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19.05.2022, 11:32 #1
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1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Hallo Zusammen,
seit letztem Jahr im Herbst habe ich eine neue Reitbeteiligung. Eine R100RS von 1977. Leider nicht meine, aber unter meiner Obhut. Sie steht bei mir und soll bis sie irgendwann final mal vererbt wird von mir gepflegt und bewegt werden.
Das Schätzchen ist ein Re-Import aus den USA und befindet sich immer noch in 1. Hand. Sie ist auch Scheckheftgepflegt und hat sogar noch TÜV bis 05/2022. Wurde aber in den letzten 4 Jahren vermutlich gar nicht bewegt, höchstens um den TÜV vor zwei Jahren zu erneuern. Letzter Servcieheft Eintrag bei 34.000 Meilen und der Tacho zeigt das gleiche.
Ich wende mich jetzt hier an euch, da ich ein bisschen Beratung suche, wie ich am besten vorgehe. Einiges hab ich schon durch Recherche bei euch in Erfahrung gebracht und bereits erledigt.
1. Neue Batterie eingebaut
2. Motoröl gecheckt: Goldgelb und Füllstand genau zwischen min und max)
3. Vergaser-Wannen geprüft: Alles sauber, Sprit sieht okay aus
4. Gas-Zug am rechten Vergaser leicht gelockert, da beim Lenkereinschlag ein "Zucken" am Vergaser zu sehen war
5. Zustand der Kerzen geprüft, gereinigt, Zündfunken geprüft.
6. Versuch an den Luftfilter zu kommen um den Zustand zu prüfen (Leider ist die Schraube am Choke Hebel fest und ich war mir nicht sicher ob die wirklich ab muss um bis in den Luftfilterkasten vorzudringen - habe durch den Anschlussstutzen zum Vergaser "reingelugt" sieht meines Erachtens gut aus)
Jetzt zu meinem "Problem" oder dem Thema weshalb ich mich an euch wende:
Nach mehreren Anläufen hab ich die Maschine zu laufen gebracht. Aber:
1. Sie läuft sehr unruhig: Gesamte Verkleidung inklusive Spiegel wackelt und Scheppert
2. Bei den ersten Paar versuchen hat sie auch Gas genommen, ließ sich dann auch stabil bei Drehzahlen um die 2000 U/min halten, ist dann aber immer abgesoffen
3. Bei den letzten paar Versuchen, konnte ich sie starten, säuft aber nach einer Weile ab. Wenn man versucht leicht Gas zu geben, säuft sie auch ab
Meine Vermutung ist daher, dass ich die Vergaser mal auseinandernehmen und reinigen (lassen) sollte, inkl. neuen Dichtungen uns so weiter.
Bisher hab ich das noch nicht gemacht, denn meine Hoffnung war, dass ich Sie "so wie sie ist" zum TÜV fahren kann um mich dann in ruhe um alles kümmern kann, was gekümmert werden muss.
Ich denke ich sollte auch alle Betriebsmittel und die Filter tauschen, obwohl ich davon ausgehe, dass das beim Service vor 4 Jahren alles gemacht worden ist. Frischer Sprit ist sicher auch keine schlechte Idee
Vom Besitzer sind leider nur spärliche Informationen zu bekommen und er hat früher alles immer bei MBW machen lassen.
Ich freu mich erstmal über Antworten, Ideen, Anregungen oder Vorschläge, wie ich am besten weiter vorgehen sollte. Ich denke die Ausgangssituation mit dem Gerät ist hervorragend und von daher möchte ich vermeiden, dass ich planlos irgendwelche Dinge "verschlimmbessere" die ich hätte einfach in ruhe lassen sollen.
Viele Grüße,
Peter
Geändert von Twenty5 (19.05.2022 um 11:38 Uhr)
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19.05.2022, 12:43 #2
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AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Moin Peter,
herzlich willkommen hier in der Anstalt.
Schau dir mal diese Anleitung an, speziell die Kapitel über Vergaser und Ventile. Vielleicht hilft ja schon eine Grundeinstellung, um sie erstmal vernünftig zum Laufen zu bringen.Viele Grüße
Bernd
R 100 RT (Bj. 1982)
R 100 GS Paris-Dakar _________________________________________
Die Maschine ist die souveräne Beherrscherin unseres gegenwärtigen Lebens.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
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19.05.2022, 12:56 #3
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AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Hallo und willkommen. Das Motorrad hat Lester Räder aus dem Zubehörmarkt montiert. Lies Dir bitte das verlinkte Dokument durch. Schau schon mal nach Ersatz.
_______________________
Grüße, Frank
R80GS, 3/88
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19.05.2022, 14:56 #4
AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Hallo Peter,
das Kratt hat noch einige Tage gültigen TÜV. In dieser Zeit, also bis Ende Mai würde ich sie zulassen und anschließend die nötigen (Umbau-)Maßnahmen ergreifen. Ohne gültigen TÜV hast du deutlich mehr Rennerei bei der Wiederzulassung.
Beste Grüße, UweMein Motorrad ist nicht kaputt. Es fährt bloß nicht.
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19.05.2022, 18:00 #5
AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Durch die vier Jahre Standzeit sind je nach Standorttemperatur Teile der Leichtsieder im Sprit verdampft; das erklärt möglicherweise das unwillige Anspringen.
Wenn der Motor tatsächlich absäuft nach kurzem Warmlauf (Kerzen nass?), arbeitet das System Schwimmer/Ventil nicht richtig. Wenn es nicht reicht, Ventil und -sitz zu reinigen, sind die Schwimmergewichte sowie die Einstellungen zu prüfen.
Danach muss die Vergasereinstellung geprüft un angepasst werden.Gruß
Michael
Ich danke allen, die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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19.05.2022, 21:29 #6
AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Hallo Peter,
nach meiner Erfahrung sind oft die Leerlaufdüsen zugesetzt. Das sollte der erste (und einfachste) Step in der Fehlersuche sein. Wenn die durchgängig sind stellt sich auch ein vernünftiger Leerlauf ein.
Natürlich wird möglicherweise noch mehr zu tun sein, aber das war nach längerer Standzeit bei meinen Maschinen das primäre Problem.
VG
Ralf
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21.05.2022, 08:57 #7
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AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Vielen Dank für all den Wertvollen input!
Habe mir das mal aufmerksam durchgelesen. Die informationen über den Vergasen helfen mir defintiv weiter. Ob ich mich schon an die Ventile rantraue muss ich mal sehen - wie gesagt ich will nichts verschlimmbessern
Danke Dir! Da wäre ich ja selbst nie drauf gekommen. Allein dafür hat es sich schon gelohnt euch alle zur Rate zu ziehen! Ich sehe mir die Räder mal an, speziell rings um die Lagerung. Lohnt sich das die Räder aufzuarbeiten, oder lieber gliech den kompletten Satz wechseln?
Danke dir! Glücklicherweise ist die Maschine Zugelassen, Angemeldet und Versichert. Ich plane schon noch im Mai zum TÜV zu fahren, obwohl das auch schon eng wird, aber ein bisschen spielraum hat man ja auch noch.
Frischen Sprit habe ich geholt. Der Besitzer hat mehrfach erwähnt, dass ich den Bleiersatz rein tun soll. Meine aber auch igrnedwo gelesen zu haben, dass das Humbuck ist. Wie ist da der allgemeine Foren Konsens?
Die Kerzen waren jedes Mal tief schwarz und auch feucht, wenn ich sie mir angesehen habe.
Danke Dir für die Empfehlung! Das klingt logisch. Von meiner Spärlichen Erfahrung mit der MZ hatte ich darauf geschlossen, dass irgendwas im Vergaser nicht richtig tut.
Mein Plan für sieht also aktuell wie folgt aus:
1. Alten Sprit raus, frischen rein.
2. Vergaser soweit zerlegen, dass ich an die ganzen Düsen komme zum reinigen. Schwimmer-Ventil reinigen. Ich gehe davon aus, dass ich alle Informationen, die ich dazu brauche hier fnde, richtig?
Vielen vielen Dank bisher her schonmal - ich halte euch auf dem Laufenden!
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21.05.2022, 19:50 #8
AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Und wenn du dich nicht an die Vergaser traust, die sollten auf jeden Fall im Ultraschallbad köcheln. Der harzige Schmodder mach die Düsen dicht. Da darf man aber nicht mit Draht oder so ran, sonst stimmt die Bohrung nicht mehr. Hier im Forum gibt es den Gerhard genannt RedB@ron
Der mach die Gaser wieder wie neu.
Gruß
Bernd auch mit einer RS aber aus 1976___________________________
Servus aus 'm Bayernland
da Oideisenschinda
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22.05.2022, 07:49 #9
AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
2. Vergaser soweit zerlegen, dass ich an die ganzen Düsen komme zum reinigen. Schwimmer-Ventil reinigen. Ich gehe davon aus, dass ich alle Informationen, die ich dazu brauche hier fnde, richtig?
Und Thema Ventile einstellen/kontrollieren: Das ist das kleine 1x1 und immer mal wieder nötig. Brauch man keine Angst vor haben und macht Sinn, sich "reinzuarbeiten".
Bei Bleizusatz gehen die Meinungen auseinander, meine R75/5 hat einen solchen nie gesehen, ausser dem Geldbeutel schadet er wohl aber auch nicht.
Grüße, Hendrik"Wer wenig denkt, irrt viel" -Albert Einstein
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23.05.2022, 07:56 #10
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AW: 1977 R100RS aus 4 Jahre langem Winterschlaf erwecken
Am Samstag hab ich sie ans Laufen gebracht
Neuer Sprit rein und geprüft ob das Schwimmerventil auch frischen Sprit in die Vergaser lässt: Check! Und siehe da sie spring super an lief dann ganz zuverlässig im Standgas und nahm auch gut gas an.
Allerdings läuft sie recht "unrund" hab ich das Gefühl. Es Rasselt alles ein bisschen, speziell der Linke Zylinder. Ich bilde mir ein, dass das die Ventilmechanik sein müsste.
Jedenfalls hab ich sie auf einen kleinen Rundtrip zur Tankstelle ausgefahren. Daher gleich auch noch an euch die Frage: Tankt ihr Super oder Super Plus?
Vertraut machen mit den Vergasern und den Ventilen will ich mich definitiv. Ich hätte nur gerne erstmal eine "Basis" von der ich ausgehen kann.
Der Besitzer spendiert einen Rundum-Service beim freundlichen. Den werde ich in Anspruch nehmen und mal erfragen, was die alles anbieten.
Daher werde ich sie heute Nachmittag beim freundlichen abstellen und mal sehen was dabei raus kommt. Wenn ich anschließend das Gefühl habe, dass die Vergaser nochmal liebe brauchen komme ich definitiv auf euch zu :)
Ansonsten müsste ich allein Sicherheitshalber vermutlich auch die Reifen tauschen. Habt ihr da Empfehlungen?
Ansonsten ist mir noch Aufgefallen, dass der Zähler im Tacho noch geht. Das ist dann vermutlich eine Aufwendigere Angelegenheit, oder? Momentan ist alles in Meilen (und ich würde das auch wenn es geht gerne so lassen)Geändert von Twenty5 (23.05.2022 um 08:01 Uhr)
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29.03.2024, 12:48 in Elektrik