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Thema: Das schwarze Museum
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12.03.2020, 10:10 #2881
AW: Das schwarze Museum
Gestern abend meinem R60/6-Motor die "Ohren" abgebaut, es kommen neue Zylinder drauf. Schon bei den Vorarbeiten am Montag erster Ärger, am linken Kopf kam bei der Krümmerflügelmutter das Gewinde mit runter.
Die Köpfe gehen also zu unserem "Kopfmann", dann ist die Baustelle erst mal keine mehr.
Aber gestern war ich dann doch etwas geflasht.
Fünf der acht Zuganker wiesen deutliche Spuren von Gewaltanwendung auf, bis zu 2 mm tiefe Quetschmarken, vermutlich vom Einsatz einer Rohrzange, die als Krönung des Ganzen dann noch beigeschliffen waren, damit die erhabenen Anteile des Kunstwerks nicht beim Einfädeln stören. Hab gleich Ersatz geordert...
Am rechten Züllinder waren drei von vier Kipphebelbockmütterchen falsch herum (Bund nach außen) montiert.
Die rechte Zylinderkopfdichtung war auch verkehrt herum drin. Erstaunlicherweise haben hier die Stößelstangen keinen Kontakt gehabt, die sahen noch toll aus.
Die linken Stößelstangen hingegen (insbesondere die am Auslass) waren im Bereich der Zylinderkopfdichtung wie poliert, allerdings ist da kein Absatz fühlbar. Ich denke, die kann ich weiterverwenden.
Die Zylinder sind definitiv austauschwyrdig, man sieht zwar noch Honspuren, aber auch Korrosion (stand wohl mal länger feucht), und arg dicht war da nix mehr, der Motor hat gut Öl verbrannt (wenn er auch noch nicht rauchte), die Ablagerungen im Brennraum sprechen Bände. Hatte ich anhand der Kerzen schon geahnt, aber es war doch nochmal schlimmer als befürchtet. Überraschend, wie gut der Motor trotz alledem lief die letzten 7 Jahre.
Erfreulich: Die Pleuel sind ohne Befund, alles schön spielarm. Der Rumpfmotor kann also weitermachen.
Insgesamt eine Bestätigung der These, dass der schlimmste Feind des Mopeds der Vorbesitzer ist.Geändert von Zimmi (12.03.2020 um 10:12 Uhr)
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28.03.2020, 19:58 #2882
AW: Das schwarze Museum
Anhang 252093
Fast schon ein Kunstwerk, diese Komposition von uraltem zähflüssig-schillerndem Motoröl mit wahllos arrangierten Aluminiumbruchstücken.
Warum mache ich eigentlich bei gebrauchten Motoren die Ölwanne ab und suche Spuren der Vergangenheit?
Hier ein Hinweis auf einen nachhaltig zertrümmerten Kolben, dessen damaliger Besitzer aus unerfindlichen Gründen den Aufwand zur Demontage eben jeder Ölwanne anscheinend scheute.
Der Motor lief danach so rund 25 bis 30 Jahre relativ problemlos.
Da der Motor überall etwas undicht und das Getriebe schon raus ist, wird der Motor einmal komplett gestrippt, ich mag keine unangenehmen Überraschungen beim Fahren.
Gruss vom FrankGeändert von Tam92 (28.03.2020 um 20:00 Uhr)
Wenn das Aufdecken von Verbrechen selbst als Verbrechen geahndet wird, werden wir von Verbrechern regiert.
E. Snowden
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31.03.2020, 20:16 #2883
AW: Das schwarze Museum
Irgendwie nervte mich die quietschende Schwenksattelbremse an der /7 schon länger, also seit dem Kauf der Kuh vor einem Jahr.
Ich dachte aber nicht im Traum daran, dass diese so dermassen mies eingestellt sein könnte.
Heute an einer Ampel über die Vergänglichkeit des Seins sinnierend, fiel dann der Blick aus optimalem Winkel auf das Vorderrad.
Anhang 252346
Bei allem Verständnis für unterdurchschnittlich begabte Schrauber: Warum lässt man nicht einfach die Finger von Sachen, die man nicht versteht?
Ich werde, glaube ich, am Wochenende die /7 auch mal bezüglich Vergaser und Zündung durchprüfen, nicht dass da noch mehr dran herumgepfuscht wurde.
Neben verstopften Benzinhähnen und kaputten aber eingeklebten Hauptständerschrauben.
Aber schön geputzt war sie.
Gruss vom FrankWenn das Aufdecken von Verbrechen selbst als Verbrechen geahndet wird, werden wir von Verbrechern regiert.
E. Snowden
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31.03.2020, 20:23 #2884
AW: Das schwarze Museum
Hallo Frank,
die Beläge sind schon ab Werk "schief". Oder schleift an der "flachen" Stelle schon Metall auf Metall?
Viele Grüße
StefanViele Grüße
Stefan
Die blaue Q:
R75/6 (1976) mit
Doppelscheibenbremse
und S-CockpitStreckensperrungen betreffen uns alle!
Hilf mit und werde BVDM-Mitglied!
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31.03.2020, 20:23 #2885
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31.03.2020, 20:28 #2886
AW: Das schwarze Museum
Den unwesentlich schiefen Verschleiß der Beläge mangels Ausrichtung des Schwenksattels.
Für Kuhtreiber mit Festsattelbremse ein unbekanntes Detail beim Service.
Gruss vom Frank
@ Stefan: das kann kein gewollter Schiefstand sein, das ist fast maximal diagonal durch den Belag, beidseitig.
Erstens quietscht es beim Bremsen, zweitens schleift es ab und zu ganz leicht metallisch einfach so beim Fahren.
Aber ohne sichtbare Spuren zu hinterlassen, die Bremswirkung ist auch noch ganz gut.Geändert von Tam92 (31.03.2020 um 20:32 Uhr)
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E. Snowden
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31.03.2020, 20:47 #2887
AW: Das schwarze Museum
Ich kann den evtl. Verschleiss auf deinem Bild nicht erkennen. Da ist die Scheibe im Weg.Klaus der Franggnsagg
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31.03.2020, 20:48 #2888
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AW: Das schwarze Museum
Hat schon einen Grund bei so einem Alteisen nach der Übernahme mal alles durchzusehen, was einem so einfällt, alle Flüssigkeiten neu, alle Gummiteile prüfen, als was man schmieren kann schmieren und auf Leichtgängikeit prüfen usw. Einfach fahren ist bei einem Alter jenseits der 30 oder mehr einfach zu riskant.
Nach Übernahme brauche ich meist 6 Monate bis ich so weit bin dass ich fahre, unglaublich was man da manchmal findet, dafür ist nachher Ruhe und das Ding läuft.
Doxer
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31.03.2020, 20:55 #2889traebbeGast
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31.03.2020, 21:07 #2890
AW: Das schwarze Museum
Da ich genau so eine Bremse schonmal über 60.000km an einer RS warten durfte und sich diese im Laufe der Zeit so halbwegs parallel abnutzte, kann ich mir da schon ein Urteil erlauben.
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E. Snowden
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