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  1. #51
    343 Avatar von Luggi
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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Zitat Zitat von R 110 ES Peter Beitrag anzeigen
    Das ist schön, dann können wir jetzt zur Sache zurück kehren.

    Kegelrollenlager unter Zuhilfenahme der Schwerkraft einzustellen liest sich im ersten Moment recht lustig. Dadurch das es einmal in einem Buch geschrieben stand macht es allerdings nicht automatisch fachlich richtig. Ich habe gestern noch die Schwinge gewogen. Mit den Lagern und der Kardanwelle sind es 5327g.

    Und jetzt die Schätzfrage:

    Wie viele Umdrehungen muss man den Achsbolzen anziehen damit sich die Schwinge, durch ihr Eigengewicht, langsam nach unten bewegt?

    gruss peter
    Wenn Du die Bolzen mit den vorgeschriebenen 10 Nm anziehst sinkt die Schwinge mit Kardanwelle ohne HAG sanft nach unten.

    Schreibe nichts von Umdrehungen, sonst glaubt das wohlmöglich noch jemand.

    Gilt nicht für Paraleverschwingen.
    Es grüßt aus Stormarn
    Matthias

  2. #52

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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Zitat Zitat von R 110 ES Peter Beitrag anzeigen
    ... Kegelrollenlager unter Zuhilfenahme der Schwerkraft einzustellen liest sich im ersten Moment recht lustig. Dadurch das es einmal in einem Buch geschrieben stand macht es allerdings nicht automatisch fachlich richtig.

    Sehe ich ähnlich wie Peter.


    Ich habe gestern noch die Schwinge gewogen. Mit den Lagern und der Kardanwelle sind es 5327g. ...

    Entscheidend ist nicht die Masse, sondern das Drehmoment, das diese Masse durch ihre Gewichtskraft bewirkt.
    Wenn mann bei kompletter Schwinge die Lagerung nach der Methode Mai vorspannt (langsames Absinken), sind die Lager nach kürzester Laufstrecke zerstört. Sehe ich genau so wie Du, Peter!

    Hallo zusammen,

    ich käme jetzt auch nicht auf die Idee, die Vorspannung der Kegelrollenlager nach der Methode von Herrn Mai einzustellen. Diese Vorgehensweise ist m.M.n. eine Behelfsmethode aus Zeiten, zu denen die heutigen modernen Drehmomentschlüssel nicht so gängig und preiswert waren.

    Die Methode hat doch einige Nachteile:

    -) sie erfordert eine "nackte" Schwinge, also ohne Kardanwelle und Achsantrieb. Zumindest entnehme ich das einigen Beiträgen, dass dies auch in dem Buch erwähnt wird.

    -) die Zweiarmschwinge und die Einarmschwinge entwickeln unterschiedliche Drehmomente in Bezug auf die Lagerachse, das müsste Berücksichtigung finden

    -) was heißt langsam absinken? Die Methode führt bei verschiedenen Anwendern zu stark streuenden Ergebnissen

    -) im Endeffekt spielt auch noch die Viskosität des Schmierfettes und die Temperatur in der Werkstatt eine Rolle

    Diese Methode würde deshalb nie von den Lagerherstellern abgesegnet werden.

    Vorstellbar wäre eine Einstellung über das Reibmoment der Lagerung, ähnlich der Einstellung der Vorderradlagerung. Beim kompletten Motorrad aber schon wieder zu aufwändig, bei nacktem Rahmen mit Schwinge dann machbar, wenn man den Rahmen auf die Seite legt, um die Gewichtskraft der Schwinge auszuschalten.

    Dann ist die Methode über das Anzugsmoment der Lagerbolzen doch deutlich einfacher und dürfte auch reprozierbare Ergebnisse liefern. Kontrolle mit Edding-Strich gegen Verdrehung beim Kontern und gut ist es.

    Ob die 10 Nm etwas zu hoch sind, wie Phil andeutet, wäre dann ein weiterer Diskussionspunkt, der allerdings mit der Anzugsmethode selbst nichts zu tun hat.
    Gruß, Wolfram

  3. #53

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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Zitat Zitat von Luggi Beitrag anzeigen
    Wenn Du die Bolzen mit den vorgeschriebenen 10 Nm anziehst sinkt die Schwinge mit Kardanwelle ohne HAG sanft nach unten. ...
    Hallo Matthias,

    Du schreibst jetzt "mit Kardanwelle".

    Habe mir nämlich beim Schreiben meines Beitrages auch die Frage gestellt, ob sich die Kardanwelle bei eingebauter und eingestellter Schwinge noch einschieben lässt.

    Dann aber gleich noch die Frage: was heißt, "sinkt ... sanft nach unten"?
    Gruß, Wolfram

  4. #54
    343 Avatar von Luggi
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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Für mich wenn sie nicht schlagartig runterfällt, sondern so 3-5 Sekunden braucht um von ganz oben nach unten zu "gleiten".

    Das deckt sich mit den Angaben von Mai

    https://forum.2-ventiler.de/vbboard/...5&d=1337448740

    wie auch mit der Angabe im WHB den Bolzen um 1/8 Umdrehung vorzuspannen.

    Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht 

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    Wenn man viele Male Kegelrollenlager montiert hat, seien es Radlager am PKW / Motorrad oder Lenkkopflager kann man mit 20/10 Nm für die notwenige Vorspannung, einer 1/8 Umdrehung Vorspannung oder sanftem Hinabgleiten was anfangen.

    Ist wie das Durchziehen der Ventilspiellehre bei der Ventilspielkontrolle.

    Man kann auch eine Doktorarbeit draus machen. Aber Lesen hilft nicht immer.
    Es grüßt aus Stormarn
    Matthias

  5. #55

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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Arbeitsanweisungen sollten nachvollziehbar und präzise sein.
    Meine Frau las mir mal eine Anweisung aus einem italienischen Koch-/Backbuch vor:

    "Kneten sie den Teig solange, bis er sich wie das Ohrläppchen eines Neugeborenen anfühlt."

  6. #56
    Avatar von Kairei
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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Danke Matthias für deine letzten Sätze!
    Ich wollte fast schon so was schreiben habe hier aber nicht die "Reputation" dazu.
    Nachdem ich jetzt schon etliche male an meiner G/S und an meiner /7 die Schwinge "händisch" ohne Drehmomentschlüssel eingestellt habe, ohne jemals ein Kegelrollenlager zu killen und ich auch fast 300 000 km mit meiner G/S so gefahren bin, kann es von der Empirie her nicht auf ein bis zwei Nm ankommen.
    Etwas Gefühl gehört halt zum Schrauben dazu und unsere Moppeds sind von ihrer Basis her Kinder der 70ziger Jahre!

    Ps: Das mit den Ohrläppchen eines Neugeborenen finde ich klasse, leider etwas aus der Zeit gefallen. Weiß ja niemand mehr... Heute würde man das eher mit....so weich wie ein Displayreinigungstuch beschreiben...

    Gruß

    Kai
    G/S Treiber,
    verflossene Liebschaften:Zündapp GTS 50, RD 350, XT 500, Laverda 10003C, Yamaha XV 550, Yamaha TR1, BMW R80/7
    Momentane Pflegefälle: Yamaha xt 660x, Ducati 750 ss (92), Kawasaki 125 Ninja


  7. #57
    343 Avatar von Luggi
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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Zitat Zitat von strichzwojan Beitrag anzeigen
    Arbeitsanweisungen sollten nachvollziehbar und präzise sein.
    .........
    Kommt aber darauf an ob es sich um eine Bedienungsanleitung für einen Anwender ohne Ausbildung/Vorkenntnisse handelt, oder um jemanden mit einer technischen Ausbildung.
    Es grüßt aus Stormarn
    Matthias

  8. #58

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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Ganz falsch. Das ist für schraubende Hebammen gedacht.

  9. #59
    Avatar von R 110 ES Peter
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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Wenn Du die Bolzen mit den vorgeschriebenen 10 Nm anziehst sinkt die Schwinge mit Kardanwelle ohne HAG sanft nach unten.

    Schreibe nichts von Umdrehungen, sonst glaubt das wohlmöglich noch jemand.
    Du fügst einen Auszug aus der /6 Reparaturanleitung ein und erzählst von vorgeschriebenen 10 Nm. Komisch ist, da steht überhaupt nichts von 10 Nm.

    Dann meinst du ich solle nichts von Umdrehung schreiben. In der von dir zitierten Reparaturanleitung steht: ...eine Vorspannung von 1/8 Umdrehung.

    Nur für dich als Laie, auch eine 1/8 Umdrehung ist eine Umdrehung, wenn auch nur ein Bruchteil.

    Zu diesen ominösen 10 Nm, wo immer die auch her kommen. Das ist das Anzugsmoment einer 8.8 M6 Schraube. Damit angezogen sinkt die Schwinge sanft nach unten. Wenn du das selber glaubst, mach was du willst.

    gruss peter

    PS: diese 1/8 Umdrehung ist Wissensstand Anfang der 70er Jahre. Da es sich um nicht rotierende Lager handelt darf es bei der Schwinge ein bisschen mehr sein. Mehr dazu im nächsten Jahr.
    Solange es nichts dunkleres gibt bleibt meine Q schwarz (unbekannt)

    Baureihe 247 von 1976 mit Stahlgürtelreifen von 2016. Ein Fahrerlebnis das man fast nicht mit Worten beschreiben kann (von mir)

  10. #60

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    AW: Spiel zwischen Schwinge und Rahmen

    Zitat Zitat von Luggi Beitrag anzeigen
    Für mich wenn sie nicht schlagartig runterfällt, sondern so 3-5 Sekunden braucht um von ganz oben nach unten zu "gleiten".

    ....

    wie auch mit der Angabe im WHB den Bolzen um 1/8 Umdrehung vorzuspannen. ...
    Hallo,

    die 3 bis 5 Sekunden sind nun ja wenigstens mal ein Anhaltspunkt.

    Ich käme trotzdem nicht auf die Idee, den Achsantrieb von der Schwinge zu trennen, nur um die Lager nach dieser Methode einzustellen.
    Da ist mir die Einstellung über das Drehmoment wesentlich angenehmer und vermutlich auch genauer.

    Die Fragestellung des TE zeigte auch, dass seine Erfahrung in diesem Bereich gering bis garnicht vorhanden ist. Ist ja auch kein Problem. Da finde ich Methode Dremo einfacher.
    Aber melden könnte man sich mal nach knapp 60 Beiträgen.
    Trotzdem danke für das Anstoßen der ja sehr angeregten Diskussion!

    Eine Einstellung über die 45°-Drehung würde mir schon besser gefallen. Vielleicht noch verbunden mit der Angabe eines Setzmoments (z.B. 2 Nm), führt dies dann über die Gewindesteigung zu einer recht präzisen Einstellung.

    Ich wiederhole noch einmal meine Frage in Bezug auf die Montage der Kardanwelle. Soviel ich weiß, läßt sich die Welle mit montiertem Knaggendämpfer nicht in die Schwinge einschieben. Ist das so richtig?

    Zum Stichwort "sinkt sanft nach unten" ist mir noch ein uralter Witz eingefallen:

    Was ist der Unterschied zwischen einer Lokomotive und einer Nutte?

    Na??

    Die Lokomotive fährt hart über die Weiche. ......
    Gruß, Wolfram

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