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Untertitel:

"Wie ich mit dem Motorrad die Welt umrundete und was ich von ihr lernte."

Wer den Untertitel gelesen hat, hat den Motorradbezug dieses Reiseberichts schon zum größten Teil hinter sich.

Konkret: Nur an einer einzelnen Stelle wird erwähnt, dass es sich sich bei ihrem Motorrad um eine Triumph Tiger handelt. Ansonsten wird Cleo, wie ihr Motorrad liebevoll genannt wird, nur ganz am Rande erwähnt. Lediglich ihr Sturz und das Herrichten des lädierten Motorrades spiegelt den Motorradbezug wieder. Keine Worte über Ausrüstung, Pannen und Tauglichkeit des Motorrades.

Wer eine Schilderung der Fahrt (mit dem Motorrad), der Fahrtroute, von Abenteuern und der Eindrücke sucht, wie sie beispielsweise in den Büchern von Doris Wiedemann beschrieben werden, wird dieses nicht finden. Es geht vornehmlich um die Schilderung diverser punktueller Begegnungen mit fremden Menschen, inklusive Liebesbeziehungen.

Dabei stehen eher philosophische Betrachtungen über Gott und die Welt sowie das Leben im Mittelpunkt. Ein Vergleich mit "Zen oder die Kunst ein Motorrad zu warten" verbietet sich, da Frau Rieck der Tiefgang fehlt und nur ihr eigenes Leben reflektiert wird. Lediglich die Schilderung eines längeren Gespräches mit einem Sikh in einem indischen Tempel, offeriert interessante Aspekte.

Das Abenteuer findet nur in einer gefährlich anmutenenden Passage statt.

Letztendlich hinterlässt das 417 Seiten starke Buch mehr Fragen als mögliche Antworten:


  • Der Reisebericht beinhaltet kaum Motorradbezug, könnte also auch eine Schilderung einer Reise mit dem Fahrrad, Motorroller, E-Bike oder Rollschuhen sein.
  • Es werden kaum Informationen zu Land, Leuten und zur Route gegeben.
  • Die Darstellung der Fahrtroute kann man nur im Innendeckel des Buches nachvollziehen, ein roter Faden fehlt komplett. Die Schilderung der Fahrt lässt einzelne Länder vollkommen aus.
  • Es werden viele Unterhaltungen in direkter Rede wiedergegeben, was wiederum bedeutet, dass Frau Rieck ein gutes Gedächntnis (immerhin war sie ca. 17 Monate unterwegs!) hat und sehr sprachgewandt ist. Oder hat sie sämtliche Gespräche aufgezeichnet???
  • Auf den Bildern, die nur punktuell und zudem sehr oberflächlich erklärt werden, ist immer ein sauberes Motorrad zu sehen. Selbst auf einem Bild, auf dem das Motorrad auf der Seite im Schlamm liegt, sind saubere Packtaschen zu erkennen.
  • Das permanente Zurschaustellen ihrer Person in einem roten Kleid erschließt sich mir nicht.


Insgesamt hinterlässt dieses Buch einen faden Nachgeschmack, da es den auf der Titelseite angesprochenen Versprechungen (Abenteuer - Reise - Motorrad) in keiner Weise nachkommt.

Es soll Menschen geben, die bezweifeln, dass diese Reise mit dem Motorrad überhaupt stattgefunden hat.

Verlag ‎ Kiepenheuer & Witsch; 2. Edition (7. März 2019)

ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3462052244

417 Seiten