Ventile einstelle bei einer Japanerin.....

[Franky88]

Je leichter der Ventiltrieb, desto kleiner die Massenkräfte. Da hat es der 2V-Antrieb halt schwer, viele Bauteile wie Stößel, Stoßstangen und Kipphebel. Viele Teile, die verschleißen. Trotzdem ein sehr vernünftiger Antrieb für einen Boxermotor - ich würde es nicht anders konstruieren. Einstellen und prüfen halt relativ oft, aber es ist auch ein Kinderspiel!

BMW F650GS: Ein Albtraum: Die Maschine ist rund um den Zylinderkopf derart verbaut, dass man eigentlich nirgends drankommt, nicht mal an die Zündkerze! Ansonsten ein feines Maschinchen, habe ich gern gefahren.

BMW R1200GS luftgekühlt: Das Abbauen der zentralen Zündspule samt Versorgungskabel und der sehr tief liegenden Zentralzündkerze ist irgendwie schweißtreibend, nicht wegen der Kraft, sondern weil man immer das Gefühl hat, man macht gleich etwas kaputt. Ist alles sehr filigran. Danach wird es ein Kinderspiel: Ventilkammerdeckel ab, nur Schrauben, keine hintenliegenden Muttern wie bei den 2V, 4 Ventile, einstellen mit Kontermuttern und Schrauben wie bei der 2V. Geht sehr komfortabel und locker. So eine Kiste hatte ich 14 Jahre.

Bei den Japanern ist es aus eigener Erfahrung sehr unterschiedlich:

Honda CB 250/350: Kinderleicht, weil von der Seite zugängliche, exzentrisch gelagerte Kipphebelwellen. Geht halt nur bei max. 2 Zylindern.

Honda CB 750 Four: Fummelig, aber geht. Besonders die Ventile der beiden inneren Zylinder sind schlecht zugänglich, weil alles mögliche im Weg ist. Spezialwerkzeug braucht man nicht, macht es aber etwas leichter.

Kawasaki Z900/Z1000/Z1-R: Außenliegende Shims, d.h. zwischen Nockenwelle und Nocken. Nockenwellen können eingebaut bleiben, wenn man das Spezial-Haltewerkzeug hat: Ventil öffnen, Haltewerkzeug einhängen und Tassenstößel unten halten, Ventil weiterdrehen, mit Magnet Shim rausfummeln. Neuen Shim rein, Nocken wieder zurück auf volle Ventilöffnung, Haltewerkzeug raus. Uff, ein Ventil geschafft. Weitere können folgen. Aber durch die recht geringen Massen nur selten kontrollieren, was leicht geht. Nur wenn Shims getauscht werden müssen, wird´s bei Zylinder 2 und 3 fummelig, weil man schlecht drankommt. Aber geht insgesamt.

Moderne Japanerinnen mit innenliegende Shims: Noch weniger bewegte Massen, daher meist nur alle 40.000 km Kontrolle. Ist bei meiner FJR1300 so. Aber wenn, dann müssen die Nockenwellen raus. Das dauert und wird teuer.

Noch besser: Moderne Toyotas: Die haben nicht mal mehr Shims, sondern Tassenstößel mit unterschiedlich dicken Böden. Leichter geht es nicht mehr. Kontrolle daher nur alle 100.000 km.

Genereller Vorteil aller 4-Ventiler mit je einem Nocken je Ventil: Viel kleinere und leichtere Ventile, dadurch schwächere Ventilfedern nötig —> viel geringere Öffnungskräfte und sowieso viel geringere Messenkräfte. Wesentlich weniger Verschleiß und seltenes Kontrollieren bzw. Einstellen.

Viele Grüße
Frank

[gb500]

Nur Mut, das wird schon!

[Nichtraucher]

Hi,

ich arbeite recht langsam und zwischendurch ruft die Herrin zu Tisch oder zu einem Kaffee. Ich konzentriere mich nicht nur auf das Ziel, also die Ventile sondern gucke hier, schau mal dort ob alles fest sitzt, keine Kabel scheuern, wische mal mim Lappen drüber und so weiter.

Das Ventilspiel stimmt, prüfen reichte völlig aus. Die Vergaserdeckel anzunehmen war unangenehmer und genauso überflüssig, die Nadeln hängen bereits dort, wo ich sie hinzuhängen gedachte, ist wohl das Alter, darum mache ich inzwischen von allem Fotos als Gedächtniserweiterung.

Gut ist dass die Kerzen raus mussten, (Bild) warum die eine derart lädiert ist, kann ich mir nicht erklären.


Ich hatte ja schon reichlich verschiedene Motorräder, recht nervig war die Einstellerei bei der CBX mit ihren 6 Zylindern. Dann musste man auch noch an die Plättchen kommen, die Händler rückten die ungern raus. Ich hatte auch da Glück, alles innerhalb der angegebenen Werte. Aber ran kommen an die Dinger war auch nicht in 10 Minuten erledigt.

So wie meine Lehren aussehen habe ich sie schon oft benutzt aber kann mich nur noch nebulös erinnern, an welchen Krädern.

Jetzt schraube ich noch die Vergaserdeckel wieder auf, dabei würde es helfen den Rahmen zu trennen damit ich einigermaßen bei komme ,
In den Ecken wo ich so schnell nicht wieder bei komme sauber machen und zusammenstecken mach ich morgen. Jetzt einen heißen Kaffee und ein Stück Kuchen, dann etwas ruhen

Willy

[Qtreiber66]

Das Ventilspiel stimmt, prüfen reichte völlig aus.

Wusste ich es doch. Japaner halt.

Jetzt einen heißen Kaffee und ein Stück Kuchen, dann etwas ruhen
Willy

Hast Du Dir sehr wohl verdient.

VG
Guido

[Nichtraucher]

Hast Du Dir sehr wohl verdient.

VG
Guido

Genau!

Tank ist wieder drauf, darunter alles sauber und nu ist gut für heute.
Morgen wechsle ich noch die Bremsflüssigkeit vorn wie hinten und dann kommt der an sich überflüssige weil nur Zierde, Plastekram wieder dran.
Eine neue Kerze hatte ich noch liegen so dass die Kiste dann wieder fahrbereit ist, auch wenn das Wetter hier in Unna nicht mitspielt.

Gruß
Willy

[Qtreiber66]

auch wenn das Wetter hier in Unna nicht mitspielt.

Bei uns scheint momentan die Sonne und es regnet --> gleichzeitig.
Der dadurch produzierte Regenbogen ist nicht von schlechten Eltern.

Ich hoffe darauf, dass es morgen Nachmittag halbweGS trocken bleibt.

VG
Guido

[Nichtraucher]

So, feddich.

Beim Bremsflüssigkeitswechsel habe ich kurz überlegt den Bremsenentlüfter zu nehmen, mich dann aber für die alte Methode entschieden, da muss ich anschließend nichts reinigen. Mit einer Spritze den Behälter leer ziehen, frisch auffüllen und zwei Füllungen durch pumpen.
Natürlich nur so leer pumpen dass die Bremspumpe keine Luft zieht.
Ging wunderbar ohne Sauerei. Saubere Tücher sollten dabei immer bereit liegen, auch ein feuchter Lappen um eventuell auf dem Lack landende Flüssigkeit zu entfernen.

Dann kurz mim Läppchen über alle Teile gewischt die nachher unter den Seitendeckeln liegen und kurz überlegt die ab zu lassen*, diese Industriemaschinenoptik ist ja recht angesagt. Dann kam aber doch alles wieder dahin wo es hin gehört.
*Bild

Beim Bordwerkzeug weiß ich aber nicht so recht was ich unterwegs damit anfangen könnte. Die Sicherungen sind unter der Sitzbank, da komme ich ohne Werkzeug dran, das Scheinwerfer Leuchtmittel unterwegs zu wechseln kann ich bei der Suzuki getrost vergessen weil man schlicht nicht dran kommt ohne die halbe Verkleidung zu demontieren.

Kerzenschlüssel? Wozu, der Eintopf hat zwei Kerzen die ich regelmäßig zu oft tausche, da wird nichts passieren. Allenfalls ein Kreuzschlitzschraubendreher und ein 5er Inbus wären vielleicht nützlich um die Seitendeckel, wofür auch immer, abzunehmen. Dazu Sicherungen und Leuchtmittel für Blinker, Brems und Rücklicht.

Seit ich keine Laverda mehr fahre habe ich unterwegs zweimal Werkzeug in die Hände genommen. Einmal bei der Kreidler so ein Multifunktionsteil mit dem ich den Seitendeckel und die Schwimmerkammer entfernt habe um die Hauptdüse zu reinigen. Und einmal am Motorradtreffpunkt als die Nuovo Falcone beim Starten eine heftige Stichflamme aus dem Auspuff entließ. Ich hatte das Kabel vom Zündkontakt eingeklemmt und just dort, wo etliche Leute den Startvorgang mittels Dynastarter verfolgten rummste diese Fehlzündung raus.

Ohne den restlichen Kram hätte ich Raum für eine Warnweste, ein Motorrad Verbandkasten ist bereits an Bord.

Übrigens sind zwei von diesen Kästen, (die eigentlich Kissen oder Taschen sind) schon wieder abgelaufen, muss mal sehen wo ich neue bekomme. Die sterilen Sachen zu tauschen, kommt wahrscheinlich teurer als ein ganz neuer Verbandkasten.


Wie auch immer, jetzt nochmal ein wenig geputzt und ich bin zufrieden.

Gruß
Willy

[Qtreiber66]

Willy, begehe bzgl. der Werkzeugmitnahme keinen falschen Fehler!
Du weißt doch, dass man jenes ZeuGS, welches man immer dabei hat, eigentlich nie benötigt.

VG
Guido

[Nichtraucher]

Hi Guido,

mein Umkreis sind 100Km. Was soll ich da reparieren?

Auch wenn ich mobile Fernsprechapparate nicht mag und sehr selten mal nutze, so habe ich meinen doch immer dabei. Bleibt der Bock stehen rufe ich en ADAC oder meine Gattin an die mich abholt. Dann kommt der Bock auf den Schandwagen oder Anhänger ans Auto und damit wird die havarierte Kiste geholt.

Gruß
Willy

[Qtreiber66]

Hallo Willy,

so habe ich das doch gar nicht gemeint.
Eher in der Art, dass Du überhaupt keine Panne erleiden wirst, solange Du Werkzeug dabei hast. Aber wehe, falls nicht!
Daher nehme ich stets mein RegenzeuGS mit.
Japaner haben eh nie eine Panne!

VG (auch von Murphy)
Guido