitat Zitat von koehlermartin Beitrag anzeigen
    Tach zusammen,
    meine 90/6 hat ca. 100 Tkm gelaufen. Aus dem Öleinfüllstutzen pufft es wie aus dem Auspuff. Die eigentliche KW-Entlüftung funktioniert einwandfrei.
    Bei der Laufleistung war mein erster Gedanke an verschlissene Kolbenringe. Die Zylinderlaufbahn war zwar glatt, aber alles masshaltig sodass mein Motorenbauer zu honen und neuen Ringen geraten hat.
    Probehalber habe ich jetzt neuwertige 800er Nikasilzylinder eingebaut. Der Druck im KW Gehäuse ist aber weiterhin sehr hoch.
    Liegt der Fehler woanders?
    martin
    Hallo, Martin,
    das auspuffartige Geräusch bei herausgeschraubtem Ölpeilstab ist normal. Und erfahrungsgemäß sind Kolben und Zylinder bei einer R90/6 nach 100000km noch lange nicht am Ende.
    Wenn du den Kurbelgehäusedruck messen willst: Das kann man mit den Unterdruckuhren zum Synchronisieren ganz gut machen, indem ein Ölpeilstab mit einem Schlauchanschluss präpariert wird. Dann gehts auf Probefahrt und bei einwandfreien Kolben und richtig arbeitender Kurbelgehäuseentlüftung sollte bis etwa 5000/min und Konstantfahrt ein Unterdruck von etwa -0,06 - 0,08bar anliegen. Bei verschlissenen Kolben oder Fehlern in der Kurbelgehäuseentlüftung ist der Unterdruck niedriger oder sogar Null. Das geht dann meistens einher mit kräftigem Ölverbrauch.

    Gruß
    Helmut

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
OK, verstanden

Diese Website verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass Cookies gesetzt werden. Falls Sie nicht einverstanden sind, können Sie die Browsereinstellungen ändern oder diese Seite verlassen. Weitere Information hier