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  1. #1
    Avatar von pappkopp
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    Epoxidharz oder Polyesterharz ?

    Tach zusammen,

    Frage an die Kunststoffteile-Selberbauer:

    Wird zum Selbstbau von GFK-Teilen (bei mir gehts um
    eine Sitzbank) Epoxidharz oder Polyesterharz benutzt?
    Worin besteht der Unterschied?

    Ich habe mir schon die GFK-Anleitung in der Datenbank durchgelesen,
    da wird offenbar mit Epoxidharz gearbeitet.
    Im Modellbaubereich wird aber scheinbar auch Polyesterharz benutzt.

    Da weiß doch bestimmt jemand von euch Bescheid!

    Danke und Grüße
    Dirk
    Was nicht passt, wird passend gemacht !

  2. #2
    Avatar von BMWFuxx
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    RE: Epoxidharz oder Polyesterharz ?

    Servus Dirk!
    Epoxidharz wird wohl für dein Vorhaben die beste Wahl sein.
    Guck doch mal per google, da findest du sicher eine Menge zu lesen über Unterschiede, Vor- und Nachteile, Eigenschaften etc.
    Grüße Stefan

  3. #3

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    Hallo Dirk,

    ganz klar, nimm Epoxidharz, da dieses Harz in fast allen Bereichen die besseren Eigenschaften mitbringt.
    Es ist besser zu verarbeiten, da die Aushärtezeit sehr viel länger ist. Es ist schlagzäher, hat eine größere Flexibilität, und wird beim langsamen Aushärten nicht so warm und versprödet deshalb nicht.
    Wenn Du ein gutes Harz möchtest, dann kaufe Dir von Ebalta das Harz AH100 oder 110 mit dem Härter D oder TG. Schau mal auf der ebalta Internetseite dort findest Du Datenblätter.
    Ich habe mal Modellbauer gelernt und sehr viel mit dem Harz gemacht, es ist wirklich gut und die Arbeit lohnt sich weil bei richtiger Verarbeitung (viele Matten und wenig Harz) an Ende ein gutes Produkt rauskommt.

    Wenn es mit der Bestellung Probleme gibt frage über gelbe Seiten mal bei Modellbaubetrieben nach ob die kleine Menge verkaufen, wenn es nicht geht melde Dich ich habe so Zeug im Zugriffsbereich
    viele Grüsse Christian

  4. #4
    Avatar von pappkopp
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    Danke schonmal für die Antworten !

    @Feuerfritz
    Das ist ja schonmal ganz aufschlussreich. Ich lerne also schonmal,
    dass es qualitative Unterschiede gibt beim Epoxidharz. Hätte ich auch nicht gedacht. Ich versuche es mal auf der von Dir empfohlenen Seite.

    Grüße
    Dirk
    Was nicht passt, wird passend gemacht !

  5. #5
    Avatar von Q-treiber
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    Hallo Dirk,

    für den ambitionierten Selberbauer R & G m.E. die beste Wahl.
    Da findest Du Anleitungen und alles, was man an Material braucht, abgestimmmt auf den Einsatzzweck.
    Q-Treiber-Grüße
    Stephan

  6. #6
    Gewerbetreibender Avatar von Joerg_H
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    Hei,
    Original von FeuerFritz
    Es ist besser zu verarbeiten, da die Aushärtezeit sehr viel länger ist.
    Das kann aber auch ein Nachteil sein, wenn ihm das Zeug über Nacht wieder am Boden der Form zusammenläuft ...

    Original von FeuerFritz
    wird beim langsamen Aushärten nicht so warm und versprödet deshalb nicht.
    Die Wärme ist AFAIK nicht der Grund für die Sprödigkeit, das liegt eher in der Natur des Harzes begründet.

    Noch ein paar Punkte ...

    Polyesterharz ist billiger und im Baumarkt um die Ecke zu bekommen. Für Expoxidharz muss man etwas länger suchen, es kostet in vergleichbaren Gebinden mindestens das Doppelte, aber man hat auch gleich viel mehr Auswahl - es gibt spezielle Harze für Formenbauer, zum Eingiessen, ...

    Polyesterharz stinkt, Expoxidharz ist praktisch geruchsfrei.

    Polyesterharz härtet in 15...20 min aus, Expoxidharz üblicherweise in 6 ...48 h (je nach Variante).

    Polyesterharz kann mit seinem Härter "Pi mal Daumen" zusammengemischt werden und härtet trotzdem, Expoxidharz dagegen braucht eine sehr genaue Mischung auf der Waage - sonst härtet das Zeug nicht richtig aus!

    Polyesterharz ist NICHT wasserundurchlässig (und darum ohne Lackierung z.B. ungeeignet für elektronische Bauteile), Expoxidharz schon.

    Für eine Sitzbank würde ich übrigens Polyesterharz nehmen und die Unterstruktur mit gewebter Glasfasermatte aufbauen
    Gruss aus dem Westen der Schweiz,
    - Joerg

    --
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  7. #7
    Avatar von DerBohne
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    Hi,

    damit ihm das Harz nicht wegläuft, kann er doch ein Thixotropiermittel nehmen.
    Ich glaub ich habe hier noch eine Dose rumstehen.
    Das Zeug fühlt sich an wie nix.

    Gruss und Sonnenschein
    Chris
    Der frühe Vogel fängt den Wurm......
    doch die zweite Maus bekommt den Käse....

  8. #8

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    Guten Morgen,

    die wesentlichen Dinge wurden schon gesagt. Was mir noch zusätzlich einfällt, ist der starke Schwund von Polyesterharz. Hat mir beim Formenbau anfangs ungewollte Hinterschneidungen eingebracht, sodaß die Teile nur mit Gewalt aus dieser Form zu lösen und auch nicht maßgetreu waren.

    Fazit: Mit Poly-Harz würde ich nur anspruchslose Teile bauen, bei denen es auch nicht auf die Optik ankommt, und auch dann nur, wenn sich das im Freien erledigen läßt. Die Stinkerei ist ekelhaft und gesundheitsschädlich.
    (zertifizierter Gedankenverbrecher)

  9. #9
    Avatar von Luckystrike
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    ah geh, des duftet soooooo herrlich, und mocht voi lustig... ggg

  10. #10
    Dreihundertvierzig Avatar von raptor
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    Original von DerBohne
    Hi,

    damit ihm das Harz nicht wegläuft, kann er doch ein Thixotropiermittel nehmen.
    Ich glaub ich habe hier noch eine Dose rumstehen.
    Das Zeug fühlt sich an wie nix.

    Gruss und Sonnenschein
    Chris

    ...also, hier ist R&G genannt worden. Kann man kaufen, ist aber teuer. Besser wäre, da es sich ja immer um Kleinmegen handelt, bei Bacuplast in Remscheid zu bestellen.

    Ich habe gesehen, dass dort das blaue Larit Epoxy verkauft wird! Das sollte zum Einsatz kommen. Und zwar das 100:40er Topfzeit Harz. Topfzeit heißt hier die Zeit, die ich zur Verfügung habe, um dass Zeug zu verarbeiten.

    Die Aushärtzeit sollte in einem gut temperierten Raum erfolgen. Bei 20° 24h sollte ausreichend Festigkeit bringen.

    Ich habe Rümpfe, um die Festigkeit zu erhöhen, in einem Styroporkasten mit einer 100W Birne 20h getempert.


    Es gibt zwar Tricks, die Topfzeit zu verlängern, dass setzt aber Erfahrung im Umgang mit Epoxy voraus, weil es dann verdammt schnell gehen muß!

    Dann gibt es noch Härter, mit einer längerer Topfzeit. Das kommt dann zum Einsatz, wenn mehr Zeit für Zwischenlagen gebraucht wird.

    Mit Thixotropiermittel kann man eindicken. Besser ist natürlich das Harz mit Baumwollflocken einzudicken (der Verbund des Harzes ist besser). Baumwollflocken und Microballons im Harz ergibt nachher eine gut schleifbare Verklebung.

    Bei Bacuplast wird das blaue Luftfahrtharz verkauft. Das sollte auf jeden Fall zum Einsatz kommen.

    Polyester hat den Nachteil, dass die ganze Bude nach Styrol müffelt und das höhere Gewicht.

    Ich habe mal vor Heilig Abend ein Rumpf laminiert. Der Styrol Mief machte sich über das Abflussrohr aus dem Keller durch die Küche in der ganzen Wohnung breit.
    Bei anderen roch es nach Bratäpfeln und Nüssen, bei uns nach Polyester

    Noch was: wenn eine Form vorhanden sein sollte, kommt zuerst UP Vorgelat (weiß) zum Einsatz (Lackiergrund). Das ist das Polyester Deckschichtharz. Da empfiehlt es sich, die Pampe in die Form zu lackieren, wegen dem Finish.

    Da die Form gewachst ist zur Trennung, das UP mit Aceton eingestellt ist, muß man zuerst ganz vorsichtig die Form annebeln, damit das Wachs nicht zerfressen wird vom Aceton.
    Da nach kann man das Zeugs rein knallen. Nasen usw. spielen hier keine Rolle. Weil die Schicht nach innen zeigt.

    Bei R&G gibt es die "Fibel". Das Buch ist nicht schlecht. Alles gut erklärt wie man ein Modell baut, es abformt und anschließend laminiert. Sollte man haben, wenn man "matschen" möchte.


    Wer hierzu Fragen hat, kann mir gerne eine PN schicken.


    Gruß aus dem Aggertal

    Otto

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